
- Musik zwischen Romantik und Größenwahn
Bei unserem Genusskolumnisten mag sich Adventsstimmung nicht so richtig einstellen. Und statt einem weihnachtlichen Konzert wollte er lieber eine vermeintlich „große Symphonie“ hören. Doch mit der Symphonie Nr. 3 von Gustav Mahler hat er gehörig daneben gegriffen.
Der Dezember soll ja eigentlich ein Monat der Besinnlichkeit und der Vorfreude auf das Weihnachtsfest sein. Doch die allgemeine Stimmung ist anscheinend anders, so jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Viele Menschen wirken eher angespannt oder gar ausgelaugt, die einschlägigen Dekorationen wirken eher abgeschmackt bis deplatziert.
Der Dezember ist auch ein Monat der Musik, denn in allen Epochen haben sich vor allem europäische Komponisten in irgendeiner Form der Advents- und Weihnachtsgeschichte gewidmet. Für viele Laienchöre, besonders jene der Kirchengemeinden, ist es der Höhepunkt des Jahres. Viele Monate haben sie sich auf die Aufführung recht großer Werke vorbereitet, oftmals einschlägige Kantaten von J.S. Bach oder Teile des „Messias“ von G.F. Händel. Verbunden mit der nervigen Bedudelung mit „poppiger“ Weihnachtsmusik kann das aber schnell zu einem Overkill an wirklich oder vermeintlich weihnachtlichen Klängen führen.