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Dunkle Wolken über der staatlich geplanten Energiewende / dpa

Wirtschaft und Staat nach Corona - Planwirtschaft kommt!

In der Nach-Corona-Welt wird die Politik ihre neu gewonnene Macht dazu nutzen, sich noch mehr in die Wirtschaft einzumischen. Damit ist die Marschrichtung vorgegeben: Auf direktem Weg in die Planwirtschaft.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

So erreichen Sie Daniel Stelter:

Corona sei Dank, können sich deutsche und europäische Politiker als Retter der Wirtschaft inszenieren. Mit Bazookas, Wumms und Wiederaufbaufonds ausgestattet, verteilen sie Milliarden und werden nicht müde zu betonen, die Krise unterstreiche erneut, wie Märkte versagen und starke Staaten erforderlich wären.

Das nicht von der Hand zu weisende Argument, dass diese Krise nun wahrlich nichts mit unserer Wirtschaftsordnung zu tun hat und die Gesundheitsversorgung in Spanien, Frankreich und Italien – von Großbritannien ganz zu schweigen! – überwiegend staatlich organisiert ist, wird gerne verdrängt. Abgesehen davon wurden die Regierungen schon vor Jahren vor den Risiken einer Pandemie gewarnt und haben nichts getan, um uns vorzubereiten. Und was Deutschland betrifft: Wir hatten Glück, dass andere uns einige Wochen voraus waren. Getragen von der öffentlichen Meinung, die geblendet vom Handlungswillen der Politiker Beifall klatscht, beginnt nun die nächste Phase:

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Wolfgang Jäger | Mi., 25. November 2020 - 17:56

Merkel und ihre Helfershelfer verfolgen schon lange diesen Kurs. Heimlich still und leise gehen wir einer neuen "neosozialistisch-totalitären" Zeit entgegen. Das heißt dann "neue Normalität" oder Transformation. Der Katalysator, der das Unternehmen nun beschleunigt hat, ist Corona. Auch wenn sich manche in ihrem Protest versteigen und übertreiben und schon Sophie Scholl als Vorbild nehmen, haben sie vielleicht nicht recht? Vielleicht haben sie mehr verstanden, als wir glauben mögen. Jedenfalls hat der Antisemitismus-Beauftrage Klein kürzlich wohl gar nichts verstanden. Denn unter den Querdenkern befinden sich auch solche, die allmählich merken, dass einiges schiefläuft in Merkels Staat. Aber das sind ja alles nur irre Rechtsextreme, die den Ablauf der linken Agenda stören.

Wusste ich's doch: Merkel führt das deutsche Volk direkt vorwärts oder rückwärts in den totalitären Stalinismus. Da das Projekt Umvolkung nur mässigen Erfolg brachte - dank der tapferen Widerständler in AfD und Pegida - muss jetzt Corona als Vorwand dienen, um den letzten, kümmerlichen Rest von Freiheit hinwegzufegen. Und dahinter lauern schon Bill Gates oder die UNO, um das auserwählte Volk der Deutschen in die Sklaverei zu führen.
Es sind immer die gleichen Märchen, die sich das ultrarechte Umfeld der AfD zusammenbastelt - und da fragt noch jemand, ob sich der VS um die AfD kümmern sollte?

spricht Herr Stelter doch gar nicht, sondern davon, was geschieht.

China hat Schweinefleisch aus Nordamerika und Deutschland zur Ursache für Infektionen erklärt.

Herr Jäger, dagegen hilft wohl doch nur die staatlich kontrollierte Planwirtschaft?

»Die jüngsten COVID-19 Fälle in der nordchinesischen Metropole Tianjin hätten nach Auskunft des stellvertretenden Direktors des städtischen Zentrums für Seuchenbekämpfung, Zhang Ying, zwei Quellen: aus Nordamerika importierte Schweineköpfe und Schweinefüße aus Deutschland.

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte Zhang, aus Dezhou in der ostchinesischen Provinz Shandong sei berichtet worden, dass eine über den Hafen Tianjin erfolgte Lieferung von aus Deutschland importierten Schweinefüßen positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Herr Jäger, damit wäre wohl auch der unkontrollierte Kapitalismus in Nordamerika und Deutschland am Ende - oder etwa noch nicht?

Es gab genügend Oppositionelle aus der ehemaligen DDR, die nicht mit dem Staatsapparat verwebt waren. Aber all die wurden wie die nicht "gefügig" in den Ruhestand oder aufs Abstellgleis delegiert. Hinzu kam für mich persönlich die Hauptfrage, warum Amerika & das British Empire still gehalten haben, denn ohne... dreht sich kein Rad in D..
Der Beweis für mich persönlich kam durch die 4 Jahre lange Diffamierung & Verleumdung eines amerikanischen Präsidenten durch die Mächtigen & Reichen & deren Presse, obwohl er keinen Krieg angezettelt hat & für den internationalen Frieden mehr als Obama geleistet hat. Aber die Puppenspieler der Wirtschaft & Finanz waren nicht mit ihm zufrieden.
Die Entwicklung der letzten 30 Jahre zeigt für mich:
Staatssozialismus = Monopolkapitalismus wie auch
Rechts = Links (Radikalismus) ist.
Und die Umsetzung ist nur verschleiert, aber dafür viel perfide geworden, da heutzutage keiner mehr umgebracht werden muss, um erfolgreich zu agieren. Na, wer ist
Meister(in)?

Hanno Woitek | Mi., 25. November 2020 - 18:16

wenn eine ehemaliger Boston Consulting manager nicht unterscheiden kann zwischen dem Setzen von Rahmenbedingungen, zu denen jede demokratisch gewählte Regierung verpflichtet ist, und Planwirtschaft. Früher waren da mal qualifizierte Manager. Man könnte vielleicht hinterfragen ob die gesetzten Rahmenbedingungen richtig sind, sollte dann aber auch wissen, wie man es besser macht. Schöne Grüsse Herr Stelter.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 25. November 2020 - 21:16

Antwort auf von Hanno Woitek

Wo sind denn die „Rahmenbedingungen“, die unsere Regierungen setzen? Ein Staatskapitalismus aus China setzt den weltweiten Rahmen, diktiert Währungsparitäten und Handelsbedingungen. Das nehmen wir uns dann als Vorbild? Wollen Sie wirklich eine Rückkehr zur Planwirtschaft? Haben Sie einen Plan von den Regierenden gesehen, wie viele Windräder wir zusätzlich benötigen, wenn wir auch unsere PKW nur mit Strom betreiben, wie viele Ladestationen in Wohngebieten oder an Arbeitsplätzen erforderlich sind? Da gibt es nur Forderungen, dafür wird über ein „Aus“ der Verbrenner geredet. Mit kurzfristigen Vorgaben (wie bei der E-Mobilität), dem Kunden nur mit viel Staatssubvention widerwillig folgen, kann kein Manager umgehen, auch kein Staatsmanager.

bruno Leute | Do., 26. November 2020 - 17:12

Antwort auf von Hanno Woitek

wie soll der Herr Stelter denn das unterscheiden können bei seiner Ausbildung in den USA, wo schon minimale sozialstaatliche Maßnahmen (bsw. Krankenversicherung) durch den Staat kommunistische Unterwanderung bedeuten. Ihm das jetzt im Rahmen eines Kommentars zu erklären, würde den Rahmen sprengen.
Herr Stelter, es gibt noch (!) sozialstaatlich eingerichtete Volksbüchereien, wo sie sich über Planwirtschaft sachkundig machen können!!!

Manfred Sonntag | Mi., 25. November 2020 - 18:40

Wenn ich die Wahlergebnisse sehe, scheint es eine unglaubliche Sehnsucht nach Sozialismus und seine Segnungen in Deutschland zu geben. Auch haben einige Bürger eine große Affinität zum Denunziantentum und der Blockwartmentalität entwickelt. Das ist typisch für totalitäre Gesellschaften. Die meisten Medien sind schon entsprechend ideologisch aus- und aufgerüstet. Indem sie täglich Stellung beziehen und Haltung zeigen bestätigen sie schon die Übernahme der Ideologie. Wenn dann alles staatlich gelenkt wird, die AKW & Kohlekraftwerke abgeschaltet sind, der Kienspan das Handy ersetzt, das Auto durch den Leiterwagen ersetzt werden musste, dann, erst dann werden einige merken worauf sie sich eingelassen haben. Nicht einmal den Trabbi wird es dann noch geben, nicht einmal nach 10 Jahren. Reisen wird dann nur noch ins Nachbardorf möglich sein. Typisch deutsche Besessenheit, egal ob Corona, Klima oder Wirtschaft. Wollen wir diesen Dingen unsere Freiheit opfern? Ich jedenfalls nicht!

Ingo frank | Mi., 25. November 2020 - 22:16

Ja, und was bedeutet das? Das wissen doch die 18
Millionen beigetretenen ehemaligen DDR Bürger ganz genau! Aus Planwirtschaft wird Mangelwirtschaft.
Diese wird begleitet vom Abbau der Demokratie. Wenn unsere BK erklärt eine Wahl rückgängig zu machen, ist es nicht mehr weit weg, wenn die Vereinigte Grün Sozialistische Einheitspartei mit 98,3 % der Wählerstimmen die übernächste Bundestagswahl gewinnt.
Dann haben wir sie endlich wieder, unsere Bundesdeutsche Demokratische Republik. Na dann, auf geht‘s

Viele Grüße aus der Erfurter Republik

War es nicht Ulbricht, der vor langer, langer Zeit in Bezug auf die Auseinandersetzung der Systeme die Parole ausgab: "Überholen ohne einzuholen!". Mir scheint, die Parole wird allmählich mit Leben ausgefüllt. Den Linken (vormals SED) und ihren willigen Helferlein sei Dank ....

Jan Dutschmann | Do., 26. November 2020 - 09:10

wenn das Geld der Anderen alle ist — Corona allein als Ausrede wird für die Protagonisten dann sicher nicht reichen.

Walter Müller | Do., 26. November 2020 - 10:08

Gute Analyse! Auch ich verfolge mit grosser Sorge eine unübersehbare Renaissance des starken Staates. Das neue Glaubensbekenntnis von grossen Teilen der deutschen Politik lautet: der freie Markt und damit die freie Gesellschaft hat versagt. Der Staat muss die unverantwortlichen Unternehmen und Individuen zum Schutze der Allgemeinheit an die Kandare nehmen und die Führung übernehmen. Die Corona-Politik mit ihren Freiheitseingriffen bietet dafür tatsächlich eine willkommene Test- und Eingewöhnungsphase: Nichts kann mehr so sein wie vor Corona. Es ist naheliegend, dass ein Kanzler oder Minister Habeck versuchen wird, dieses dann nicht mehr völlig neue Muster auch für die Bewältigung der Menschheitsaufgabe Klimawandel und für die Transformation in eine neue Gemeinwohl-orientierte Gesellschaft nutzen möchte. Die ehemals von den Grünen hochgehaltenen Werte wie Transparenz und Mitbestimmung sind bei einer solchen nicht ganz widerstandsfreien Transformation natürlich nur noch hinderlich.

Herr Müller, manche Deutschen scheinen sich förmlich danach zu sehnen, ihr Leben auch dann noch in einem staatlich bereitgestellten bzw. verordneten "Laufgitter" zu verbringen, wenn sie nach Anzahl Jahren längst erwachsen sind. Wie sich das erklärt, keine Ahnung, doch zu übersehen ist es nicht. Ewig Kind zu bleiben, um dessen Wohlergehen sich "die Grossen" kümmern müssen, scheint für viele attraktiver als ein freies und selbstbestimmtes Leben zu sein, das ohne Eigenverantwortung nicht zu haben ist. Eventuell liegt es daran? Oder es geht um Gleichmacherei, die verhindern soll, dass die einen ihre Freiheit erfolgreich leben, während andere damit nur bedingt zurecht kommen? Oder eine Kombination von beidem? Jedenfalls ist ein "Laufgitter" für erwachsene Menschen in meinen Augen ähnlich attraktiv wie die Käfighaltung für Hühner, die selbst "Laufgitter"-Fans meist als tierquälerisch ablehnen. ...

Wolfgang Schuckmann | Do., 26. November 2020 - 13:57

Wie ich den hier abgegebenen Kommentaren entnehmen kann, geht die Bewertung der momentanen Politik beim Publikum eindeutig in Richtung "Sozialismus". Und immer, wenn einer der Teilnehmer dem Licht zu nahe kommt, mit anderen Worten die "Kreise" stört, wird es unangenehm für den Ketzer. Dafür sorgt dann schon ein einzelner Kommentator hier im Forum, bei dessen Einlassungen man sehr deutlich spürt, wes Geistes Kind er letztendlich ist. Solche Leute haben weniger den demokratischen Diskurs zum Ziel, sondern eher das mundtot machen wollen eines politischen Kontrahenten. Aber ganz abgesehen davon, weil diese Denke für die Leute, die die Zügel bei uns in der Hand halten nicht opportun ist, sollten diese Gedankenspiele nur privat eine Rolle spielen.
Im Bedarfsfall werden uns unsere Freunde schon wieder auf den richtigen Pfad führen. Wie immer halt.

Walter Bühler | Do., 26. November 2020 - 18:48

… Schlaraffenland, in dem es allen gleich gut gehen wird, in dem das Geld an Johannisbeer-Sträuchern wächst, und in dem die Wirtschaft unter grünen Bäumen und unter blauem Himmel nach rationaler und ökologischer Planung abläuft?

Ja, das ziemlich alt gewordene Deutschland scheint sich in süßen KInder-Träumen vom schönen grünen Schlaraffen-Sozialismus einrichten zu wollen, mit bunter Diversität, mit bedingungslosem Grundeinkommen und mit „green deal“.

Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass ein Märchenerzähler Bundeskanzler wird.

Wer aber soll die Wirtschaft planen und ihre Betriebe führen? Wo sind die Manager*innen, die ein volkseigenes Unternehmen in der wirklichen Welt erfolgreich führen können? Ich sehe sie in Deutschland nicht.

Aber vielleicht bin ich ja auch auf mindestens einem Auge blind.

Andreas Müller | Fr., 27. November 2020 - 10:33

Natürlich ist es eine Art vpn Planwirtschaft wenn der Staat Windkraftanlagen in der Form fördert wie es tut oder Elektroautos fördert.
Und genau wie in der DDR sind beide Förderungen teuer aber uneffektiv.
Andreas Müller Hamburg