Spätestens 2035 hat es sich ausgebrannt / dpa

Ende des Verbrenners - Gegen das Auto

In der Ampelkoalition ist neuer Streit um das von der EU beschlossene Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor entbrannt. Die FDP besteht auf einer Ausnahme für synthetische Kraftstoffe. Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Europapolitiker bestimmen, welche Technologie sich durchsetzen soll?

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Stellen wir uns vor, eine Bundestagsfraktion – zum Beispiel die der Grünen – brächte einen Gesetzesentwurf in das Parlament ein, wonach Personenkraftwagen mit Verbrennungsmotor vom Jahr 2035 an nicht mehr zugelassen werden dürfen. Als Neuwagen kämen dann nur noch Elektroautos auf deutsche Straßen. Welche Chance hätte ein solches „Verbrennerverbot“ wohl im Land von Rudolf Diesel, Carl Benz und Gottlieb Daimler?

Vermutlich keine. Die Bild-Zeitung würde Sturm dagegen laufen. Gewerkschaften zum Großkampf aufrufen und Politiker vor den Fernsehkameras die ewige Liebe zum Automobil schwören. Ja, Elektromobilität ist richtig und wichtig, würden sie sagen. Aber bitte mit Augenmaß. Wir dürfen nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten. Es geht auch um Arbeitsplätze und um bezahlbare Mobilität für alle. 

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H. Stellbrink | Mi., 1. März 2023 - 11:36

Die grünrot regierten Städte machen es den Autofahrern bereits jetzt zur Hölle, mit dem Auto in die Zentren zu fahren. Das gilt auch für Elektroautos. Es ist keine Frage, dass die Einschränkung der persönlichen Mobilität wohlwollend in Kauf genommen wird für das Bild eines "nachhaltigen" Bullerbü.
Wo der Strom für die Umstellung auf Elektromobilität herkommen soll ist schleierhaft. Auch die nicht unbegrenzte und umweltschädliche Lithiumförderung steht dem entgegen.
Was passiert, wenn das EU-Parlament und die Bundespolitiker meinen, Physik, Meteorologie und Ökonomie austricksen zu können, kann man gerade sehen. Nur: Wenn man immer wieder mit dem Kopf durch die Wand will, gewinnt am Ende die Wand.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 1. März 2023 - 11:47

Was fehlt, ist die offene, wissenschaftliche Diskussion, die auch die Kapazitäten zur Energieerzeugung beinhalten muss. Dass E-Autos nur CO2-schonend sind, wenn Herstellung und Betrieb mit CO2-neutraler Energie erfolgen, ist jedem verständlich. Diese muss jedoch am Ort des Geschehens, wo Autos geladen werden, ankommen können. Dazu muss unser gesamtes Stromnetz für die gr. Energiemengen erneuert werden, und zwar das zu den Häusern!
Wir sollen Autos und unsere Heizung mit Strom betreiben, aber bereits heute gibt es z. B. in Ba-Wü Warnungen vor Strom-Mangel. Habeck plant, mit Smart-Metern die Versorgung von Wall-Box und Wärmepumpe nach Angebot zu steuern. Das wird nach Abschaltung der KKW nicht besser. Da können wir noch so viele Windräder und Solaranlagen installieren, die alle auch mit viel CO2 produziert werden und deren „Abfälle“ nicht umweltfreundlich sind.
Hier wird eine Ideologie durchgesetzt, die nur einem hilft: Der Wind- und Solarindustrie, die fette Gewinne macht.

Der Umstieg auf E-Mobilität ist nur der erste Schritt auf dem Weg zum Ende des Individualverkehrs. Wie im letzten Kapitel vorhergesehen, gibt es bereits Kritik am Reifen- und Bremsabrieb der Autos. Die Umweltaktivisten wollen das Auto „ausrotten“, es gibt dann nur noch den ÖPNV. Das mag in der Stadt noch ökologisch sein, aber ist es auch öko, wenn fast leere Busse alle 15 Minuten über die Dörfer fahren? Ist es öko, wenn die Dorfbewohner in die Städte ziehen, weil sie sonst nicht zur Arbeit kommen, sich dort wg. Wohnungsmangel Slums bilden?

Wie oben beschrieben haben wir nicht genug CO2-freie (ich schreibe dies hier bewusst, weil ich Windräder und Solaranlagen nicht für klimaneutral halte, s. dazu meinen K in „Netzbetreiber sollen E-Autos … dürfen“) Energie. Daran ändern auch die Bemühungen um Wasserstoff des Herrn Habeck nichts. Würde er daran glauben, dann könnte das LNG absehbar durch Wasserstoff (auch fürs Auto!) ersetzt werden und er müsste Gasheizungen nicht verbieten.

Norbert Heyer | Mi., 1. März 2023 - 12:07

Wenn eine neue Technologie erfunden wird, muss sie sich gegen die bestehende durchsetzen. So war es bisher immer. Seitdem Grün den kompletten Ablauf und das jeweilige Verhalten bestimmt, werden bewährte Technologien abgerissen und abgeschafft, um dann mit den neuen Technologien schwerste Probleme zu bekommen - siehe Energiewende. Beim Auto ist vollkommen klar: Die uns Regierenden wollen Automobilität mittelfristig nur noch für eine kleine, handverlesene Elite erlauben. Sie steuern das über Verfügbarkeit (Strom), Preis und Wohlverhalten bis zur bedingungslosen Anpassung. Das Millionen Jobs wegfallen, ist für Ideologen ihres Schlages nur ein leichter Kollateralschaden. Das diese Politik nicht zukunftsfähig ist, werden diese Zauberlehrlinge dann erfahren, wenn die geliebten Importierten aufgrund der Umkehr des Mehrheits-Verhältnisses hier das Zepter des Handelns in Händen halten. Das Ergebnis wird der zweite - aber diesmal totale und endgültige Untergang sein -und er ist völlig verdient.

Markus Michaelis | Mi., 1. März 2023 - 12:13

Jenseits von konkreten Fragen, wie wir in Zukunft fahren und welche Industrien in Europa laufen oder nicht laufen, ist das immer die spannende gesellschaftliche Frage dahinter: wie kommen solche Entscheidungen eigentlich zustande?

Neben den vielen technischen, wirtschaftlichen, und umweltbezogenen Argumenten in die eine oder andere Richtung gibt es auch andere Gründe, glaube ich. Ein Grund ist, dass die Klimafrage für relevante Teile der Bürger identitätsstiftend geworden ist. Das macht die Schritte nicht falsch, aber es gibt diese Komponente bei den Entscheidungen. Ein anderer Grund ist, dass die EU ein identitätsstiftendes Moment braucht. Der tiefere Grund der EU ist, dass man nicht in China, Afrika, Indien etc. aufgehen will, aber als weltoffenes Projekt kann das nur begrenzt identitätsstiftend zu sein, sich von der Welt abzugrenzen. Umwelt und Gerechtigkeit, mit zentral verteilten Mitteln dafür, sind daher für die EU identitätsstiftend. Kann ok sein - muss nicht

Gerd Senders | Mi., 1. März 2023 - 12:13

Nun, heute war zu lesen das die Ladesäulen nur noch eingeschränkt nutzbar sein sollen, mangels Strom. Aber das Narrenschiff EU hält weiter Kurs. Ich denke aber auf Regierungsebene fährt man weiter 8 Zylinder der Premium-Marken oder nimmt hat den Heli oder Airbus/Learjet der Flugbereitschaft !

Maria Arenz | Mi., 1. März 2023 - 12:23

doch meinen, daß Deutschland sich im vergangenen Jahrhundert so viel an Wahn- getriebener Zerstörungswut und Menschenfeindlichkeit geleistet hat , daß der Verstand hierzulande jetzt für ein paar Jahrhunderte zuverlässig die Oberhand behält. Aber nein, im grünen Gewand kommt der alte Ungeist von Allmachtsphantasien gepaart mit atemberaubender Realitäts-verweigerung und als Deutscher Auftrag ( "am Deutschen Wesen soll die Welt genesen") zur Menschheits- beglückung getarnte absolute Menschen-verachtung schon wieder zurück. Was einen Timmermanns treibt weiß ich nicht- ist aber auch egal, die Niederlande haben ja keine Automobilindustrie- die aber sicher maßgeblichsten Treiber des beschriebenen EU-Horror-Stücks kommen garantiert aus Deutschland und dort aus der sattsam bekannten Spezies, die schon Heinrich Heine richtig im Luftreich des Traums verortet hatte. Mir graut langsam vor meinem Land.

Albert Josef Schultheis | Mi., 1. März 2023 - 12:23

"Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Europapolitiker bestimmen, welche Technologie sich durchsetzen soll?" - Diese EU hat weder die technische noch die wirtschaftliche Kompetenz, noch viel weniger die demokratische Legitimation, über solche tiefgreifenden Dinge zu entscheiden. Es waren ideologische Altnativlos-Politiker:Innen, die diese EU ohne Not und ohne Auftrag ermächtigt haben, sich in Dinge einzumischen, die sie weder verstehen noch zu verantworten haben. Das gleiche gilt für unzählige andere Politikfelder wie die Einwanderung von Muslimen, die umstrittene Klimapolitik, die Waffenlieferungen an die Ukraine und natürlich vor allem die EZB-Politik der Ermächtigung der EZB über deutsche Kassen zu verfügen. Nur ist daran mit den Systemparteien von Linke bis Tiefschwarz nicht zu rütteln.

Klaus Funke | Mi., 1. März 2023 - 12:41

... machen eine ganze Branche tot. Längst ist nicht erwiesen wie wirtschaftlich und insgesamt umweltverträglich die neuen Technologien im Autobereich sind. Man kann nur hoffen, dass Wahlen in Gesamteuropa diese politische Strömung der Grünen und Roten abservieren. Der grüne Wahn ist gegen die Menschen gerichtet und unseren mühsam erarbeiteten Wohlstand. Wer diese Bande künftig noch wählt, handelt verantwortungslos und am Ende gegen sich selbst.

Tomas Poth | Mi., 1. März 2023 - 13:31

Wer die Grünen mit in die Regierungen nimmt setzt sich selbst diese ideologischen Läuse in den Pelz und sollte sich nicht über den Juckreiz beklagen.
Wer dem rotgrünen Wunschdenken und der Traumtänzerei Macht gibt, der landet automatisch im politischen Kindergarten.
Damit muß Schluß gemacht werden, Berlin als Bundesland macht jetzt vielleicht den Anfang??

Urban Will | Mi., 1. März 2023 - 14:10

Für mich unfassbar.
An den Schaltstellen (ob in Berlin oder bei Uschi) hocken Sektierer und Aktivisten. Denen sind und waren die Belange der Bürger schon immer egal.
Aber es ist der Bürger selbst, der diese Sektierer immer und immer wieder wählt.
Eine Ende der Ampel in Berlin würde schon viel bringen, aber man hat nicht den Mut. Ich lache jedem Gelben ins Gesicht, der hier so tut, als würde man Widerstand leisten.
Sie hocken alle mit im Boot und die Schlafmützen – Wähler werden es erst dann merken, wenn ihnen die Mobilität wegbricht.
Schon jetzt fehlt es an Strom, der Ober – Sektierer Habeck möchte ab nächstes Jahr auch nur noch rein elektrische Heizanlagen zulassen.
Das ist Wahnsinn mit Ansage. Man sollte mal die Energie ausrechnen, die dafür benötigt wird und die Anzahl der benötigten Windräder, etc. ermitteln.
Entweder wird D zum Windrad – Dschungel oder das Ausland lacht sich jetzt schon tot über unsere Blödheit. Man wird sich d Atomstrom gut bezahlen lassen.

Sabine Jung | Mi., 1. März 2023 - 15:02

dieses Gesetz ist doch noch gar nicht durch in Deutschland, muss das nicht noch durch den Bundestag? Wollte sich da nicht die FDP dagegen stemmen, wenn z.B. sogenannte E-Fuels auch zugelassen werden würden?
Ja aber es ist ja die FDP, die Weide winkt wieder in der Ampel......durchwinken und wir fahren ab 2035 entweder E-Autos mit Wackelstrom oder gar keine.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 1. März 2023 - 16:04

Bis das tatsächlich, wenn es denn so kommt Gesetz sein wird, dürfte ich nicht mehr da sein und ich werde erst wieder inkarnieren, wenn Normalität herrscht. Aber mal im Ernst. So sehr wir uns aufregen, sicher mit recht, so sehr kostet uns das alle Lebensenergie, die andere absaugen, um selbst überleben zu können. Ich glaube nicht daran, dass es so kommen wird. Die Technik für eine vergleichbare Nutzung wie den Verbrenner und der Strom ist nicht da sie wird deshalb so nicht kommen. Nein, ich habe keinen Blick in die Glaskugel gesetzt, aber ich vertraue darauf, dass wenn auch wirr Deutsche scheinbar inzwischen alles bereit sind hinzunehmen, doch andere Völker da nicht mitmachen werden. Ja, vielleicht könnte ja D wieder den berühmten Sonderweg gehen, vielleicht aber kommt das Erwachen, wenn Habeck und Konsorten irgendwann mit dem Finger in die Streckdose greifen und einen "Stromschlag" mit tödlichem Ausgang erleiden. Ich bleibe erstmal gelassen. Das wird an der Realität scheitern.

Gerhard Fiedler | Mi., 1. März 2023 - 17:00

Das Verbot des einst von Diesel, Benz und Daimler erfundenen Verbrennungsmotors muss für Deutschland zum Signal werden, die EU zu verlassen. Was sollte für den Verbleib in ihr noch sprechen?
Die Technologiefeindlichkeit der EU wird für Deutschland zum größten Problem, ruiniert seine Wirtschaft, vernichtet Arbeitsplätze, schafft Armut, überzieht das Land mit unzähligen Bestimmungen und Verboten und lässt es als größten Nettozahler zur Melkkuh Europas verkommen, in der zugleich ihr größter Nettoempfänger die Zerstörung deutscher Energieversorgung feiern darf. Nein, so darf es nicht weitergehen!
Sogar das Friedensargument der EU ist ins Gegenteil verkehrt worden. Es gibt wieder Krieg in Europa und seine Grenzen sind keine Grenzen mehr. Aber nicht nur dies, mit der EU wird Deutschlands Souveränität und Demokratie zu Grabe getragen. Eine nicht vom Volk gewählte Kommission mit grünen Lobbyisten ersetzen sie. Lasst uns daher den Austritt fordern und vorantreiben! Was hindert uns noch daran?

Armin Latell | Mi., 1. März 2023 - 18:41

wird auch gegen das Elektroauto gehetzt werden. Exakt das ist der Punkt: Bei Plasberg, als ich ihn mir das letzte Mal angetan habe, saß so eine krankhaft Verirrte von der DUH, den Namen habe ich vergessen, und hat öffentlich gesagt: wir wollen, dass hüchstens noch 3 oder 4 Mio (Elektro)Autos in Dummland fahren. Wer die dann fährt, kann sich jeder selbst ausmalen. Dass die Deutschen Politkriminellen Entscheidungen, für die man sie hier aufhängen würde, gerne von den gleichgesinnten EU Kriminellen entscheiden lassen, ist bekannt. Dass die anderen EU Staaten das mitmachen, kann nur bedeuten: man will Dummland das wirtschaftl. Genick brechen. Wenn es dann so weit ist, wird dieses ganze morsche, dekadente, korrupte Gebilde in sich zusammenfallen, man hat den Ast, auf dem man sitzt, abgesägt. Finis Germania.