Das Musikkorps der Bundeswehr
Großer Zapfenstreich für Merkel mit DDR-Schlager / dpa

Großer Zapfenstreich mit „Farbfilm“-Song - „Es passt zu Merkels verschmitztem Humor“

Bundeskanzlerin Angela Merkel wünscht sich den Nina-Hagen-Schlager „Du hast den Farbfilm vergessen“ zu ihrer Verabschiedung beim Großen Zapfenstreich. Matthias Neumann, der ehemalige Bassist von Nina Hagen, berichtet im Interview, was er von dieser Musikauswahl hält – und wie der Song zu DDR-Zeiten überhaupt entstanden ist.

Jonas Klimm

Autoreninfo

Jonas Klimm studierte Interdisziplinäre Europastudien in Augsburg und absolvierte ein Redaktionspraktikum bei Cicero.

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Matthias Neumann war viele Jahre evangelischer Pastor im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Vor seiner Ausbürgerung aus der DDR spielte Neumann als Bassist zusammen mit Nina Hagen in der Band „Automobil".

Herr Neumann, was machen Sie heute Abend um 19.30 Uhr?

Vielleicht gehe ich auf den Hamburger Weihnachtsmarkt. Wer weiß, wie lange der noch auf hat (lacht).

Sie wollen nicht den Großen Zapfenstreich für Angela Merkel sehen? Schließlich steht das Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ Ihrer ehemaligen Band „Automobil“ auf dem Programm.

Ich habe schon eine Probe von dem Blasorchester gesehen, war ganz ordentlich, was die da gemacht haben.

Das Musikkorps der Bundeswehr zeigte sich sehr überrascht von Merkels Auswahl. Der „Farbfilm“-Song musste für Blasorchester neu arrangiert werden.

Das kann ich mir gut vorstellen. Ich hatte mit dem Komponisten Michael Heubach gesprochen, und der sagte, das sei für ihn sehr erstaunlich, wie das Bundeswehr-Orchester das hinbekommt, dass der Sound so gut entsteht.

Matthias Neumann / Michael Heubach
Matthias Neumann / Foto Heubach

Wie sehr waren Sie denn von Merkels speziellem Liedwunsch überrascht? Nina Hagen meinte, sie habe die Nachricht zunächst für eine „Fake-Meldung“ gehalten.

Ich fand das zunächst mal völlig abartig, weil ich eher etwas Getragenes erwartet hatte. Nach einigem Nachdenken fand ich aber, dass das eine großartige Idee ist. Es passt einfach zu Merkels verschmitztem Humor.

Möchte die scheidende Kanzlerin nicht auch eine Botschaft damit senden?

Ich glaube, es war ein Lied, das Merkel einfach gefallen hat. Die ganze DDR-Rockmusik leidet normalerweise an zu viel Pathos. Das hat unser „Farbfilm“-Lied ja überhaupt nicht, das war von Beginn an als ironischer Song gedacht.

Ironie kam bei der SED-Führung nicht gut an.

Absolut, Ironie funktionierte immer nur in der eigenen Familie. Ich war damals auch sehr erstaunt, dass das Lied so ein Knaller wurde. Das hat uns mit der Band in eine völlig andere Richtung geschmissen, wo wir eigentlich gar nicht hinwollten.

In welche Richtung?

Wir wurden plötzlich als Klamauk-Kapelle durchgereicht. Wir haben den „Farbfilm“ ja auch beim Stasi-Betriebsvergnügen im Hotel Berolina gespielt und beim Ministerrat. Das war alles schrecklich.

Haben die Oberen den ironischen Subtext nicht verstanden?

Nee, die waren ja doof (lacht). Und Nina (Hagen, Anm. d. Red.) hat dazu natürlich noch ihre Faxen gemacht. Eigentlich waren wir ja als RnB- und Funk-Band gestartet. Den „Farbfilm“ haben wir nachts eingespielt, weil wir einfach noch ein bisschen Zeit im Funkhaus hatten. Dann haben wir gedacht, machen wir das Lied halt auch noch. Wir haben zusätzlich noch Gags eingebaut, es war sehr lustig.

Wie kann man sich das vorstellen: in einer Band auf Tournee mit Nina Hagen, dem Inbegriff des Punk und des Extravaganten?

Sie ist ein hochdifferenziertes Menschenkind, aus der Rubrik „Genie und Wahnsinn“. Es war schon anstrengend mit ihr. Man konnte sich abends lange mit ihr unterhalten, und am nächsten Tag hat sie sich gar nicht mehr daran erinnert. Nicht weil sie besoffen war, sondern weil ihr dann etwas anderes eingefallen ist. Sie hatte ganz viele Impulse. Ich mochte sie aber sehr gerne. Sie hat auch immer bei mir übernachtet, wenn wir in Leipzig geprobt haben. Ich fand sie großartig als Künstlerin. Als Frau interessierte sie mich nicht so sehr (lacht). Es machte wahnsinnig viel Spaß, mit ihr auf der Bühne zu sein, es gab tolle Momente, wo sie einfach großartige Sachen gesungen hat.

Haben Sie heute noch Kontakt zu Nina Hagen?

Wir hatten ab und zu mal Kontakt, nachdem sie fromm geworden war. Denn ich bin ja Pastor, und auch wenn ich seit fast zehn Jahren im Ruhestand bin, arbeite ich noch als Urlaubs- und Kreuzfahrtseelsorger. Natürlich läuft einem auch da der „Farbfilm“ ständig hinterher.

Inwiefern?

Ich werde häufig darauf angesprochen. Als ich aus meinem Beruf verabschiedet wurde, stand beispielsweise im Hamburger Abendblatt: „Der Pastor, der mit Nina Hagen rockte“.

„Du hast den Farbfilm vergessen“ ist das populärste Lied der Band „Automobil“ geworden, oder?

Absolut, das war der totale Querschläger. Wir wären lieber mit hoher Kunst berühmt geworden, aber das hat irgendwie nicht geklappt. Der „Farbfilm“ war eine indirekte Anklage an die DDR und die Sehnsucht, dass man das Leben gerne ein bisschen bunter hätte, als man es in den Neuen Deutschland-Lettern lesen konnte. Die DDR mit ihrer gruseligen Ästhetik, die total humorlos war. Die Ironie vom „Farbfilm“ haben die SED-Leute Gott sei Dank nie verstanden.

Sie haben erzählt, dass Sie auch mal ein Konzert für Erich Honecker im Rahmen eines „Betriebsvergnügens“ geben mussten und sich dafür sehr geschämt haben. Die Situation stelle ich mir völlig absurd vor.

Ja, das war irre. Die hatten bei solchen Anlässen immer eine bestimmte Liturgie. Erst gab es ein Streichquartett von der Staatsoper, dann eine Operettentussi, dann einen Äquilibristen, und wir waren zum Schluss immer der Knaller.

Nina Hagen und Automobil
Nina Hagen und Automobil / privat

Die anderen waren also Ihr Vorprogramm, auf „Automobil“ wurde gewartet.

Genau, so war das. Zunächst kam das Pflichtprogramm, und wir waren die Kür. Von den SED-Leuten beklatscht und belobigt zu werden, war natürlich hammerhart.

Hat Erich Honecker Sie einmal persönlich angesprochen?

Nee, aber mit Egon Krenz habe ich gesprochen. Wir sind von dem Stasi-Betriebsvergnügen zurückgefahren und standen plötzlich mit Egon Krenz im Aufzug, der war ziemlich angeschickert. Nina war auch dabei und sagte dann: „Na, Jenosse Krenz, du siehst ja, so jefährlich sind wir jar nicht.“ Unser Manager hat uns immer bequatscht, dass wir so einen Mist machen und bei solchen Vergnügungen spielen, weil wir dachten, dass die uns dann mal aus der DDR rauslassen. Und ich wäre natürlich sofort abgehauen. Genosse Krenz sagte dann: „Bürgerin Hagen, wenn Sie Ihre Stellung zu dem Staatsfeind Biermann geklärt haben, dann können wir nochmal darüber reden.“ Wir waren natürlich perplex, für mich war das der Moment, wo ich für mich sagte: „Jetzt ist Schluss.“

Das heißt, die SED-Führung hat von Ihnen erwartet, sich öffentlich von Biermann zu distanzieren.

Im November 1976 hatte Biermann ein Konzert in Köln, ich war damals in Leipzig. Da begleiteten mich sechs bis acht Leute von der Stasi, denen ich immer sagte, wo ich hinfahre, damit die sich nicht in der Stadt verirren (lacht). Andere Leute im Dunstkreis von Biermann hat die Stasi in den Knast stecken lassen, mich haben sie über den Zaun geworfen. In meiner Stasi-Akte stand „feindlich-negatives Element“. Das ist der Ritterschlag von den Idioten.

Haben Sie aus dem Westen eigentlich Reaktionen auf Ihren Hit erhalten?

Nee, gar nicht. Einmal waren wir zu einem Schlagerfestival im Kulturpalast in Dresden, und da belegten wir mit Publikumswertung den ersten Platz. Dann rief das Büro von Honecker an und teilte mit, dass das nicht ginge. Deshalb sind wir nur auf dem zweiten Platz gelandet. Hintergrund war wieder, dass wir uns im Dunstkreis von Wolf Biermann bewegten.

1976 hat Sie die SED-Führung ausreisen lassen. Verlief das unproblematisch?

Ich habe dann noch etwas gewartet und als Rettungssanitäter gearbeitet. Das war nochmal die Möglichkeit, die DDR von innen zu sehen und zu erkennen, was es dort für ein katastrophales Gesundheitssystem gab. Heute belobigen irgendwelche Leute das DDR-Gesundheitssystem, wir hatten aber nicht mal Spritzen oder genügend Betten. Wer einen Schlaganfall hatte und über 60 war, wurde an den Hausarzt überwiesen. Das hat mich endgültig zum Staatsfeind gemacht.

Sie gingen dann nach Hamburg und haben dort Ihr bereits begonnenes Theologiestudium mit einem Examen abgeschlossen. Konnten Sie ihre musikalische Karriere emotional einfach hinter sich lassen?

Ich habe noch eine Weile mit Tony Sheridan Musik gemacht, der den Beatles die Gitarrengriffe beigebracht hatte. Ich habe auch noch Gospelchöre gegründet und mit dem Kontrabass klassische Konzerte gespielt. Ich habe immer Musik gemacht und mache es auch heute noch, aber nicht für Geld.

Aber das hauptberufliche Leben als Musiker: Haben Sie das nicht etwas vermisst, vielleicht auch das Exzessive daran?

Irgendwann war es dann gut. Wenn Sie in einer Band spielen, kommt einer immer zu spät, der andere ist ständig besoffen, der dritte braucht Geld. Es klingt zwar etwas karikaturartig, aber so war es. Es war eine Ära, nach der ich auch dachte, nun ist es genug.

Wie sieht Ihr Leben heute im Ruhestand aus? Spielen Sie noch?

Ja, ich spiele in einer katholischen Kirchenband. Das sind alles prima Musiker. Ansonsten habe ich sechs Enkelkinder und bin seit 42 Jahren verheiratet. Außerdem gurke ich gerne in der Welt herum, zuletzt drei Monate in Italien. Ich hatte nie Heimweh, immer nur Fernweh. Das verdanke ich natürlich den Ochsen in der DDR, weil die einen so lange eingesperrt hatten. Ich freue mich, dass ich so viel Welt kennenlernen durfte. Es werden ja nicht alle Leute dümmer, wenn sie in der Welt rumfahren.

Selten.

Ja (lacht). Von daher bin ich sehr zufrieden mit dem, was in meinem Leben passiert ist. Manchmal gucke ich zurück und denke mir, dass wir in der Band „Automobil“ gute Musik gemacht haben.

Mit einem Augenzwinkern gefragt: Wie wahrscheinlich ist eine Reunion von „Automobil“ angesichts des besonderen Anlasses mit dem Zapfenstreich für Angela Merkel?

Es sind ja auch Leute aus der Band schon gestorben. Nina hatte vor vielen Jahren gefragt, ob wir nicht wieder zusammen Musik machen wollten. Da habe ich aber doch etwas zurückhaltend reagiert. Die Zeit ist vorbei, und es wäre dann doch etwas anstrengend.

Die Fragen stellte Jonas Klimm.

 

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Romuald Veselic | Do., 2. Dezember 2021 - 17:50

Angela M, wie anders geartete Buddha Statue, mit so viel Humor, wie ich beim Anblick von Kim Yong-un empfinde.
Natürlich interessiert mich der Zapfenstreich nicht. Besonders nicht bei ihr. Schade um die BW. Den Großen Zapfenstreich könnte auch eine Feuerwehrkapelle bewältigen.

Rob Schuberth | Do., 2. Dezember 2021 - 18:27

Auf ihren angebliche verschmitzen Humor, den ich nie erkannt habe, kann ich gerne verzichten.

Egal ob mit, oder ohne Humor.
Diese Frau hat unserem Land so dermaßen viele u. teure Schäden zugefügt, dass ich für sie keinerlei Achtung empfinde.
Das Wenige was man ihr als gut anrechnen kann, verschwindet unter dem Resultat ihrer Politik gänzlich.

Ich hoffe sie wird nie wieder ein Amt bekommen.

ich war mit der Politik von Frau Merkel selten einverstanden und habe sie auch nie gewählt, aber dennoch habe ich doch ihre beharrliche Individualität und sowie die grundsätzliche Bescheidenheit und Nüchternheit bewundert. Der Gegensatz zu den politischen Epigonen, diesen Wackelpuddingen, die nun allüberall vor die Kameras treten, ist in meinen Augen sehr groß. Ich befürchte auch, dass der Ausfall ihrer besonderen Kontakte nach Osteuropa und nach Russland sehr unangenehme Folgen für die deutsche Außenpolitik haben wird.

Auch wenn einem selbst die politische Arbeit immer wieder mies oder unmöglich gemacht wird: Man soll sich selbst nicht so weit verbittern lassen, dass man nicht mehr fähig ist, auch im politischen Gegner das Besondere zu erkennen und zu würdigen, auch wenn einem das selbst permanent verweigert wird.
Die personale Schwäche der CD(S)U, der SPD, der Grünen und der FDP ist per se kein Vorteil: auch ganz schwache Gestalten können sehr großes Unheil anrichten.

Christa Wallau | Fr., 3. Dezember 2021 - 20:11

Antwort auf von Walter Bühler

daß sie mich immer wieder ermuntern, nicht bitter und zynisch zu werden,
sondern offen zu bleiben für alles, was wirklich gut ist - auch beim politischen Gegner.
Ich neige tatsächlich dazu, mich zu verbeißen. Aber - Gott-sei-Dank -
bringen mein Mann, unsere Kinder und gute Freunde mich stets zurück auf den Weg der Gelassenheit, der Toleranz und des positiven Denkens.

Sie haben ja recht: Merkel hatte auch gute Seiten. Die werden uns allen dann
bewußter werden, wenn wir erleben, daß viele der neuen Protagonisten in der Regierung sie nicht besitzen: z. B. das völlige Fehlen von Eitelkeit, Geschwätzigkeit und Selbstinszenierung, Fleiß und Zuverlässigkeit, Verhandlungsgeschick u. -zähigkeit und manches mehr.
Nochmals: Danke. Und herzliche Grüße an Sie!

Christa Wallau | Fr., 3. Dezember 2021 - 23:43

Antwort auf von Walter Bühler

daß sie mich immer wieder ermuntern, nicht bitter und zynisch zu werden,
sondern offen zu bleiben für alles, was wirklich gut ist - auch beim politischen Gegner.
Ich neige tatsächlich dazu, mich zu verbeißen. Aber - Gott-sei-Dank -
bringen mein Mann, unsere Kinder und gute Freunde mich stets zurück auf den Weg der Gelassenheit, der Toleranz und des positiven Denkens.

Sie haben ja recht: Merkel hatte auch gute Seiten. Die werden uns allen dann
bewußter werden, wenn wir erleben, daß viele der neuen Protagonisten in der Regierung sie nicht besitzen: z. B. das völlige Fehlen von Eitelkeit, Geschwätzigkeit und Selbstinszenierung, Fleiß und Zuverlässigkeit, Verhandlungsgeschick u. -zähigkeit und manches mehr.
Nochmals: Danke. Und herzliche Grüße an Sie!

Rob Schuberth | Sa., 4. Dezember 2021 - 17:47

Antwort auf von Walter Bühler

das ändert aber mein Fazit über die 16 J. Merkel-Politik nicht.

Anders als Frau Wallau, die ja revidiert, bleibe ich bei meinem harten Fazit.

Ich bewerte damit das was unter'm Strich bleibt.

Und selbst wenn ich länger nachdenke, fallen mir keine Maßnahmen/Aktionen ein die Merkel positiv beeinflusst hat.

Ihr gutes Ansehen innerhalb der EU-Staatsführer, fußt doch nur auf Merkels Bereitschaft stets alles mit unserem Geld zuzukleistern.

Gelöst hat sie kein einziges Problem, keine einzige Krise...nur verschoben, und das auch nur auf unsere Kosten.

Hat sie schon lieber Herr Schuberth. Für uns ist kein Ruhestand in Sicht. Nach ihrer Kanzlerschaft erhält sie ein Büro mit neun Mitarbeitern, um im "Bundesinteresse" liegende Aufgaben wahrzunehmen, die aus fortwirkenden amtlichen Pflichten resultieren, heißt es als Begründung. Das fällt ihr nach 16 Jahren ein.
Dennoch einen wunderschönen zweiten Advent!
MfG

Wer ist weg? Ich bekomme entweder einen Lach-Anfall oder breche in Tränen aus. Bin ich doch in der Matrix?

Sie hat mit diesem Lied uns Deutschen den "Stinkefinger" bzw. wo es in der Zukunft lang geht, gezeigt, egal wie einen die ganze Souce gefällt.

Ja, Tinanic- Untergang auf ganzer Linie, aber ohne Farbfilm. Alles schwarz-weiß, im wahrsten Sinne des Wortes.?

AM ist weg, dafür eine gestärkte CDU/CDU, die mit ihren ...... (finde kein Wort, welches .....), die die Links-Grüne Politik in den Schatten stellen wird.
Es kann nicht - es wird schlimmer werden.

Die Höllenfahrt für uns Menschen hat erst begonnen. Anschnallen!
Merz, Spahn, Röttgen, Söder, Braun, Laschet & wie sie all heißen

Unsere Angelika Merkel wird im Vergleich ein Vogelschiss sein.

Hat DIE alte Hexenmeister.
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen SEINE Geister
auch nach IHREN Willen leben.
Ihr seid schon lange Knecht gewesen,
in der alten Republik.
Nun erfùllt IHR unsren Willen,
eilt nun & geht.
Walle Walle

Hans Willi Wergen | Do., 2. Dezember 2021 - 19:05

Angela Merkel hat mit der Musikauswahl zu Ihrem großen Zapfenstreich "Farbfilm vergessen" endlich einmal etwas richtig gemacht.
Denn nach 16 Jahren Amtszeit, in denen bei Ihr alles trist und grau war ruft Sie wenigstens an Ihrem letzten Tag nach etwas mehr Farbe.
Ente gut, alles gut.
Leben Sie wohl Frau Merkel, und belästigen Sie bitte nie mehr in irgendeiner Form die deutsche Bevölkerung.

Bernd Windisch | Do., 2. Dezember 2021 - 19:44

kann hoffentlich nicht schlecht wiederkommen.

Der wohl einzig schöne Lichtblick in diesen trüben Tagen.

Möge die Partei, der sie nahe stand, sich möglichst schnell von ihr erholen.

Stefan Bauer | Do., 2. Dezember 2021 - 19:51

... zu Merkels Regierung. Sie geht mit genauso viel Würde und Respekt vor dem Volk, das sie regiert hat, WIE sie es regiert hat.
Immerhin wird nicht sie persönlich verabschiedet, sondern das Ende des Amtes des Bundeskanzlers zelebriert. Was sie davon hält, demonstriert sie damit.
Witzig geht anders.

Charlotte Basler | Do., 2. Dezember 2021 - 19:52

Gefühl nicht los, dass wir noch oft an sie denken werden?
Ach ja: Eurokrise, Migrationskrise, Klimakrise, Integrationsprobleme, Corona-Krise, Sicherheitskrise, Terrorismus, Zuwanderung, Einzeltäter, steigende Gewaltkriminalität, Bildungsmisere, Afghanistaneinsatz, Zustand der Bundeswehr, Investitionsstau, Überbevölkerung, Digitalisierung, marode Infrastruktur, Wohnungsnot, leere Sozialkassen, höchste Steuern weltweit, Staatsverschuldung, schlechter Umgang mit Grünland, Clan-Kriminalität, Umweltverschmutzung, Entschädigung an Energieversorger, Abwanderung von Bildungseliten etc. etc. etc
Alles Merkel oder was?

Sabine Lehmann | Do., 2. Dezember 2021 - 21:14

Humor ist ja, wenn man trotzdem lacht. Anders kann ich mir diesen Lapsus über Merkels "Humor" nicht erklären.
Nun rückblickend betrachtet, habe ich selten so viel gelacht wie in den letzten 10 Jahren, das stimmt. Insbesondere seit 2015 kam ich aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Insofern kann ich die These über Merkels "Humor" durchaus nachvollziehen.
Wenn einem allerdings das Lachen im Hals stecken bleibt, wenn man aus Verzweiflung oder Fassungslosigkeit lacht, dann ist das per Definition keine Frage des Humors, sondern der absoluten Hilflosigkeit. Das Gefühl einer Marionette im staatlichen Absurdistan-Theater dürfte dem nah kommen.
Und nun, zum krönenden Abschluss ihrer "Karriere", wird unsere Gesellschaft demnächst und hübsch gespalten, mit Abzeichen am Revers herum laufen:
Die Einen mit einer Impfspritze.
Die Anderen mit einem Corona-Stern.
So setzt SIE fort, wie SIE begann u. was SIE kann: mit Spaltung!
Willkommen in Deutschland. Jeder willkommen, aber eben doch nicht alle!!

Gerhard Lenz | Fr., 3. Dezember 2021 - 11:14

Antwort auf von Sabine Lehmann

Frau Lehmann,

eben noch schlugen Sie mir woanders vor, verbal etwas abzurüsten.

Um anschließend in einem anderen Beitrag Masken - die Menschen schützen sollen -, als Maulkörbe zu bezeichnen.

Nicht genug: Jetzt setzen Sie Covid-Leugner oder -verharmloser mit verfolgten und ermordeten Juden gleich. Das sprengt sämtliche Grenzen menschlichen Anstandes.

Offensichtlich gefallen Sie sich darin, hier die Scharfmacherin zu spielen.

Ich schlage vor, Sie beginnen, Ihre Ratschläge umgehend bei Ihren eigenen Kommentaren anzuwenden.

@Gerhard Lenz
Offenbar haben Sie meine Kritik an Ihnen nicht richtig eingeordnet. Ich meinte Ihren Umgangston mit anderen Kommentatoren in diesem Forum ganz persönlich und direkt.
Das ist etwas völlig anderes, als wenn man das Geschehen in Gänze und die aktuelle Politik mit drastischer Zuspitzung und zynischem Sarkasmus angeht, so wie ich das zu tun pflege. Im übrigen hatte ich genau mit dieser Reaktion gerechnet.

Alexander Brand | Fr., 3. Dezember 2021 - 08:04

16 Jahre Agonie sind endlich zu Ende ist! Die bis dato mit Abstand schlechteste Besetzung des Kanzleramts ist ein unrühmlicher Teil der Geschichte!

Besserung ist allerdings nicht in Sicht, Scholz ist eine Marionette der SPD-Extremlinken, die Grünen sind tiefrot, die FDP findet links wohl doch netter, weil einem dann auch die Medien mögen.

Merkels Abschied war so wie ihre gesamte Amtszeit, verlogen bis ins letzte Detail. Diese Frau redet vom Christentum und Luther, diese hätten ihr Kraft gegeben. Sie die massiv zum Niedergang der christlich-abendländischen Kultur in Europa beigetragen hat beruft sich auf Luther und das Christentum! Das ist eine Ohrfeige für alle Gläubigen. Und was Luther zu Merkels Handeln gesagt hätte kann ich mir gut vorstellen.

Nina Hagen paßt allerdings perfekt zu Merkel, eine fürchterliche Person ohne Stil, Klasse oder Niveau, eine gute Wahl.

Merkel hat kein Humor, Merkel hat mit Hilfe der Medien (fast) alle 16 Jahre lang verarscht, darüber muß sie lachen!

Gerhard Lenz | Fr., 3. Dezember 2021 - 09:20

Satire.....

Wenn das Cicero-Forum mal wieder in einer solchen Eindeutigkeit über Frau Merkels Lebensleistung urteilt, muss die Dame ja wohl ziemlich viel richtig gemacht haben!

Noch im letzten Politbaromenter wurde Merkel, obwohl mitten in der Abreise begriffen, als wichtigste politische Persönlichkeit gesehen. Nun gut, die üblichen Merkelhasser können sich ja damit trösten, dass sie dem ÖRR sowieso nichts glauben. Und so wird sie auch nicht kümmern, dass Merkel international noch immer hohes Ansehen genießt.

Nicht bestreiten können eingefleischte Merkelfeinde allerdings, dass sie viermal die Bundestagswahlen für die CDU gewonnen hat. Das hat bislang noch nicht mal Björn Hoecke geschafft.

Und dass sich irgendwann die Zustimmung zu ihrer Partei abnutzt, darf man - siehe Vorgänger - als normal ansehen.

Bevor Einfältige jetzt wieder zu einfältigen Schlüssen kommen: Nö, ich habe Merkel nie gewählt.
Mir war und ist die (nette) Dame noch immer zu konservativ.

Mach's gut, Angela!

Holger Hoffmann | Fr., 3. Dezember 2021 - 13:08

Antwort auf von Gerhard Lenz

Der war gut: „Merkel zu konservativ“.

Fritz Elvers | Fr., 3. Dezember 2021 - 14:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nein, sie wird noch gebraucht , als Sonderbeauftragte füt deutsch-russische Beziehungen. Oder wollen Sie. lieber Herr Lenz, dies etwa Annalena überlassen?

Martin Falter | Fr., 3. Dezember 2021 - 11:18

Merkel, 16 Jahre ohne Plan und Kompass regiert zu haben. Zudem verzeihe ich ihr, dass sie mit Geld also mit unserem Geld versucht hat die Probleme der Welt zu zuschütten. Auch das sie nie die Dinge vom Ende her betrachtet hat, wie gerne behauptet wird - geschenkt.n

Was ich ihr aber n i c h t verzeihen kann, ist das sie ausgerechnet in der Pandemie geht und wir das dadurch nicht feiern dürfen!

Brigitte Simon | Fr., 3. Dezember 2021 - 13:35

Angela Merkel hatte einen Wunsch:

Als Alphatier wollte sie gehen. Klappte nicht.
Als Omegatier gab sie uns unser Land zu zu-
rück.

W.D. Hohe | Sa., 4. Dezember 2021 - 15:03

Erlaube nir zu bedenken zu geben,
Immer und überall ist nur das möglich was zugelassen oder nicht verhindert wird.
König/in wird "gemacht" -
nicht umgekehrt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 6. Dezember 2021 - 12:56

in der DDR für eine sonst nicht vorhandene freie politische Öffentlichkeit, vermute ich.
Danke für einen weiteren Einblick in die Szene.
Vielleicht wollte Frau Merkel damit ihren "Underground-Widerstand" in der DDR verdeutlichen?
Nina Hagen bekam man ab einer bestimmten Zeit auch im Westen zu Gesicht und Gehör.
Da neige ich für einen Moment zu der vielleicht unzutreffenden Beurteilung - auch weil man bei Wiki über einen Wortwechsel zwischen Nina Hagen und Jutta von Dittfurth lesen kann, von der ich wahrlich kein Fan bin -, dass Frau Merkel evtl. nur durch ungünstige Umstände auf die Idee kam, in die Politik zu gehen, dass sie viel besser aufgehoben gewesen wäre in einer Art Alternativ-Punk-Szene, vielleicht wie Frau Claudia Roth im Westen.
Auch diese schaffte es in der Politik ganz weit nach oben. Für mich bleibt für den Moment das Gefühl, dass ich Frau Merkel überschätzt haben könnte.
Die Ebene Hildegard Knef, Nina Hagen passt evtl. besser zu ihr, politisch sicher, aber persönlich.