Teilnehmer einer Demonstration mit einer Kippa im Stadtzentrum von Erfurt vor der Neuen Synagoge nehmen Stellung gegen Antisemitismus und Ausgrenzung.
Die Kippa-Aktionen gegen Antisemitismus haben einen klaren Adressaten/ picture alliance

Antisemitismus-Debatte - Tropfenfolter zum Frühstück

In der Debatte um Antisemitismus und die landesweiten Kippa-Aktionen treten auch Journalisten immer wieder als Aktivisten auf. Dabei versuchen sie, den Islam als Hauptadressaten der Kritik zu verschleiern

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Radiohören am frühen Morgen ist manchmal wie Tropfenfolter. Ein Tropfen ginge ja noch. Aber dann geht das weiter und weiter und weiter, immer auf die gleiche Stelle, bis man vor Schmerzen laut schreien möchte. So wie am heutigen Mittwoch in einem, sagen wir: einfühlsamen Interview der der Moderatorin des Deuschlandfunk mit Ferda Ataman. Ataman wird als Journalistin bezeichnet, ist aber Aktivistin. Zwei Stühle, eine Meinung. Das ist ohnehin ein Grundübel unserer Zunft seit geraumer Zeit. Dass zu viele Kolleginnen und Kollegen Aktivismus statt kühl-analytischem Journalismus in kritischer Äquidistanz betreiben.

Als Sprecherin einer Initiative namens „Neue deutsche Organsationen“ sagte Ferda Ataman dann vor dem Hintergrund der Kippa-Aktionen in Berlin und in anderen Städten heute Abend: Antisemitismus sei nicht nur ein muslimisches Problem, sondern eines in der Breite der Gesellschaft.

Ein sedierender Wohlfühlsatz für all jene, die bereit sind, für die Aufrechterhaltung einer korrekten Gesinnung auch in brenzligen Situationen die Wirklichkeit durch ein dickes Milchglas zu betrachten, damit die sichtbaren Konturen auf jeden Fall verschwinden.

Importierter muslimischer Antisemitismus

Ja, ja, ja und nochmal Ja! Es gibt Antisemitismus in verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft. Widerlich ist das. Aber die aktuellen Fälle, das Mobbing auf den Schulhöfen, das Rappen widerlicher Texte und das Einschlagen mit der Gürtelschnalle auf Kippaträger in dem Straßen von Berlin haben einen einzigen, nur einen Hintergrund: einen muslimischen. Dieser aktuelle Antisemitismus ist nicht heimisch, home grown. Sondern importiert.

Weil das Juste Milieu der Aktivisten-Journalisten das aber nicht benennen möchte, wird mit geradezu atemberaubender Skrupellosigkeit versucht, diesen offenkundigen Befund zu verwässern. Das Problem einzubetten in einen scheinbar existierenden Kontext, um der Erkenntnis auszuweichen, die der frühere Soft-Night-Talker Jürgen Domian in einer fulminanten Erklärung im Kölner Stadtanzeiger klipp und klar ausgesprochen hat:

„Mich wundern derartige Vorkommnisse überhaupt nicht“, schreibt er. „Ich rechne ständig mit ihnen. Sie sind auch die Frucht der Ignoranz. Einer Ignoranz, die gerade in linksliberalen und intellektuellen Kreisen seit Jahrzehnten grassiert. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin seit mehr als 30 Jahren SPD-Mitglied, und ich kenne die reflexartige Abwehr, wenn man Kritik an Kultur und Tradition unserer muslimischen Freunde äußerte. Schnell wurde man in die rechte Ecke geschoben. Dieses Verhalten hat die AfD so erst möglich gemacht.“

Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen. Außer erstens: auch dieser Aktivismus-Journalismus hat die AfD erst möglich gemacht, und zweitens:  Domian wird der Hinweis auf seine 30-jährige SPD-Mitgliedschaft mutmaßlich nicht davor feien, von den politischen Platzanweisern dieser Republik in eben jene Ecke gestellt zu werden.

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Benno Pluder | Mi., 25. April 2018 - 16:24

Auch ich habe mir das erwähnte Interview im DLF am heutigen Morgen "angetan".
Der jetzt losbrechende Hype der Debatten rund um Antisemitismus und der damit einhergehende Aktionismus entwerten die Ernsthaftigkeit und Gefährlichkeit des eigentlichen Problems, welches im Artikel klar benannt wird.

Dirk Jäckel | Mi., 25. April 2018 - 16:26

Es ist ja nicht zwingend so, dass regressions(!)linke Agitations-Journalistinnen und Journalisten dumm sind. Daher ertappe ich mich ab und an, dass ich betreffende Leute fast ein wenig ob ihrer Schamlosigkeit beneide, mit der sie auch noch dreisteste Beleidigungen des Intellekts absondern. Sie wissen ja oft sogar, dass sie von der Leserschaft nicht für voll genommen werden. Und dennoch einfach kein Schamgefühl. Ja, das muss im Leben so manches viel einfacher machen.

Wer jüdische Mitbürger beschimpft oder gar tätlich angreift, hat sein Gastrecht in unserem Land verwirkt!
Wir leben aus jüdisch-christlicher Tradition – das Christentum wurzelt im Judentum. Das ist NICHT verhandelbar: das Judentum gehört zu Deutschland!
Bezeichnend ist, dass in diesen "unabhängigen" Medien (ausgenommen Cicero und wenige andere Zeitschriften) das hochnotpeinliche Thema Antisemitismus schon wieder aus der Hofberichterstattungen herausgenommen wurde ….. ! Jedoch es muss aktuell am Kochen gehalten werden, sonst überlässt man das Thema den kriminellen Moral-Elite-Gästen aus dem Islam:
Aber NEIN, lieber Zentralrat der Juden: unsere jüdische Bevölkerung, DIE ZU DEUTSCHLAND GEHÖRT, WEIL DAS JUDENTUM ZU DEUTSCHLAND GEHÖRT, soll bitte die Kippa weiterhin öffentlich tragen!
, nur weil es dieser Islam so will.
Das sollten sich aber auch die linksradikalen Antisemiten hinter die
Ohren schreiben!

Aber NEIN, lieber Zentralrat der Juden: unsere jüdische Bevölkerung, DIE ZU DEUTSCHLAND GEHÖRT, WEIL DAS JUDENTUM ZU DEUTSCHLAND GEHÖRT, soll bitte die Kippa weiterhin öffentlich tragen! Niemand muss sich bei uns verstecken,
nur weil es dieser Islam so will.
Das sollten sich aber auch die linksradikalen Antisemiten hinter die
Ohren schreiben!

Ich lese aufmerksam Kommentare zu Artikel und reflektiere sie mit meiner Einschätzung zu der gesellschaftlichen , aktuellen Themen.
Diese Ursachensuche woher dieser aufkeimende Antisemitismus kommt in
der Republik ist verlogen.Keiner traut sich den Finger in die Wunde zu legen.
Campino hatte den Mut auf der Bühne vom Echo Verleihen was zu sagen .
Der Echo ist jetzt Geschicht !Vor dem Antisemitismus drüfen wie uns nicht umdrehen und weitermachen wie bisher....

Marc Walther | Mi., 25. April 2018 - 16:28

Sehr geehrter Herr Schwenicke,

vielen Dank, Sie haben es exakt auf den Punkt gebracht! Aber was können wir tun, um die Kollegen wieder zu analytischem Verhalten zu bewegen?

Jan Werner | Mi., 25. April 2018 - 18:29

Antwort auf von Marc Walther

Wir machen das, was viele von uns schon machen. Wir meiden mainstream Medien und suchen uns eine alternative wie Cicero. Bleiben die Leser und Hörer der mainstream Medien aus, führt das EVT. zum umdenken.

Willy Ehrlich | Fr., 27. April 2018 - 12:10

Antwort auf von Jan Werner

Ich bin vor ein paar Wochen auf die Neue Züricher Zeitung umgestiegen. Da sind fast ausschließlich Informationen drin, über die man selber nachdenken darf. Man darf sich dort eine eigene Meinung bilden. Welch eine Wohltat!

Edgar Timm | Mi., 25. April 2018 - 22:17

Antwort auf von Marc Walther

empfehlen Sie Ihren Freunden das Studium alternativer Medien. Starten Sie mit Cicero und machen Sie dann weiter mit Tichys Einblick, der Achse des Guten (achgut.com)

Heiner Hannappel | Mi., 25. April 2018 - 16:34

Lieber Herr Schwennike. Als Autor ist man ja immer bestrebt, noch ein paar eigenen Gedanken zu dem schon Geschriebenen hinzuzufügen. Ich lasse das aber, denn dem, was Sie treffend geschrieben haben ist nichts mehr hinzuzufügen. Respekt!

Gerd Steimer | Mi., 25. April 2018 - 16:36

des weiteren auch die (meist vehement bestrittene aber sehr häufig doch gemachte) Zusammenführung von Antisemitismus und der Kritik israelischer Politk.
Mir ist Herr Netanahu ebenso unsymphatisch (vornehm ausgedrückt) wie Erdogan und Kim Jong Un. Was Israel zur Zeit mit den Palästinensern macht ist zum Kotzen.
Bin ich deshalb Antisemit? Wenn ja, ist mir der, der das meint, so egal, das reicht mir noch nicht mal zum ignorieren.
Ich unterteile die Menschen in zwei Arten, Arschlöcher und Nichtarschlöcher - und die gibts in allen Völkern und Religionen

und wes Geistes Kind ich Ihrer Ansicht nach sein soll, würde mich interessieren.
Aber was hat das mit meiner Aussage, das unter dem Strich für den ZR und viele andere Organisationen Israelkritiker = Antisemiten sind, zu tun.
Diese Denke fördert den Antisemitismus anstelle ihn zu bekämpfen!
Circa die Hälfte der israelischen Bevölkerung ist mir symphatisch (die, die nicht Netanahu und diesen gänzlich unsäglichen Liebermann gewählt ) der Rest nicht. Genau so geht es mit mit der türkischen Bevölkerung die Erdogan wählten.
Antisemitismus ist für mich die generelle Ablehnung alles jüdischen und die Ablehnung des Existenzrechtes Israels. Die Ablehnung israelischer Politik, deren Politiker auf jeden Fall nicht! Für mich als Atheisten sind alle Religionen mehr oder weniger suspekt, aber jeder wie er will.
Meine Aufteilung in Arschlöcher und Nichtarschlöcher ist sicher hölzern, beschreibt im Grunde aber, dass es kein Kriterium ist, welche Haarfarbe, Schuhgröße oder Religion jemand hat

Sie werden es nicht verstehen, weil Sie es nicht verstehen wollen. Und damit spielen Sie genau denen in die Hände, die hier angesprochen sind, denen, die nicht müde werden zu behaupten, dass home grown Antisemitismus das eigentliche Problem ist, nicht der importierte. Sie liefern dafür ein Beispiel. Es ist irrelevant, ob Netanjahu sympathisch ist. Ob unter ihm, unter Frau Meir, unter Perez, Sharon oder wem auch immer, nie haben die Palästinenser das Existenzrecht Israels mehrheitlich akzeptiert. Immer war ihr Ziel die Auslöschung dieses auf UN-BESCHLUSS geschaffenen Staates. Und so haben sie ihre Situation zu erhblichem Teil selbst verschuldet. "Auch die UN kann irren" wurde mir gestern in einer Diskussion zum gleichen Thema lax entgegnet. Denn man tau, revidieren wir alle Grenzen, die der Zeitgeist infrage stellt.

Sehr geehrter Herr Steimer, ich halte Sie nicht für einen Ignoranten. Sie mögen die Politik Israels ablehnen, auch stark emotional, das ist Ihr gutes Recht.

Allerdings sollten Sie dies aufgrund von Informationen von allen Seiten tun. Da habe ich meine Zweifel, denn Israel ist ein demokratisches Land, im Gegensatz zu seinen Nachbarn oder gar zum Herrschaftsgebiet der Hamas. Die Sache ist nicht so einseitig, wie Sie wohl glauben. Israel führt seit Jahrzehnten einen Existenzkampf, dass es überhaupt noch auf der Landkarte zu finden ist, hat es nur seiner Wehrhaftigkeit zu verdanken.

Gehen Sie nicht einseitiger PR auf den Leim, informieren Sie sich erst von beiden Seiten, die andere Seite finden Sie z.B. hier:

http://juedischerundschau.de/die-geziele-provokation-an-der-gaza-grenze…

Joachim Walter | Do., 26. April 2018 - 13:43

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

Ich finde die folgende Überlegung verdeutlicht in Kurzform die Problematik:

Wenn die Palästinenser und ihre Hintermänner heute einseitig beschließen ihre Waffen abzugeben, und beginnen selbst an ihrer Zukunft zuarbeiten, dann ist morgen Frieden in der Region.

Wenn die Israeli das gleiche tun würden, dann gäbe es morgen kein Israel mehr, sondern Millionen Israeli wären auf der Flucht oder tot.

"Ich unterteile die Menschen in zwei Arten, Arschlöcher und Nichtarschlöcher - und die gibts in allen Völkern und Religionen"

Ich würde das auch gerne so sehen. Eine Welt mit klaren Regeln, klaren Werten, einem eigenen klaren Stanpunkt. Nur habe ich meine Zweifel, ob die reale Welt sich diesem Wunsche beugt. Je mehr man in die Logik, Gefühle und manchmal auch Argumente anderer Menschen, gar aus anderen Ecken dieser Erde, eintaucht, verschwimmt alles ziemlich. Den klaren Standpunkt hält man dann nur durch, wenn man sich auf seine eigene Gruppe zurückzieht, in der ähnlich gedacht wird.

Ich glaube das auch der angemahnte "objektive" Journalismus vor diesem Problem steht. Im homogenen 90er-Jahre Deutschland war das kein Problem, weil es einen Wertekonsens gab, innerhalb dessen man "objektiv" sein konnte. Objektivität ist auch heute ein Gut, aber eine dauernde Balance. Eine Gesellschaft braucht auch (subjektive) Aktivisten, sie sollten sich nur nicht als objektiv ausgeben.

Interessant wie im Zusammenhang mit dem Israelisch-Arabischen-Konflikt weit überwiegend von einer Zielrichtung der Aggression ausgegangen wird in der Israel der Aggressor ist und Palästina das arme Opfer.Dies unter völliger Ausblendung der palästinensischen Israel-Vernichtungsideologie.Wieso diese Obzession mit Israel,dem einzigen demokratischen Staat in der Region?

Christoph Rist | Mi., 25. April 2018 - 17:00

Ihr zur Recht eingeforderter "Kühl-analytischer Journalismus in krit[i]scher Äquidistanz" ist schon lange vor der großen journalistischen Offenbarungsstampe 2015 (ff.) zu einer vom Aussterben akut bedrohten Art verkommen. Er kehrt wohl auch nie wieder zurück. Der gemeine Journo von heute sitzt nämlich mit einer einzigen großen, "hochnoblen" Grundintention am Schreibtisch: Er will den immerwährenden Fortschritt sichern und die ganze Welt (Deutschland oder gar nur die eigene Stadt reicht auf keinen Fall!) durch seine geistigen Ergüsse zu einem besseren Ort für ausnahmslos Jedermann machen. Breite, sauber recherchierte Fakten und kritische Distanz zum jeweiligen Betrachtungsgegenstand sind nicht mehr en vogue. Es zählt nur noch das absolute Sendungsbewusstsein und die Unterordnung unter das große Ziel. Um der guten Sache willen ist dem gutmeinenden Journo alles recht und billig. Diffamierung wird der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Andersdenkenden vorgezogen. So handeln Aktivisten...

Simon Tanner | Mi., 25. April 2018 - 17:14

Wir kennen diesen taktischen Umgang mit der Wahrheit doch seit langem von politischen Bewegungen. Zugegeben wird das, was sich nicht leugnen lässt (oder in Diktaturen eben verschwiegen), ansonsten gilt: beschwichtigen, relativieren, vernebeln mit Verweis auf andere Mißstände (es gibt auch Antisemitismus von rechten Deutschen) und das Ganze möglichst schnell ins Unverbindlich-Allgemeine treiben und die Debatte über importieren Antisemitismus (muslimische Frauenfeindlichkeit, Kriminalität durch Migranten oder Terror von "Schutzsuchenden") abwürgen. Gerne flankiert von der Eröffnung von Nebenkriegsschauplätzen.
Hier bieten sich an: struktureller Antisemitismus der deutschen Gesellschaft, Rechtsradikalismus, Rassismus etc. pp.
Mit dem Ziel: das nichts geschieht. Eigenartig, diese "linke" Islamophilie. Verwunderte diese bereits nach den Sylvester-Ereignissen 2015, so bildete sich seither ein "roter Faden" des Verharmlosens und Ausweichens bei Delikten bestimmter Tätergruppen. Qui bono?

diese Leute haben doch bisher ihr Ziel erreicht: nichts passiert. Wo bleibt der Protest dagegen, dass Judenhasser ihre Zweitfrauen auf unsere Kosten nachholen dürfen, Islamisten nicht abgeschoben werden können? Nichts passiert, gar nichts!

2017 wurden auch deutlich mehr homophobe Straftaten registriert. Zu den Tätern habe ich nichts lesen können (oder schlecht recherchiert). Fassen wir zusammen: Frauen, Juden, Schwule, Transgender haben offenbar seit 2015 ein ernstes Problem. Das Problem benennen diese trotzdem nicht. Warum ist das so? Wollen wir ernsthaft alles preisgeben, wofür Generationen gekämpft haben? Ist es uns denn so gar nichts wert? Es ist bedrückend und beklemmend.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2017/05/homophobe-transphobe-stra…

wobei es jetzt im digitalen Zeitalter immer schwieriger ist, Fakten zu verheimlichen. Irgendwer kennt immer Namen und Herkunft eines gefassten Täters oder einer Tätergruppe und postet das in sozialen Netzwerken. Offenbar besteht die Hoffnung, mittels des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes zukünftig diese Lücke schließen zu können.

Warum übertreffen sich viele Journalisten (aber nicht nur die; man darf auch viele grüne, rote und linke Politiker nicht vergessen, die eifrig mitmischen) im Beschwichtigen, Relativieren und Vernebeln mit Verweis auf andere Missstände? Mir kommt spontan der Satz in den Sinn "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken".

Maria Busold | Mi., 25. April 2018 - 17:24

Ja exakt auf den Punkt gebracht. Mit dem SWR2, den ich morgens auf dem Weg zur Arbeit höre, ist es übrigens genau so. Täglich ein Bericht zu Rassismus oder über die NAZI-Diktatur. Heute war die NAZI-Justiz dran.
Die Erfahrung des geschätzten Herrn Domian kann ich übrigens teilen.

Michaela Diederichs | Mi., 25. April 2018 - 18:16

Ohne Journalisten wie Sie, Herr Schwennicke, würde man schon längst an seinem Verstand zweifeln. Dankeschön für diesen Beitrag.

Marie Werner | Mi., 25. April 2018 - 18:29

alles Themen der AFD. Offensichtlich die Einzigen, welche diese Missstände stets angesprochen haben und auch dafür partei-und medienübergreifend diffamiert werden.

Wir brauchen endlich den Konsens, doch bei all dieser zwanghaften Ignoranz und der weiterhin massenhaften Zuwanderung von Kulturfremden werden wir den Deckel nicht mehr auf den Topf bekommen.
Was kommt dann?

Christa Wallau | Do., 26. April 2018 - 18:50

Antwort auf von Marie Werner

Alles das, was Herr Schwennicke zu recht beklagt, das sagt die AfD
seit ihrem Bestehen!
Wie ignorant muss man sein bzw. welch grosse Aengste muss man haben, seine gesellschaftliche Reputation zu verlieren, um dies nicht endlich einmal offen einzugestehen?
Man erkennt daran, dass man deutsche Mitbuerger, die sich
zur AfD bekennen, kritischer und als gefaehrlicher ansieht als jeden Zugewanderten.
Welch trauriger Zustand!

Mathias Trostdorf | Mi., 25. April 2018 - 19:13

Wenn man die Dinge so benennen würde wie sie sind, würde das ja in direktem Widerspruch zur forcierten muslimischen Masseneinwanderung stehen, die ja von Politik und Medien nach wie vor als etwas "Alternativloses" dargestellt wird (auch wenn das das große und kritiklose Willkommensgejubel verstummt ist). Man lernt also nicht aus den Fehlern der letzten Jahre sondern macht dieselben Fehler jeden Tag wieder neu und negiert die damit einhergehenden, eigentlich nicht mehr lösbaren, Probleme.
Nach wie vor frage ich mich:
Was ist der große Plan dahinter?
Es wird schließlich nicht durch das gewohnte Lebensumfeld von Juden sondern natürlich auch das von "Ungläubigen" zerstört.

wolfgang spremberg | Mi., 25. April 2018 - 19:21

Wer die Pest im Hause hat sollte sich nicht auch noch die Cholera dazu holen. Wer es trotzdem tut, ist für die Opfer der Cholera verantwortlich.

Heinrich Niklaus | Mi., 25. April 2018 - 19:27

Ich empfinde viele politischen Kommentare im DF inzwischen nicht mehr als „Tropfenfolter“, sondern als Folter mit Hilfe des „koreanischen Handtuchs“.
Diese haltlosen Vorwürfe gegen die „Mitte der Gesellschaft“ in puncto Antisemitismus haben ihren Ursprung in den „Mitte-Studien“. Die Mitte-Studie 2016 bezifferte den Prozentsatz der Bürger mit einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild mit 5 %. Das ist nicht die Mitte, sondern der Rand einer Gesellschaft. Trotzdem hinderte das die Autoren der Studie nicht, von „enthemmter Mitte“ zu sprechen.
J. v. Altenbockum (FAZ)kritisiert in einem Kommentar , dass die "Mitte"-Studie der Universität Leipzig von 2016 den Rückgang der Zustimmungswerte bei eindeutig rechtsextremen Thesen im Bereich Antisemitismus oder Verharmlosung des Nationalsozialismus durch Einführung neuer Fragen zu kompensieren versuche, um doch noch „dramatische Neuigkeiten zu produzieren“.
Warum lassen wir Bürger uns diese bodenlose Diskriminierung eigentlich gefallen?

Heinrich Niklaus | Mi., 25. April 2018 - 19:43

Eine Demonstration auf dem Berliner Hermannplatz gegen Antisemitismus ist nach nach nur 15 Minuten von den Veranstaltern abgebrochen. Die Lage sei "zu bedrohlich" gewesen, teilte das Jüdische Forum mit.

Genau, und dann setzt sich die Inkarnation der Unfähigkeit in Berlin, der Regierende Bürgermeister Müller, eine Kippa auf, ist aber nicht in der Lage, Antisemitismus-Demonstrationen in seiner Stadt zu schützen.

„Es ist ein abgrundtiefer Gegensatz, ob man unter der gesinnungethischen Maxime handelt – religiös geredet: ‘Der Christ tut recht und stellt den Erfolg Gott anheim’ -, oder unter der verantwortungsethischen: daß man für die (voraussehbaren) Folgen seines Handelns aufzukommen hat. Denn wenn es in Konsequenz der akosmistischen Liebesethik heißt: ‘dem Übel nicht widerstehen mit Gewalt’, so gilt für den Politiker umgekehrt der Satz: du sollst dem Übel gewaltsam widerstehen, sonst bist du für seine Überhandnahme verantwortlich.“ Max Weber

Mal Max Weber lesen, Michael Müller, das würde helfen.

Christoph Kuhlmann | Mi., 25. April 2018 - 19:49

legitimiert muss nun einmal die Moral bemüht werden umddie Generösiträt seiner Anwendung in Deutschland zu begründen, weil sie weit über die Praxis vergleichbarer Natrionen hinausgeht. Diese Moral funktioniert aber nur auf dem Wege der Schwarz-Weiß-Malerei. Also der unschuldige, bedrohte Flüchtling und der böse rassistischen Asylrechtsgegner ohne Migtrationshintergrund. Aus diesem Gegensatz entsteht die moralische Verpflichtung sich für die Asylbewerber einzusetzen. Reflektiert man den Rassismus und die Intoleranz von Asylbewerbern mit, entfällt häufig diese moralische Verpflichtung, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass diese von Schleppern durch wenigstens ein halbes dutzend sichere Drittstaaten geschleust wurde und in der Mehrzahl dem Mittelstand ihrer Länder angehören, da sie über die notwendigen finanziellen Mittel zur Flucht nach Deutschland verfügen. Es geht einfach darum die Schuldgefühle wach zu halten, welche die einmalige Aufnahmebereitschaft dieses Landes prägen.

Sara Bernhard | Mi., 25. April 2018 - 19:54

"Aber die aktuellen Fälle [...] haben einen einzigen, nur einen Hintergrund: einen muslimischen. Dieser aktuelle Antisemitismus ist nicht heimisch, home grown. Sondern importiert."

Diese für Ihren Beitrag so wichtige Behauptung (denn viel mehr wird daraus dann nicht) ist dann leider doch wirklich nicht wirklich richtig. Denn wenn Kollegah in Deutschland geboren ist und Farid Bang seit seinem 8. Lebensjahr in Deutschland wohnt, was macht dann "home grown Antisemitismus" aus? Und um das Beispiel Rap weiter zu bemühen - wer kauft denn den Mist? Da sind ja dann wohl doch ein paar "home grown Jugendliche" dabei. Und der überwiegende Teil antisemitischer Straftaten kommt immer noch von Rechtsradikalen.

Den analytischen Journalismus, den Sie einfordern - sollten sie den nicht auch selbst betreiben? Dann könnten wir nämlich wirklich etwas über Antisemitismus in Deutschland lernen.

bezeichnet die Herkunft des Antisemitismus nicht eindeutig. Die Bang-Brüder sind Kinder muslimischer Einwanderer und damit Pass-Deutsche. Dieser Sachverhalt wirft ein bezeichnendes Licht darauf, dass ein deutscher Pass noch lange kein Beweis für eine gelungene Integration darstellt. Wer kulturelle Vielfalt um jeden Preis fördert nimmt in Kauf, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, die ihre eigenen Lebensansichten über die Regeln des Grundgesetzes stellen und ihre Kinder in diesem Sinne erziehen. Dadurch können diese zu Intoleranz, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Menschenverachtung gegenüber “Ungläubigen“ neigen, die nachgewiesener Maßen keine “typisch deutschen“ Eigenschaften sind. Die Echo-Verleihung auf Grund des wirtschaftlichen Erfolges der beiden Gangsta-Rapper zeigt, dass es große und gut betuchte Kreise in Deutschland gibt, die Musik mit solchen Ideen gerne konsumieren.

Sara Bernhard | Fr., 27. April 2018 - 19:26

Antwort auf von Karin Zeitz

Was sind "Pass-Deutsche"? Alle die, die einen deutschen Pass haben? Die Bang-Brüder sind aber eben auch Bildungsinländer, wie man so schön sagt, und damit dann wohl "Schul-Deutsche", oder wie? Oder "Steuer-Deutsche" wären dann alle die, die in Deutschland Steuern zahlen und da gehören dann ganz viele, deren Familien schon seit Generationen in Deutschland leben, nicht dazu.
Nein, ein deutscher Pass sagt nichts über Integration aus. Aber ein permanentes Unterscheiden zwischen "wir" und "denen" ohne Sinn und Verstand ist halt auch nicht besser. Und die von ihnen bemühten "großen und gut betuchten Kreisen", die Antisemitismus nicht ganz so schlimm finden oder ihn gar nicht erst entdecken sind wahrscheinlich doch sehr deutsch.
Im Übrigen ging es mir in meinem Original-Beitrag darum, dass die Behauptung "Antisemitismus geht ausschließlich von Muslimen aus" genauso falsch ist wie "Antisemitismus geht ausschließlich von Nicht-Muslimen aus".

Die Statistiken sind kaum aussagekräftig: Als „rechtsradikal“ gilt im Zweifelsfall jede Hakenkreuzschmiererei, egal von wem. Also auch von Palästinasympathisanten und von Linksradikalen, die ihr Geschäftsmodell („Kampf gegen rechts“) ein wenig - ähem - vitalisieren wollen. Beispiele für all das gibt es bei YouTube und auf unabhängigen Blogs. Die offiziellen Zahlen sind äußerst zweifelhaft und dienen eher der Beschönigung.

Und was die hier geborenen Migranten mit antisemitischen Vorurteilen betrifft: das ist kein Argument, denn diese Einstellung kommt ja genau aus den durch Einwanderung entstandenen Parallelgesellschaften mit unzureichender Integration. Es ist also egal, ob die einzelnen Ressentimentträger hier oder im Ausland geboren wurden, das Problem wurde importiert und ist eben nicht homegrown.

Sara Bernhard | Fr., 27. April 2018 - 19:34

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

Das stimmt, die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik ist unzureichend. Dooferweise haben wir im Moment keine bessere. Das wäre doch mal eine schöne Aufgabe für den zuständigen (Innen?)Minister, sich um eine sinnvolle Erfassung der Straftaten zu kümmern.
Das Problem ist nur: die Alternativen sind eben noch schlechter. Und meine Erfahrung mit Youtube ist dann eben doch, dass die Beiträge und Zahlen dort wie auch immer zustandekommen (würfeln? raten? ausdenken?), aber mit der Realität nun so gar nichts zu tun haben. Über einen Hinweis zu einem unabhängigen Blog, der gängigen Qualitätskriterien und Wissenschaftsstandards genügt, freue ich mich aber sehr!

... ist es auch, wenn man sich lange in einem bestimmten Umfeld bewegt und sich schließlich entscheidet, zum Islam überzutreten, wie man es von Kollegah liest.

Sara Bernhard | Mi., 25. April 2018 - 20:12

Denn die wirklich relevante Frage ist doch: was erklärt antisemitische Einstellungen und wie gewichten sich die Einflussfaktoren? Ist Religion wichtiger als die Einstellungen der Freunde z.B.? Haben Religiöse häufiger antisemitische Einstellungen als AtheistInnen? Oder spielt die Bildung eine Rolle, falls ja, interagiert sie mit Religion? Sind Konservative antisemitischer als Progressive? Ist das Einkommen relevant?
Und insgesamt: warum sind wir nicht nur auf dem rechten, sondern auch auf dem antisemitischen Auge blind?

Und wenn es diese Antworten nicht gibt, dann kann man auch das thematisieren, ganz im Sinne des analytischen Journalismus frei von Aktivismus.

Gerhard Koch | Mi., 25. April 2018 - 21:35

Ich verurteile Gewalt und stimme Ihrer Einschätzung zu, dass Antisemitismus heute in Deutschland ein in großen Teilen muslimisches Problem ist.
Ein Blick in die Geschichte könnte allerdings tiefschichtigere Hintergründe aufzeigen.
Nur mal sehr knapp versucht:
Die Geschichte Israels beginnt - nach der Flucht aus Ägypten - mit der brutalen Ausrottung der dort ansässigen Völker. Lesen Sie dazu z.B. "4. Mose 31, 9-18" oder "4. Mose 33, 52.55".
Aufgrund dessen und der unverkennbaren parallelen speziell des 2. Beispiels zur heutigen Politik Israels, kann man erkennen, warum das tragen der Kippa Muslime provoziert.
Die Kippa ist das Symbol einer Religion, die den systematischen Völkermord zur Gebietseroberung in ihren Schriften verankert hat - und befürwortet.
Die heutige Politik von Israel hat - wenn auch deutlich harmloser - erkennbare Parallelen in der Vertreibung der Palästinenser zur Vergrößerung des
Staatsgebietes.

Israel wurde angegriffen, musste sich verteidigen und hat dabei Gebiete besetzt. Die Intention war: Land gegen Frieden, Rückgabe der Gebiete gegen Frieden. Vorher hatten Araber von den Golanhöhen in die Ebene auf friedliche israelische Bauern geschossen, immer wieder, um einen israelischen Angriff zu provozieren. Als das nicht gelang, griffen sie selber an: An einem hohen jüdischen Feiertag, dem Jom Kippur. Bekanntlich haben sie auch diesen Krieg verloren.

Dieses Prinzip, Land gegen Frieden, wurde später mit Ägypten umgesetzt und der Sinai vollständig zurückgegeben. Das hält bis heute und ist der Beweis, dass es nicht an Israel liegt. Auch der Gazastreifen wurde gegen härtesten Widerstand von Israelis dort schließlich zurückgegeben. Heute ist das eine Terroristenbasis.

Würden die palästinensischen Terrororganisationen morgen ihre Waffen abgeben, wäre übermorgen Frieden. Aber deren Geschäftsmodell ist der Konflikt und der Treibstoff ist antisemitischer Haß.

Armin Latell | Mi., 25. April 2018 - 21:52

ist Ferda Ataman? Muss man diese Menschin kennen? Relativieren ist eine mittlerweile wirkungslose Technik von Menschen des öffentlichen Lebens und Politikern, Wahrheiten zu verschleiern oder Ursache und Wirkung zu vertauschen. Etwa wie eine Gesine Schwan behauptet, die meisten Vergewaltigungen finden sowieso in deutschen Schlafzimmern statt, also beschwert euch nicht über Silvester in Köln. Nein, Antisemitismus ist kein Problem in der Breite der deutschen Gesellschaft, aber ganz sicher in unseren Parallelgesellschaften. Die AfD wurde auch aus vielerlei anderer Gründe möglich gemacht. Gut, dass es sie gibt.

Edgar Timm | Mi., 25. April 2018 - 22:32

Ein junger (nicht-jüdischer) Israeli ist beleidigt und mit einem Hosengürtel von einem 15-jährigen orientalischem Jugendlichen geschlagen worden. Nach Aussage von Juristen ein minderschweres Delikt, das normalerweise von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt würde und vor Gericht höchstens zu einigen Stunden gemeinnütziger Arbeit geführt hätte. Wie anders haben Politik, Kirchen, Gewerkschaften, Medien und Künstler auf die bisherigen Übergriffe gegenüber den "schon länger hier lebenden" reagiert? Wer ist aufgestanden gegen Dutzende von Morden, hunderte Vergewaltigungen, tausende Körperverletzungen und unzählbare Beleidgingen durch Menschen "mit Migrationshintergrund" - die ja nicht erst seit 2015 begangen wurden.

Nicole Wandersmann | Mi., 25. April 2018 - 23:34

Sehr geehrter Herr Schwennicke,
Sie schreiben: "Aber die aktuellen Fälle [...] haben einen einzigen, nur einen Hintergrund: einen muslimischen. Dieser aktuelle Antisemitismus ist nicht heimisch, home grown. Sondern importiert." Das mag auf die "großen" Vorfälle zutreffen, die den Weg in die Medien finden. Der Antisemitismus, den ich als assimilierte Jüdin erlebe, ist aber definitiv nicht muslimisch, sondern heimisch: Sprüche über Juden, die angeblich wetten, wenn sie Geld brauchen; "Wir leben doch in Deutschland"-Kommentare von Lehrern, wenn jüdische Schüler am Yom Kippur nicht in die Schule gehen; Gerede über die Millionen, die Holocaust-Überlebende angeblich als Entschädigung bekommen ("und wir Deutschen bekommen nichts..."); "das Weltjudentum, das die Weltherrschaft sucht" - während einer mündlichen Prüfung an der Uni vom Professor geäußert; Jude als Schimpfwort an deutschen Schulen von deutschen Schülern - das sind nur einige meiner erlebten Situationen.

Michaela Diederichs | Do., 26. April 2018 - 21:52

Antwort auf von Nicole Wandersmann

Ich bezweifle nicht Ihre Worte und sie machen traurig. Weder mein Kind noch ich haben Jude als Schimpfwort je an der Schule gehört und wir sind 40 Jahre auseinander und ich Stadt-, das Kind Landkind. Allerdings habe ich in den 70er Jahren in Berlin Holocaust-Leugner und Judenhasser gehört, die durch nichts und niemanden zu erreichen waren. Das waren "Bio"-Deutsche durch und durch. Und mit Bildung hat es m. E. nichts zu tun. Die waren nicht doof, diese Menschen. Die glaubten das eben. Gegen diese Art des Glaubens ist kein Ankommen. Aber brauchen wir tatsächlich noch Verstärker? Herr Schwennicke hat über die jüngsten Vorkommnisse geschrieben. Sie sind Muslimen zuzurechnen. Die Silvesterübergriffe von 2015 gegen Frauen ebenfalls. Ein vermehrter Anstieg der Übergriffe auf Schwule wurde in 2017 ebenfalls gemeldet. Juden, Schwule, Frauen werden insbesondere von einer Religion verachtet: dem Islam. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Das ist Fakt.

Dieter Erkelenz | Do., 26. April 2018 - 06:35

Ich störe mich schon seit langem an dem Wort "Aktivist". Die Entsilben sind 'i s t'. Darunter ist ursprünglich semantisch in der deutschen Sprache ein Negativum zu sehen. Also z.B. Überspanntheit, Absolutheit etc. Warum lässt man, wenn man in einer 'Aktion' etwas positives sieht, nicht einfach das 'ist" weg und ersetzt die Endsilben durch 'e,en'?
Und zum Schluss: Für mich ist der Judaismus eine
Religion und so sollte er auch behandelt werden!

Alfred Hasselmeyer | Do., 26. April 2018 - 06:45

....das ist eine Frechheit !
letzte Woche höre ich im Radio von den Befürchtungen der Frau Barley, dass Antisemitismus auf dem Wege ist, wieder salonfähig zu werden, in Deutschland. Damit wird unterstellt, dass diese Erscheinung quer durch die Gesellschaft akzeptiert wird. Das ist nicht so. Eher trifft zu, dass ein zahlreicher Import aus antisemitischen Kulturen stattgefunden hat, und damit auch entsprechende Taten einhergehen (was Wunder !). Frau Barley hat die entsprechenden Risiken nun auch festgestellt, gleichzeitig versucht sie aber über solche Begriffe wie: "Salonfähig" unsere gesamte Gesellschaft in Haftung zu nehmen, für Umstände, die sie selbst mit verursacht hat. Etwas mehr Selbstkritik wäre angebracht, anstelle eigene Fehlentscheidungen auf alle zu verteilen. Ich bin nicht dabei, Frau Barley ! Adressieren Sie Ihre Mahnungen bitte korrekt und steuern mit geeigneten Maßnahmen
gegen !!!

Heinrich Jäger | Do., 26. April 2018 - 07:33

Sie sollten ein Zeichen setzen und die Erklärung 2018 unterschreiben ,denn ohne ein Ende der Flutung Deutschlands mit islamischen Asylforderern wird sich die Lage für die Juden und später auch für Christen Atheisten usw. sicher noch verschärfen das ist sicher.

Ulrich Dikus | Do., 26. April 2018 - 08:00

begleiten unsere Politiker schon seit geraumer Zeit. Irgendwie wissen unsere Verantwortlichen, dass mit dem Zustrom von Migranten (ich möchte den Begriff Flüchtlinge vermeiden) ein großes Antisemitenproblem auf uns zugekommen ist. Um diese Probleme, die auch noch auf uns zukommen werden, zu lösen, sind Maßnahmen nötig, die den Rechtsstaat auf eine harte Probe stellen würden. Also verfällt man in harmlosen Aktionismus und fruchtlosem Gequatsche.

Bernhard K. Kopp | Do., 26. April 2018 - 08:30

Wir müssen den Antisemitismus zuerst in den langfristigen geschichtlichen Zusammenhang stellen. Es hilft im Jahre 70 n.Ch. zu beginnen. Dann das Christentum als Staatskirche unter Kaiser Konstantin und dann die Einsicht, dass der Antisemitismus immer seine Wurzel in der totalitären Grundeinstellung hatte, die möglich machte, dass die Machthaber darüber bestimmt haben, wer was denken und glauben durfte, und wie man, immer willkürlich, mit Leuten umgeht, die anders sein wollen. Es ist auch noch weitgehend bekannt, wie ein Martin Luther über Juden dachte - weil sie anders waren und bleiben wollten, weil sie nicht römisch-katholisch sein wollten. Aus der Aufklärung des 18.Jhdts. ff. lernen wir, dass zwar das Totalitäre grundsätzlich diskreditiert ist, dass es aber nie restlos überwunden wurde. Kippa und Kreuz sind unsere Geschichte.

Konrad Perfeud | Do., 26. April 2018 - 08:33

Das Lob für Domian teile ich nicht. Er ist auch jemand, der die Risiken und Entwicklungen nicht projizieren kann und konnte. Der Ansatz, erst weltoffen und islamfreundlich zu sein und dann streng gegen die identifizierbar Intoleranten, der funktioniert eben doch nicht bei der Masse der kulturell sehr fremden Migranten. Man muss doch ma in der Lage sein, die Dinge im großen Maßstab zu beurteilen, wie z.B. Sarrazin. Im großen Maßstab überfordert die islamische Einwanderung Deutschland völlig und in einer Weise, die die Macher des Grundgesetzes sicher nicht im Blick hatten.

Dietmar Deibele | Do., 26. April 2018 - 09:20

Ja Herr Schwennicke, es stimmt. Doch es geht nicht nur um Hn. Domian, es geht um das Konservative in unserer Gesellschaft. Die Perfidie mit der die Diskreditierung des Erhalts unserer kulturellen Wurzeln betrieben wird, ist das Problem. Auch ich sehe ein großes Problem in der Haltung von Journalisten und Intendanten. Heute Morgen verfolgte ich das ZDF Moma. Man kam sich vor, als ginge es nur noch um die Türkei. Das Bild, das die Moderatoren, Sprecher, da abgaben, zwingt Aufrechte aufzuwachen und sich für das Konservative stark zu machen. Die CDU ist da längst kein Hoffnungsträger in dieser Sache.

Michael Sander | Do., 26. April 2018 - 09:30

"Radiohören am frühen Morgen ist manchmal wie Tropfenfolter."
Oh ja, so geht es mir auch jeden Morgen, wenn ich auf der Autofahrt zur Arbeit zwischen verschiedenen Nachrichtenkanälen hin und her zappe. Der Deutschlandfunk ist mit Abstand das Schlimmste in dieser Hinsicht und ganz besonders, wenn es um die Themen Islam und Israel geht.

dieser Folter habe ich mich bewusst entzogen, ich glaube das war so gegen Ende 2015, nachdem ich die Moderatoren und möchtegern Volkserzieher von FFH und HR3 beim besten Willen nicht mehr ertragen konnte. Seit dieser Zeit langweit sich mein Radio im Auto zu Tode, spiele nur noch eigen Musik ab. Irgendwie vermisse ich da gar nix.

Peter Lieser | Do., 26. April 2018 - 09:38

Machen sie nur so weiter ! Dann werden sie noch zu meinen Lieblingsautor............

Gerhard Hecht | Do., 26. April 2018 - 10:04

Danke Herr Schwennicke für diesen Artikel.
Seit einiger Zeit kaufe ich deshalb regelmäßig Ihre Zeitung. Ich werde das auch weiter tun.
Den DLF habe ich abgestellt obwohl ich als heute 69iger dem Sender meine politische Sozialisation verdanke. Schlimm ist was aus dieser einst wunderbaren Senderanstalt gemacht worden ist.
Radio "DDR 2.0" ich denke es geht vielen Hörern meiner Generation so, besonders denen im ehemals "Osten"

robert renk | Do., 26. April 2018 - 10:33

Die Affinität der Linken zu den Arabern muss man in der Tiefe nicht verstehen. Die RAF pflegte ja auch schon beste Beziehungen zu den Palästinensern.
Trotzdem ein Hoch auf die Meinungsfreiheit und auch Dummheit hat ein Existenzrecht.
Die Tage der linksgrünen Deutungshegemonie sind allerdings vorbei und das ist gut so !

Gisela Fimiani | Do., 26. April 2018 - 10:50

Zynisch könnte man feststellen, dass wir unseren Antisemitismus „ausgesourced“ haben. Die relativierende „Sprachverschmutzung“ einer politisch-medialen Kaste verschleiert erfolgreich jedes Problem. Die Geisteshaltung der sog. Intellektuellen macht fassungslos, wie auch die Feigheit und die unerträglichen, empathiefreien Lippenbekenntnisse.

Ullrich Ramps | Do., 26. April 2018 - 11:08

Ich weiß schon, warum ich trotz leider zu viel aus Zeitmangel ungelesener Artikel die Print-Ausgabe weiter abonniert behalte.
Solch journalistische Klarheit muss einfach unterstützt werden!
Kleine unwichtige Randbemerkung: Die Karl-May'sche Wasserfolter funktioniert nicht, die MythBusters haben das mal in einem Beitrag nachgewiesen.
Außer Langeweile passiert da nix, man hält das nahezu ewig aus, bis einem nur kalt wird.
Aber das sprechende Bild hat natürlich bei wohl allen Lesern so wie bei mir gut funktioniert, insoweit, sei's drum.

Winfried Fischer | Do., 26. April 2018 - 11:36

Achja, Radio hören, Herr Schwennicke. In manch schlafloser Nacht höre ich den Deutschlandfunk, weil mein Batterie getriebenes "Taschenformat" nichts anderes hergibt außer Musiksendern. Leider bin ich durch die einseitige Berichterstattung dann oft erst recht um den Schlaf gebracht. Es tropft nicht mehr, sondern es prasselt in Schauern die geballte Manipulation auf mich herab. Da wird geschickt weggelassen und vertuscht, sodass man an der Hoffnung verzweifeln könnte. Immer wieder merke ich in Gesprächen mit Bekannten die verheerende Wirkung derartiger Berichterstattung. Das ist doch nicht das Rüstzeug, mit dem die Damen und Herren von den Journalistenschulen ins feindliche Leben geschickt wurden? Es ist wohltuend zu lesen, dass es auch noch den "anderen" Journalismus gibt, den des "Cicero". Deshalb ein Dankeschön für Ihren Beitrag.

Akira Ozawa | Do., 26. April 2018 - 12:53

BEACHTE:
Afrika - Täglich kommen ca.99.000 Babys zur Welt – In Summe an Geburten / a: 36,135 Mio.

Ein Kontinent mit eingebrannter Immanenz von unsäglicher Korruption, sich maßlos bereichernder Stammesfürsten, Clanverwerfungen, hohe Kriminalität, AUSUFERNDER FERTILITÄT.

Das WÄRE die OBERSTE UN-Aufgabe:
Die rigorose Eindämmung des ungebremsten Bevölkerungswachstums in Afrika.

Und NICHT:
Die immer mehr zur Qual und Last werdenden bildungsfernen "Flüchtlinge" (Goldstücke, Schatzsucher ™ ), die mit ihren archaischen islamischen, kulturinkompatiblen Tribal-Gegengesellschafts-Communities (Vermüllung, Verwahrlosung, High Crime (Drugs), Raub, Mord, Vergewaltigung, Terror, muslimischer Antisemitismus) in unsäglicher Manier den öffentlichen Raum dominieren und dies ohne jeden Skrupel genussvoll gegenüber die sie alimentierenden "Ungläubigen" täglich ausleben.

Und das soll im exponierten EU-Maße gesteigert und vom deutschen Steuerzahler auch noch toleriert und großzügig bezahlt werden?

Hans Nase | Do., 26. April 2018 - 13:00

Wie steht beim kleinen Hobbit: "Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt".
Um "kühl-analytischen Journalismus in kritischer Äquidistanz" zu betreiben, muß man den ersten Schritt wagen und sich distanzieren. Dieser Wagemut bleibt aus, da man sich vor den Konsequenzen fürchtet. Die schlimmste davon ist die Frucht davor, erkennen zu müssen, ein weltfremder Träumer gewesen zu sein, Jahre "für die Tonne" gearbeitet zu haben oder gar das Gegenteil erreicht zu haben, für was man angetreten ist.

Aber das Problem haben wir alle. Nehmen wir die demokratische Bürgerpflicht des Wählens. Bei "kühl-analytischer Betrachtung der Wahlprogramme in kritischer Äquidistanz" hätte rein nach Papierform die AfD bei wahrscheinlich 30% landen müssen. Daß sie das nicht ist, zeigt, daß wir Bürger auch nicht "besser" sind als die Journalisten, sondern an den gleichen menschlichen Fehlern leiden. Was uns ja im Endeffekt zu Menschen macht...

Roger Hoeren | Do., 26. April 2018 - 16:02

Der viel bemühte Begriff „antisemitisch“ ist irreführend: weil nicht alle Semiten Juden sind und weil nicht jeder sogenannte Jude ein Semit ist. Folglich sollte man von antiislamisch und antijüdisch reden. Ausserdem ist die Menschheit mit weitaus gewichtigeren Problemen konfrontiert wie dem sich nähernden ökologischen Kollaps, Hunger, Kriegen, Flüchtlingen, Zerstörung von Völkern, Wassermangel und anderen. Trotzdem sollten in einem Post-Auschwitz-Deutschland alle Menschen ihre Gruppenzugehörigkeit unbelästigt zeigen dürfen.

Monika Templin | Do., 26. April 2018 - 18:21

Herr Schwennicke! Sie haben es mit Ihrem Artikel auf den Punkt gebracht! Vor allem finde ich schon die Überschrift klasse. Bleiben Sie weiterhin objektiv. Danke!

Renate Genth | Do., 26. April 2018 - 18:59

Kann mir jemand erklären, wie es möglich ist, die Wirklichkeit zu betrachten und sie derart schamlos umzuschreiben?!

Klaus Ramelow | Do., 26. April 2018 - 19:15

Wir haben jetzt doch einen "Antisemitismus-Beauftragten".
Welche ein merkwürdiger Begriff für welche Aufgabe?
Es geht mir nicht um ein "abwiegeln" von als einem Antisemitismus zugeordneten Straftaten, ich wüßte aber gerne, wer uns Bürger vor nicht so "platt" zugeordneten Gewalttaten schützen wird !
Ich fordere einen Bundesbeauftragen, dessen Aufgabe es ist, ALLE Bürger vor Gewalt und Straftaten zu schützen !
In diesem Zusammenhang wüßte ich gerne, in welchen Ländern derartige "Antisemitismus-Beauftragte" installiert wurden - oder gibt es derartige vorrangige Gewalt-Zuordnung NUR bei uns ?

Günter Johannsen | Do., 26. April 2018 - 19:22

Wer in unserem Land jüdische Mitbürger beschimpft oder gar tätlich angreift, hat sein Gastrecht in Deutschland ein für allemal verwirkt!
Wir leben aus jüdisch-christlicher Tradition – das Christentum wurzelt im Judentum. Das ist NICHT verhandelbar: das Judentum gehört zu Deutschland! Dieser Islam NICHT!
Bezeichnend ist, dass in diesen "unabhängigen" Medien das hochnotpeinliche Thema Antisemitismus schon wieder aus der Hofberichterstattungen herausgenommen wurde. Jedoch es muss aktuell am Kochen gehalten werden, sonst überlässt man das Thema den kriminellen Moral-Elite-Gästen aus den Islamischen Ländern! Keiner ist gezwungen, bei uns zu leben!

Arne Bruhn | Do., 26. April 2018 - 21:12

Ich höre inzwischen den DLF sehr selektiv - und da gab es ein mich berührendes Gespräch mit einer Autorin (aus Sorge um ihr Wohlergehen nenne ich nicht den Namen). So berührt schrieb ich an ihren Verlag ein E-Mail mit der Bitte um Weiterleitung - und erhielt von der Autorin binnen einer Stunde per E-Mail Antwort - mit dem generösen Angebot, mir ihr Buch zu schenken, so ich es noch nicht kenne! Nun, wo ich es in nur 2 Tagen "aufgesogen" habe, ist meine Bewunderung ins Unermessliche gestiegen!! Daher höre ich nur noch selektiv.
Und ich sehe alles andere sarkastisch unter dem wirtschaftlichen Aspekt: Von jedem Anschlag profitieren die Blumen- und Kerzenhändler, in Berlin und Frankfurt waren es die Kippa-Händler - vielleicht können wir ja so eine abflauende Konjunktur einmal überwinden.... Sarkasmus-Ende

Andreas Ulbrich | Do., 26. April 2018 - 21:23

"auch dieser Aktivismus-Journalismus hat die AfD erst möglich gemacht,..."
könnte auch heißen ... erst nötig gemacht...

Dieter Wenzel | Fr., 27. April 2018 - 11:18

aber da hapert es im hier und Heute. Leider kommen die wissenden immer schlecht weg, denn Opportunismus lässt sich besser verkaufen. Vor 600 Jahren schrieb Ibn Haldun, al Muqaddima : Wisse, das die Geschichtswissenschaft von trefflicher Lehre, vielfältigem Nutzen und Gewinn ist. Belehrt sie uns doch über Vergangenes - die Eigenarten der Nationen, das Leben der Propheten, die Reiche und Staatsführung der Könige - und macht so die Nachahmung für jeden der sie erstrebt , in religiösen und weltlichen Dingen in vollem Maße nützlich. Doch sie erfordert vielfältige Quellen und mannigfaltige Kenntnisse; und wer über Einsicht und Sorgfalt verfügt, den führen diese zur Wahrheit und bewahren ihn vor Fehltritten und Irrtümern. (Auszug) Also lässt sich schließen das es hier hapert an der Einsicht, am Wissen oder der Verleugnung der Tatsache das wir in unseren Zuwanderern in der Masse keine gebildeten Laizistischen und demokratischen Menschen haben sondern?

Willy Ehrlich | Fr., 27. April 2018 - 12:04

Leider sind fast alle Journalisten selbsternannte Minderheits-Aktivisten. Denn fast alle machen sich mit irgendeiner Sache gemein und merken nicht, dass sie dabei ihre eigentliche Rechtfertigung verlieren.