Politiker der Jamaika-Parteien auf dem Balkon zwischen den Sondierungsgesprächen
Einig wurde sich die Truppe nicht, doch es gab zumindest einen Kompromiss: die Balkontür zum Spielzimmer muss zu / picture alliance

Jamaika-Sondierungen - Verpuzzelt

Die Angela, der Horst, der Christian und die Katrin treffen sich im Spielzimmer. Da hat die Angie eine prima Idee: „Wir puzzeln!“ Aber leider will kein Stück zum anderen passen, und ständig gibt es Streit. Ein Bericht über gar nicht schöne Spielnachmittage

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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So geht es manchmal zu im Leben: Man kann sich seine Spielgefährten nicht immer aussuchen. Eigentlich hätte Angela gerne mit dem Martin gespielt, weil sie mit dessen Kumpel Sigmar immer viel Spaß hatte. Aber der Martin hat ihr herzlos klargemacht: Mit dir spiel‘ ICH nicht. Immerhin war auf den Horst Verlass. Der schummelt zwar gern und wird manchmal auch frech – aber mitspielen will er immer. Auch die Katrin war ganz wild darauf, mittun zu dürfen. Und richtig happy war der Christian. Für den war das Spielzimmer lange verschlossen gewesen. Aber er hatte so lange an der Tür gerüttelt, bis sie aufging.

Da saßen sie nun, wollten irgendetwas miteinander machen. In einem waren sie sich einig: Wir vier bleiben unter uns. Die Sahra und der Alexander dürfen nicht mitmachen. Die wollen immer so komische Sachen machen. Außerdem, so das einhellige Urteil, sei die Sahra doof. Soweit waren sich die Vier aus der Spielecke einig: Wir machen etwas Gemeinsames. Aber was?

Angelas seltsames Europa-Puzzle

Da hatte Angela eine Idee: „Wir puzzeln.“ „Aber das ist doch nichts Gemeinsames“, maulte Katrin. „Das fördert nicht den Team-Spirit.“ „Team Spirit, was ist denn das?“, rief Christian. „Jeder soll zeigen, was er kann. Ich habe ein Foto-Puzzle von mir dabei. Darauf bin nur ich zu sehen. Das kann ich ganz schnell zusammenbauen, selbst im Dunkeln.“ „Bin auch dafür, dass jeder macht, was er will – solange ich das auch will“, brummelte Horst. „Schluss jetzt mit dem Gezerre“, sprach Angela ein Machtwort und zog die Mundwinkel gefährlich weit nach unten. „Ich habe eine Idee: Jeder holt sein Lieblings-Puzzle, wir werfen die Einzelteile zusammen und machen zusammen ein Riesen-Puzzle daraus.“ Das fand Zustimmung, wenn Katrin auch auf einer basisdemokratischen Abstimmung bestand. Also wurde abgestimmt: 3 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung von Christian – „aus grundsätzlicher Abneigung gegen jede Art von kollektivistischer Lösung.“

Und los ging‘s. Jeder zerlegte sein Lieblings-Puzzle in seine Einzelteile – Christian sein Selbstporträt, ebenso Horst sein weiß-blaues Panorama mit schneebedeckten Bergen, klaren Seen samt Lederhosen-Trägern mit Laptop. Katrins Holz-Puzzle, bemalt mit Bio-Farben, war besonders farbenfroh: viel Grün unter einem strahlend blauen Himmel, dazwischen silberne Windräder und glückliche Menschen verschiedener Hautfarben, viele davon mit Kopftüchern. Und Angela? Die hatte ein etwas seltsames Europa-Puzzle dabei – mit Berlin als geografischem Mittelpunkt und Europastraßen, die alle direkt in die deutsche Hauptstadt führten und am Kanzleramt endeten.

Niemand weiß, wie das Puzzle aussehen soll

Da lagen sie nun: 16.000 ausgestanzte Teile aus vier verschiedenen Puzzels, ein riesiger Berg. Eifrig begannen die Vier, Einzelteile zusammenzusetzen. Sie wussten nicht, was sie da eigentlich zustande bringen wollten, wie das gemeinsame Bild aussehen sollte. Sie wussten nur, dass es irgendwie groß werden sollte und irgendwie passend. Dass das nicht einfach werden würde, sah man schon bei der ersten oberflächlichen Sondierung. Bei den Puzzles von Horst und Angela hatten die Einzelteile dieselbe Form. Bei Christian waren dagegen andere Stanzen verwendet worden. Und die hölzernen Puzzleteile von Katrin waren eigentlich zu dick, um sich mit den anderen zu einem Gesamtbild zusammenfügen zu lassen.

So wurde das kein fröhlicher Spielnachmittag. Immer wenn einer aus der Runde zwei Teile zusammenzufügen versuchte, behauptete mindestens ein anderer, das passe nicht zusammen. Vor allem Christian und Katrin stritten ständig miteinander, wenn es darum ging, welches Teil mit welchem harmonieren könnte. Auch Angela und Horst wurden zunehmend gereizt. Sie konnten versuchen, was sie wollten: So gut wie nichts passte zusammen.

Wat mutt, dat mutt!

Wie auch, wenn kaum etwas zusammen gehörte? Bis einem die scheinbar rettende Idee kam: „Wir nehmen eine Schere und eine Säge und schneiden uns zurecht, was zusammen passen muss“. „Eine Schere?“, rief eine entsetzt. Und ein anderer schrie: „Hier wird nichts zersägt, nicht mit mir!“ So kam es zu einem Kompromissvorschlag: „Warum einzelne Puzzle-Teile nicht mit etwas Gewalt zusammensetzen? Warum nicht mit einem Hammer?“

Jetzt war es aus mit der guten Stimmung im Kinderzimmer. Jeder schimpfte mit jedem, schrie und tobte herum. „So geht's nicht!“ „Nicht mit mir.“ „Ich lasse mir doch von Euch nicht mein schönes Bild zersägen oder zerhämmern!“ Man hörte den Streit, die Beleidigungen und Schuldvorwürfe bis nach draußen, zumal die Balkontür offen stand. Aber die Vier konnten sich einfach nicht darüber verständigen, wie es weitergehen sollte. Und so puzzelten und stritten sie weiter – ziemlich planlos. Nur Angela gab immer wieder Durchhalteparolen aus: „Wat mutt, dat mutt.“ Immerhin erreichten sie nach vielen, vielen Stunden – von einem Gesamtbild war immer noch nichts zu sehen – einen Kompromiss: Die Balkontür wurde geschlossen.

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Stefan Jess | Mi., 8. November 2017 - 09:18

...graut vor den Alternativen.

Neuwahlen und evtl. die nächste GroKo. Dann mit Merkel und Nahles.

Ein Albtraum.

Thomas Radl | Mi., 8. November 2017 - 11:47

Antwort auf von Stefan Jess

Das ist ja wie Rot-Rot-Grün, nur ohne Sahra...
Da wird mir aber auch schwindelig!!!

Ralf Altmeister | Do., 9. November 2017 - 12:21

Antwort auf von Stefan Jess

reicht es höchstwahrscheinlich für Schwarz- Gelb

wolfgang spremberg | Mi., 8. November 2017 - 09:22

die Kleinen. Hat das Puzzle auch einen Rahmen ? Bestehend aus den zur Verfügung stehenden Steuergeldern ? Und was gehört vorrangig in den Rahmen ? Das was "dem Wohle des DEUTSCHEN VOLKES" dient ? Oder lieber was ideologisches ?
Weil das "Wohl des Deutschen Volkes " zu völkisch, nationalistisch ist ?

Marc Walther | Mi., 8. November 2017 - 09:27

...wenn er sich doch nur nicht so eng an der Realität bewegte ;)

Torsten Ulrich | Mi., 8. November 2017 - 09:48

Und wenn sie nicht gestorben sind , dann puzzeln sie noch heute! ..... Ich würde sagen wir wählen neu. Frage: Ob es da wirklich besser wird?

claudie cotet | Mi., 8. November 2017 - 19:21

Antwort auf von Torsten Ulrich

dann waeren die gruenen endlich weg.
die entlarvung von goering, roth und Co waere jetzt hoffentlich auch dem letzten

zahnarzt klar geworden

Dr. Florian Bode | Mi., 8. November 2017 - 09:58

wir, die Proletenkinder, müssen draußen bleiben und schauen trotzdem neidig-sorgenvoll von unten zu, was auf dem Schloßbalkon so passiert - nichts Gutes ahnend.

Sebastian Wagner | Mi., 8. November 2017 - 10:00

Sehr geehrter Herr Dr. Müller-Vogg,
ich finde es gefährlich,das derzeitige Rumgeschustere vermeintlicher Politprofis mit einer wohl absichtlich infantilen Wortwahl in der Berichterstattung noch zu "würzen".Die Artikel in den deutschen Leitmedien dazu sind schon peinlich genug.Überlassen SIe diesen "Meinungsmachern" doch die Infantilität und reden Sie in Cicero Tacheles in Erwachsenensprache!Die Leute,die das "politische Ruder" in der Hand haben gleiten doch selbst zu oft (absichtlich) ab in die Infantilität-das darf man weder Kindern und schon gar nicht Erwachsenen durchgehen lassen von denen man erwartet, dass sie Verantwortung übernehmen wollen.Da brauche ich mich auch über einen twitternden Donald Trump nicht mehr aufregen,wenn ich mich selbst sprachlich auf das geistige Niveau eines Kindes begebe!Das fruchtet nicht!Also bitte eine deutliche Sprache!

ist in der Realität ernst genug, tierisch ernst. Ein wenig Ironie kann nicht schaden,
lindert manchmal die Schmerzen, auch wenn es nur für die Dauer des Lesens eines
Artikels ist.

Sebastian Wagner | Mi., 8. November 2017 - 12:42

Antwort auf von Jürgen Lehmann

Danke Ihnen beiden für die Antwort zu meinem Kommentar.Mir ist schon bewusst, dass der Autor des Artikels klare Kritik geübt hat und dies versucht hat mit Humor zu untermalen. Und Sie können sich beide sehr glücklich schätzen,der beschriebenen politischen Situation in Deutschland noch mit Humor begegnen zu können.Mir ist das Lachen mittlerweile vergangen und das wird in der nächsten Zeit vermutlich auch noch mehr Bundesbürgern so gehen.Mir persönlich ist es schon zu freundlich,die im Artikel genannten politischen Akteure auch nur mit Vornamen zu benennen oder gar "Spitznamen" zu vergeben.Das erzeugt in meinen Augen eine Atmosphäre der persönlichen Nähe beim Leser,die diese Leute nicht verdient haben und die die genannten Akteure geschickt für sich auszunutzen wissen.Enge Freunde nennt man beim Vornamen,aber sicher nicht diese Personen.Zumindest meine Meinung,aber Sie können das gerne anders sehen.

sie erzeugen (zumindest bei mir) alles andere als persönliche Nähe. Ganz im Gegenteil, diese Respektlosigkeit macht die Akteure im Spielzimmer erst richtig lächerlich.
Im Übrigen ist auch die mieseste Politik es nicht wert, dass sie uns das Lachen austreibt. Ich halte Humor für lebenswichtig!

Sie haben meine vollste Zustimmung zu dem was sie schreiben ,Herr Wagner.
Das ist so ein trauriges Schauspiel was momentan von den " politischen Eliten" unseres Landes geboten wird,da ist jeder Humor fehl am Platz.
Mir wird schon schlecht wenn A.M. mit Namen wie "Angie" oder gar "Mutti" tituliert und verniedlicht wird.

Ich verstehe Ihren Einwand, Herr Wagner. Dennoch möchte ich zunächst konstatieren, dass Herrn Müller-Vogg mit diesem Artikel eine auf den ersten Blick erheiternde Satire auf das gegenwärtige Geschehen gelungen ist. Sowohl die sprachliche Ebene als auch die Wahl der Vornamen als Stilmittel ergeben dabei ein stimmiges Bild. Problematisch ist für mich etwas ganz anderes. Mit dem Puzzlespiel wird nämlich suggeriert, dass die Protagonisten an dem gemeinsamen Ziel des Erstellen eines Bildes arbeiten. Ich fürchte, dem ist aber ganz und gar nicht so. Es wird nämlich nicht Puzzle, sondern es wird Poker gespielt. Der Einsatz ist hoch, sehr hoch und jeder Spieler ist sich selbst der nächste. Nicht das Gemeinsame interessiert, der ganz konkrete persönliche Gewinn ist das Ziel. Aber beim Pokerspiel ist es wie im wirklichen Leben. Wo Sieger sind, gibt es Verlierer und mancher, der zu hoch pokert, verliert seine ganze Existenz.

Renate Aldag | Mi., 8. November 2017 - 10:08

Vielen Dank für diese wunderbare und lustige Beschreibung der Sondierungsgespräche, Herr Dr. Müller-Vogg. Nur mit Humor ist die traurige Lage noch zu ertragen und die Zeit bis zu den Neuwahlen zu überbrücken. Dann erwarte ich, dass das Spielzimmer zu einem Arbeitszimmer wird und aus den Kindern verantwortungsbewußte Erwachsene geworden sind, die endlich die uns bedrängenden Probleme des Landes bearbeiten und nicht mehr ihre Selbstbilder anhimmeln.

Man könnte auch anfangen zu trinken. Oder, vielleicht bei Cem Özdemir anfragen, wo sein Kumpel mit dem Balkon wohnt, auf dem er sich mit Cannabispflanze hat fotografieren lassen: Vielleicht gibt der einem eine Tüte ab? Dann geht's zur Not vielleicht auch noch, jedenfalls solange die Wirkung anhält. Nur der Kater wird dann noch schlimmer!

Peter Huber | Mi., 8. November 2017 - 10:21

Ich denke die haben sich schon geeinigt, wer welchen Job bekommt. Das macht man aber nicht in den Sondierungsgesprächen sondern mit einem guten Glas Roten beim Lieblings-Italiener im Neben- oder besser HINTERZIMMER. Das ist bei uns genauso - liebe deutsche Wähler, gewöhnt euch dran.

Andreas Balmert | Mi., 8. November 2017 - 10:27

... zur Einlullung der Wählenden.
Hinter den Kulissen sind sich die Akteure sicherlich längst einig. Gesucht werden vermutlich noch Formulierungen um das zusammengemixte "Gebräu" an den Konsumenten zu bringen.
Wie wird dessen Reaktion ausfallen? Setzt gesellschaftliche Gesundung oder kollektives Erbrechen ein?

Heinrich Niklaus | Mi., 8. November 2017 - 10:28

Ich bin nicht überzeugt, dass sich die vier Jamaikaner tatsächlich „streiten“. Ich glaube dem „Stimmvieh“ wird das Theaterstück „Aus Verantwortung für Deutschland“ vorgeführt.

Dobrindt von der CSU hat das gestern verdeutlicht, indem er die nun großzügig zurückgenommenen Forderungen der Grünen zutreffend als „Schwachsinn“ deklarierte.

Das führte verlässlich zu einem ersten Einknicken( Steuern) der FDP. Und so wird man sich weiter „annähern“, immer getragen von der „Verantwortung für Deutschland“.

Um in dem Bild von Hugo Müller-Vogg zu bleiben: Puzzle-Teile, die nicht zusammenpassen, können auch nicht im Wege eines „Kompromisses“ passend gemacht werden.

Man kann nur dem Bildbetrachter (Stimmvieh) vorgaukeln, es gäbe schlussendlich ein Bild. Das werden unsere Bundesgaukler tun.

Karin Zeitz | Do., 9. November 2017 - 23:17

Antwort auf von Heinrich Niklaus

im Puzzle wegen nicht passender Teile wird man mit bunten Farben übermalen, um dem Wähler am Ende ein schönes Bild zeigen zu können, obwohl ihm die feste Struktur fehlt. Wenn Macht, Einfluss und bessere Bezüge winken vergessen leider manche Menschen ihre Grundsätze.

Patricia Meyer | Mi., 8. November 2017 - 10:53

Ich könnte über den Spielenachmittag lachen,wenn davon nicht das Leben meiner Familie abhängen würde. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieses ganze Gerangel nur für den Wähler inziniert wird, obwohl man sich eigentlich schon einig ist. Sieht halt besser aus wenn man sich wochenlang nicht einig wird und dann zum Wohle des Volkes Kompromisse findet.

Bettina Diehl | Mi., 8. November 2017 - 10:55

Nun weiß ich auch, warum diese Frau Mutti genannt wird.

Christa Wallau | Mi., 8. November 2017 - 11:03

... wenn es nicht um das Schicksal unseres Landes ginge!
Ein solch kindisches Spiel ("Wat mutt, dat mutt") haben die Menschen, die täglich arbeiten u. die Steuern dieses Landes erwirtschaften, nicht verdient. Was da gewaltsam an Puzzleteilen aus
den gegensätzlichsten Ideen zusammengekloppt werden soll, ist kein Programm, um damit die drängendsten Probleme der Bürger in den Griff zu bekommen.
Es bleibt dabei: Eine d e u t l i c h e Mehrheit aller
deutschen Wähler wollte eine konservativ-liberale Regierung aus CDU/CSU, FDP und AfD. Diese Koalition hätte sich bei gutem Willen relativ schnell auf ein funktionsfähiges Programm einigen können. Daß eine solche, vernünftige Regierung aus reinem Eigeninteresse bzw. Hochmut der Altparteien nicht zustande kommt, ist ein Skandal!
Und die Medien tragen eine große Mitschuld daran, daß in D nicht nach dem Bürgerwillen, sondern nach den Vorstellungen einer selbsternannten "Elite" regiert wird, denen die Sorgen der Menschen "am Ar... vorbeigehen".

"Eine d e u t l i c h e Mehrheit aller deutschen Wähler wollte eine konservativ-liberale Regierung aus CDU/CSU, FDP und AfD"

Erst mal ist "alle deutschen Wähler" falsch.

Zweitens, und das schreibe ich ihrer Parteizugehörigkeit zu, ist das mit der von Ihnen genannten Koalition wohl eher ein Wunschtraum, noch dazu ein schlechter.

Die AfD ist eine rechtsextreme Protestpartei, in der sich völkische Figuren wie Höcke oder Ewiggestrige wie Gauland & Co tummeln. Konservativ-liberal waren die vielleicht früher mal ansatzweise. Inzwischen fischt man in braunen Wassern.

So ein Laden ist, was die Fähigkeit für eine Koalition an geht, so akzeptabel wie die MLP oder die LINKEN.

Christa Wallau | Mi., 8. November 2017 - 12:46

Antwort auf von Stefan Jess

Können Sie rechnen, Herr Jess?
CDU/CSU: 32,6 %
AfD: 12, 6 %
FDP: 10, 7 % macht zusammen: 55, 9 % !
Das ist in meinen Augen eine d e u t l i c h e Mehrheit aller Bürger, die gewählt haben.
Wenn die Grünen mit einem Stimmenanteil von 8,9 % jetzt für sich reklamieren, mitregieren u. sogar ihre spezielle Weltsicht im Regierungsprogramm durchdrücken zu dürfen, dann ist das eine Verfälschung des Wählerwillens; denn immerhin haben 91,1% der Wähler sie offensichtlich nicht für diejenigen gehalten,
von denen sie gern regiert werden wollen.
Die Aussage "rechtsextreme Protestpartei", die Sie über die AfD treffen, ist falsch!
Sie können diese Behauptung so oft wiederholen, wie Sie wollen. Dadurch wird sie keinen Deut besser. Das Programm der AfD besteht nicht aus "Protest", sondern aus
vernünftigen Alternativen.
Und: Nennen Sie mir doch bitte einen einzigen Punkt aus dem Programm, der "rechtsextrem" ist!
Wetten: Sie finden nichts.

"Das ist in meinen Augen eine d e u t l i c h e Mehrheit aller Bürger, die gewählt haben."

Sie hatten davor geschrieben "Eine d e u t l i c h e Mehrheit aller
deutschen Wähler"

Das ist ein Unterschied, solche rethorischen Fehlgriffe sollten wir den Linken überlassen.

Was den Rest an geht. Sie können im stillen Kämmerlein gerne beliebige Parteien zusammenwürfeln und sich daraus ihre Wunschkoalition basteln.

Das ist aber nur populistisches Wunschdenken. Solange Leute wie Gauland heroisierend von der Wehrmacht schwafeln oder von Storch hanebüchene Rechtspositionen zum Schusswaffengebrauch von sich geben, bleibt die AfD was sie ist: am äussersten rechten Rand und toxisch. Von Höcke wollen wir gar nicht reden.

Die AfD wollte unter Lucke evtl. einmal liberal-konservativ werden. Das ist aber grandios schief gegangen. Inzwischen ist das ein Sammelbecken rechter Protestierer.

Wohlgemerkt, die Partei. Die Wähler schätze ich anders ein.

wolfgang spremberg | Mi., 8. November 2017 - 14:47

Antwort auf von Stefan Jess

die Wehrmacht heroisierend ? Wohl eher relativierend. Weil dort Millionen normale Menschen "gedient" haben ? Wie z.B. Helmut Schmidt ?
Tja, die Frau Storch und die Frau Petry mit dem Schießbefehl.....
Hat man das Gesetz über den Unmittelbaren Zwang, §§ 11 und 12 eigentlich geändert ? Zeit genug war ja......

Manfred Steffan | Mi., 8. November 2017 - 23:28

Antwort auf von Stefan Jess

... legen, dann sollten Sie die AfD nicht "rechtsextrem" nennen. Der Begriff "Extremismus" ist - ich orientiere mich hier am juristischen Sprachgebrauch des Verfassungsschutzes - für Menschen bzw. Organisationen reserviert, die die Verfassungsordnung des Grundgesetzes abschaffen wollen. Davon ist weder etwas im AfD-Programm zu finden noch bei den Äußerungen irgendwelcher AfD-Funktionäre.

Liebe Frau Wallau,
nach reiflicher Überlegung und Durchsicht des AfD-Programmes konnte ich nicht umhin, mein Kreuz eben bei dieser Partei zu machen. Dass die AfD sicher Zulauf aus einer Ecke erhält, die ihr nicht zuträglich ist, ist leider so. Wenn ich mir aber das wenig verhohlen gegen dieses Land und seine Bürger gerichtete Verhalten (sei es nun mutwillig machtpolitisch begründet oder aus ideologischer Verblendung heraus) der etablierten Parteien betrachte, so nehme ich inzwischen die Unterstellung des "Rechtsextremismus" (gerade auch der merkel'schen Dauerapplaudierer) recht gelassen hin. Zumal meine Vita vom Gegenteil zeugt. Noch am Vorabend der Wahl ist es mir durch einfaches Argumentieren gelungen, "Land" für die AfD gut zu machen. Rechtsextremismus? Da hat wieder jemand das Programm nicht gelesen. Die Papageien Jamaikas sind eine bunte Truppe...

Stefan Jess | Mi., 8. November 2017 - 16:00

Antwort auf von Gunvald Steinbach

"Da hat wieder jemand das Programm nicht gelesen. "

Ich bitte Sie. Dieses Programm-Argument ist doch witzlos. Jeder weiss dass Parteiprogramme Willensbekundungen für die Öffentlichkeit sind. Ihre Nich-Einhaltung ist nicht strafbewehrt und auch ansonsten ist das mehr Marketing.

Das ist bei allen Parteien so, auch bei der, der ich angehöre (konservativ).

Wichtiger ist für mich was eine Partei macht. Wie sich ihr Personal tatsächlich äussert. Und da läuft es mir bei der AfD kalt den Rücken runter.

Warum zerlegen sich denn die Fraktionen der AfD in schöner Regelmässigkeit?

Weil auch dort die Mandatsträger festellen, dass extrem rechte Positionen inzwischen zur DNA der Partei gehören. Liberale Gruppen gehen mehr und mehr unter. Die AfD wird immer brauner.

Mit so einer Partei wird keiner koalieren.

Rolf Pohl | Mi., 8. November 2017 - 18:18

Antwort auf von Stefan Jess

Korrekt Herr Jess, das ist auch in Ordnung so.
Doch zum Schreck einjagen, den etablierten Parteien sozusagen helfen, sie zum Jagen zu tragen, dafür genügt die AfD.
Die relative Stärke der AfD zeigt nix weiter als die Schwäche von CDU/CSU, SPD und den Grünen.
Solange dieser Zustand anhält wird die AfD vermutlich zulegen.

Rolf Pohl | Mi., 8. November 2017 - 18:40

Antwort auf von Stefan Jess

So isses Herr Jess.
Der Zustand des "kalt den Rücken runterlaufen" überrumpelt mich seit rund zwei Jahren auch bei CDU-Grünen und SPD. Selbstverständlich aus anderer Ursache, das geb ich gern zu. Ursachen die Sie eventuell nicht nachvollziehen wollen.
Doch immerhin, allein die Tatsache, dass es die AfD gibt war/ist hilfreich und gut. ;-)

Gunvald Steinbach | Do., 9. November 2017 - 08:32

Antwort auf von Stefan Jess

Natürlich mag das alles nur Marketing sein, was da in diesen Programmen aller Parteien steht, lieber Herr Jess. Aber wenn man sich so die tatsächlichen Taten der Akteure der etablierten Parteien ansieht, muss einem doch das kalte Grausen kommen. Da Sie einer konservativen Partei angehören, gehe ich davon aus, dass auch Sie Ihre Zukunft in Deutschland in Frieden, Sicherheit, mit einer stabilen Währung und einem funktionierenden Gesundheitswesen usw. verbringen wollen. M.E. laufen die Aktionen der Entscheider diesen Interessen diametral entgegen. Aber vielleicht können Sie ja etwas in Ihrer Partei bewegen? Da schaue ich mir eben doch das Programm an, und wähle nicht den Protest sondern ein stückweit die Hoffnung auf Änderung. Die Etablierten konnte ich nicht wählen!

Dietmar Deibele | Do., 9. November 2017 - 10:32

Antwort auf von Stefan Jess

Nichteinhaltung des Parteiprogramms können Sie den etablierten Parteien vorwerfen, doch keiner Partei, die noch nie in der Regierung war!
Sie wollen einer konservativen Partei anhängen? Es gibt keine außer der AFD. Selbst die CSU schwächelt schon in der Hinsicht.
Außerdem verwenden Sie Begriffe fälschlich, lesen Sie doch nach, was braune Ideologie wirklich bedeutete, bevor Sie die AFD als tendenziell rechtsextrem abstempeln.
Abschließend: Wähler kann man durchaus so verwenden wie Fr. Wallau, das sind eine Untermenge der Wahlberechtigten, nämlich die, die tatsächlich gewählt haben.

Selbst von HR- Höcke wird man nichts Rechts extremes hören, da schustersich die Mainstream Medien was zusammen. Für die ist ja schon rechts extrem wenn man sagt das es eine Deutsche Geschichte gibt seit Otto I. Man sollte es mit einer Minderheits Kabinett probieren.

Johannes Reusch | Mi., 8. November 2017 - 13:14

Antwort auf von Stefan Jess

Ja, Herr Jess, was die AfD und die Linke für Parteien sind, kann man doch jeden Tag aus Zeitungen und Rundfunk entnehmen. Da muss man sich nicht mal mit den Nachrichten und Talkshows langweilen sondern oft sind Spielfilme oder Krimis genauso aufschlussreich.
Aus der Filterblase der Staatsmeinung zeigt man auf die Anderen, die angeblich die Wirklichkeit nur verzerrt wahrnehmen.

Ja, liebe Frau Wallau, die vier hätten auch spielen können "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?" Statt der Antwort "Niemand!" hätte es allerdings dann geheißen "Alle!".
Darin wäre man sich wenigstens einig gewesen.

(Wie ich erfuhr, heißt das Spiel neuerdings "Wer hat Angst vorm weißen Hai?", um die rassistische Assoziation schwarz = böse zu vermeiden. Diese Änderung wäre bei der AfD natürlich nicht nötig.)

Liebe Frau Wallau! Wie so oft bin ich nah Ihrer Meinung da wir politisch sozusagen im gleichen Sandkasten spielen,welcher medial und parteipolitisch zum Katzenklo degradiert wurde.Und da die Mehrzahl der Wähler sich weder gegen die lange vorher
angekündigte "Ausschließeritis" aller Parteien was eine Zusammenarbeit mit der AfD
betrifft wehrten,noch so stimmten wie im Osten,so das kein Weg an ihr vorbeigeht,
hält sich mein Mitleid in engen Grenzen.Hatte selbst in jüngster Vergangenheit wieder ein Erlebnis der besonderen Art mit einer Person,die keine Ahnung von nichts hatte was Parteien und deren Programmatik betrifft,aber meinen Geisteszustand als
AfD-Wählerin derart drastisch in Frage stellte,daß ich ihr zugegebenermaßen eine
Sch..ßpolitik für die nächsten 4 Jahre herzlich gönnte.Natürlich nicht die feine Art
von mir, aber solch argumentresistente,dümmliche Aggression provoziert Kleinlichkeit meinerseits. Die aktuelle Situation haben sich zumindest 87% selbst
zuzuschreiben. MfG

Es gibt weder eine d e u t l i c h e Mehrheit aller deutschen Wähler noch gibt es den oft zitierten Wählerwillen. Die Bürger haben Ihr Kreuz da gesetzt, wo Sie meinten, Ihre Meinung könnte repräsentiert werden. Die einen wählen, was Sie immer gewählt haben, andere wählen, weil sie sich von einer Partei Vorteile versprechen und andere wiederum haben aus Frust Protest gewählt!

All das aber ist Frau Merkel egal, Sie will an der Macht bleiben, koste es was es wolle! Sie kann ja auch nicht sehen, was MAN (nicht Sie) hätte anders machen können. Die einsamen Entscheidungen von Frau Merkel sind ja schon immer alternativlos gewesen. Und weil dem so ist, kann man der Aussage von Martin Schulz am Wahlabend nur zustimmen. An die Adresse der Grünen und der FDP sagt er sinngemäß: Sie können jetzt alles fordern, was Sie wollen, Frau Merkel wird allem zustimmen!

Und die Medien spielen mit! ARD, ZDF, Zeitungen oder gelbe Presse, alle sind mit dabei und vertreten die Interessen ihrer Eigentümer!

Die Grünen sind und waren noch nie eine "Elite" , und werden es auch nie werden, sondern sie waren immer nur Mittel zum Zweck um anderen ( wo immer es geht ) den Machterhalt zu sichern.

Elite mit 8,9% ??????

Wären die "Elite" , dann hätten 91,1 % der Bevölkerung anders abgestimmt.

Achim Scharelmann | Mi., 8. November 2017 - 11:17

Wenn wir alle nicht den Mut und den Verstand hatten, diese mehrheitlich idiologisch gefärbten Verhandler abzuwählen, dann ist es eben unser Schicksal von ihnen regiert zu werden und niemand braucht sich anschließend zu beschweren, wenn sich die Wortführerin in ihrer großen Not an jeden Ast klammert, um weiter zu regieren und diesen Staat dadurch bis zur Unkenntlichkeit verändert. Was hier abläuft, ist eine der größten Zäsuren in der Nachkriegsgeschichte und Deutschland wird nur noch dem Namen nach existieren, von einem deutschen Staatsvolk und seinen Traditionen erst garnicht mehr zu reden.

Robert Polis | Mi., 8. November 2017 - 11:35

Heute in der FAZ:
Frau Katrin Göring-Eckardt ".. hielte viel von dem Versuch, eine gemeinsame Erzählung zu finden ..".
Chapeau, Herr Müller-Vogg! Sie haben der Dame vorgegriffen und die Aufgabe bewältigt!

wolfgang spremberg | Mi., 8. November 2017 - 12:07

Antwort auf von Robert Polis

zu finden. Ein Märchen vielleicht ? Irgendwas buntes ? Wo sich alle ganz doll lieb haben ? Wo alles gut wird ?

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 8. November 2017 - 13:10

Antwort auf von Robert Polis

eigentlich sollte Göring-Eckardt einen Teil ihres Doppelnamens ablegen - der links-grünen Logik folgend - ist er zu sehr durch die Vergangenheit belastet...

Sven Bergmann | Fr., 10. November 2017 - 05:57

Antwort auf von Robert Polis

...schlägt mal wieder die Fiktion.
Vielleicht eine Art Predigt mit vielen Gleichnissen und so.

Man könnte auch etwas zusammen singen. mit Blockflötenbegleitung...

Markus Michaelis | Mi., 8. November 2017 - 12:05

Ganz herrlich.

Aber ist es nicht normal, dass es nicht mehr so gut zusammenpasst? Deutschland ist bunter, vielfältiger, globaler geworden. Dadurch müssen einstige Gegensätze enger zusammenrücken, weil sie angesichts der ganzen neuen Buntheit nicht mehr so verschieden sind.

Oder anders gesagt: wenn die Grünen für Buntheit und Vielfalt sind, werden sie als natürliche Folge mit der CSU koalieren müssen, weil es drumherum noch viel Bunter zugeht. Entsprechendes gilt für die anderen Parteien.

Klaus Wenzel | Mi., 8. November 2017 - 12:11

Um im Bild zu bleiben: der Christian, der Horst und die Katrin tun alles, um mit Angela spielen zu dürfen. Die Angela ist Anführerin, egal, was gespielt wird (sie weiss es selbst noch nicht). Weil die Angela weiss, dass alle mitmachen wollen und sie Anführerin bleiben darf, ist sie großzügig. Jeder darf sein Lieblingsspiel mitbringen und das wird dann auch gespielt. Wenn das Kinderzimmer hinterher ein wenig in Unordnung geraten ist, macht das nix. Irgendwer räumt dann schon auf und bis dahin ist noch viel Zeit. Auch wenn was kaputt geht ist das nicht schlimm. Das wird dann von einem Mann bezahlt, der eine "schwarze Null" zu Hause hat und noch ganz viele andere Taler. Vor lauter Eifer beim Vorbereiten und schließlich beim Spielen kann man sich nicht um alles kümmern, sollen die Kasper und die Krokodile, doch alleine klar kommen. Auch was außerhalb von Angelas Spielzimmer in der Zwischenzeit passiert, vergessen die lieben Kleinen vor lauter Begeisterung (über sich selbst).

wolfgang spremberg | Mi., 8. November 2017 - 14:39

Antwort auf von Klaus Wenzel

der weiß wie man ganz viel Geld ausgeben kann, ohne das einer weniger hat (das hat ihm der tolle Politberater Michael Spreng beigebracht). Jetzt warte ich nur noch darauf das er seine Fähigkeiten erneut in ganz großem Umfang zu Einsatz bringt. Dann wird alles gut. ...hüstel.

Heinrich Jäger | Mi., 8. November 2017 - 12:30

des Grauens mit dem künftigen Gruselkabinett, zum fürchten. Es fehlt nur noch der Altmaier aber das gibt die Statik nicht her.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 8. November 2017 - 12:51

Antwort auf von Heinrich Jäger

Sehr gut! Bravo. Den wollte Merkel aus 'Abschreckungsgründen' nicht mit auf dem Bild haben.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 8. November 2017 - 13:02

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

aber dafür ist die Peter auf dem Balkon; das hat den selben Effekt...

Conny Brutsche | Mi., 8. November 2017 - 12:42

...sich viel darüber den Kopf zerbrechen. Jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und sollte es nach seinen Wünschen gestalten und nicht von dem Abhängig machen, was die Regierung macht und nicht macht. Wir haben die Freiheit selbst zu Handeln und dürfen das tun was uns Spass macht. Warum kümmert sich kaum einer darum? Stattdessen kümmert man sich lieber um die Dinge, die einem nicht persönlich weiter bringen. Da muss man sich nicht Wundern, das die Depressions-und Burnout Rate so hoch ist und die Armut wächst. Selbst Handeln ist gefragt und es gibt weiss Gott viele Möglichkeiten sich Unabhängig zu machen. Ich nutze eine Möglichkeit schon seit längerer Zeit und habe mir sogar ganz alleine ein solides, nachhaltiges, langfristiges Grundeinkommen aufgebaut, was mir niemand mehr nehmen kann. Darauf sollten wir uns Konzentrieren, dann würde das Leben unter den Menschen in Deutschland viel entspannter und lebenswerter sein. Dafür brauchen wir kein Jamaika oder so.......

Und was nützt es Ihnen, wenn Sie von dem besagten Grundeinkommen mehr und mehr für Fremde, die immer mehr und mehr Sie umgeben, so daß Sie sich nicht mehr heimisch fühlen können, aufwenden müssen?

Claudia Martin | Mi., 8. November 2017 - 15:19

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Es klingt ja bereits manchmal zaghaft durch. Wir müssen halt teilen, heißt es oft unverfänglich. Die Frage ist nur was danach für jeden bleibt. Steuern und Abgaben sind bereits bei mittleren Einkommen sehr hoch. Spielräume für Reduzierungen sind keine mehr da. Unsere Politiker merken nämlich langsam was uns die offenen Grenzen kosten. Darüber hat man 2015 nicht nachgedacht. Eine Parallele dazu ist die Wiedervereinigung. Politisch natürlich i.O. Aber die Realisierung ist viel zu teuer. Auch Europa darf in der Aufzählung nicht fehlen. Warum muss Europa soviel kosten. Warum müssen immer horrende Summen umverteilt werden. Die Diäten für die Abgeordneten und ein paar Verwaltungskosten sollten doch eigentlich ausreichen. Aber der knockout sind natürlich die Migrationskosten. Der bereits schwer angeschlagene deutsche Boxer mit 2000 Mrd. Euro Schulden angezählt, wird noch mehr Schläge hinnehmen müssen. Ohne die riesigen Zinvorteile durch die Nullzinspolitik lägen wir schon auf den Brettern.

Richtig, Jeder ist seines Glückes Schmied. Nur nicht jeder hat die gleiche Eisenqualität zum schmieden zur Hand. Unsere Kinder sind noch nicht in der Lage zu schmieden. Darin liegt die Gefahr, das heutige getroffene politische Entscheidungen sich negativ auf sie auswirken könnten. Kinder können Sie durch Klimaschutz, Sicherung der Sozialsystemeect. austauschen. Handeln Sie nach dem Motto nach mir die Sinflut?

Dimitri Gales | Mi., 8. November 2017 - 14:31

trifft aber ins Schwarze.
Ich denke, man kann sich für die kommenden Monate und vielleicht darüber hinaus das Theaterabonnement sparen - Theater gibt es jetzt live aus Berlin - noch dazu gratis und mit open end.

Herbert Binder | Mi., 8. November 2017 - 14:46

Warum alles so umständlich, die Lösung ist doch so einfach: Man hole sich nur die Biermösl Blosn
ins (Berater-)Boot und los geht's. Man erinnert sich:
Die haben doch, selbst bei den "verquertesten"
Mixes und der zunächst aufgeworfenen Frage
"Wie reimt sich das zusamm?" immer die
erlösende Antwort gefunden die in dem Jubelruf
mündete: "Soooo reimt sich das zusammen!!!"
Warum soll das nicht auch in Balkotolien
funktionieren?

Bodo Lehnert | Mi., 8. November 2017 - 15:03

Die Chefin stellt jeden Morgen im Kanzleramt Konferenz-Stühle auf. Peter Altmeier schenkt Worthülsen ein. Stefan Seibert serviert nichts-sagende Phrasen der Kanzlerin. Tauber brummelt seine liebste Beschwörungsformel: „fedidwgugl“ und Kauder kräht ein- über das andere mal dazwischen: „In Europa wird deutsch gesprochen.“ Seelooser zaghaft: „An deutschen Küchentischen auch?“
Katrin: „Aber nur wenn mein Dienstwagen mit Elektromotörchen fährt.“ „Für mich einen Privat-Frisör, der mir täglich die Haare legt und den Drei-Tage-Bart auf zweieinhalb stutzt.“
„Okay!“ nickt Angy, „doch vorher wird verknotet.“ Und so knoten sie und wenn sie nicht gestorben sind dann knoten sie noch heute.“ Das hatte ich schon am 4.11.2017 meinem Tagebuch anvertraut.

Dietmar Deibele | Mi., 8. November 2017 - 15:20

danke lieber Dr. Müller-Vogg - ich habe mich prächtig amüsiert. Cicero hat einfach Niveau!

Sepp Kneip | Mi., 8. November 2017 - 17:16

Wie sich ein großes Puzzle aus vier kleinen Puzzels zusammensetzen soll, gleicht in der Tat der Quadratur des Kreises. Aber halt, es sind ja eigentlich nur drei kleine Puzzels. Merkel und die CDU bringen ja gar kein Puzzel ein. Merkel führt nur die Oberaufsicht über die drei anderen Puzzel-Leger und treibt sie an.

Merkel ist bereit, Chefin jedes Jamaika-Puzzel-Bildes zu sein, was da zusammengeschustert wird. Hauptsache, es gibt Jamaika. Die eifrigsten Puzzel-Leger sind die Grünen- Sie haben schon früh ihre Puzzel-Teile hingelegt, um die anderen nervös zu machen. Allerdings war auch Seehofer nicht faul, hat seine Puzzelteile aber so gestaltet, dass sie überall reinpassen wie Merkel es will.

Und die FDP? Sie fängt zwar langsam an, sich zu bewegen. Aber sie kann ihre Puzzel-Teile nicht so verbiegen und gestalten, dass sie zu denen der Grünen passen. Auch wenn Merkel kein Puzzel einbringt, kann Lindner nicht darüber hinweg sehen, dass Merkel ihn kassieren will. Also, Game over, FDP!

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 8. November 2017 - 17:33

Am besten geriert sich zur Zeit die männliche Merkel-Ausgabe, NRW-Laschet. Wenn man ihn hört, meint man er sei ein Duplikat von Merkel. Er ist 'knallhart', bewirft seine Gegner mit Wattebäuschen und wenn es Krieg gäbe, hätte er die Kapitulationsurkunde bereits vorab blanko unterschrieben. Der hat seine Merkel genau studiert, ich weiß nur nicht ob er auch so exzessiv seine Fingernägel kaut.

Wolfgang Kahnt | Mi., 8. November 2017 - 23:59

Die fünfte Jahreszeit beginnt zwar erst in drei Tagen, aber in Berlin hat sie schon vorab begonnen.
Täglich hören wir Bürger (Wähler) in den Medien eine neue Bütten(Balkon)rede der einzelnen Vortragenden dieser "Jamaikanischen" Karnevalsgesellschafft.
Nicht nur die Karnevals-Profis wissen, wie man jemanden zum Narren macht, nein, die Politik und deren Vertreter verstehen es noch besser, wie man den Bürger bzw. die Wähler zum Narren macht.
In diesem Sinne "Helau", "Alaaf" etc. Komm loss mer fiere ....

Peter Krämer | Do., 9. November 2017 - 11:07

mir ist absolut unverständlich, das eine Politikerin, welche die fatalste Fehlentscheidung, die je ein deutscher Kanzler getroffen hat, erneut in dieses Amt gewählt werden kann.
Die Folgen dieses Handels werden unser Land
in vielen Bereichen negativ verändern und überfordern, sie werden uns auf Jahrzehnte belasten.
Es wurden weder die europäischen Nachbarn, noch das Parlament und schon gar nicht die Bevölkerung um Zustimmung gebeten.
Konsequenzen daraus?

keine

Sieht so in diesem Land Verantwortung aus?

Hans Schäfer | Fr., 10. November 2017 - 16:18

Antwort auf von Peter Krämer

Schuld hieran tragen Wählerlemminge wie ........, ich erspare mir Namen zu nennen. Wenn man einige Kommentare liest erkennt man wer gemeint ist.

Thomas Schmid | Do., 9. November 2017 - 11:43

einhergehende politische Frontbegradigung. Jeder noch politisch denkende Bürger in Deutschland sieht dann klar und deutlich, welche Alternativen ihm noch zur Verfügung stehen. Eine bessere Polarisierung kann ich mir kaum vorstellen, denn nun wächst zusammen, was schon lange zusammengehört.
Die "Demokraten" sind dann ein monolithischer Regierungsblock, unseren Brüdern und Schwestern im Osten bereits als Nationale Front bekannt.
Eine ungenießbare, an inneren Widersprüchen reiche Konsenssoße, verfeinert durch eine inhaltlich nicht unterscheidbare rote Restegarnierung. Die Verantwortung für jedwede Entscheidung und Katastrophe ist dann endlich offensichtlich. Keiner dieser Leute kann sich dann noch rausreden. Dagegen steht dann EINE Opposition mit klarer Überzeugung und Haltung.
Willenlose Konzernsklaven im selbstgewählten Ausverkauf gegen Bürgerorientierung, Ordnung, Sicherheit und Wohlfahrt für die eigenen Bürger.
Optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Opposition. Alles gut

... mit Merkel als alternativlose Chefin im Reigen der Umfaller-Parteien. Als letzte wird Merkel umfallen. Kurz davor bittet sie AfD - und Linke Wähler bei Neuwahlen zu politischen Erste-Hilfe-Wiederbelebungsmaßnahmen zu Jamaika oder der GroKo auf. Zu spät. Dann dürfte allen Bürgern klar sein, das die alternativlosen Einheitsparteien die Demokratie ad absurdum geführt haben.

Peter Lieser | Do., 9. November 2017 - 12:59

Ich freue mich auch auf Jamaika. Am Sonntag geht mein Flug um 22:00 Uhr. Hoffentlich geht's nach 3 Wochen mit dem Rückflug nicht wieder nach "Jamaika" ;- )

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 10. November 2017 - 12:55

Antwort auf von Peter Lieser

Hallo, Ich kann Ocho Rios, Montego Bay bestens empfehlen...

Carsten Paetsch | Do., 9. November 2017 - 14:28

„Sex auf Krankenschein trifft Aktienschein trifft Heiligenschein“….
Was bitte könnte da anderes bei herauskommen als ein kunterbunter, kleinster gemeinsamer Nenner, der genau das Gegenteil von dem darstellt, was die Bundestagswahl vorgibt? Der Artikel trifft es daher hervorragend, wenn es nicht so traurig wäre.
Aber das muss wohl jetzt noch sein: Jeder, der bisher noch nicht dran war, darf jetzt auch mal ein bisschen spielen im großen Sandkasten, der einst ein ehrwürdiges Haus, respektive Bundestag/Reichstag war.
Haben wir das auch noch verdient, nach endloser Verantwortung durch den Krieg, DDR, Euro-Krise und Flüchtlingschaos? Offenbar. Kann also nur besser werden. Irgendwann natürlich… aber erst muss noch jeder drankommen.
Wir Erwachsenen wissen, wohin das führt, ich konnte Puzzle als Kind schon nicht leiden.

Bravo, Kompliment für den Kommentar. Meine Ergänzung, es wird nicht besser...IM GEGENTEIL!

Hans-Hasso Stamer | Do., 9. November 2017 - 22:21

Aber eigentlich hoffe ich auf Neuwahlen. Mit einer noch stärkeren Klatsche für die Altparteien. Aber sicher bin ich mir da nicht, den meisten Leuten geht es einfach (noch) zu gut.

Was ich aber fürchte: daß sich die Koalitionäre - schließlich winken lukrative Posten - doch noch zusammenraufen und einen Kompromiss schließen, der nicht etwa die Stärken, sondern den programmgewordenen Stuß aller Parteien kombiniert:

Das bedeutet dann beispielsweise, dass sich die Grünen ihre Kompromisse in der Umweltpolitik mit Zugeständnissen an ihre inzwischen den inneren Frieden gefährdende Migrationspolitik bezahlen lassen. Und die CDU gibt ihre Vorstellungen bei der Bildungspolitik auf, um VW weiter gesetzlich pampern zu können - die CSU kriegt zwar keine Obergrenze, aber die Maut, die sie dann als Erfolg zu verkaufen sucht. Das wäre wirklich der worst case.

Hans Schäfer | Fr., 10. November 2017 - 16:27

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

Das Horrorstenarium, das Sie aufzeigen kommt, dass ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber wie heisst es so schön, jedes Volk gekommt was es verdient

Wolfgang Schuckmann | So., 12. November 2017 - 09:26

Halte mich ganz kurz. Bei uns "uffem Land" sagt man zu sowas "Kuhhandel". Nicht mehr und nicht weniger. Dr. Müller-Vogg´s Beitrag hat das Trauerspiel humorvoll beschrieben.
M.f.G W.Schuckmann