
- Die Inflation kehrt zurück
Die Verbraucherpreise sind im Juli sprunghaft gestiegen. In Deutschland kletterte die Inflationsrate auf 3,8 Prozent. Trotzdem hält die EZB an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Was das für Ihre private Geldanlage bedeutet, erklärt unser Kolumnist Daniel Stelter.
Endlich kehrt sie zurück, die Inflation. Haben uns doch die Notenbanken, allen voran die EZB, in den letzten Jahren erklärt, die Inflationsrate wäre zu tief und deshalb müssten sie die Zinsen unter null senken und für Billionen Staatsanleihen aufkaufen. Was sie nun, da die Inflation anzieht, dennoch fortsetzen, denn schließlich wäre alles „noch zu unsicher“ und man müsse die verpasste Inflation „nachholen“. Das alles sei völlig unproblematisch, ist doch der Anstieg der Preise durch Störungen in den Lieferketten durch Corona bedingt und damit „vorübergehend“.
Abgesehen davon, dass auch eine „vorübergehende“ Inflation die Ersparnisse entwertet, stellt sich die Frage, ob die Inflation wirklich nur ein kurzes Gastspiel gibt. In der Tat spricht einiges für vorübergehende Effekte, weshalb schon 2023 wieder die Sorge vor zu tiefer Inflation die Diskussion beherrschen könnte. Andererseits zeichnet sich eine Trendwende bei entscheidenden Rahmenbedingungen ab, die dafür spricht, dass dieses Jahrzehnt mit höheren Inflationsraten endet.