Gläubige aus ganz Thüringen kommen bei einer ökumenischen Kreuz-Prozession der Kirchen der Region auf die Leuchtenburg. In Thüringen gedenken die Christen am Karfreitag der Leidenszeit und des Todes Jesu mit einer großen ökumenischen Prozession. Sie führt die Gläubigen von Seitenroda auf die 400 Meter hoch gelegene mittelalterliche Leuchtenburg.
Die Kirche muss eine neue Debattenkultur entwickeln, damit die Menschen nicht nur zu Feiertagen kommen / picture alliance

Kirche in Deutschland - Gekettet an die politische Elite

Egal ob Flüchtlinge, Islamismus oder Energiewende - zu jedem Thema vertritt die Kirche eine Meinung. Diese ist stets an der politischen Elite ausgerichtet. Die Kirche muss umdenken, sonst verspielt sie ihre Akzeptanz und Glaubwürdigkeit

Autoreninfo

Dr. Klaus-Rüdiger Mai, geboren 1963, Schriftsteller und Historiker, verfasste historische Sachbücher, Biographien und Essays, sowie historische Romane. Sein Spezialgebiet ist die europäische Geschichte.

Foto: Herder

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Vielfach wird die Existenz eines Meinungskanons, „Mainstream“ genannt, beklagt oder begrüßt. Dabei verhält es sich selten so, dass sich die Meinung der Mehrheit in ihm artikuliert. Eher handelt es sich um den Kanon des Sagbaren einer qualitativen Mehrheit der Medien, gesellschaftlicher Institutionen und Parteien, um einen Kanon der in die Öffentlichkeit hineinwirkenden Eliten. Dieser Kanon kann auch als Gradmesser für Meinungsfreiheit und mithin den Zustand einer Demokratie gewertet werden. Umso weiter dieser Kanon gefasst ist, umso größer ist die Meinungsfreiheit und das Maß an Demokratie, umso offener und vielfältiger die Debatten.

Die Kirche ist per se zum nicht geringen Teil an dieser Kanonbildung beteiligt. Das ist gut und wichtig, nur erwächst ihr daraus eine sehr große Verantwortung, der sie gerade als Kirche der Freiheit gerecht werden muss. Es wäre fatal, wenn die Kirche gerade hier ihrer Verantwortung nicht gerecht werden würde, wenn sie an der Reduktion des Kanons mitwirkte, um die Deutungshoheit der Eliten zu festigen. Gerade in einer Untersuchung über das aktuelle Verhältnis von Glauben und Kirche gewinnt die Frage, ob sich die Kirchenleitung zur neuen Elite rechnet, sozial und mental die gleichen Dispositionen teilt, auch aus dem Grund entscheidend an Bedeutung. Ist Kirche in dieser Hinsicht eine Kopie der Gesellschaft in nuce? 

Eine Frage der Macht

Dass gerade die Frage nach den Eliten, dem sogenannten Establishment, den stärksten Populismus-Vorwurf hervorruft, verwundert nicht, geht es hierbei doch um die älteste aller Fragen in der Geschichte der Menschheit, um die Frage der Macht, die nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche, kulturelle, mediale, religiöse Macht einschließt. Es lässt sich nicht übersehen, dass sich ein neues Establishment, eine neue herrschende Klasse herausgebildet hat. Was wir erleben, ist der Kampf dieses Establishments gegen die Folgen des eigenen Versagens, das es aus ideologischen Gründen und vielleicht auch um des Machterhalts willen nicht korrigieren will.

Wenn Kirchenfunktionäre nicht zu einer realistischen Lagebeurteilung zurückkehren, dann verspielt Kirche ihre öffentliche Akzeptanz und Glaubwürdigkeit. Sie schadet überdies dem Christentum, wenn sie versucht, eine an der Wirklichkeit vorbeigehende Hypermoral theologisch zu begründen, wobei zumeist Individualethik für Politik reklamiert und Begriffe wie Gastlichkeit unscharf gebraucht werden. Das Ergebnis ist in der Regel eine hohe Übereinstimmung mit rot-grüner Ideologie. Kirche macht sich dadurch im Wortsinn unglaubwürdig. Längst dringen glücklicherweise auch aus der Kirche selbst Warnungen. So gibt der Theologe Günter Thomas zu bedenken: „Aber erfordert ein ehrlicher Blick zum Beispiel auf die manifesten Nöte in den Staaten der arabischen Welt, Afrikas und Afghanistans nicht anzuerkennen, dass sie die Aufnahmekapazitäten Europas bei weitem übersteigen?“

Gefahr der politischen Theologie

Der Rückzug, den Thomas de Maizière in Sofia angetreten hat, ist eines von vielen Zeichen für das Scheitern der „Flüchtlingspolitik“ der Bundesregierung. Dazu passt, dass am 23. Januar 2018 der geschäftsführende Finanzminister Peter Altmaier in Brüssel den Widerstand der deutschen Regierung gegen die gemeinsame europäische Einlagensicherung aufgegeben hat. Frank Schäffler schreibt dazu: „Sparkassen und Volksbanken, aber auch Privatbanken in Deutschland und letztlich die Einleger bei diesen Banken haften bald für die Schieflage von Banken in Griechenland, Italien oder Spanien.“ Die deutsche Finanzpolitik in Europa ist im gleichen Maße gescheitert wie die deutsche „Flüchtlingspolitik“. Dieses Scheitern wird zu Krisen und zu Verwerfungen führen, die auch an den Kirchen nicht vorbeigehen werden. Sie sollten sich darauf einstellen und eine Debattenkultur entwickeln, die ihre unterschiedlichen Flügel um des Evangeliums willen zusammenhält.

Aber auch der Zweckoptimismus und die Weltblindheit der Herrschenden sind historisch nichts Neues, sondern Begleiterscheinungen des Niederganges. Wenn die Kirche die Augen vor der Wirklichkeit verschließt und die aktuelle Politik theologisch zu rechtfertigen versucht, dann kettet sie sich an politische Eliten und wird deren Schicksal teilen. Darüber hinaus würde sie die Theologie als reine Herrschaftswissenschaft desavouieren und den christlichen Glauben in Misskredit bringen. Der „Feind“ wird zum „Ketzer“ in einer politischen Theologie – oder im Umkehrschluss: Wenn Theologie den politisch Andersdenkenden theologisch als Feind definiert, wird sie zur politischen Theologie und bald schon zur pseudotheologischen Politik.

 

CoverDieser Text ist ein Auszug aus Klaus-Rüdiger Mais neuem Buch „Geht der Kirche der Glaube aus?“. Es erschien bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig, 192 Seiten, 15 Euro.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wolfgang Tröbner | Do., 12. April 2018 - 11:00

Glaubwürdigkeit verspielt. Wie kann eine Kirche, sei sie evangelisch oder katholisch, noch glaubwürdig sein, wenn ihre obersten Repräsentanten Marx und Bedford-Strohm vor dem Betreten der Moschee auf dem Tempelberg das Symbol der Christen, nämlich das Kreuz, ablegen? Wie kann eine Kirche glaubwürdig sein, die beharrlich schweigt, wenn Christen in islamischen Ländern verfolgt, drangsaliert oder gar getötet werden? Wie kann eine Kirche glaubwürdig sein, wenn sie bei Gedenkfeiern für Opfer islamischer Attentate Imame auftreten lässt, die zu Gewalt gegen Christen aufrufen (siehe Berlin)? Ich gebe dem Autor recht, dass die Kirchen dem Christentum so nur schaden - sehr, sehr bedauerlich. Allerdings scheint es Tradition bei den Kirchen zu sein, sich den jeweils Herrschenden anzudienen und sich zu deren Sprachrohr zu machen. So war es beim Kaiser, so war es bei den Nazis und so war es in der DDR. Warum sollte es bei Merkel und Genossen anders sein?

Ihr Kommentar passt wie die „Faust aufs Auge“! Man sollte eben nicht vergessen, dass die Kirche ein Weltunternehmen ist und sich danach ausrichtet, wie Sie den größt möglichen Nutzen erzielen kann. In der Frühzeit der Kirche hat man selbst mitgemischt (siehe die politischen „Spiele“ der verheirateten Päpste in Rom), als das dann vorbei war, hat man die herrschende Klasse bei der Ausbeutung z.B. Südamerikas unterstützt (siehe die Rolle der Kirche gegen die Ureinwohner und zur Unterstützung der Ausbeutung von Gold und Silber aus LAM) und heute macht man es auf perfide Art, in dem man sich den Herrschenden anbiedert. Es hat sich halt nichts geändert, nur die Methoden sind anders geworden!

haben Recht. Oberflächliche Reformen (Vater-unser-Gebet),
Streit innerhalb der Kirchen-Obrigkeit (Kommunion-Empfang)
bei gleichzeitiger Unterlassung der Verkündigung der Frohen! Botschaft,
so verliert die Kirche an Glaubwürdigkeit.
Die Kirche kann mit dem Evangelium den "Mainstream" deuten und hinterfragen. Ihre Aufgabe ist aber primär die 10 Gebote oder 10 Weisungen, wie die Juden sie nennen, hoch zu halten, als Maßstab. Dieser Maßstab ist keine Einengung, sondern er gibt uns Orientierung und Hilfe zu einem guten gemeinschaftlichen Leben. Ja, so ist es.

Sie haben genau meinen Kommentar geschrieben. Ich will nur noch hinzufügen, dass die Kath. Kirche durchaus bestimmte Positionen standhaft verteidigt, wie z.B. den Ausschluss ihrer protestantischen „Glaubensbrüder“von der Kommunion oder die Ehe für Geistliche, was kein vernünftiger Mensch nachvollziehen kann. Und wo war ihr Protest gegen den Mord u. Versklavung tausender christl. Jesiden durch Moslems?

Widerspruch: Kirche in der DDR hat sich NICHT vom SED-Regime vereinnahmen lassen. Sonst wäre ich nicht Diakon geworden! Als evangelischer Christ erwarte ich von meiner Kirchenleitung, dass sie sich NICHT staatstragend gegen Menschen mit eigener Meinung positioniert. Kirche muss, wenn sie in der Nachfolge Christi stehen will, ein sich hinter Menschen mit eigener Meinung stellen. Wenn eine Bischof, der seine SPD-Mitgliedschaft angeblich ruhen lässt,seine herausgehobene Stellung benutzt, um seiner politischen "Überzeugung" zur Dominanz zu verhelfen, macht sich selbst und auch die gesamte Kirche unglaubwürdig. Eine kirchliche Amtsperson in herausgehobener Stellung (z.B. Bischof oder EKD-Vorsitzender!) darf sich nicht zum Gürtel fremder Hosenanzüge machen. Ich erwarte allerdings von meiner Kirchenleitung, dass sie deutlich kritische Worte in der Öffentlichkeit findet, wenn eine Bundesregierung mit Frau Merkel an der Spitze, modernste Waffen in die Türkei, Saudi-Arabien und Katar liefert!

nicht sogar noch schlimmer in Jerusalem? Hatten die Kreuzableger nicht auch noch etwas von diesbezüglichen jüdischen Wünschen gemurmelt und darauf hin eine klare und knallharte Stellungnahme seitens der jüdischen Gastgeber erhalten, dass dies nicht der Wahrheit entspreche? Das heißt: die beiden Kirchen-Häuptlinge haben auch noch öffentlich gelogen. Reaktion: Null!

Christoph Kuhlmann | Do., 12. April 2018 - 11:34

Eine Kirche, die sich parteipolitisch verorten lässt, aber gleichzeitig den Anspruch hat im Besitz ewiger Wahrheiten zu sein, ist ein Widerspruch in sich selbst. Momentan reicht es bestenfallszu einem abgestandenem Zeitgeist mit einer Halbwertzeit von 10-20 Jahren. Sie reiht sich ein in die Gruppe derjenigen,die erst zufrieden sind wenn Deutschland unsicher und pleite ist.

Sabine West | Do., 12. April 2018 - 11:40

erkannt. Die Kirchen verlieren ihre Gläubigen. Daran ist sie mit ihrem Handeln und Sprechen selbst schuld. Es ist auch keine Einsicht vorhanden, wenn man sich dort hin wendet. Alles richtig so! Schade. Meine Familie ist noch Mitglied. Aber wir sind nur noch mit Empörung dabei. Die ständige Überlegung: Treten wir aus oder ändert sich endlich etwas.

Klaus-Rüdiger Mai | Do., 12. April 2018 - 13:37

Antwort auf von Sabine West

Treten Sie nicht aus. Ich habe die Streitschrift geschrieben, weil ich will, dass sich in Kirche und Gesellschaft etwas ändert, deshalb verbinde ich im Buch die Kirchen- und Gesellschaftskritik miteinander und plädiere in der Streitschrift für ein Forum kritischer Christen. Es ist ja auch nicht ihre Kirche, sondern unsere. Deshalb spreche ich u.a. auf Podien oder in der Kirche, bspw. Kreissynode u.ä.

Michaela Diederichs | Do., 12. April 2018 - 15:47

Antwort auf von Klaus-Rüdiger Mai

Obwohl ich sehr viel für Kirchen und kirchliche Einrichtungen ehrenamtlich gearbeitet habe und arbeite, kann ich mich nicht entschließen einzutreten. Seit Jahren habe ich die Hoffnung und den Wunsch, dass sich etwas ändert, aber da tut sich einfach nichts. Die werden nur immer schlimmer (der Kommentar von Herrn Tröbner sagt eigentlich alles). Überzeugend ist da nun wirklich nichts mehr. Aber Ihren Beitrag finde ich - wie eigentlich immer - ganz ausgezeichnet.

Armin Latell | Do., 12. April 2018 - 17:22

Antwort auf von Klaus-Rüdiger Mai

zu spät. Auch wenn ich nie ein großer Kirchgänger war, die Kirchensteuer war mir niemals zu schade. Nach über einem halben Jahrhundert sind meine Frau und ich ausgetreten, Geld hat dabei keine Rolle gespielt. Ein reiner Protest gegen die Kirche und ihre falsche Moral. Christ bin ich aber trotzdem geblieben. Trotzdem den Kirchen die Mitglieder in Scharen davonlaufen: es gibt einfach keine Verhaltensänderungen, was mir zeigt: Kirche ist mit sich im reinen, leider nicht mit vielen ihrer (ehemaligen) Mirglieder.

Matthias Gärtner | Do., 12. April 2018 - 19:03

Antwort auf von Klaus-Rüdiger Mai

Nicht austreten, hinein in den Kirchenvorstand! Viele evangelische Gemeinden sind ausgezehrt und finden nur mit Mühe Kandidaten für die Wahl zum Kirchenvorstand. Es ist etwas Arbeit, und der Einfluß ist nicht riesig, aber man kann etwas gegen zuviel politische Positionierung tun.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 13. April 2018 - 10:44

Antwort auf von Klaus-Rüdiger Mai

Vielleicht eher weniger wegen Herrn Kassner, aber die Kirche war in der DDR ein Refugium für die Hoffnung vieler Menschen.
Johannes Paul der II. hat den Kommunismus im Osten fast alleine gezähmt.
Gerade im Osten empfinde ich eine starke Gottesbedachtheit, obwohl die DDR sich wirklich Mühe gegeben hat, es anderweitig zu besetzen.
Deshalb ja auch im Osten dieser Aufschrei gegen Merkels Politik.
Trennt Euch nicht von Euch selbst.
PS.
Lese gerade die Nettiquette des Cicero. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen? Bei einer Monatszeitschrift?
Ich lese viele Sachen erst nach einer Woche.
Nun, der Cicero wird sich etwas dabei gedacht haben.
Dennoch schade.

Joachim Brondke | Do., 12. April 2018 - 13:58

Antwort auf von Sabine West

Sie sprechen mir aus der Seele:
Mein Großvater war bei der bekennenden Kirche und hat einen Juden bei sich auf dem Hof in Pommern versteckt.
Ich war mit Aktion Sühnezeichen 1 1/2 Jahre in Israel und mein Sohn studiert ev. Lehramt in Nürnberg.
Ich habe viel Verbundenheit zur Ev. Kirche aber nicht zu dieser devoten islamophoben, der eigenen Bevölkerung und vor allem den verfolgten Christen im Nahen Osten total ungerechten und nachlässigen Vorgehensweise!! ?
Wenn sich nichts ändert, werde ich spätestens wenn ich auswandere austreten.

Markus Vette | Do., 12. April 2018 - 15:57

Antwort auf von Joachim Brondke

Sehr geehrter Herr Mai, Ihr Artikel sollte doch von selbst überzeugen, dass Ihr Wunsch darin besteht, dass Leute nicht austreten. Warum fordern Sie dazu auch noch explizit auf? Schade! - Schauen Sie bitte auf die Kirchengeschichte seit Augustinus, über ... bis Bischof A. Schneider aus Kasachstan, der in Gemeinschaft mit allen bisherigen (d.h. den verstorbenen) Christen leben will. Wie nennt man diejenigen im Islam, die heute wie zu Ursprungszeiten leben wollen? Wie soll ein Forum kritischer Christen funktionieren, lehrt nicht die Geschichte und ist es nicht systemimmanent für die Lehre und Autorität, dass dies nicht funktionieren kann? Weder von der Lehre noch von der geschichtlichen Erfahrung hat ein von Ihnen gedachtes Forum eine Chance. Das ist auch gar nicht schlimm, wenn man erkennt, dass dies die christlichen Kirchen überhaupt nicht leisten können, nur, um fair zu bleiben. Die Kirchentür ist groß, die findet jeder, der genug hat.

Ferdinand Reelsen | Do., 12. April 2018 - 16:16

Antwort auf von Sabine West

Gehen oder bleiben? Das ist wirklich die Frage, die auch mich seit Jahren umtreibt. Meine katholische Sozialisation macht mir die Entscheidung nicht leicht, aber die Fakten liegen mittlerweile so eindeutig auf dem Tisch...

Christa Wallau | Do., 12. April 2018 - 11:41

...der Herrschenden sind historisch nichts Neues, sondern Begleiterscheinungen des Niederganges".
Richtig, Herr Mai!
Die Kirchen, statt ihre ur-eigene Botschaft zu verkünden u. den Gläubigen den Rücken zu stärken, hängen sich an die Verweigerung, die Realität zu sehen, dran. Für einen mündigen Christen ist es m. E. Pflicht, diese Fehlentwicklung zu benennen u. sich davon zu distanzieren. Christliche Barmherzigkeit darf sich nicht auf ganze Gruppen ausdehnen, die für andere zur Gefahr werden, und sie ist schon gar keine Aufgabe des Staates. Dieser hat vielmehr - so weit wie möglich - für Gerechtigkeit zu sorgen.
Die gefährliche Naivität der "Gutmenschen" -
kirchlich gebunden o. nicht - hat mit gelebtem Christentum nichts zu tun. Gott verlangt nicht, Verstand u. Verantwortungsbewußtsein an der Kirchentür abzulegen. Es ist heiligmäßig zu nennen, wenn einzelne Christen bereit sind , sich sogar für ihre Feinde zu opfern, aber dies kann immer nur eine individuelle Entscheidung sein.

Da liegt glaube ich das Problem. Was ist denn die "ur eigene Botschaft" des Christentums ? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ? Rechte Backe, linke Backe ?
Es reicht für alle (Hochzeit von Kanaan) ? Arbeiter im Weinberg ? Das ist Naiv, das ist nicht "menschlich". So sind wir, die Menschen, nicht und waren es auch nie. Die Kirche war und ist auch nicht so. Die Kirche ist reich. Die Kirchen sind aus Mangel an Gottvertrauen verschlossen. Man lebt nicht wirklich was man von den "Gläubigen" fordert und wenn man es leben würde, wäre es noch schlimmer.
Man stelle sich eine kindlich naive Kirche vor, die das was sie verkündet auch noch so lange vorlebt und damit zunächst glaubwürdig ist, bis die Gesellschaften die diesem naiven kindlichen Vorstellungen folgen an den Realitäten unserer Welt vollkommen scheitern. Ich fühle mich als "Kulturchrist". Wenn es einen Allmächtigen Gott gibt, dann ist die Welt so wie er es will und niemand muss verkünden wie Gott die Welt gern hätte.

Christa Wallau | Do., 12. April 2018 - 17:43

Antwort auf von wolfgang spremberg

Für mich ist das Entscheidende an der Lehre Christi, daß er auf sein "Reich" verweist,
das eben n i c h t von dieser Welt ist u. in dem Gott, sein Vater, zu Hause ist.
Er hat nie den Himmel auf Erden versprochen u. kein "Friede, Freude, Eierkuchen"
zwischen allen Völkern. Im Gegenteil: Er spricht davon, daß diejenigen, die an ihn
glauben u. ihm folgen, untereinander eins sein u. einander beistehen sollen,
und daß keineswegs alle Menschen dies tun werden, obwohl seine Jünger überall
das Evangelium verkünden sollen. Jesus blendet die real existierende Bosheit und Gewaltbereitschaft der Menschen also keineswegs aus und ruft nicht zum kollektiven Selbstmord auf. Vielmehr rät er zum Verlassen der Orte, wo man nichts von seiner Lehre wissen will.
Die Kirche als Hüterin der Gläubigen hat m. E. eindeutig die Pflicht, ihre
Angehörigen zu schützen u. zu verteidigen, vor allem aber ihr Bild vom liebenden Gott nicht mit den Götterbildern anderer Religionen vermischen zu lassen.

Manfred Steffan | Do., 12. April 2018 - 22:44

Antwort auf von wolfgang spremberg

Der Völkerkundler Jared Diamond schreibt zum Christentum (Vermächtnis. Was wir von traditionellen Gesellschaften lernen können; Frankfurt/Main 2012, Seite 421): "Diese Lehre wird oft als übermäßig vereinfachte Vorstellung, man solle unterschiedslos die andere Wange hinhalten, missverstanden; in Wirklichkeit ist sie Teil eines vielschichtigen, vom Zusammenhang abhängigen Systems von Reaktionen, wobei das Spektrum von der Vergebung bis zur Vergeltung reicht. Wie sich in experimentellen Untersuchungen mit Simulationsspielen gezeigt hat, ist Vergebung gegenüber einem Menschen, der einem unrecht getan hat, unter bestimmten Umständen tatsächlich die Reaktion, die in Zukunft mit größter Wahrscheinlichkeit Vorteile bringt."

Ein Christ ist jemand, der das macht, was er für gut und vernünftig hält ?
Darüber hinaus glaubt er noch das Jesus Gottes Sohn war ? Das Gott ihn von uns zu Tode foltern ließ ? Damit er uns unsere Sünden vergeben kann ? Und das es ein jüngstes Gericht und Himmel und Hölle gibt ? Um in den Himmel zu kommen muss ich das glauben ? Z.B. unsere heidnischen Vorfahren hatten halt Pech ? Ist es das ? Ich nehme mal wieder meine Bibel zur Hand.

Ich nehme als Christin für mich in Anspruch, vernünftig, verantwortungsethisch
und - persönlich - auch gesinnungsethisch zu argumentieren bzw. zu handeln UND ZUGLEICH auch an den mensch-gewordenen Gottessohn zu glauben.
Dies ist - ich weiß es - harter Tobak für Viele.
Sie können es nicht miteinander vereinbaren. Ich schon.
Mein Glaube (kurz gefaßt): 1. Ich glaube an einen Geist (Gott), der das Leben schuf.
2. Er gab uns Menschen - im Gegensatz zu übrigen Schöpfung - die FREIHEIT, uns für oder gegen ihn zu entscheiden. 3. Er gab uns den Verstand, um klug und vernünftig zu handeln. 4. Er sah unsere unendlichen Schwächen, aber es gelang ihm nie, uns
in unserer Bockigkeit verharren zu lassen. Deshalb schickte er Jesus Christus in die Welt. 5. Dieser bewies seinen Jüngern, daß er der Messias war und LEBTE, obwohl er gestorben war, so daß 6. diese Zeugen den Glauben an ihn und sein Vater überall verkündeten.
Bitte, lesen Sie wieder die Bibel, lieber Herr Spremberg!

wolfgang spremberg | Fr., 13. April 2018 - 17:45

Antwort auf von Christa Wallau

Ich freue mich für Sie, das Sie das so glauben können. Ich habe nach vielen tausend Jahren Menschheitsgeschichte und vielen Milliarden Menschen die nie etwas von Jesus gehört haben ein Problem mit einem persönlichen Gott, der außerhalb des Universums sitzend, uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat und jetzt all das zulässt, was er zulässt. z.B. auch das entsetzliche leiden von Tieren ohne Mitwirkung des Menschen. Es gibt alte Weisheitslehren ( z.B. Taoismus, Konfuzianismus) und Philosophische Vorstellungen die ohne einen persönlichen Gott, z.B. einen Richtergott auskommen. Man kann auch ohne an göttliche Offenbarungen zu glauben ein Leben in Vernunft und Anstand führen. Milliarden Menschen zeigen das seit Jahrtausenden. Im Übrigen gefallen mir Ihre hier geäußerten Meinungen ausgezeichnet und ich wünsche Ihnen alles Gute.

MKarkus Vette | Mo., 16. April 2018 - 10:48

Antwort auf von Christa Wallau

Sehr geehrte Frau Wallau, gestatten Sie den Hinweis auf das Buch von Kurt Flasch "Warum ich kein Christ bin". Es war für mich erhellend, ja überzeugend. Ich kenne diese Debatte seit Jahrzehnten und wünsche Ihnen, dass Sie evtl. aus diesem Buch Nutzen und Erkenntnis ziehen könnten. Mit freundlichen Grüßen! Markus Vette

vor seinen Feinden. Seit wachsam sagte er. Auf ihre Frage, wo die "Gutmenschen" ihren Verstand lassen, habe ich keine Antwort. Vielleicht im Himmelreich. Diese Naiven werden die leichtesten Opfer werden. Staunend wurden den libanesischen Sozialisten (Gutmenschen), auch den Islam verteidigtend, die Kehle von den Islamisten durchgeschnitten. Auf die Frage warum, wir haben doch euch immer geholfen, Antwort. Ihr seit genau solche "Ungläubige" wie die anderen. Das habe ich von einer libanesischen Christin gehört. Ich will mit solchen "Gutmenschen" nichts zu tun haben. Sie sind in ihrer Naivität, viel gefährlicher als die Islamisten. Die nützlichen Idioten. Wenn die Kirche sich opfern will, ist für mich belanglos.

Markus Michaelis | Do., 12. April 2018 - 11:42

Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen Glaube und Staat, den die Kirche aus dem Blick verloren hat. Das Christentum muss gegenüber allen Menschen offen sein, auch gerade auf Sünder zugehen (aber nicht auf die AFD?). Das besondere am Christentum ist, dass es dies nicht mit Feuer und Schwert oder als oberste Richtinstanz tut, sondern durch das persönliche Opfer. Christus ist für die Menschen am Kreuz gestorben - er hat die Menschen nicht für sein Reich in einen echten, juristischen, moralischen oder sonstigen Kampf geschickt. Aus staatlicher Sicht ergänzt das Christentum die Gesellschaft um wichtige Prinzipien, die aber alleine einen Staat nicht funktionieren lassen. Es gibt keinen "christlichen Staat". Die Kirche hat hier auch aus meiner Sicht das Maß verloren und predigt eine absolute Moral, die in moralischen Gefechten gegen andere Menschen durchgesetzt werden soll. Ich glaube vor den schwierigen Fragen drückt man sich da - so einfach existiert das klar Unmoralische nicht.

Eberhard Rademeier | Do., 12. April 2018 - 19:22

Antwort auf von Markus Michaelis

"Das besondere am Christentum ist, dass es dies nicht mit Feuer und Schwert oder als oberste Richtinstanz tut,...". Unterdrückung von Naturwissenschaftlern, Kreuzzüge, Inquisition, Dreißigjähriger Krieg - wurde damals mit Wattebällchen geworfen? Wohl kaum. Feuer, Schwert, Mord und Totschlag und andere unangenehme Dinge waren da wohl eher die Mittel der Wahl. Das Problem ist und war das bigotte Bodenpersonal. Ich bin vor 47 Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten, weil zu dieser Zeit die Hessen-Nassauische Landeskirche meinte, sich in die Politik einmischen zu müssen, indem sie Rebellen unterstützte, die den Bau des Staudamms Cabora Bassa (Mozambik), der von der Bundesrepublik mitfinanziert wurde, sabotieren wollten (Sorry für den Schachtelsatz, aber bei diesen Themen geht es mit mir durch). Soviel zum Thema "nicht in den Kampf geschickt". Sobald sich Kirche in die Politik einmischt, geht es fürchterlich schief.

Dirk Jäckel | Do., 12. April 2018 - 11:54

Ja, ich zahle noch Kirchensteuer. Ich möchte die christliche Kulturlandschaft gepflegt sehen (Instandhaltung von Kirchen etc.). Auch machen karitative Einrichtungen - trotz Übernahme eines Großteils der Kosten durch Staat bzw. Versicherungsträger - den größten Anteil am Kirchensteueraufkommen aus. Was jedoch den Zustand des Personals anbetrifft, so empfinde ich für viele (bei weitem nicht alle) nur noch tiefe Verachtung. Das betrifft in noch größerem Maße weite Teile der Evangelischen Kirche, welche sich zum klerikalen Arm der Grünen entwickelt haben, zuweilen nicht einmal ein Problem damit haben, mit dem militanten Arm der so genannten "Antifa" zu marschieren (eine Anfrage meinerseits bei einer Pröpstin blieb übrigens unbeantort).
Ein gewisses Maß an Selbstgefälligkeit war dem Klerus (wieder mit Ausnahmen) natürlich immer zu eigen, wenn aber jegliche intellektuelle Kapazität fehlt, wird es oft abstoßend.

Hans Herzberger | Do., 12. April 2018 - 12:02

Diese hat die Kirche für mich schon lange verloren. Auch als Evangelist bin ich oft entsetzt über die Stellungsnamen von Herrn B.- S. Er vermittelt keine eigene Meinung, sondern bietert sich der politischen und katholischen ungehemmt an. Er verurteilt sogar noch öffentlich die andere Meinung seiner Kirchenmitglieder.

Birgit Fischer | Do., 12. April 2018 - 12:20

Die Glaubwürdigkeit ist längst verspielt. Die Pfaffen der BRD-Staatskirchen sind allesamt Merkel-Versteher und hetzen offen gegen Andersdenkende.
So nicht!

Wolfgang Schneider | Do., 12. April 2018 - 17:34

Antwort auf von Birgit Fischer

Auch gut zu beobachten, wie sich Kirchen und Politik durch wechselseitige Preisverleihungen die Beziehungen festigen.

robert renk | Do., 12. April 2018 - 12:34

Matthaeus 23:13 "Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen."
Wie in den Tagen Jesu , so auch heute, die religiöse Elite ist mit Machterhalt und Politik beschäftigt !
Das ausgetauschte Evangelium: Humanismus, offene Gesellschaft, Toleranz, letzteres hat ein schnelles Ende, wenn man politisch unkorrekt daherkommt. Religiös ist ja beinahe alles möglich, heutzutage aber wehe man weicht vom "linken Glauben"ab.
Die konsequente Trennung von Kirche und Staat könnte helfen !

der RECHTE oder der LINKE ?
darüber sollte in der Kirche geredet werden.
Ist nun der rechte Glaube für die AfD-Wähler
und der LINKE für die Anderen ?
Und muß man daß jetzt auch noch bei den Evangelen und den Katholiken trennen?
Jetzt wirds langsam kriminell!

Ruth Müller | Do., 12. April 2018 - 12:35

Amen !

Volker Leyendecker | Do., 12. April 2018 - 12:51

Die sogenannte Christliche Kirche hat ihre Daseinsberechtigung in dem Moment verspielt, als Sie das Leid ihrer Glaubensbrüder und Schwestern total ignoriert und stattdessen den Muslimischen Würdenträgern in den Allerwertesten gekrochen sind. Diese Unterwerfung ist der Anfang vom Ende der Christlichen Religion. Solch eine Kirche braucht kein Mensch. Jesus hat zwar gesagt : Wenn dich einer schlägt halt auch die andere Wange hin. Das können die Würdenträger ja gerne machen doch mein Selbsterhaltungstrieb sag mir das funktioniert nicht mit dem Umgang der Muslime. Entweder zeigt die Christliche Kirche Rückgrad oder sie geht unter. Besonder Fatal ist die Einmischung in Politische Themen und dabei als hohe Moralische Instanz Menschen (AFD) aus zugrenzen . Der Islam ist nur deshalb so Gefährlich, weil Staat und Religion eins sind. Die Religionen müssen sich aus der Politik total raushalten, denn Wahlen zeigen doch die geringe Akzeptanz für Religiöse Parteien.

Mathias Trostdorf | Do., 12. April 2018 - 13:00

Ich denke, es ist die logischte und bequemste Variante für die Kirche, so wie es auch in unrühmlicher Vergangenheit tat, sich bei den Mächtigen anzubiedern. In diesem Falle ist sie über die Kirchensteuer auch direkt vom Staat abhängig, und wer beißt schon in die Hand, die einen füttert. In der Einwanderungsfrage trifft Kalkül auf große Blauäuigkeit, während man kaum etwas darüber vernimmt, daß sich unsere Kirchenfürsten für verfolgte Christen in Arabien einsetzen. Besonders schlimm fand ich solche Aktionen wie Licht ausmachen bei AfD Demos, während die Silvestereignisse in Köln kaum kritische Erwähnung bei unseren Kirchenoberen fanden- Leute, die offenbar selbst ausgezeichnet versorgt in einem eigenen Universum leben, denn sonst kann man sich so weltfremde Aussagen wie die von Marx oder Bedford-Strohm nicht erklären. Den vielen gutmeinenden Helfern an der Basis gebührt natürlich ebenso wie realistischen Kommunalpolitikern große Achtung und Respekt.

auf Merkellinie, in der Syrienpolitik und unterstützt die Islamisten, die Christen abschlachten. Sie verteufeln Assad, obwohl Muslim die Christen schützt. Nur noch widerlich und ekelhaft. Sie sollen Bilder sehen, wie Nonnen und Mönche, Assad die Hand küssen, wenn er an Osternliturgien teilnimmt. Die Christen im muslimischen Ländern fühlen sich durch die westliche "Kirchenfürsten" verraten. Auch der Papst sagt mir Oberflächliches. Ich weiß nur, daß er muslimischen Migranten die Füße wäscht.

Renate Brunner | Do., 12. April 2018 - 13:00

Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, ob die Bischöfe und andere kirchliche Würdenträger
tatsächlich den Koran samt Scharia gelesen haben....

Der Artikel ist hervorragend!

Hubert Sieweke | Do., 12. April 2018 - 13:01

auch gegen ihre „Eliten?“, die Freiheiten Stück für Stück zurückholen. Siehe Vizegrad, Ungarn, Austria, Frankreich, NL, Italien.
Das nächste EU Parlament wird anders aussehen. Hoffentlich finden sich genügend SYstemkritiker, um die Mehrheit zu übernehmen.
Den Kirchen, die ähnlich ihrer Rolle im dritten Reich, wieder auf der Seite der Herrschenden stehen, rennen die Gläubigen weg. Die „Sekte“ der Atheisten ist die größte Gemeinschaft, aber ohne Stimme oder Zentralrat.

denn Atheisten können doch alles Mögliche sein.
Deswegen wäre evtl. zu überlegen, dass selbst Richter mit Vorliebe für "Quietscheentchen" diese demnächst zur Urteilsverkündung mitnehmen dürfen, für die Selbstverwirklichung und um Frauen mit Kopftuch dort einzugemeinden?
Oder sollte man nicht besser diejenigen mit Kopftuch und Scharia für ihre Klientel sprechen lassen und nur für diese, soweit vereinbar mit dem Grundgesetz und die Richter mit dem Quietscheentchen ebenfalls nur für ihre Gläubigen?
Sofern das GG dies eben bleibt, ein Grundgesetz, lebe ich lieber mit Parallelgesellschaften als mit Kopftüchern auf Richterstühlen, denen ich ausgesetzt wäre.
Das ist aller Ehren wert, dass sich Campino in seinem Bereich zur Echoverleihung äusserte, ich würde mir gesellschaftlich mehr Toleranz gegenüber denen wünschen, die in anderen Bereichen überlegen.
Muss ich demnächst mit Weihwasser und Kruzifix ins Gericht?
Braucht unsere Bevölkerung nicht prophylaktisch kostenlosen Rechtsschutz?

Martin Lederer | Do., 12. April 2018 - 13:13

Die Katholische Kirche ist ein Weltkonzern. Sie verwendet die Ressourcen (Geld, Einfluß) aus dem sterbenden Europa um in den "Zukunftsmärkten" Asien und Afrika zu expandieren. Stirbt die Katholische Kirche in Deutschland aus, ist es für diesen Weltkonzern egal.
Die evangelische staatsnahen Kirchen in Deutschland sind lokale Unternehmen, die auf Sektenniveau absinken werden, sobald sie keine Gelder vom Staat mehr bekommen.

Yvonne Walden | Do., 12. April 2018 - 13:29

In dem vorstehenden Beitrag ist von einer "Kirche der Freiheit" die Rede.
Damit dürfte jedoch nicht die Katholische Kirche gemeint sein, denn es gibt im interreligiösen Bereich kaum eine Religionsgemeinschaft, deren innere Strukturen unfreier sind als die der römischen Kirche.
Sämtliche Vorgaben für die "Gläubigen" erhalten Bischöfe und Pfarrer aus der römischen Zentrale, dem Vatikan.
Nehmen wir das aktuelle Beispiel der Teilnahme nicht-katholischer Frauen und Männer am kirchlichen Abendmahl, auf katholisch als "Heilige Kommunion".´´ bezeichnet.
Obwohl es sich dabei im Sinne Jesu um ein Gastmahl handelt, wird allen Nicht-Katholikinnen und Nicht-Katholiken eine Teilnahme an dieser Kommunion nach wir vor strikt verweigert.
Also nochmals: Bei der Katholischen Kirche handelt es sich wohl eher um eine Zwangsgemeinschaft als um eine Institution der "Freiheit", was Gott bedauern möge. Dies sei der Vollständigkeit halber hinzugefügt.

Das Beispiel, das Sie für Ihre - mit Verlaub etwas oberflächliche - antikatholische Sichtweise (NB: nach meinem Dafürhalten gibt es kaum eine vielfältigere, buntere Religion als die weltweite römisch-katholische) heranziehen, taugt nicht besonders gut: Das letzte Abendmahl (nach katholischem Verständnis die Einsetzung der hl. Eucharistie) war gerade ein sehr exklusives Ereignis: Jesus mit den 12 drinnen, die grosse Masse blieb - nicht eingeladen - draussen.

Wer in dieser Form argumentiert, müßte demzufolge auch darauf bestehen, daß das katholische Abendmahl eine reine Männerangelegenheit ist.
Denn in den Evangelien ist ja bekanntlich von den "Jüngern" Jesu die Rede, also von männlichen Gefolgsleuten des Wanderpredigers aus Nazareth.
Mit welchem Recht dürfen Frauen am katholischen Abendmahl (Kommunion) teilnehmen?
Wenn die Katholische Kirche ihr Abendmahl weiterhin als exklusive Veranstaltung von katholischen Taufscheinchristinnen und Taufscheinchristen betrachtet, darf sie sich nicht wundern, wenn sich Evangelische Kirchen von der Ökumene abwenden, zumal der frühere Papst Joseph Ratzinger mehrfach durchblicken ließ, das eine Einheit der christlichen Kirchen nur unter der Oberhoheit Roms denkbar wäre.

Wilfried Hein | Do., 12. April 2018 - 13:39

Ich habe mit meiner Familie die Konsequenz gezogen. Wir sind und bleiben Christen! Aber wir haben die irdische Organisation einer politisch orientierten Ev. Staatskirche verlassen.

Joachim Wittenbecher | Do., 12. April 2018 - 14:50

Die Kirchen in Deutschland vertreten die Sache des Staates, weil sie Staatskirche sind. Sie verdanken Finanzierung und Stellung in der Gesellschaft dem Staat. Das hat eine lange Tradition (Deutsche Christen im 3.Reich, rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel; Kirche im Sozialismus; jetzt ökolinke Kirche). Vor allem die EKD muss ein totales Reset vornehmen, wenn sie überleben will: Zunächst absolut Schluss mit grün-roter Tagespolitik. Rückzug auf die Seelsorge für den einzelnen Menschen, ohne jede politische Untermalung, eng angelehnt an die Bibel. Akzeptanz der Abschaffung der Kirchensteuer, eigene Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge.

Sie haben völlig Recht. Aus den ursprünglichen "Seelsorgern" wurden inzwischen staatlich alimentierte " Glaubensfunktionäre" ! Vom Staat bezahlte Bischöfe singen das Lied der herrschenden Parteien und tragen deren Parteibücher in der Tasche.

Ralph Barthel | Do., 12. April 2018 - 14:58

was sagt Du dazu ?

Schon lange nichts mehr gehört von Dir altes Haus.

Ralph Barthel | So., 15. April 2018 - 16:38

Antwort auf von Ralph Barthel

"Als ich ein Kind war, betete ich jeden Abend Gott möge mir ein Fahrrad schenken. Dann verstand ich, dass Gott so nicht arbeitet, also stahl ich mir ein Fahrrad und betete für Vergebung."
Emo Philips, US-amerikanischer Komiker

Der Herr im Himmel muß sich also mit so einem Mist herrumplagen.

MfG

Birgit Rilling | Do., 12. April 2018 - 15:06

mussten zwar die Füße still halten. Doch sie waren der Hort für die Zweifler und An-die öffentlichkeit-Dränger. Ohne die stille Hilfe der Kirchen hätte es die Montagsdemos 89 nicht gegeben. Die Kirchen sollten endlich lernen, dass sie ein Hort für die Missverstandenen, Ausgegrenzten und Wahrheitssuchenden sein sollte. Hat Jesus nicht grade die Sünder besonders geliebt. Heute würde kein Jesus mehr Pharisäer aus dem Tempel jagen. Er würde mit ihm noch Geschäfte machen. Jetzt biedern sie sich nur noch bei den Obersten an. Das ist so verlogen und heuchlerisch!

"Hat Jesus nicht grade die Sünder besonders geliebt. Heute würde kein Jesus mehr Pharisäer aus dem Tempel jagen."
Jesus würde heute wohl die sich dem Staat und dem frauenverachtenden Islam anbiedernden LINKEN Bischöfe oder auch EKD-Vorsitzenden zum Tempel ´rausjagen. Ich befürchte, wenn solche selbstgerechten Leute weiterhin die Kirchen dominieren und den christlichen Glauben deformieren, braucht es wieder eine "Bekennende Kirche" wie schon mal im III. Reich!

Wolfgang Brocke | Do., 12. April 2018 - 15:14

wieder nur um Macht und Einfluß und Geld. Dazu kommt noch die Geldgier und das Scheffeln von staatlichen Zuschüssen in der Asylpolitik. Schon erkenntlich an der hartnäckigen Weigerung zur Altersbestimmung der Flüchtlinge. Soviel unchristlicher Geiz fordert geradezu einen neuen Martin Luther ! Die einfachen Gläubigen verzweifeln an der, für sie unverständlichen, Haltung der Kirchenoberen!

... des Herrn Dr. Martin Luther ist die Kirche doch erst Staatskirche und Machtinstrument geworden, wie an der neuen Sitzordnung unschwer zu erkennen war: Fürst oben, Pfaffe mittig auf der Kanzel und das Volk unten (wo es hingehört...), das bei der Gelegenheit angeeignete Vermögen war ja auch nicht zu verachten, wie auch die sexuelle Befreiung der Pfaffen, oder?

Markus Vette | Do., 12. April 2018 - 15:25

Nirgends haben christliche Kirchen solch üppige Privilegien wie in Deutschland, wir haben ein Staatskirchenrecht von 1919 (und vorher) und ein Konkordat von 1933. Doch die Verfassungswirklichkeit ist eine andere: Wie wäre es, dass Deutschland hier endlich in der Moderne ankommt? Katholische Bischöfe schwärzen ihre "Mitbrüder" an, weil diese vorsichtige Reformschritte wagen, Bischöfe politisieren im Vokabular des Regierungssprechers. Das alles, weil Luther sein Ziel, die einheitliche Kirche einheitlich zu reformieren, nicht erreichte. Luther scheiterte. Sein Ziel ist objektiv nicht erreichbar. Nur, in Deutschland befinden sich die Kirchen in der finanzpolitischen Gefangenschaft des Staates, was bequem ist, wofür aber der Preis bezahlt werden muss: Immer mehr Menschen treten aus, weil die Kirchen immer weniger das zustande bringen, was man - selbst wohlwollend - von ihnen erwartet, wenn man überhaupt noch etwas erwartet.

Michael Völkel | Do., 12. April 2018 - 15:40

Lese-Empfehlung: "Kurze Erzählung vom Antichrist" von Wladimir Solowjow

Sepp Kneip | Do., 12. April 2018 - 15:45

Die Kirche erlebt eine neue Politisierung. Sie dient sich den Herrschenden an und diese nehmen es dankbar hin. Sind doch die Kirchen
ein besonders geeigneter Multiplikator zur Verbreitung der Regierungsmeinung. Wie oft hat sich mir in letzter Zeit bei Sonntagsprdigten fast der Magen umgedreht, wenn ich die moralinsauren Auslassungen über die "Flüchtlings"-Politik Merkels über mich ergehen lassen musste. Von realistischer Einschätzung der Lage keine Spur. Nur Scheinheiligkeit und - man mag es kaum aussprechen, die Gier nach Geld. Für die kirchlichen Hilfsorganisatinen ist Die "Flüchtlings"-Politik eine Gelddruckmaschine. Vor den vielen Milliarden, die hier zur Verfügung gestellt werden, wollen sich auch die Kirchen nicht verstecken.

Und der Kotau vor dem Islam? Der ja so weit geht, dass unsere Oberbischöfe ihre Kreuze verstecken. Womit kann der begründet werden? Ist die Lehre Jesu nichts mehr wert? Petrus hat wenigstens geweint, als er merkte, dass er Jesus verleugnet hatte.

Maria Bohm | Do., 12. April 2018 - 15:48

Ich denke, es ist nicht die Aufgabe der Kirche, als moralische Anstalt aufzutreten. Vielmehr zeigt die Bibel sehr deutlich, dass es um die göttliche Ordnung geht, die einzuhalten dem Menschen gemäß ist und ihm guttut. Grenzen-und maßloses Verhalten tut dem Menschen nicht gut und die negativen Folgen lassen auch nicht auf sich warten.
Ich sehe die Generation meiner Eltern vor mir, die Entbehrungen, Krieg, Hunger und Zerstörung durchgemacht hat und trotzdem zukunftsfroh ihr Leben neu aufgebaut hat. Heute leiden viele Wohlstandkinder an ihrem selbst bestimmten und Single Leben, leiden an Burn Out und Depressionen - ohne Psychologen geht gar nichts. Der Unterschied ist, dass man heute in der Gottesferne lebt. Der Fromme wird belächelt, ist aber an der Seele gesund!.

Friedhelm Hohl | Do., 12. April 2018 - 16:16

Die Kirche in Deutschland hat sich komfortabel und behaglich im staatlich besoldeten und abgesicherten Wohlstand eingerichtet.
Materieller Wohlstand hat geistlichen Notstand erzeugt, und zwar im Hinblick auf die Vermittlung des eigentlichen Zieles und der Perspektive des christlichen Glaubens für den einzelnen Gläubigen.
Die grandiose Perspektive, vorgelebt von Jesus Christus, für Jedermann-/frau, der/die an ihn glaubt, darüber wird kaum noch geredet.
Wiederkunft Christi? Darüber wird schon lange nicht mehr gepredigt.
Lieber verzettelt sich die sog.christliche Elite
selbst in den Niederungen des politischen Alltags.
Ist das Ihr Hauptauftrag?

Armin Latell | Do., 12. April 2018 - 16:58

Die hat Kirche bei vielen Christen schon längst verloren. Kirche hat zwar zu allem eine Meinung, aber von nichts eine Ahnung. Deswegen vertritt und propagiert sie die Politik der Herrschenden und verdient dabei nicht schlecht. Sie behauptet, gegen Ausgrenzung zu sein und im gleichen Kontext grenzt sie genau die aus, für die sie sich eigentlich einsetzen sollte. Diejenigen, die anderer Meinung sind, werden gar aktiv bekämpft, vom kleinsten Dorfpfaffen bis zu den Verleugnern des eigenen Glaubens ganz oben. Bescheidenheit und Demut sind schon lange keine Wesenszüge dieser Funktionärskaste mehr, dagegen haben sich Denunziantentum, Diskriminierung, Mobbing, Inquisition, Geldgier seit 2000 Jahren gehalten. Kirche ist nur noch und ausschließlich politische Partei. Die wirkliche, ureigene Aufgabe wird nicht mehr praktiziert, ist wohl zu anstrengend und bietet nur wenige Erfolgserlebnisse. Jeder dieser Merkelpropagandisten sollte ein mindestens einjähriges Praktikum an einer Tafel machen.

Nur Hamanda | Do., 12. April 2018 - 17:05

Je einfacher der Test ist, umso mehr Schüler schreiben gute Noten.
Umso besser destotrotz.
Umso ... umso?
Am Rande bemerkt....

Margrit Morf | Do., 12. April 2018 - 17:16

"Die Kirche würde den christlichen Gauben in Misskredit bringen" - ich denke man kann das "würde" in, die Kirche hat den Christlichen Glauben in Misskredit gebracht umbenennen. Viele die vom christlichen Glauben wenig bis nichts wussten, haben unterdessen ein Bild das mit dem Evangelium nichts zu tun hat. Die Kirchen haben den christliche Glauben verpolitisiert. Durch ihre Sehnsucht, dem linken Mainstream und der sogenannten Elite anzugehören, waren sie bereit, die Inhalte der Bibel so anzupassen, dass jegliche Glaubwürdigkeit abhanden kam. Wenn man die eigenen Glaubensinhalte, d.h. in Jesus nur noch den Gutmenschen propagiert und sieht, ist der christliche Glaube kraftlos, resp. ad absurdum geführt. Schlimm ist aber auch, dass sehr viele Gläubige verunglimpft werden weil sie politisch nicht kompatibel sind, und dass im Bestreben es den Muslimen recht zu machen, den verfolgten Christen nicht beigestanden wird, das ist beschämend und sehr traurig und mir absolut unverständlich.

Wolfgang Schneider | Do., 12. April 2018 - 17:26

Die Haltung der evangelischen Kirche nehme ich persönlich schon seit etlichen Jahren etwa in der Weise: Wofür müssen wir heute sein? wahr. Seit einiger Zeit hat sich die katholische Kirche offenbar dieser Position angeschlossen. Die Kirchen haben zwar geradezu die Pflicht, aus ihrer Sicht auch politische Ereignisse zu werten. Sie haben aber kein politisches Mandat, im Namen der Kirchenmitglieder politische Erklärungen abzugeben. Dafür sind die Parteien da, die aufgrund ihres Parteiprogramms für ihre Wähler sprechen dürfen.

Susanne antalic | Do., 12. April 2018 - 17:35

Die Kirchen haben sich IMMER an die Mächtigen angewanzt, den es geht bei dennen nur um Profit.

Kostas Aslanidis | Fr., 13. April 2018 - 21:15

Antwort auf von Susanne antalic

ich liebe ihre Kommentare. Ich lese sie immer mit Genuss. Grüsse.

Alexander_Voss | Do., 12. April 2018 - 17:49

"....tut am besten, sich zu lösen."

Eigentlich wäre es angesichts des hundertjährigen Jubiläums der Auflösung des Kaiserreichs und damit auch der Rechtsgültigkeit der Staatsleistungen an der Zeit, deren verfassungsmäßige Abschaffung endlich einmal durchzusetzen. Leider können wir darauf wohl lange warten. Die CDU kann sie schon ihrem Namen nach nicht fordern, und linkerseits herrscht auch beharrliches Schweigen im Walde. Keine Säkularisierung, nirgends...wenn es wirklich einen Grund gibt, sich für Deutschland zu schämen, dann ist es dieser theokratische Filz und die Tatsache, dass sich absolut niemand an ihm zu stören scheint.

Willi Mathes | Do., 12. April 2018 - 17:56

Wenn Gott erfährt, wer Ihn hier vertritt, dann - gnade Ihnen Gott !

Danke Herr Mai !

Reinhard Getzinger | Do., 12. April 2018 - 18:47

Die akademische Linke ist der Klerus des ancient Regime des beginnenden 21. Jhdt. Die Amtskirchen sind nur der christliche Zweig dieses vom Volk hohe Moralstandards einfordernden atheistischen Klerus.
Das ancient Regime, unscharf mit den 68ern umrissen, hat seinen Zenit überschritten und reagiert panisch vor dem abzusehenden Machtverlust. Wie vor fast 250 Jahren wird die wirtschaftliche Machtelite ihre Schäfchen ins Trockene bringen können, dem Klerus als intellektuelle Funktionselite wird das vermutlich weniger gelingen.
Das heißt, die christlichen Kirchen, die sich trotz Einflussverlust immer noch als Teil der Elite sehen, werden das Los des atheistischen Klerus teilen und diskreditiert sein.
Gerade dann, wenn wir es dringend brauchen würden, wird das Christentum als Symbol einer geteilten Geschichte und eines gemeinsamen Raumes Europa uns vielleicht nichts mehr zu sagen haben.
Michel Houellebecq´s "Soumission" steht als Menetekel an der Wand.

Alexander Mazurek | Do., 12. April 2018 - 18:47

… des frühen Christentums rund ums Mittelmeer fand gerade OHNE Unterstützung der Herrschenden, GEGEN ihren Willen und unter Verfolgung statt. Immer dann, wenn sich die institutionellen Kirchen an die Machthaber banden, verloren sie an Glaubwürdigkeit. Aktuell am Beispiel Polens zu beobachten. Aber das ist nur ein kleineres Teil des Problems, dessen größeres Teil ist bei den "Gläubigen" selbst zu finden, die sich aus Oppportunismus und Bequemlichkeit dem Zeitgeist hingeben, und ihren Trieben und Lastern, der entgleisten "Aufklärung" sei dank. Die Umkehr findet immer bei jedem einzelnen von uns statt und ist jederzeit möglich, schon im Judentum. Und auch die Philosophie lehrt handeln, nicht reden: An den Früchten werdet ihr sie erkennen.

Arne Bruhn | Do., 12. April 2018 - 19:26

Diese Kolosse können weder Sie noch andere ändern! Selbst wenn nur noch 2/3 "Gläubige" in der Kirche hocken, das Geld - auch der un- oder Andersgläubigen fließt "dank" des Reichskonkordats von 1934 mit dem Oberteufel Hitler verfassungsgerichtlich abgesichert weiter - und darauf kommt es an!!!
Ich bekam - als Nichtkirchenmitglied - die beste Erklärung zum Thema "Gott" von einem katholischen Pfarrer, der bei Begräbnis eines "seiner" Obdachlosen unvermittelt sagte.
"Glaubt ja nicht, dass der Herr da oben im Himmel hockt - der ist hier!" - und damit wies er auf die Herzgegend! Soll heißen 'Nur der einzelne Mensch, unabhängig vom irgendeinem Glauben, entscheidet durch sein Tun, ob es "Gutes" in der Welt gibt!' Bei uns im Plattdeutschen gibt es dazu sogar eine Redewendung: Doon (Tun) ist' Ding, snacken (reden) köönt wi all!
Die Kirchenoberen nennt ein Klosterpropst "Mundwerker" - und sieht seine Brüder und sich - zu Recht - als Handwerker. - Doon is'n Ding!!!

Detlev Bargatzky | Do., 12. April 2018 - 19:39

Auf diese Institution konnte sich der deutsche Staat immer schon verlassen, selbst im 3. Reich.

Da muss man sich keine Sorgen machen. Die Pfaffen wissen wo ihre Tröge stehen und sie werden sie sich auch weiter sichern.

Und im Gegensatz zu ihrem Religionsstifter waren und sind diese Leute auch sehr willig und biegsam.

Günter Johannsen | Do., 12. April 2018 - 20:17

Die evangelische Kirche mit einem linken Bischof an ihrer Spitze, der zu allem Übel noch - alle Probleme weggrinsend - dieser linksdominierte Regierung mit der früheren FDJ-Sekretärin als Kanzlerin "in den Himmel hebt", ist für mich unglaubwürdig. Dagegen schweigt der Bischof, wenn die Türkei völkerrechtswidrig mit deutschen Waffen einen illegalen Angriffskrieg gegen die Kurden führt. nimmt der Evangelische Kirche damit auf Dauer ihre Existenzberechtigung. Und: Eine Kirche, die Menschen mit eigener Meinung ausschließen will, braucht kein Mensch!
Ich empfehle ihm, das Kirchenlied zu verinnerlichen: "ich rede, wenn ich schweigen sollte..... ich schweige, wenn ich reden sollte"!

Günther Schulz | Do., 12. April 2018 - 20:31

Die Kirche in Deutschland verdient sehr gut an der gescheiterten Merkelschen Flüchtlingspolitik.In erster Linie ebenfalls als Profitunternehmen orientiert, verkaufen sie im Grunde genommen den Glauben, den sie meinen zu vertreten. Dieser finanzhungrige Moloch wird hoffentlich bald genauso überflüssig wie die Links-Grünen Weltverbesserer. Für den Glauben wird diese Kirche nicht benötigt.

Dimtri Gales | Do., 12. April 2018 - 20:41

als ihren von der Bibel vorgeschriebenen Dogmen zu folgen. Die Richtigkeit dieser Dogmen ist nicht bewiesen - man glaubt eben, oder man glaubt nicht, das ist wie bei den Kindermärchen. Heutzutage wirkt das unrealistisch, wir leben nicht mehr im 18. oder 19. Jahrhundert.
Kirche und Staat sind traditionsgemäss eng verbunden; Wo Macht und Geld ist, da ist auch die Kirche - jedenfalls war es bis in der jüngeren Vergangenheit so. In den heutigen säkularisierten Gesellschaften hat die Kirche nichts in der Politik zu suchen. Sie hat bewiesen, dass sie keine Modellstrukturen für die Gesellschaft bieten kann; dazu ist sie zu altertümlich, realitätsverweigernd und fehlerbelastet.

Adorján Kovács | Do., 12. April 2018 - 21:50

Aus den meisten Kommentaren geht hervor, dass den Menschen gar nicht mehr bewußt ist, dass Kirche nicht die Amtskirche ist oder Würdenträger und Ähnliches, sondern SIE SELBST! Deshalb ist es absurd, auszutreten. Wer austritt, hat eigentlich nie geglaubt und sollte sich das auch eingestehen. Wenn der Kirche der Glaube ausgeht, heißt das genau, dass die Menschen nicht mehr glauben. Sie beten nicht mehr, bilden sich nicht im Glauben fort, gehen nicht zum Gottesdienst usw. Dann stirbt der Glaube ab. Das hat nichts mit der Amtskirche zu tun, das ist ein schlimmes Symptom des nihilistischen, relativistischen und konsumistischen Westens. Und dann passiert es eben das, was heute passiert: Das Sinnvakuum wird von Anderen gefüllt.

Sehr geehrter Herr Kovacs
Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Letztlich ist Nihilismus und Relativismus die Ursache des Glaubensverlusts und des Niedergangs. Dass sich die Zivilgesellschaft hilflos über die fortschreitende Islamisierung aufregt, berührt mich eigenartig. Gerade die entkirchlichte Gesellschaft schafft erst das Vakuum mit seiner Sprachlosigkeit, die nicht in der Lage ist, dem Islam zu <<begegnen>>. Zurück zum Versagen der Kirche heute. Jede/r Gläubige weiss: Schon die <<Urväter>> des christlichen Glaubens hatten ihre menschlichen Schwächen und ihre Grenzen. Denken wir an das Versagen der Jünger - v.a. beim Prozess Jesu. Trotzdem hat Gott solchen oft unzulänglichen Menschen - Sünder und Heilige - seine Heilsbotschaft anvertraut. Ausserdem: rein quantitativ ist die Kirche weit mehr als die Zahl der kirchlichen Amtsträger in Deutschland.

Christoph Wirtz | Do., 12. April 2018 - 23:06

... an die pseudo-humanistische Coverstory drangehängt, die den Deutschen die aktuell erlebte Massenimmigration "moralisch" schmackhaft machen soll. Für mich sind Aktionen wie "Unser Kreuz hat keine Haken" Entgleisungen, und sie tragen zur Spaltung der Gemeinschaft der Gläubigen bei. Die Kirchen sind, wie fast immer, auf Seiten der Mächtigen.

Bettina Federlein | Do., 12. April 2018 - 23:37

Die Kirchen folgen nur konsequent dem Weg, den sie immer gegangen sind. Dem des Geldes. Ob Kreuzzüge oder Flüchtlingskrise, die Kirchen haben stets reichlich verdient.

Dieter Erkelenz | Fr., 13. April 2018 - 07:25

"Zu unserem abendländischen Erbe gehört der schiere Wahnsinn.
Soll ich Ihnen Einzelheiten der kirchlichen Beteiligung daran aufzählen.
"Ausübung seelischer und körperlicher Grausamkeit.
Verfolgung und Ächtung Unschuldiger. Volksverdummung .
Machtanmaßung. Wissenschaftsunterdrückung.Mordanstiftung.
Frauenfeindlichkeit. Spitzel-, Intrigenwesen. Kriegshetze und Kriegsführung.
Todesurteil und Massenexekution. Folterbestialität. Schweigen von Lug und Betrug ohne Ende.
Keine Einrichtung hat davon so viel vorzuweisen wie die christliche Kirche.
Ihre Werke der Liebe wiegen es nicht auf.
Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte.Geht hin und findet andre Gestalt: Es ist die ganze
Kirchengeschichte ein Mischmasch von Irrtum und Gewalt." (Bergel: Die Wiederkehr der Wölfe)

Wolfgang Lang | Fr., 13. April 2018 - 09:00

Fakt ist die beiden steuerfinanzierten Amtskirchen haben fertig. Theologisch ist da gar nichts mehr. Ideologisch sitzen sie auf dem falschen Pferd. Logisch waren sie eh noch nie. Was morsch, korrumpiert und verrottet ist, muss irgendwann zusammenbrechen und untergehen. Dieser Moment kann sehr schnell kommen. Meist wenn die Dekadenz ihren Gipfelpunkt erreicht hat.

Willi Mathes | Fr., 13. April 2018 - 11:26

Die Konfessionen sollen " die Kirche im Dorf lassen !"

Raus aus der Politik !

Freundliche grüsse

Walter Meiering | Fr., 13. April 2018 - 11:56

... so tönten die christlichen Kirchenvertreter anlässlich des letzten AfD-Parteitags in Köln. Wohlgemerkt gegenüber einer legalen politischen Partei, die einen gesetzlich vorgeschriebenen Parteitag abhielt. Ein typisches Beispiel für das lauwarme Mitläufertum, das große Teile der christlichen Amtskirchen (nicht alle Gläubigen wohlgemerkt !) zu jeder Zeit und unter jedem politischen Regime gezeitigt haben. Und ja: im Nationalsozialismus hatte das Kreuz in diesem Sinne sehr wohl Haken.

Jürgen Lehmann | Fr., 13. April 2018 - 11:59

Ich bin evangelisch jedoch nicht aktiv am Kirchengeschehen beteiligt.
Mir graust jedoch davor, wenn die Kirchen bei uns „Tod geredet“ werden und der Islam am Ende die dominierende Religion bei uns wird!!!

Die Kirchen werden nicht "totgeredet"!
Die schaffen sich durch ihr falsches Handeln inclusive ihres Appeasements zum Islam ganz von alleine ab.

Doris Knops-Vehling | Fr., 13. April 2018 - 15:05

Der Kommentar von W. Tröbner spricht mir aus der Seele. Jahrzehntelang habe ich mich ehrenamtlich in der Katholischen Kirche engagiert. Aber spätestens nach der erbärmlichen Vorstellung von Kardinal Marx und Bedford-Strohm in Jerusalem bin ich auf Distanz zur Amtskirche. Wie soll ich Firmlingen erklären, dass man als Christ mutig seinen Glauben bekennen soll, wenn die beiden hochrangigsten Vertreter der christlichen Kirchen in Deutschland ihre Amtskreuze ablegen, angeblich "aus Respekt" vor den jüdischen und moslemischen Gastgebern- aber nicht aus Respekt vor den Menschen, die in 2000 Jahren Christentum ihr Leben gelassen haben, weil sie sich offen zu ihrem Glauben bekannt haben. Und so jemand will uns noch Vorbild sein?
Auch wäre es an der Zeit, dass die Kirchen sich für die stark diskriminierten Christen im Nahen Osten und Nordafrika einsetzen anstatt sich hier bei Imamen anzubiedern, die von der türkischen Religionsbehörde entsandt wurden, um vor den "Ungläubigen" zu warnen.

Sabine Bauer | Fr., 13. April 2018 - 19:55

Das Zusammenspiel rot-grüner Politik und Kirche in Deutschland bildet eine unselige, zeitgeistige Symbiose.
Herr Bedford-Strohm, sitzt in polit. Talkshows, läßt keinerlei Zweifel an seiner polit. Ausrichtung und wirbt so indirekt massiv für ein polit. Spektrum. Das grüne Führungs-personal argumentiert plötzlich "christlich" um den moralischen Impetus ihrer Ideologie zu unterfüttern.
Vor Jahren noch undenkbar!
Die heutige EKD ist links-vergrünt, die Themensetzungen sind nahezu identisch: Flüchtlinge, Gender, Klimapolitik.

Austreten oder ausharren?

Heinrich Böll formulierte seinen Kirchenaustritt so:

"Ich bin aus der Körperschaft der Kirche ausgetreten - nicht aus ihrem Körper"

ingrid Dietz | Fr., 13. April 2018 - 21:00

"Jede Religion ist anachronistischer Aberglaube ! "

Übrigens: ich habe schon vor Jahrzehnten dem Kirchen-Verein mein Kündigung geschickt !
Und ich habe es bis dato NICHT einen Tag bereut !

Matthias Wohlfarth | Sa., 14. April 2018 - 19:36

Die Amtskirchen stehen von der Leitung, der Ausbildung und Absicherung der Pastoren als Beamte und der Finanzierung her dem biblischen Geist entgegen. Sie haben Gutes und Schlechtes bewirkt und historisch eben doch den Rahmen für christliche Entwicklung gegeben - mit viel Segen und leider auch viel nachwirkendem Fluch.
Daß sie sich mit ihrem Pharisäertum, ihrer Verheiratung mit dem Zeitgeist (Fürst dieser Welt) und ihrer Gottlosigkeit selbst weithin abschaffen, dient dem Wachstum der freien Kirchen, die nicht staatsabhängigund zu 90 % bibelorientiert sind. Darum sucht Euch lebendige, glaubwürdige freie Kirchen. Das Reich Gottes hat sich nicht am die Amtskirchen gebunden. Der Geist weht, wo er will. So werden auch die Amtskirchen schneller zur Umkehr gezwungen.

Martin Schau | So., 15. April 2018 - 21:43

Beide Staatskirchen (vom Küster bis zum Kardinal) haben landauf, landab kritische Patrioten (AfD, Pegida, Identitäre Bewegung etc.) als Staats- und Glaubensfeinde ausgemacht. Selten waren sich die Damen und Herren Berufs-Christen so einig in der politischen Be- und moralischen Verurteilung. Man tut deshalb alles im Kampf gegen Ausgrenzung, Hass, Intoleranz, Gewalt, Homophobie und Islamophobie. Der Kampf gegen Rechts und für illegale Masseneinwanderung ist für sie vollkommen legitim und jegliche Zweifel unangebracht. Im Gegenteil, hierbei ist alles erlaubt: Der bessermenschliche Zweck heiligt auch noch die perfidesten Mittel.