Graue Wölfe in Wien : Warum werden die nicht verboten? Ende Juni griffen die „Grauen Wölfe" in Wien Teilnehmer einer kurdischen Demo für Frauenrechte an. Die Kundgebung war zwar eine Provokation, doch die Gegenwehr überforderte sogar die Polizei. Seyran Ates über einen Konflikt, der sie 1984 fast das Leben gekostet hätte. VON SEYRAN ATEŞ
Rechtsextremismus im Kommando Spezialkräfte : AKK schließt KSK: Ein Armutszeugnis Die faktische Stilllegung der Elitetruppe von Calw durch die Verteidigungsministerin offenbart einmal mehr das verschämt-schwierige Verhältnis Deutschlands zu seiner Armee. So mutig und beherzt, wie Kramp-Karrenbauers Schritt aussieht, ist er nicht. VON CHRISTOPH SCHWENNICKE
Rechtsextremismus im Kommando Spezialkräfte : „Es schmerzt mich in der Seele“ Nach Rechtsextremismus-Vorwürfen gegen das Kommando Spezialkräfte will die Verteidigungsministerin nächste Woche über die Zukunft der Elitetruppe entscheiden. Eine Auflösung ist nicht ausgeschlossen. Helmut Willmann hat das KSK einst mitaufgebaut. Er plädiert für einen anderen Weg. EIN INTERVIEW MIT HELMUT WILLMANN
Ein Jahr nach dem Mord an Walter Lübcke : Die Terrorgefahr steigt Heute vor einem Jahr wurde der hessische Regierungspräsident Walter Lübcke ermordet. Der Täter, ein vorbestrafter Rechtsextremer, war den Behörden vom Radar gerutscht. Der Mord hat die Hemmschwelle für Gewalt gegen Politiker gesenkt, auch von Links. VON FLORIAN HARTLEB
Streit in der AfD um Kalbitz : Juniorpartner der CDU oder völkische Fundamentalopposition? Der Kampf Meuthen gegen Kalbitz/Höcke ist bereits der dritte Richtungsstreit der noch jungen AfD. Wobei man nie genau weiß, ob es dabei um politische oder persönliche Fehden geht. So oder so: Im Grunde ist Meuthen bereits gescheitert. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Rechtsextreme in der Coronakrise : „Man greift zurück auf die Rhetorik aus dem Nationalsozialismus“ Die Coronakrise stellt Rechtsextremisten auf eine harte Probe. Weil der Feind unsichtbar ist, finden sie keine Strategie, um sich als Retter zu profilieren. Warum die Gefahr durch die Szene trotzdem nicht unterschätzt werden darf, erklärt die Extremismusforscherin Natascha Strobl. INTERVIEW MIT NATASCHA STROBL
Anschlag von Hanau : Der Kampf gegen Extremisten braucht Demokraten Am heutigen Donnerstag findet im Bundestag eine Debatte zu Hanau statt. Die Bundesregierung betont, wie ernst sie ihren Kampf gegen Rechtsextremismus nimmt. Die Frage ist allerdings, ob sie dafür die richtigen Partner hat, schreibt Ahmad Mansour. EIN GASTBEITRAG VON AHMAD MANSOUR
Politisches Klima : Das ist Verleumdung Nicht erst seit Hanau steht der Vorwurf im Raum, dass die Verfolgung von Terror mit der Diskriminierung der politischen Gesinnung einher geht. Schon Heinrich Böll verwies auf ein „Klima der Denunziation" – was er wohl heute sagen würde? KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
Anschlag von Hanau : Trifft die AfD eine Mitschuld? Seit dem Anschlag von Hanau steht die AfD am Pranger. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat gesagt, sie sei mitschuldig an den Morden des Attentäters. Der war offenkundig psychisch krank. Aber entlastet das die Partei? VON ANTJE HILDEBRANDT
Rassistischer Terror in Hanau : „Ey Alter, was geht hier ab?“ Vor einem Jahr herrschte nach den tödlichen Schüssen von Hanau in der Stadt Ausnahmezustand. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier warnte, die Politik müsse rechtsextremistischen Anfängen wehren. Die Bürger waren schockiert, traurig und wütend. So war die Stimmung damals. VON ANTJE HILDEBRANDT, HANAU
Anschlag von Hanau : „Eine Kollektivierung des Amoklaufs“ Wie lässt sich rechtsextremistisch motivierte Radikalisierung früher erkennen? In rund 80 Prozent der Fälle hat das Umfeld vorher etwas mitbekommen, sagt Nils Böckler vom Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement. Gründe für das Schweigen gebe es viele. Eine wichtig Regel sei: Prävention statt Denunziation. INTERVIEW MIT NILS BÖCKLER
Anschlag von Hanau : Wie umgehen mit dem Phänomen „einsamer Wolf“? Auch Hanau zeigt: Um sich zu radikalisieren, reicht bereits ein Internetzugang. Anschläge von „einsamen Wölfen“ werden auch durch mehr Personal in den Sicherheitsbehörden kaum verhindert werden. Wie man mit dieser Form des Terrors umgehen könnte, zeigt das Beispiel Norwegen. VON FLORIAN HARTLEB
Rechter Terror in Hanau : Feinde des Lebens Der Täter von Hanau tötete aus rassistischen Motiven. Auch wenn es in diesem Land Extremisten im linken Spektrum gibt – der gestrige Abend hat wieder einmal gezeigt: Die weitaus größere Gefahr kommt von der anderen Seite. Und dieser rechte Terror ist nicht zu relativieren. VON MORITZ GATHMANN
Debattenkultur : „Die Aussage ,ich bin rechts' ist sozialer Selbstmord“ Das Thüringen-Debakel hat die Frage aufgeworfen, wo die Grenze nach rechts verläuft. Die „Neue Zürcher Zeitung“ kritisiert, dass die Medien diese Grenze mit unscharfen Begriffen ständig selbst verwischen – mit verhängnisvollen Folgen für den Diskurs. EIN FUNDSTÜCK VON ANTJE HILDEBRANDT
Krach in der CDU in Sachsen-Anhalt : „Wie weit soll denn die Toleranz mit der AfD noch gehen?“ Weil der Vize-Chef der CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt laut über eine von der AfD tolerierte Minderheitsregierung nachgedacht hat, ist sein Parteikollege aus dem gemeinsamen Büro ausgezogen. Es ist derselbe Wahlkreis, der den Ex-Neonazi Robert Möritz protegiert hatte. Aber wem ist damit geholfen? INTERVIEW MIT KEES DE VRIES