
- Das Gift in den Köpfen
Beim Attentat von Straßburg zeigt sich einmal mehr: Viele Politiker und Journalisten scheuen sich, den Grund für die Morde zu benennen. Der fanatische Islam muss endlich konsequent ausgrenzt werden, auch vom Mehrheits-Islam. Von Alexander Kissler
Wieder Frankreich, wieder Straßburg, wieder der Weihnachtsmarkt, wieder islamistischer Hass auf den Westen, Hass auf Europa, Hass auf die Freiheit, Hass auf das Christentum: Nicht als Farce, sondern als Tragödie scheint Geschichte sich unablässig zu wiederholen. Vor 18 Jahren wollten algerische Muslime in der Adventszeit ein Blutbad rund ums Straßburger Münster anrichten, und nun tötete der algerischstämmige Franzose Cherif Chekatt, ein „Allahu akbar“ auf den Lippen, drei Menschen unweit des Weihnachtsmarktes, verletzte ein weiteres Dutzend zum Teil schwer, mit Messer und Pistole.
Und wieder zirkulieren falsche Zuschreibungen und Relativierungen. Radikalisierte Muslime wie Chekatt sind aber keinesfalls das logische Resultat dieser oder jener misslungenen Vergesellschaftung. Sie sind nicht Rebellen wider ein System, das sie ablehnt, gegen ein Land, dem sie sich trotz Staatsbürgerschaft nicht verbunden fühlen. Sie sind nicht der dunkle Spiegel einer Gesellschaft, in dem diese sich selber erkennen kann. Nein. Sie sind Protagonisten einer freigewählten tödlichen Ideologie, der sie das Leben anderer Menschen zu opfern bereit sind. Diese tödliche Ideologie ist der fanatische Islam.