Eine Bibliothek in Bologna / dpa

Stefan aus dem Siepen: „Wie man schlecht schreibt“ - Hommage an das Geglückte

Stilkunden für gutes Schreiben gibt es in großer Zahl. Aber eine Anleitung, wie man schlecht schreibt, braucht man die wirklich? Gewiss, wenn sie so charmant und amüsant daherkommt wie das neue Buch von Cicero-„Flaneur“ Stefan aus dem Siepen. Stilistische Missgriffe lassen sich auch bei den Großen der Literaturgeschichte finden.

Autoreninfo

Ulrike Moser ist Historikerin und leitet das Ressort Salon bei Cicero.

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Nein, einfach hat er es sich gewiss nicht gemacht. Schließlich hätte er sich auch einfach die Bestsellerlisten hinauf- und hinunterlesen können. Und wäre sicherlich ohne größeren Aufwand fündig geworden. Stattdessen: Goethe, Thomas Mann, Hermann Hesse, Friedrich Nietzsche und so viele andere, die über jeden Zweifel erhaben schreiben können. Und die sollen nun Gewährsleute für ein Buch sein, das den Titel trägt „Wie man schlecht schreibt. Die Kunst des stilistischen Missgriffs“? 

Geschrieben hat es Stefan aus dem Siepen. Cicero-Leser kennen ihn als den „Flaneur“, der geistreich und gewitzt Beobachtungen aus seinem Alltag festhält. Auch in seiner monatlichen Kolumne geht es oft um Stilfragen. Zieht man sich wirklich nicht mehr gepflegt an, wenn man die Oper besucht? Seit wann legen die Fahrgäste der 1. Klasse in der Bahn ihre Füße auf die Sitze? Oder warum wird man in E-Mails neuerdings immer geduzt?

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Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Juni 2023 - 20:01

Der Flaneur mag sich die "unzähligen" Schriftsätze grüner Politiker vornehmen. Ihr Promotionen, Dissertationen, Prüfungsarbeiten usw. Ich könnte mir vorstellen, er könnte ein Werk schaffen, das ihn bis an sein Lebensende beschäftigen dürfte und viel Geld einbringen könnte. Wer allein die vielen Einzelvideos und Zusammenschnitte von Reden und Auftritten grüner Politiker im Netz verfolgt, braucht weder Satire noch Ghostwriter. Man braucht nur eines. Die Fähigkeit eines Olaf Scholz, einfach vergessen, dass es deutsche Politiker sind, die unser Volk vertreten. Dann sind die Tränen in den Augen der Leser, ein humorvoller Verdienst grüner Politiker, so ganz ohne Bildung und Lebenserfahrung. Also frisch ans Werk Herr aus dem Siepen.