- Am Pilgerort der Atlantiker
Am 6. Juni 1944 lancierten die Alliierten mit der „Operation Overlord“ den Sturm auf das Nazi-Regime. Seither haben sich die Fronten radikal verschoben, wie ein historischer Blick auf die Zeremonien in der Normandie zeigt.
Am D-Day des 6. Juni 1944 – das „D“ steht ganz einfach für den Tag – überquerte eine Armada aus 132.000 amerikanischen, britischen, kanadischen, polnischen und französischen Soldaten im Morgengrauen den Ärmelkanal, um in der deutsch besetzten Normandie einen Brückenkopf für die Rückeroberung Europas zu bilden. Unter hohen Verlusten setzten sie sich an fünf Landungsstränden wie Omaha Beach fest. Am Abend zeigte sich, dass die „Operation Overlord“ gelungen war. Die Wehrmacht, die den Angriff aufgrund alliierter Täuschungsmanöver an einem anderen Ort erwartet hatte, leistete noch monatelang Widerstand, bis sie sich aus Frankreich zurückziehen musste. Im Mai 1945 endete der Krieg mit der Kapitulation des Nazi-Regimes. Doch die Geschichte geht weiter – ablesbar an der Entwicklung der runden Gedenktage rund um den „Längsten Tag“, wie der bekannteste D-Day-Film von 1962 heißt.
1984: Sowjetische Gegenpropaganda
Die Sowjetunion stört sich an den D-Day-Feiern westlicher Nationen an den Landungsstränden. Die Sowjetpropaganda behauptet in ihren Kampagnen, die Normandie-Landung sei „historisch nebensächlich“ gewesen; die Entscheidung sei vielmehr an der russischen Front gefallen. Die Amerikaner und Briten hätten die Normandie-Landung zudem bewusst verzögert, um die Sowjetunion durch die Wehrmacht ausbluten zu lassen.
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Seien wir ehrlich, Deutschland ist an der Sowjetunion zerschellt, nicht an den westlichen Alliierten. Diese mussten auch mit Bodentruppen in Europa eingreifen, sonst wäre Europa bis zum Atlantik sowjetisch geworden. In WK2 ging es um Vieles, nur nicht um Moral. Der Westen war mit Stalin verbündet, und Stalin war nicht weniger massenmörderisch als Hitler. Hitler war ein Ungeheuer, aber kein größeres Ungeheuer als Stalin oder Mao. WK2 war der Kampf der etablierten Imperien gegen drei Staaten, die ebenfalls Imperien errichten wollten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Als Deutscher würde ich niemals an solchen Siegesfeiern unserer Gegner teilnehmen, und ich würde auch die Soldatenfriedhöfe der Wehrmacht besuchen, selbst wenn dort Angehörige der SS liegen. Diese jungen Männer haben für ihren politischen Irrtum mit dem Leben bezahlt. Die Schuld ist getilgt. Mögen sie in Frieden ruhen.
Genau so ist es, die Generationen die die NS-Zeit mitgemacht haben, sei es aktiv aus "Überzeugung", durch Verblendung, oder sei es durch ängstliche Mitläuferschaft oder mangelnden Widerstand, sie alle haben ihren Preis dafür bezahlt.
Heute ist Vergebung und Aussöhnung mit diesen Generationen angesagt, statt verbissenes Jagen jener, denen man das frühere Versagen als Nazi-Stigma anhängt, um sich mit genau den damaligen Methoden heute gratis Heldenmut zu attestieren.
80 Jahre ist es her, dass die Alliierten in der Normandie landeten und der Endkampf gegen Deutschland begann. Trotzdem dauerte es noch viele Monate, bis Nazi-Deutschland besiegt war. Diese größte Niederlage eines Landes in der Weltgeschichte war aufgrund der verbrecherischen Taten verdient - aber die Folgen tragen wir bis heute. Deutschland ist nicht frei in seinen Entscheidungen, die USA bestimmen und steuern unsere Politik. Nur Schröder hat sich einmal dem Diktat widersetzt. Unsere finanziellen Belastungen bis heute wirken nach wie ein „Versailler-Vertrag“. Wir finanzieren die EU, es gibt die berüchtigten Target-Konten, wir zahlen Entschädigungen, wir leisten Entwicklungshilfe, wir nehmen die meisten Flüchtlinge auf, wir stützen die Rentenversicherung von Frankreich und Italien und wurden durch Sprengung der Pipeline von billiger Energie abgeschaltet. Fazit: Der Krieg ist lange vorbei, aber die Nachwirkungen werden uns für immer begleiten, es ist eine Art von Naturgesetz.
Was sagt uns das über unsere Verbündeten? Schon längere Zeit keinen Krieg mehr gewonnen? Was sagt uns das über uns? Right or wrong my country? Definitiv nicht, aber auch die Kriegsverbrechen und der Holocaust sind aus meiner Sicht kein Grund die Landung der Alliierten zu bejubeln, zumal die Kriegsverbrechen der Deutschen sehr viel gründlicher aufgearbeitet wurden als die Kriegsverbrechen an den Deutschen. Bis hin zu dieser unsäglichen Einteilung in Täter- und Opfervölker. Sippenhaft hoch drei. So etwas kann zu antideutschem Rassismus führen (habe schon mit 14 in England was auf die Schnauze gekriegt, weil ich Deutscher war), deswegen sind da die Mittel der Diplomatie gefragt. Ein paar Worte des Bedauerns und im Hintergrund halten, sind da wohl die passende Strategie.
Ohne die Sowjets hätte Deutschland nicht kapituliert. Hitler dachte, dass er mit den Westmächten separat fertig wird. Deshalb die Ardennenoffensive. Wer war bei der Kapitulationsunterzeichnung in Karlshorst dabei? Amerikaner? Die hatten vorher mit einer Teilkapitulation unter Admiral Dönitz den Krieg beendet. Jetzt so zu tun, als wären die Westmächte die alleinigen Sieger ist pure Geschichtsfälschung. Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Krieges. Sie war es auch, die Mehrheit der Wehrmacht zur Kapitulation zwang. Schließlich unterzeichnete GFM Keitel die Urkunde. Großbritannien und die USA hätten schon damals den Krieg gegen die Sowjets am liebsten weitergeführt. Bestrebungen gab es. Denn ihr Hauptfeind war nicht Adolf Hitler, sondern Stalin. Man konnte es nur den eigenen Völkern damals nicht klarmachen. Nun jetzt, 80 Jahre später versucht man es aufs Neue. Der Reichtum Russlands lockt die Aasgeier allzu sehr.
die Westalliierten zum separaten Frieden zu bewegen, um dann gemeinsam oder allein seine Kräfte an der Ostfront zu konzentrieren.
Ob Gb und die USA am liebsten zum Krieg gegen die SU übergegangen wären, steht in den Sternen. Zumal letztere zugesagt hatte, 3 Mon. (Truppenverlagerung) nach Kriegsende in Eur. den Nichtangriffsvertr. mit Japan zu kündigen und ihm den Krieg zu erklären (Angr. auf die jap. Kräfte in der Mandschurei).
Die US-Atombombenabwürfe u. die anglo-amer. Bombardements z.B. DD, C und MD (absehbar in die SBZ eingehende "Großstädte") darf man als giftige Geschenke betrachten. Die USA zeigten ihre "Wunderwaffe" falls die Nachkriegsgestaltung nicht "gut" laufen sollte. Lt. MDR-Dokumentation sagte Churchil Stalin, dass die Bombardierungen den sowj. Truppen gegen die Wehrmacht helfen sollten. Ob dieser es wünschte, wurde nicht thematisiert. Zudem wird Ch. in den Mund gelegt, er wollte St. die Fähigkeit seiner Luftwaffe, insbesondere der Bomber, zeigen, siehe US-A-Bomben.
"Ohne die Sowjets hätte Deutschland nicht kapituliert. Hitler dachte, dass er mit den Westmächten separat fertig wird."
Hitler dachte viel und lag sehr oft falsch! So auch mit der "Ardennenoffensive", die allenfalls als Verzweiflungstat zu verstehen war. Kein einziger der Generäle glaubte mit den Westmächten fertig zu werden.
"Jetzt so zu tun, als wären die Westmächte die alleinigen Sieger ist pure Geschichtsfälschung."
Wie kommen Sie darauf? Das behauptet niemand!
"Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Krieges."
Nein! Die Amerikaner trugen die Hauptlast! Nur durch die immense Wirtschaftskraft konnten Nazi-Deutschland und Japan letztendlich gleichzeitig besiegt werden.
Die Sowjetunion hat vom Lend-Lease-Act der USA profitiert und hätte ohne diesen nicht bestehen können.
"Nun jetzt, 80 Jahre später versucht man es aufs Neue. Der Reichtum Russlands lockt die Aasgeier allzu sehr."
Das ist doch vollkommener Nonsense! Was für ein Reichtum? Russland hat ein BIP zw. Spanien und Italien!
"RF-Reichtums" sind "verkürzt". In die Hauptlast kann man auch die menschl. und wirtschaftl. Verluste (Zerstörungen) einbeziehen, bezgl. des Reichtums z.B. auch die Bodenschätze.
Die "Ardennenoffensive" brachte die Westalliierten durchaus in eine brenzlige Lage, jedenfalls bat man Stalin um die Vorverlegung der sowj. Frühjahrsoffensive 45. Der Bitte kam er nach, was jedoch aufgrund der veränderten Wetterlage im Westen (Aufklaren des Himmels machte den anglo-amer. Luftwaffeneinsatz wieder effektiver) nicht mehr von milit. Bedeutung war.
Wie groß der US-Beitrag an den sowj. milit. Kapazitäten war, ist umstritten und schwankt je nach Quelle zw. 5 und 20 %. Mir ist nicht bekannt, ob die US-Waffenlieferungen schon in der Schlacht vor Moskau (Nov./Dez. 41) oder in Stalingrad (Ende 42/Anfang 43) eine Rolle spielen konnten.
An der "Niederringung" Japans hatte die SU zudem ab Aug. 45 einen erheblichen Anteil, da in Kontinentalchina nicht unbedeutende jap. Landstreitkräfte standen.
Ich habe den Artikel gelesen und für schlecht befunden. Andere mögen das anders sehen. Man kann auch Geld verdienen mit einem einseitigen und aus meiner Sicht unnötigen Artikel. Herr Brändle, Sie waren schon mal deutlich besser.
Ende 1941 stand die Wehrmacht vor Moskau und hätte sie Moskau eingenommen, hätte Stalin wohl kapituliert. Und es fehlte nicht viel. Vielleicht nur ein milder Winter.
Und wäre das geschehen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Invasion in der Normandie oder sonst irgendwo möglich gewesen wäre.
Man schaue nur, was alles an Soldaten und Material der Wehrmacht in Russland gebunden war und stelle sich vor, vieles von dem wäre am Atlantik gestanden.
Aber wie gesagt... Hätte, Hätte, Fahrradkette.
Ich denke, der Krieg in Europa wäre nach einer russischen Kapitulation Mitte 1945 längst nicht vorbei gewesen und auch auf Deutschland wäre die Atombombe gefallen.
Alles in allem sehe ich es daher so: Es war die Rote Armee, die wesentlich zum Sieg gg Hitler beigetragen hat. Und uns die Atombombe "ersparte"
Die Landung in der Normandie war zwar „verlustreich“ aus Sicht der Amerikaner, aber gemessen an den Verlusten der Russen ist dieser Begriff doch eher fehl am Platze.
Hitler, der Erbauer von Auschwitz, der gnadenlose Unterdrücker der "Untermenschen" im Osten Europas durfte den Krieg nicht gewinnen. Daher lag es letztlich tatsächlich auch im deutschen Interesse, dass Hitler den Krieg, den er angezettelt hat, schließlich verloren hat.
1945 war Deutschland wirklich zerstört (Köln, Hamburg, Berlin, Dresden, Pforzheim, Würzburg, ...). Das kann und muss man beklagen, aber es gab im Grunde keine echte Alternative.
Man kann sich aber kaum vorstellen, was im Jahre 1945 Atombomben in Zentraleuropa zusätzlich angerichtet hätten.
Ich bin immer wieder verblüfft, wie leichtfertig deutsche Politiker bereit sind, einen Krieg gegen Russland in Kauf zu nehmen. Die Nazis haben wenigstens versucht, für den Zivilschutz effektiv zu sorgen (Luftschutzkeller, Bunker, Lebensmittelvorräte, ...). Bei uns klappt dagegen noch nicht einmal der Hochwasserschutz in Friedenszeiten.
Sicher nicht. Ohne die USA wäre das Stalin-Reich den Nazis weiterhin ausgeliefert gewesen, genauer: Der Krieg hätte sich verlängert. Zwar haben die Russen enorme, von Westlern nicht nachvollziehbare industrielle Anstrengungen in die Waffenproduktion investiert (dazu kamen noch Hilfsgüter der USA über verschiedene Seewege), aber ohne die zweite Front wäre kein so schneller Sieg zustande gekommen.
Hitler hat nicht nur die Russen unterschätzt, ihren Überlebenswillen und Fähigkeit, sich Situationen anzupassen, sondern auch das Potenzial der USA. Der Spieler Hitler ("Ich habe immer vabanque gespielt") hat nicht zuletzt wegen seiner erstaunlichen Irrtümer und Fehleinschätzungen Deutschland verspielt.
Zum Zeitzeugen wird jeder Mensch, der ein gewisses Alter erreicht und das Gedächtnis nicht verliert.
Deshalb besaßen ja im Altertum der "senex" bzw. die "senes" einen besonderen Rang im Staat. Es gab einen "Ältestenrat", einen "Senat" mit "Senatoren". Die (Lebens-) Erfahrung der Zeitzeugen sollte dem Gemeinwesen zugute kommen. "Seniores" waren in jener Zeit die "Herren", die aktiven Männer im Staat (vgl. señor und signore).
Natürlich wurden und werden die Helden aus den großen Schlachten in besonderer Weise verehrt und sogar mythifiziert, besonders wenn sie älter werden. Nach ihrem Tod erhalten sie im lokalen Himmel Ehrenplätze und werden oft auf Kriegerdenkmälern verewigt.
Siegreiche Nationen führen oft alljährliche Siegesfeiern durch, so auch in Moskau und in der Normandie. Unter Siegern wird dabei gerne darum gestritten, wer der wahre Sieger ist.
Die Zeitzeugen selbst kommen aber heute nicht mehr zu Wort: "Experten" und Ideologen haben ihnen heute die Deutungshoheit entrissen.
»Der Falschspieler aus dem Kreml« - da freut sich jedes schlichte Gemüt, an das hier appelliert wird. Man könnte auch die Fakten zurechtrücken und konstatieren, dass es die *Ukraine* war, die die Krim de facto annektiert hat, als sie 1995 die Verfassung der Krim annulliert und ihren Präsidenten militärisch abgesetzt hat, womit sie der Bevölkerung der Krim das Selbstbestimmungsrecht verweigert hat, das sie selbst 1991 noch in Anspruch genommen hat. Und nein, die Bevölkerung der Krim wollte in ihrer großen Mehrheit niemals zur Ukraine gehören. Und Putin »musste« nicht mit Merkel reden, sondern er hat Merkels Deutschland damals noch für einen ehrlichen Makler und kurz darauf Minsk II für eine ehrlich gemeinte Verabredung gehalten. Ach, und der Georgien-Krieg von 2008 begann mit georgischem Artilleriebeschuss des südossetischen Hauptstadt. Die »Atlantiker« haben es seither nicht verknusen können, dass Russland nicht mehr nach der westlichen Pfeife tanzen wollte wie noch in der Jelzin-Zeit.