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Er ist wieder da – dabei war er nie weg: Gregor Gysi / picture alliance

Comeback von Gregor Gysi - „Die Zeit ist reif für Rot-Rot-Grün“

Vor zwei Jahren erklärte ihn das ARD-Politmagazin „Kontraste“ noch zu Deutschlands faulstem Bundestagsabgeordneten. Jetzt kehrt Gregor Gysi als neuer außenpolitischer Sprecher der Linken zurück auf die Bühne der Politik. Aber was hat er eigentlich vor?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Ein Bundestagsbüro an der Spree. Journalisten geben sich die Klinke in die Hand. Gregor Gysi hat sein Comeback in die Politik angekündigt. Die Meldung ließ aufhorchen, denn Gysi war ja eigentlich nie weg. Er sitzt mit Unterbrechungen seit 1990 für die Linke bzw. ihre Vorgängerpartei PDS im Bundestag, er ist einer ihrer Urväter. Der geborene Oppositionsführer, streitbar, eloquent, ausgebufft. Aber seit er den Fraktionsvorsitz 2015 an Sahra Wagenknecht abgegeben hat, macht er sich rar im Parlament. Jetzt ist er wieder da. Braungebrannt, erholt und gutgelaunt. Interviewer begrüßt mit dem Wuhan-Gruß – Schuhsohle an Schuhsohle. 

Herr Gysi, diese Woche kursierte die Meldung, Sie feierten in der Linken ein Comeback als neuer außenpolitischer Sprecher der Linken. Das war ein Witz, oder?
Na ja, es ist kein Comeback. Ich werde auch nicht wieder Partei- oder Fraktionsvorsitzender werden. 

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Christian Haustein | Sa., 9. Mai 2020 - 13:52

Die Haltung der linken Partein zwecks Menschenbild mag löblich sein, wenn man sich jedoch die Ergebnisse linker Bildungspolitik und dem Auftreten Russlands oder Chinas ansieht, scheint es sich dich eher für Wunschfantasien zu eignen. Würde man das beherzigen könnte man sogar eine linke Partei wählen.

Wohl kaum. Warum wird der Möchtegern-Zar Putin von AfDlern und anderen Rechtsextremisten als Halbgott gefeiert? Selbst wenn es in der Linken ein paar Verwirrte gibt, die noch nicht gemerkt haben , dass der Vietnamkrieg vorbei ist und noch immer die sozialistische Verbundenheit zum russischen Brudervolk betonen; in Russland gedeiht rückwärtsgewandter Nationalismus.
Und Chinas Staatskapitalismus dürfte ungefähr so "links" sein wie Trumps " America first ". In China ist "links" allenfalls noch "ein Feigenblättchen", so wie Demokratie in Trumps USA.

Linkswähler und andere Stalinisten ihr ehemaliges Brudervolk Russland schon abgeschrieben?

Mensch, Herr Lenz, da hätte ich mir aber mehr Beharrlichkeit erwartet.

Schließlich wird Putin ja nicht ewig an der Macht bleiben und ein paar rote Flaggen werden sich schon noch finden dort.

Jetzt wo in D also schon viele Millionen Rechtsextrimisten herumlaufen, wird die Rote Armee sicher bald wieder gebraucht.

@CICERO - Red.: Bitte um Veröffentlichung wenigstens dieser Antwort.
Sonst wird es langsam wird zu einseitig.

Ach naja die demokratisch rechtsstaatliche Fassade bröckelt in der BRD aber auch gewaltig, das Volk der Souverän? Wohl kaum! Erstmal vor der eigenen Türe kehren, als immer wieder um abzulenken mit dem Finger auf andere zu zeigen!

Meine volle Zustimmung, Herr Lenz, was ihre Einlassungen zu Rußland und China betrifft. So manchem Ihrer Statements muss ich als "abgehängter" Ostler und "alter weißer Mann" zustimmen, wenn begründet und nachvollziehbar. Das sage ich auch als bekennender AfD-Wähler, woran sich vorerst kaum etwas ändern wird.

ist die Restaurierung des alten Zarenreiches. Dafür gibt es sogar ein Symbol: Man hat nach dem Debakel der Sowjet-Union wieder den alten Zarenadler als Wappen Russlands eingeführt. Man stelle sich mal vor, Deutschland hätte anlässlich seiner Wiedervereinigung ähnliches gemacht.

Was hatte die Sowjetunion, was hatte Rot-China mit "Sozialismus" oder "Kommunismus" gemeinsam? Gar nichts.
Man lese das "Kommunistische Manifest" der Autoren Karl Marx und Friedrich Engels. Dann wird klar und verständlich, was diese Begriffe wirklich bedeuten und welche Intentionen dahinter stehen.
Bitte nicht alles nachplappern...

Ausblendung der furchtbaren Realität, damit man das eigene Traumbild weiterhin festhalten kann = Ideologie. Sowjetunion,Kuba, Venezuela,Rot-China usw. ist die Wirklichkeit, die der Sozialismus bisher verwirklichen konnte. Bitte keine weiteren Versuche mehr - sie sind zu mörderisch.

Jede sozialistische Politik führt notwendig zu staatlichen Zwangsmaßnahmen in der Wirtschaft. Daraus entsteht, auch notwendigerweise, wirtschaftliche und politische Verwerfungen. All das kann dann wieder nur mit staatlichen Zwangsmaßnahmen und Repression beherrscht werden - es gibt keinen Sozialismus, der nicht am Ende eine Diktatur des Apparats würde. Gysi und seine Parteifreunde wissen das. Sie sehen sich dann aber als die Herren (und Damen ) des Apparats.

Die Linkspartei steht in Verantwortung für die Verbrechen der SED und des Unrechtsstaates DDR. Das muss auch 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution in Erinnerung bleiben. Was die Marxisten gestern wie heute gern mal verschweigen: der wissenschaftliche Kommunismus von Karl-Marx hat allein in der Sowjetunion, in China und in der DDR an die Hundertmillionen Tote zu verantworten! Und auch der Antisemitismus ist den Marxisten nicht fremd.

Bei aller Freude der meisten Menschen über den Mauerfall 1989 bleibt Aufklärung über die SED-Diktatur wichtig. Die SED hat Menschenrechte in der DDR mehr oder minder mit Füßen getreten. 1953 ließ die SED, die sich jetzt DIE LINKE nennt, auf unschuldige Arbeiter schießen – der erste Volksaufstand im Ostblock. Damals töteten sogenannte „Antifaschisten“ wehrlose Menschen, um die zweite deutsche Diktatur zu sichern. Mit dem Ziel, davon abzulenken, nannte die SED den Aufstand einen „faschistischen Putsch“ aus dem Westen. Was die Marxisten gestern wie heute gern mal verschweigen: der wissenschaftliche Kommunismus von Karl-Marx hat allein in der Sowjetunion, in China und in der DDR an die Hundertmillionen Tote zu verantworten!

Christian Haustein | Sa., 9. Mai 2020 - 13:58

So wie sich der Westen oft als Befreier dargestellt hat, es ihm aber oftmals nur um Rohstoffe, geld und Einfluss ging ist die Selbstdarstellung der Kommunisten als Pazifisten und Befreier der Unterdrückten genauso eine Farce.

Jürgen Keil | Sa., 9. Mai 2020 - 15:09

Ich fand es früher schon bei einigen meiner Kunden belastend, wenn der Seniorchef das Geschäft zwar an den Junior übergeben hatte, aber dann noch Jahre lang im Geschäft verblieb und besserwisserisch reingeredet hat. Ich habe das anders gemacht, und mein Geschäft lief auch ohne mich gut weiter. Herr Gysi kann, wie ein eitler, alter Schauspieler, nicht auf Beifall verzichten und lasst deshalb nicht los. Seine jungen Genossen wird er damit nerven. Ich gönne es ihnen.

Sebastian Bauer | Sa., 9. Mai 2020 - 15:29

Vielen Dank für dieses schlich kritische Interview.
Ich (als liberalkonservativer, also als „Rechter“) stimme Herrns Gysi zu, wenn auch aus anderen Gründen. Deutschland und die Demokratie braucht den Wechsel zwischen Links und Rechts in der Regierung. Diese ewige Links Rechts GrossKoalition unter Merkel hat Deutschlands Demokratie und Debattenkultur sehr geschadet.
Das schlimmste wäre eine neue Links Rechts Koalition (diesmal grün Schwarz).
Dann lieber GRR , 4 Jahre für die CDU um zu ihren Wurzeln zurückzufinden und danach einen Wechsel mit echter liberalkonservativer Prögung.

Lieber Herr Bauer, sehen sie in der CDU tatsächlich noch eine rechte Partei und worin würde sich dieses Rechtssein denn äußern? Die CDU würde es sich übrigens verbitten, als rechte Partei angesehen zu werden. Die Grünen hätten keine grünere Politik machen können als wie sie seit Jahren von Fr. Merkel unter Duldung der CDU gemacht wurde und wird. Atomausstieg, Gender, Abschaffung der Wehrpflicht, unbegrenzte Migration, Energiewende, Homoehe, Kampf gegen inividuelle Mobilität usw. - all dies sind wichtige Themen für die Grünen und sie alle wurden verwirklicht von Merkel und der CDU. Schwarz-Grün würde genau so links/grün sein wie es die jetzige große Koalition ist. CDU ist die alte Bezeichnung, aber grün ist der Inhalt. Ein wirklicher Politikwechsel wäre nur bei einer markanten AFD-Regierungsbeteiligung zu erwarten und das ist auf Jahre nicht zu abzusehen.

Sehr richtig, Herr Kühn: Bei der CDU ist seit Jahren nicht mehr drin was drauf steht. Genau deshalb wähle ich alternativ. Nicht als abgehängter alter Mann, der im tiefen Osten nach 30 Jahren Wiedervereinigung noch nicht in der Demokratie angekommen ist, sondern als ein von der Merkel-CDU ausgeklinkter Konservativer. Was Gregor Gysi anbetrifft, das ist ein Schlitzohr par excellence mit oft richtigen An- und Aussagen. Ich erinnere mich noch sehr gut an seinen Satz auf der Groß-Demo vom 4. Nov. 1989 am Berliner Alexanderplatz, nämlich "dass die beste Staatssicherheit immer noch die Rechtssicherheit ist". Damit hat er recht. Dieser Satz war für mich als geborener und gelernter Ostdeutscher, in der Nähe der kleinen Tribüne stehend, markant und einzigartig. Ich habe ihn nie vergessen.

Respekt vor den Fragestellungen, die keinerlei Rücksicht auf den Gysi-Status, „everybodys‘s Darling“ zu sein, genommen und stets den Finger tief in die Wunde gelegt haben. Das hätte ich von Frau Hildebrandt nicht erwartet, hier bin ich eher von einem Kuschelkurs mit Gleichgesinnten ausgegangen. Aber das war schon entlarvend, was da herausgekitzelt wurde: Stimmabgabe im Parlament ist nicht wichtig, außerdem hat man sooooo viel zu tun, aber in der Distel und bei Gericht sitzen halt nur 200 Leute, da ist der Bundestag doch breiteres Feld für den eigenen selbstverliebten Auftritt. Das nenne ich mal ein Interview! Danke!

Michaela 29 Diederichs | So., 10. Mai 2020 - 15:05

Antwort auf von Andreas Berlin

Ich schließe mich an! Wieder einmal ein hervorragendes Interview von Ihnen Frau Hildebrandt. Dankeschön.

Günter Johannsen | So., 10. Mai 2020 - 16:08

Antwort auf von Andreas Berlin

Dem möchte ich mich sehr gern anschließen, Frau Hildebrandt. Ich bin sehr positiv überrascht. Danke!

Günter Johannsen | Sa., 9. Mai 2020 - 15:35

der Verbrechen des SED-Regimes und der SED-PDS, dessen letzter Vorsitzender Genosse Gysi war. Er hat die SED hinübergerettet samt der SED-Milliarden. Ich erinnere mich genau an ein Transparent, auf dem das Konterfei des letzten SED-Vorsitzenden zu sehen war mit der Unterschrift: „Seine Waschkraft macht ihn so ergiebig“. Das bezog sich auf Gysis Bemühungen, die Mauer-Morde und Stasi-Verbrechen zu vertuschen und die SED rein zu waschen. Vergessen sollte das Volk? Tatsache ist: Es gab bis heute kaum eine wirkliche Aufarbeitung!
Nach fünfmaliger Umbenennung tragen die Genossen heute das Etikett DIE LINKE wie eine Monstranz vor sich her. Es ist ein alter Trick der SED-Ideologen, das Volk hinters Licht zu führen: "Allein nur die SED ist für den Frieden. Folglich: Wer gegen das SED-Regime ist, ist nicht für den Frieden! Heute: Wir sind DIE Linke: wer gegen DIE LINKE ist, ist folglich nicht links! In Wirklichkeit hat sich nichts geändert. Die SED-Erben haben sich auch nicht geändert!

Ihre Gedankengänge sind leider nicht ernst zunehmen, Herr Johannsen.
Es wäre gut, wenn sie versuchen würden, zu differenzieren. Dazu folgender Hinweis: Es geht in Wahrheit bei allen politischen Aktivitäten und Entscheidungen um das Kapital in allen seinen Ausprägungen.
Der Faktor "Arbeit" versucht inständig, eine Gleichheit von Kapital und Arbeit zu erreichen, was jedoch kaum erreichbar ist, weil mit Geld eben alles "geregelt" wird bzw. werden kann.
So lange also das Kapital bestimmen ist, läuft sich die "Arbeit" die Hacken ab, Beispiel Hase und Igel.
Dies nur zur Klarstellung.

Die Linke ist natürlich nicht mehr die SED, aber sie ging daraus hervor, aus einer Partei, die Menschen erschießen ließ, die die Freiheit wollten.
In welchem Land haben Sie denn Ihre praktischen Erfahrung mit dem Sozialismus/Kommunismus gesammelt, von dem Sie so schwärmen? Oder kennen Sie den Kommunismus nur vom Hörensagen oder gar aus Büchern? Im Sozialismus ging und geht es immer nur den Funktionären gut.
Ist Ihnen nicht bewusst, dass sämtliche sozialistischen bzw. kommunistischen Staaten bankrott gemacht haben, nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Menschenrechte? Was würde wohl Karl Marx und Friedrich Engels heute dazu sagen? Vielleicht: "Sorry, war halt so eine Idee von mir".

insofern Linke evtl. nicht nur international ausgerichtet sind, sondern auch Internationalität vorantreiben.
Das gibt es auch in anderen Parteien, aber evtl. nicht so stark und wird gerade von Linken gerne als Nationalismus, rückwärts gewandtes egoistisches Handeln bekämpft.
Es ist schwer, sich ganz davon zu distanzieren, denn Globalität leben alle Staaten/Nationen, allerdings nach je ihren Regeln.
Das macht aber auch die Attraktivität der Linken aus, zumal in einer globalisierten Welt.
Ich bevorzuge die SELBSTBESTIMMTE Internationalität, das JEWEILS Gesellschaftliche der Menschen, den RECHTSstaat VOR der HERRSCHAFT der Internationalität, der ANORDNUNG von Gesellschaftlichkeit und WILLKÜR des Staates über das Recht.
Jedes noch so kleine Fitzelchen Welt, das selbstbestimmt und verfasst zusammenleben kann, ist mehr als jede Herrschaft und sei sie noch so gut, aber als vom Ende her gedacht.
Dieses Ende sollte man den Menschen lassen, es nicht gegen sie wenden, es ist IHRE OFFENHEIT

Menzel Matthias | Sa., 9. Mai 2020 - 16:19

Ich denke, jetzt redet sich Herr Gysi um Kopf und Kragen. Die infame Unterstellung, die Ostdeutschen brauchen eine dritte Klasse, um die zweite Klasse zu ertragen, ist der stärkste Tobak, den ich in der letzten Zeit gehört habe. Es reicht nicht aus zu schwätzen, sondern man muss etwas tun. Wenn die Linke wirklich links wäre, würde sie sich zuerst um die Benachteiligten in diesem Land kümmern und nicht um die ganze Welt. Die Verlierer der Globalisierung sind nicht die Leistungsträger der Gesellschaft. Das hat sich aber wohl noch nicht zu diesen sogenannten Linken herumgesprochen. Was zu beweisen war: Im Osten glaubt man keinen Versprechungen.
Bin gespannt, ob mein Kommentar dieses Mal die Gunst des Teams hat. Es sind ja scheinbar immer die selben Voristen, die zugelassen werden.

... dem Bild der Partei in Übereinstimmung sieht, dessen Partei werde ich mit Sicherheit nicht wählen ... Real-PolitikerInnen sind gefragt und nicht eine Partei, deren Vorsitzender bei "Erschießungs-Fantasien" einzelner Mitglieder völlig daneben reagiert, wenn man es so überhaupt nennen kann!

Klaus Funke | Sa., 9. Mai 2020 - 16:58

Gysi, der Frauenversteher, Blender, Schönredner und Stasianwalt hat im Berliner Senat bewiesen, was von ihm in Regierungsverantwortung übrig bleibt. Schulden! Wir alle wissen, ws die DDR als Hort der Linken hinterlassen hat: Akten und Schulden! Sollte sich die SPD in ihrer selbstverschuldeten Not und auch die Grünen, deren konkrete Verantwortung nicht viel enthält, auf die LINKE einlassen, dann "Gute Nacht, Deutschland!" WIr sollten auch bedenken, was mit diesem Trio-Infernale noch mitschwimmt: Antifa, Friday for Future usw. - ich denke nicht, dass wir so tief sinken können, um den linken Höhenflug noch zu erleben. Die CDU befindet sich derzeit im Allzeithoch. Sie sind zwar keine lupenreinen Demokraten, aber Wirtschaft können sie - und das brauchen wir, besonders "nach Corona". Gysi ho home! Schaumschläger haben wir genug.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 9. Mai 2020 - 18:03

zwischen SPD, Grünen und Linken, so wie zwischen den anderen Parteien.
Was sich wie entwickelt, hat viel mit den Leuten zutun, die sich jetzt in Stellung bringen, aber auch mit dem Klima, dem Wiederaufbau der Wirtschaft, der EU...
Hoffentlich hält sich das """Scharfmachen""" auf welcher Seite auch immer, ob oben ob unten, in Grenzen.
Trotzdem klingt das Interview wieder nach Normalität, ich glaube, dass Gysi da immerhin richtig liegt.

Dr. Roland Mock | Sa., 9. Mai 2020 - 18:35

Jetzt warte ich auf das Interview mit dem außenpolitischen Sprecher der AfD.

Jürgen Keil | So., 10. Mai 2020 - 10:23

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Herr Dr. Mock, ein berechtigtes Anliegen. Ich warte mit Ihnen. Nicht weil diese Partei mir so sehr am Herzen lege; nein, weil ich ein sachlicher Mensch bin. Pluralismus sollte nicht kurz nach der Mitte aufhören. Auf wen wir wohl nicht werden warten müssen, ist der "fürallespolitische" Sprecher der ?. Es ist noch nicht Sommer.

Gisela Fimiani | Sa., 9. Mai 2020 - 19:16

Hier ist der historische roll back beschlossene Sache. Der große Rhetoriker Gysi sieht seine Chance gekommen.

Urban Will | Sa., 9. Mai 2020 - 19:38

geben, warum Gysi nochmal in den Ring steigt.

Er vermisst seine Gegenwart in den Talkshows.

Wie ernst er die Demokratie nimmt, zeigt sich im Satz über seine BT – Kollegen.
Sie reden halt lieber mit Gewerkschaftlern, als im Bundestag „rumzusitzen“ Soso.
Man lässt sich wählen, um dann „rumzusitzen“, bzw. macht halt was anderes, wenn es sich anbietet.
Wofür braucht man auch so ein Parlament.

Ach so, es gibt ja ordentlich Diäten und da lässt sich auch ein Linker nicht bitten.

Da wundert sich niemand mehr, wenn Viele die Politik nicht mehr ernst nehmen.

helmut armbruster | So., 10. Mai 2020 - 09:55

Gregor Gysi ist sicherlich ein außergewöhnlich intelligenter Mensch und dazu hin noch ausgestattet mit der Gabe überzeugend reden zu können. Es ist schwer in der Diskussion gegen ihn zu punkten.
So von der Natur ausgestattet müsste er eigentlich fähig sein zu verstehen, dass die Interpretation der Welt nicht aus einer einzigen Ideologie bestehen kann, sondern aus einer Vielfalt von Meinungen und Deutungen.
Aber nein, der Mann ist durch und durch links geprägt und links imprägniert. So steht er sich dauernd selbst im Weg und sieht und versteht die Welt nur von seinem linken Standpunkt aus.
Sehr, sehr schade.

Alles das, was Gregor Gysi sagt, dafür steht er auch ein. Es wäre also falsch, ihn einer Gehirnwäsche unterziehen zu wollen, weil er "zu links" sei.
Sicherlich, die DDR hatte ihre krass-negativen Seiten. Aber Gregor Gysi war bekanntlich kein Verfechter dieses un-sozialistischen Systems, sondern Anwalt derjenigen, die sich mit den politischen Verhältnissen in der DDR angelegt hatten.
Wie oft haben "rechte" Politiker und kapitalistische Gralshüter versucht, ihm etwas Negatives anzuhängen. Es ist nicht gelungen, weil Gysi ein gradliniger Mensch und Politiker war und ist.

Hubert Sieweke | So., 10. Mai 2020 - 11:59

Wieder ihr SED Gesicht, denn mit Gysi tritt nun wieder der ehemalige Regimefreund und schillernde sogenannte Anwalt des DDR Staates auf. Frau HIlldebrandt hat endlich ihren adäquaten linken Gesprächspartner gefunden.
Der Mann fehlt uns auch noch , meine Güte. Sicher kommt bald Frau Nahlea zurück.

Hubert Siewekes Behauptung ist falsch. Gregor Gysi war nicht - entgegen Siewekes Darstellung - Anwalt der DDR, sondern verteidigte als Rechtsanwalt Regimegegner des früheren zweiten deutschen Staates, war also Gegenspieler der früheren DDR-Staats- und Parteiführung.
Es wurden dem Berliner Juristen viele üble Dinge (IM der Staatssicherheit usw.) nachgesagt; nichts davon hat sich jedoch nachweisen oder erhärten lassen.
Darauf sollte auch bei dieser Gelegenheit nochmals nachdrücklich hingewiesen werden.

Günter Johannsen | So., 10. Mai 2020 - 22:15

SED-Chef Gregor Gysi – aus dem Parteitagsprotokoll Dezember 1989:
"Es wollen sehr viele Kräfte an das Eigentum der Partei ran...aber ich sage das so deutlich, wir haben auch nichts zu verschenken ... Natürlich müssen wir uns Gedanken machen, damit wir, sagen wir mal, ernst genommen werden … daß die Anderen keine Chance haben, politisch-organisatorisch zu sein. … Denn das ist eine Überlebensfrage. Und es gibt ja jetzt schon die Forderung der SDP, was wir alles rausrücken müssen usw. Wir werden uns auf all das nicht einlassen. Ich zumindest bin da ganz prinzipiell."
Fünf Tage später fasste man den Beschluss 4/89: "Maßnahmen zur Sicherung des Parteivermögens der SED-PDS".

Yvonne Walden | Mo., 11. Mai 2020 - 11:46

Antwort auf von Günter Johannsen

Insbesondere Gregor Gysi muß als Politiker mit der "üblen Nachrede" leben. Auch die vorstehenden Leserinnen- und Leser-Kommentierungen strotzen vor falschen Beschuldigungen und persönlichen Diffamierungen.
Gysi hat diverse Bücher verfaßt und die Abläufe im Rahmen des Anschlusses der Deutschen Demokratischen Republik an die Bundesrepublik Deutschland (1990 folgende) dezidiert beschrieben und auch in der Öffentlichkeit unermüdlich wiederholt.
Dabei hat er - soweit mir erinnerlich- seine eigene Rolle weder klein geredet noch beschönigt.
Hoffentlich bleibt uns Genosse Gregor noch viele Jahre als heller politischer Kopf erhalten!

Jo Steiner | Mo., 11. Mai 2020 - 07:57

Inkompetenz paart sich mit Labertum. Wann kam von Herrn Gysi schon mal etwas vernünftiges

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 11. Mai 2020 - 08:58

demokratischer".
Wenn man nicht nur die DDR vor Augen hat, dann ist dieser Satz LEIDER kein Selbstläufer.
Und evtl. wieder die Selbstverständlichkeit, in der Herr Gysi Frau Merkel aussenpolitische Ratschläge erteilt?
Auf die Dauer hat mich das misstrauisch gemacht und führte überhaupt dazu, dass ich mich mit Herrn Gysi und Frau Merkel in der DDR befasste.
Der Artikel ist ja schon ein Ausblick auf Wahlkampf.
Da Herr Gysi evtl. nicht von der Macht lässt, werde ich die Linken auch nach ihm beurteilen und kann der SPD nur ganz entschieden davon abraten.
Dann, durch die Wiedervereinigung wurden die Menschen in der DDR zu Menschen zweiter Klasse?
Das mag evtl. hier niemand gerne lesen und deshalb versichere ich die DDR-Bürger auch meines hösten Respektes, aber nach dem Fall der Mauer, möglich durch eine friedliche Revolution, könnten sich DDR-Bürger wie Menschen 10. Klasse vorgekommen sein, im Westen Freiheit und Wohlstand...
Die Wiedervereinigung begann das fast Unmögliche der Resurrektion.

gerhard hellriegel | Mo., 11. Mai 2020 - 09:19

Da stehen wir vor den steinen, den gebäuden, den gemäuern, sei es das grüne gewölbe in dresden, sei es das taj mahal in indien. Die einen schwärmen von kultur und größe, die anderen denken an die, die die zeche bezahlt haben. War die begründung des alten feudalismus "göttlich", ist die des neuen "geldlich" - leistung. Und beides ist vererblich.
Ob wir nun den planeten kapitalistisch oder sozialistisch ruinieren, ist das hier die frage? Sie haben die wahl.

Wilfried Nauck | Mo., 11. Mai 2020 - 09:39

Also die Linken als Friedensbringer, da muss ich mich sehr wundern: Die Sowjetunion, mit der die SED (jetzt Linke) in ewiger Freundschaft verbunden war, hat so ziemlich jedes Nachbarland überfallen: Finnland, Polen zusammen mit Hitlerdeutschland, die baltischen Staaten, Japan (Kurilen), Korea (verdeckt), Ungarn, CSSR, Afghanistan. Putin macht weiter: Georgien (Abchasien), Ukraine, Syrien (allerdings kein Nachbarland). Die "friedliebende" DDR hatte schon die sozialistische Verwaltung der Westberliner Bezirke nach der vorgesehenen Besetzung Westberlins ordentlich geplant und die militaristische Erziehung in den Kindergärten begonnen und in den Schulen brutal fortgesetzt (Wehrkundeunterricht). Nur ein besonnener sowjetischer Militärangehöriger hat einen versehentlich von der Sowjet-Seite ausgelösten Atomkrieg verhindert und wurde dafür in der Sowjetunion bestraft.

Hans Krüger | Mo., 11. Mai 2020 - 11:14

Nun ist er wieder da nach drei Herzinfarkten und anderen gesundheitlichen Einschränkungen die er erleiden musste. Herr Gysi hat die SED rüber gerettet in das vereinigte Deutschland.Jetzt ist sein Zeit gekommen wieder ins Rampenlicht zu treten und uns RRG schmackhaft zu machen.Vielleicht bringt er das Vermögen der alten DDR SED mit ,fürs Rot-Rot-Grüne -Experiment? Ein eloquenter Redner mag er sein.
Die Frage bleibt, brauchen wir ihn und seine Die Linke
und ein RRG Experiment nach der nächsten Wahl.
Die Menschen sehnen sich nach verlässlichen Politikern ,einem deutschen Rechtsstaat und keinem multikulturellen Experiment.