US-Präsident Joe Biden und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Sonntag in Hiroshima / dpa

G7-Gipfel in Hiroshima - Ein historisches Treffen

Selten ist ein G7-Gipfel derart von Fragen der Sicherheit und des Militärs dominiert gewesen – vor allem, als Wolodymyr Selenskyj dazustieß und damit die Agenda bestimmte. So gerieten andere Themen in den Hintergrund.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Als Fumio Kishida am Sonntagnachmittag im Friedenspark von Hiroshima stand, strotzte er von Ruhe und Überzeugung. „Bei diesem Gipfel haben wir die schwierige Sicherheitssituation diskutiert“, erklärte der japanische Premierminister bei seiner Abschlussrede. „Die G7-Staaten haben sehr deutlich und direkt miteinander gesprochen.“ Und man sei sich weiterhin einig, dass jeder Versuch, den Status Quo durch Zwang zu ändern, nicht toleriert werde. Alles in allem gehe ein „historischer Gipfel“ zu Ende.

Historisch war dieser Gipfel der G7 – dazu gehören neben dem diesjährigen Gastgeber Japan noch die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien sowie zusätzlich die EU – tatsächlich in einiger Hinsicht. Schon deshalb, weil er in Hiroshima stattfand: In dieser Stadt fiel am 6. August 1945 die erste in einem Krieg eingesetzte Atombombe und verwüstete die Stadt. Und an diesem Ort, der sich seither für nukleare Abrüstung einsetzt, haben die G7-Staaten nicht nur den Wunsch geäußert, eine Welt ohne Atomwaffen herbeizuführen. 
Gleichzeitig haben sie ihrer zunehmenden militärischen Kooperation deutlich Nachdruck verliehen. Ausgerechnet in der Friedensstadt Hiroshima ist der G7-Gipfel also mehr von Sicherheitspolitik geprägt gewesen als in der Vergangenheit. Gegenüber China, von dem unter anderem eine nahende Invasion in Taiwan befürchtet wird, wurde ausdrücklich betont, es solle sich „verantwortungsvoll“ verhalten. Gegen Russland, das weiterhin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wurden einmal mehr neue Sanktionen beschlossen.

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Klaus Funke | So., 21. Mai 2023 - 15:33

Eine klare Provokation. Putin, der sich gern im Kreis der (angeblich) Großen 7 sieht, wird im Kreml getobt haben. Sein Präsentationsgehabe ist bekannt, und dass nun der kleine Gernegroß dort empfangen wurde und dass er sogar wie ein Star herumgereicht wurde, wird den Herrn im Kreml maßlos empört haben. Das ist Teil der westlichen Nadelstichpolitik. O.k. das ändert indes nichts an der Lage und die ist durchaus nicht so super für den Westen. Bachmut verloren, Munitionsdepots und Patriot-System schwer geschädigt. Man überlege, was so ein Patriot-System kostet, außerdem hat es sich doch schon in Syrien als wenig tauglich erwiesen. Von wegen, man habe die Kinschals vom Himmel geholt. Kriegmärchen! Die russische Armee tauge nichts - das hat schon Goebbels behauptet. Nein, die Küken werden im Herbst gezählt. Auch die F 16 werden nichts wesentliches an der Lage ändern. Man vernichtet Geld - weiter nichts. Und wir werden es am Ende bezahlen. Scholz - eine Schande. Die Russen machen es. Klar.

Ich zitiere, was Sie am 11. Februar, also vor etwas mehr als vier Monaten, geschrieben haben: Selenskyj „wird bei seiner nächsten Auslandsreise, womöglich in Merry Old England oder in Polen, vor Ort verbleiben und eine Exilregierung bilden. Im eigenen Lande kann er seines Lebens, trotz Putins Zusage, ihn zu verschonen, nicht mehr sicher sein.“

Auch nicht schlecht, Ihre Einschätzung vom 27. April 2022, also vor mehr als einem Jahr: „Der Tag ist sehr nah, an dem das ukr. Volk nicht mehr mitspielt und sie die taktischen Spielchen der USA und ihrer Verbündeten durchschauen. Nicht das russische, nein, das ukrainische Volk wird aufbegehren. Die Anzeichen mehren sich und werden natürlich nicht von den parteiischen Medien berichtet."

Würde ich ja einfach so stehen lassen, aber ich bin einfach zu neugierig, aus welchen Medien Sie so Ihre Infos bekommen und wie es kommt, dass es Ihnen so gar nichts ausmacht, immer wieder Schiffbruch zu erleiden mit Ihren Wunschdenk-Prognosen.

ist verglichen zu Ihrem "Herrn im Kreml" auf der Weltbühne satisfaktionsfähig.

"Man überlege, was so ein Patriot-System kostet, außerdem hat es sich doch schon in Syrien als wenig tauglich erwiesen."

Ja sicher! Märchen, die man sich in pro russischen Kreisen gerne erzählt.
So außer sich wie Sie in diesem, Ihrem Kommentar klingen, glauben Sie offensichtlich selbst nicht an diese russischen "Lagerfeuer-Geschichten". Die westlichen Luftverteidigungssysteme haben sich bis dato, als sehr effektiv und schmerzhaft für die Russen erwiesen. Schon vergessen, dass letzte Woche innerhalb eines Tages 4 Flugzeuge vom Himmel geholt wurden? Teures Gerät!

"O.k. das ändert indes nichts an der Lage und die ist durchaus nicht so super für den Westen."

Heißt das im Umkehrschluss, dass es für die Russen gut läuft?

Schon vergessen, dass etwa 80000 Russen in und bei Bachmut tot, verletzt und verstümmelt wurden? Wozu?

"Die Russen machen es. Klar."

Sich selbst ruinieren? Ja, klar, das machen sie.

huch, wie Sie da angesichts der Meinungsäußerung des Herrn Funke "außer sich" geraten! Da müssen enorme emotionale Hotspots im Untergrund ungestüm nach oben drängen. Quasi strombolianisch! Und spauzen die umliegende "Weltbühne" voll mit heißen Pyroclasten. Oder was von der einstigen Weltbühne noch übrig bleibt, wenn sich der sich selbst aufblasende "Gipfel" wieder verlaufen haben wird! Denn immer tiefer verläuft sich die NATO im Niemandsland jenseits aller Roten Linien! Jetzt als F-16-Kampfjets! 10 Jahre lang hat Putin die NATO gewarnt, bis er schließlich eingegriffen hat. Und wieder warnt er und verweist vergeblich auf die Roten Linien! Aber Biden wähnt sich weit weg vom Schuss und scheißt auf alle Roten Linien - auf Teufel komm raus! Bis am Ende der Teufel tatsächlich rauskommt! Ich vermute, Ihre Phantasie reicht nicht so weit, lieber allessandro. Aber gerade Sie sollten wissen, dass strombolianische Ausbrüche strengen Naturgesetzen folgen. Und zuallererst ist Europa dran.

Herr kleine Selensky ist nur dank US-amerikanischer Unterstützung der, wer er ist. Reden wir mal in einem Jahr, was dann von Herrn Selensky übrig ist. Solche Leute sind nur solange nützlich wie sie gebraucht werden. Die Liste der ehemaligen "Freunde" der USA ist lang. Nur wenige haben es überlebt. Selensky opfert seine Landsleute. Er ist ein Lump. Was er auch privat für Geschäfte macht, zeugt nicht von einem Patrioten. Sie setzen aufs falsche Pferd, Herr Laporta. Wie gesagt, Sie lesen die falschen Medien. Lesen Sie mal amerikanische Autoren und Militärfachleute (so weit sie veröffentlicht werden), Da erfahren Sie mehr von Ihrem geliebten Patriot-System. 80.000 Russen vor Bachmut gefallen? Woher wissen Sie das? Aus ukrainischen oder westlichen Quellen? Alles klar. Sie haben das Zitat "Die Küken werden im Herbst gezählt" vergessen. O.k. Sie votieren für die Ukraine und den Westen, ich für die Russen. Mal sehen wie es ausgeht. Warten wir ab.

Klaus Funke | So., 21. Mai 2023 - 15:34

Eine klare Provokation. Putin, der sich gern im Kreis der (angeblich) Großen 7 sieht, wird im Kreml getobt haben. Sein Präsentationsgehabe ist bekannt, und dass nun der kleine Gernegroß dort empfangen wurde und dass er sogar wie ein Star herumgereicht wurde, wird den Herrn im Kreml maßlos empört haben. Das ist Teil der westlichen Nadelstichpolitik. O.k. das ändert indes nichts an der Lage und die ist durchaus nicht so super für den Westen. Bachmut verloren, Munitionsdepots und Patriot-System schwer geschädigt. Man überlege, was so ein Patriot-System kostet, außerdem hat es sich doch schon in Syrien als wenig tauglich erwiesen. Von wegen, man habe die Kinschals vom Himmel geholt. Kriegmärchen! Die russische Armee tauge nichts - das hat schon Goebbels behauptet. Nein, die Küken werden im Herbst gezählt. Auch die F 16 werden nichts wesentliches an der Lage ändern. Man vernichtet Geld - weiter nichts. Und wir werden es am Ende bezahlen. Scholz - eine Schande. Die Russen machen es. Klar.

Norbert Heyer | So., 21. Mai 2023 - 15:45

Je öfter sich die angeblich Mächtigen treffen und über Frieden, Zusammenarbeit und Finanzen reden, desto näher kommt der Krieg. Allein - wenn man die anfängliche Unterstützung der Ukraine durch den Westen mit heute vergleicht, wo doch nur noch Kampfflugzeuge und U-Boote noch nicht geliefert wurden, weiß man, das entscheidende Kräfte in den USA und GB den großen, Russland und Westeuropa zerstörenden Krieg wollen. Genauso wollen, wie auch der Schauspieler im T-Shirt, der dafür gefeiert wird, dass er sein Volk sinnlos opfert. Immer mehr Waffen schaffen Frjeden? Diesen schwachsinnigen Irrtum will man den Europäern verkaufen? Die beiden Treiber dieses Krieges träumen von vergangenen Zeiten, als sie militärisch und wirtschaftlich den Kurs der Welt bestimmten. Diese Zeiten sind vorbei, die Zeit wendet sich und der große Verlierer wird der Westen sein. Die neue Zeit für die Goldgräber beginnt jetzt - in Asien, im Osten. Der weiße Mann wird zum belächelten Auslaufmodell, er weiß es noch nicht.

"Allein - wenn man die anfängliche Unterstützung der Ukraine durch den Westen mit heute vergleicht, wo doch nur noch Kampfflugzeuge und U-Boote noch nicht geliefert wurden, weiß man, das entscheidende Kräfte in den USA und GB den großen, Russland und Westeuropa zerstörenden Krieg wollen."

Herr Heyer, die USA und GB sind Garantiemächte der Ukraine im Rahmen des Budapester Memorandums. Dass diese hier im Zuge der russischen Aggression Hilfe leisten, ist daher nur konsequent und sollten daher niemanden überraschen. Folgerichtig sind Ihre Bemerkungen diesbezüglich ziemlich substanzlos.

"Genauso wollen, wie auch der Schauspieler im T-Shirt, der dafür gefeiert wird, dass er sein Volk sinnlos opfert."

Ach, und Putins horrende Verluste an Soldaten sind sinnvolle Opfer? Sein Krieg gegen einen souveränen Staat, Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung sind ok und ein notwendiges Muss?

Klingt nach einem sehr seltsamen und antiquiertem Weltbild, das dringend eines Updates bedarf.

Romuald Veselic | So., 21. Mai 2023 - 15:59

Z: Orgs d Entwicklungszusammenarbeit wie Oxfam haben in Hiroshima darauf gedrängt, dass den ärmeren Ländern insbesondere nach den ökonomischen Verwerfungen durch Pandemie und den Ukraine-Krieg deren Schulden gegenüber reicheren Ländern und internationalen Organisationen erlassen würden.

Wer ist Oxfam? Eine Ochsenfarm?

Oxfam VIPs sollen nach Moskau ziehen u beim Wolodja im lustigen Kreml vorstellig werden u mit ihm endlich den aktuellen Sachverhalt ausdiskutieren.

Immer den selben Leier dieser Lobby-NGOs. Kotzt mich an. Die sollen an die Quelle des Übels gehen u mit Jungs wie Taliban, Mullahs, Haram-Bokos, Shahababas o noch lebenden IS-Kalifen über den Zustand vor Ort plaudern.

Manchmal wünsche mir, dass der Westen sollte endlich aufhören zu existieren u der Rest der Welt m sich selbst zurecht kommen müsste. Wem wäre dann der globale Abgang zugeschrieben?
Ah ja... Alles ist Gotteswille. Hab fast vergessen. Wie tröstlich.

Grüße aus Kakk Madda Fakka ???

Christoph Kuhlmann | So., 21. Mai 2023 - 18:00

mehr als eine Show sind, dann ist das sehr bedauerlich, dass sie vom Krieg in der Ukraine überschattet wurde. Wenn es doch nur um Show geht, dann war mit Selenskyj der Star der globalen Politszene anwesend und hat die Veranstaltung aufgewertet. Ich nehme an, G7 dient der Abstimmung der Leitlinien der mächtigsten westlichen Demokratien. Es geht darum, gemeinsame Ziele im Konsens zu formulieren und zu verkünden. ... und Olaf Scholz wirkt mal wieder im Hintergrund.

Tomas Poth | So., 21. Mai 2023 - 19:22

Es waren US Atombomben die diese Städte und ihre Einwohner auslöschte, am Ende eines Krieges der für Japan schon verloren war.

Ein Omen für die Ukraine?
Wie lautete es aus den USA, wir verteidigen dort unsere Freiheit bis zum letzten Ukrainer ... oder so ähnlich?

Selenkyi ist Gefangener einer Politik, für die er nicht gewählt wurde, sondern Vollstrecker des Willens der ultranationalen Mischpoke und ihrer Oligarchen in der Ukraine, die gestützt durch ein Bündnis mit der US-Nato ihre Milliarden schützen wollen.
Es geht immer nur um Macht und Geld, das Volk zahlt regelmäßig drauf.

Haargenau so ist es! Ergänzend sage ich, es ist ein Hohn und eine Verhöhnung der Opfer von Hiroshima, wenn sich der Hauptschuldige an diesem Terrorakt vor den Gräbern der Toten verneigt, aber kein Wort von Schuld und Sühne spricht, im Gegenteil, er tut so, als wäre es ein bedauerliches Naturereignis und seine Spießgesellen, die Länderchefs der glorreichen Sieben, wären im Grunde mitschuldig. Heuchelei pur. Aber Heuchelei ist ja heutzutage ein politisches Stilelement. Pfui Teufel!

Ingo Frank | So., 21. Mai 2023 - 21:18

Hmmmmm, wenn Onkel Sam nicht mal mehr 3 Sätze frei reden kann, und sich dann noch als Präsidentschaftskandidat sieht, scheint es um die Demokraten in der USA mehr als schlecht bestellt zu sein. Und der Schauspieler, zieht den alten Mann am Nasenring auf dem internationale Parkett durch die Gegend. Schaurige Bilder, mehr als nichts.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Jens Böhme | Mo., 22. Mai 2023 - 00:15

Hier empfehle ich das Heute-Journal im ZDF vom 21.5.23, 21:45 Uhr. Da wird ein sehr düsteres Bild vom G7 gemalt. Sehenswert! Auch der interviewte Norbert Röttgen (CDU) lieferte informatives Hintergrundwissen zum Zustand der westlichen Welt.

Hans Süßenguth-Großmann | Mo., 22. Mai 2023 - 00:47

Es gibt kein Interesse an dem Sieg der UA besser an der bedingungslosen Niederlage Russlands, weil allen klar ist was aus den letzten Kriegen raus gekommen ist. Im Irak Krieg ist der Iran gestärkt worden und wenn es noch ein bisschen weitergeht schenken die Russen dem Iran ein paar Bomben oder zumindest das Know How dazu. Wenn es kein Russland mehr gibt werden die A -Waffen meistbietend versteigert. In Lybien gibt es niemanden mehr der der die Migration aus Afrika einschränkt. An Ende des "War for Freedom" oder gegen den Terrorismus gibt bis jetzt es nur Chaos und keine neue Ordnung. Am Ende des aktuellen Krieges wird es eine zerstörte UA geben und ein Russland, dass immer noch mit seinen Bomben droht.
Man braucht ein 2. Helsinki um eine wirkliche Friedensordnung in Europa zu begründen und dazu sollten nur die Bewohner geladen werden. Fremde die Hausmeister sein wollen sollen sich raushalten.