Komiker Hirschhausen in der Anatomischen Sammlung der Berliner Charité / Dominik Butzmann

Öffentlich-Rechtliche - Das Hirschhausen-Syndrom

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten berufen sich gerne auf Unabhängigkeit und Integrität. Doch manch ein Star von ARD und ZDF ist in Interessenkonflikte verstrickt. Ein Paradebeispiel: Fernseharzt Eckart von Hirschhausen.

Autoreninfo

Cornelia Stolze ist Wissenschafts- journalistin in Hamburg.

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Die Empörung war groß. Ein Eklat, ein übles Schauspiel, regelrechter Betrug sei das Interview der Pro7-Moderatorin Linda Zervakis mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Digitalmesse re:publica 2022 gewesen. So lautete der Vorwurf zahlreicher Medienmacher, nachdem Anfang März bekannt geworden war, dass Scholz seine Fragestellerin nicht nur selbst für den Auftritt ausgesucht hatte. Zervakis hatte für diesen und einen weiteren Einsatz im November 2022 auch insgesamt mehr als 12.000 Euro vom Kanzleramt erhalten. 

„Keine Spur von Unabhängigkeit“, prangerte ein Kommentator des Tagesspiegel das Verhalten der Journalistin an. Zervakis habe sich zu Scholz’ Gehilfin gemacht. „Regierungs-PR, die als journalistische Fragestunde verkleidet wurde.“ Alles Fake, erlogen von vorn bis hinten, ereiferte sich auch die CDU-Bundestags­abgeordnete Ingeborg Gräßle. 

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Christa Wallau | Do., 1. Juni 2023 - 12:40

darauf kommt's doch an, oder?

Nein - ehrlich - geht es eigentlich noch verrückter?
Was sich inzwischen alles "wissenschaftlich" bzw. "Wissenschaftler" nennt, das ist abenteuerlich.
Und wie viele auf dieser populistischen Welle mitschwimmen und dabei unverschämt Geld abschöpfen, das ist erschreckend. Es dürfte sich um Millionen handeln.
Die Verflechtungen zwischen den meisten Forschern, der Politik und der Pharma-Industrie sind derart eng, daß kein Mensch mehr unterscheiden kann zwischen den wenigen Ergebnissen neutraler (unabhängiger) Forschung und den vielen Veröffentlichungen, hinter denen ein weltweites, geschicktes Marketing steckt.
Die Selbst-Vermarktung eines Eckart von Hirschhausen ist nur ein kleiner Fisch im großen Weltenmeer.
Die Gesundheit der Menschen - wenn es überhaupt noch um sie geht - rangiert ganz
weit hinten, besonders bei der WHO.
Erst kommt der Profit, dann die Moral. SO sieht's aus.
Lauterbach & CO. (= seine treue Clique) sitzt weiter fest im Sattel...

Jens Böhme | Do., 1. Juni 2023 - 13:30

Ich glaube von Hirschhausen, wenn er keine Interessenkonflikte bei sich sieht, solange der Geldhahn sprudelt.

. . . und nein, Herrn Hirschhausen würde ich nicht mal eine Schuld geben - die alleinige Schuld an diesen Interessenkonflikten liegt im gesamten System, die diese Konflikte ermöglichen. Herr Hirschhausen nimmt nur mit, was ihm geboten wird, und das ist im gewissen Sinne legitim und in diesem Fall sogar von Herrn Prof. Lauterbuch gedeckt.

Peter William | Do., 1. Juni 2023 - 21:53

leider scheint es auch bei E. v. Hirschhausen so zu sein. Die Gagen die mit zunehmender Bekanntheit fällig werden als absurd zu beschreiben wäre ein unangemessene Untertreibung. Aber wundert das irgendwen bei unserem ÖRR? Manche nennen ihn grünrot versifft, dass trifft zu ist aber zu wenig präzise. Wenn ein Kai Gniffke meint, der aktuelle Rundfunkbeitrag sei eine Gnade und die Öffentlichen mit Weltkonzernen wie Netflix konkurrieren wollen denke ich an ganz andere Vokabeln. Vetternwirtschaft, Selbstbedienung, Geldverschwendung, Hybris, Selbstherrlichkeit, Ignoranz und vor allem eine besserwisserische und moralisierende Abgehobenheit bei kompletter Unfähigkeit, siehe EVSC, die wohl nur für ein Gremium zutreffen kann das sich selbst verwaltet und unabhängig von jeglicher Kontrolle, auch marktwirtschaftlicher, vor sich hinwurschtelt auf unterstem Niveau. Eine Reform ist nicht nur überfällig sondern wirklich dringend nötig um die Glaubwürdigkeit dieser ehemaligen Institution wiederherzuste

Achim Koester | Fr., 2. Juni 2023 - 08:05

Geht dieser Preis auf den berühmten Baron zurück, der z.B. auf der Kanonenkugel ritt? Dann ist er mehr als verdient, und ich wüsste noch weit mehr Kandidaten zu nennen, nicht nur bei ARD und ZDF.

hermann klein | Fr., 2. Juni 2023 - 12:08

So sind sie halt unsere Hypermoralisten im gebührenfinanzierten grün/linken Mainstream-Staatsfernsehen: HIRSCHHAUSEN, Böhmermann, Resch, Restle, Lanz usw.
Es ist behaglicher, dazu fiskalisch gewinnbringender „die Maus zu befragen“ als täglich in seiner Arzt-Praxis Kranke und Hilfsbedürftige zu behandeln - Komiker-Dr. Hirschhausen-.

Brigitte Miller | Fr., 2. Juni 2023 - 13:55

für diese Darstellung der Verhältnisse.
Angesichts der Realität ist es abenteuerlich, Herrn von Hirschhausen in Zusammenhang mit Wissenschaft zu bringen, so beliebt er auch sein möge.
Ob seine Blutgerinnsel, die er dann mit HELP-Apherese behandeln liess (und die er unverzüglich als Mittel der Wahl empfahl für diese Problematik ) wirlich von Covid-19 stammten oder nicht doch von der "sicheren Impfung", sei dahingestellt. Obduktionen an Geimpften sprechen eher für diese Version.
Und ob eine Atemwegserkrankung eine derartige Panik verdient, schaut man die IFR-Berechnungen von John Ioannidis an, eine derartige Verunglimpfung durch einen Mediziner von Andersdenkenden, ist eine berechtigte Frage.