
- Die offene Gesellschaft und das Märchen vom „weißen Patriarchat“
Linke Aktivisten versuchen, jede Ungleichheit in der Gesellschaft mit „Rassismus“ oder „Sexismus“ zu erklären. Kein Ansatz könnte falscher sein. Warum ökonomische, philosophische, psychologische und biologische Erkenntnisse identitätspolitischen Phantasien widersprechen.
„Rassismus“ ist in. Nicht freilich Rassismus selbst, sondern das Reden darüber. Der „rassismuskritische“ Autor Aladin El-Mafaalani (Universität Osnabrück) verweist in seinem Buch „Wozu Rassismus?“ selbst auf „den paradoxen Effekt, dass eine spezifische Identität eine immer geringere Rolle für Stellung und Chancen einer Person in der Gesellschaft spielt, aber gleichzeitig im öffentlichen Diskurs einen immer größeren Raum einnimmt.“
Diese geringe faktische Rolle damit auch des Rassismus ist offenbar kein Hindernis dafür, mit ihm nichtsdestoweniger die Welt zu erklären. So fragt der Rassismuskritiker, warum Schwarze häufig im Sport und der Musikbranche erfolgreich sind und nicht so sehr im Finanzwesen und der Wissenschaft, oder warum sie bei Begegnungen im Justizsystem eher auf der einen denn der anderen Seite stehen.
Seine kategorische Antwort: „Entweder es liegt an ihrer ‚Rasse‘, oder es liegt am Rassismus.“ Anders ausgedrückt: Entweder sind sie durch ihre rassischen Merkmale für jene anderen Bereiche ungeeignet, oder es wird gegen sie diskriminiert. Wenig überraschend bevorzugt El-Mafaalani die zweite Erklärung.