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Von einem Lockdown in den nächsten. Darf Sicherheit zum Selbstzweck werden? / dpa

Einschränkungen in der Coronakrise - Wieviel Sicherheit verträgt die Freiheit?

In den 50er-Jahren wäre Covid-19 vermutlich als Grippevirus durchgegangen, weil die Wissenschaft noch nicht in der Lage war, die Gefahr zu erkennen. Mit dem Fortschritt wächst die Pflicht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Menschen zu schützen. Aber darf Sicherheit zum Selbstzweck werden?

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Zeiten der Krise sind Zeiten der Unfreiheit. Das zeigt die historische Erfahrung. Denn in Krisenzeiten, wenn Altgewohntes nicht mehr gilt und bisher Unvorstellbares den Alltag bestimmt, klammern die Menschen sich an Ordnungen und Vorschriften. Das ist verständlich. Denn diesem Reflex wohnt die instinktive Überzeugung inne, dass nur Planung und Kontrolle das Chaos bändigen können. Freiheit ist ein kostbares Gut für die seltenen Zeiten der Sicherheit.

Aus diesem Grund streben moderne Gesellschaften nach der Verstätigung von Sicherheit. Nur so lässt sich Freiheit dauerhaft herstellen. Also investieren sie in Wissenschaft und Forschung, um ein möglichst leistungsfähiges Gesundheitssystem auf die Beine zu stellen. Sie generieren mittels Fortschritt und Innovationen einen nie dagewesenen Wohlstand. Und sie installieren umfassende Sozialsysteme, die den einzelnen Bürger in allen Lebensabschnitten und allen Lebenslagen fürsorglich umhegen. Dergestalt eingesponnen in ein Netz umfassender Sicherheit und entlastet von allen Sorgen, so die Hoffnung, kann der Mensch der Moderne seine Freiheit uneingeschränkt entfalten.

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Philippe Schannes | Sa., 9. Januar 2021 - 09:46

Zum einen wäre die Pandemie in den 50er und 60er sehr wohl aufgefallen, allein wegen der hohen Sterberate un der plötzlichen Überlastung der Krankenhäuser (die spanische Grippe ist auch in den 20er Jahren bemerkt worden...).
Zum anderen missfällt mir hier ihr Freiheitskalkül. Wieso kippt die Summe beim generellen Rauchverbots ins Negative? Viele Nichtraucher, die sich vom Rauch belästigt fühlen und viele Passivraucher, denen dadurch ein längeres Leben beschert wird, gewinnen ggf. an Freiheit? Das ist nicht mal so einfach ausgerechnet.
Einige Freiheitseinschränkungen werden mit der Zeit auch wieder rückgängig gemacht (z.B. amerikanische Prohibiton). Andererseits gibt es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Freiheit und Sicherheit. Die Freiheitseinschränkungen rühren ganz einfach daher, dass wir in einer Gesellschaft zusammenleben wollen. Das kann nur mit Freiheitseinschränkungen funktionieren und ist die Basis eines Staates. Insgesamt finde ich den Artikel zu kurz gedacht, zu simpel.

Auch in 2020 gibt es keine aussergewöhnlich hohe Sterblichkeit. Die Krankenhäuser waren und sind auch in den letzten 20 Jahren im Winter regelmässig überlastet gewesen.
Und ja, natürlich ist das "Freiheitskalkül" wichtig. Der ganze Spass muss nämlich bezahlt werden:
- durch die aktuellen, den Massnahmen geschuldeten Einschränkungen für die Jüngeren, mit allen damit einhergehenden, negativen Begleiterscheinungen
- die aufgetürmten Schulden (alleine des Bundes von 340 Milliarden Euro), die die Handlungsoptionen der Jüngeren ebenfalls empfindlich einschränken (werden).

Das alles zum Schutz von im Schnitt Ü-80-Jährigen mit i.d.R. Vorerkrankungen, der leider nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 9. Januar 2021 - 09:52

Nach fast einem Jahr Pandemie war ich fest davon überzeugt, dass wir weiter sind: Corona ist eben nicht mit Grippe zu vergleichen. Warum? Weil in der Bevölkerung keine Grundimmunität vorhanden ist und es deshalb zu extrem hohen Ansteckungsraten kommt.
Herr Grau, bitte nicht solche schrägen Vergleiche, wenn Sie das Thema Freiheit erörtern. Sonst landen Sie bei den Relevanzwerten auf FDP-Niveau.

Annette Seliger | Sa., 9. Januar 2021 - 12:13

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Es gibt eine Grundimmunität, denn Corona Viren sind nichts Neues. Unser Körper hat gelernt mit diesen Viren umzugehen und daher sind auch die sehr vielen milden Verläufe zu erklären. Vielen bekommen nicht einmal mit, dass sie Corona haben/hatte.

Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder auch schlichtweg alte Menschen haben mit jeder Art von zusätzlichen Belastungen durch Viren zu kämpfen und daher ist es so extrem wichtig diese Gruppen zu schützen.

Aber ansonsten geht von Corona keine Gefahr für die breite Masse der Bevölkerung aus. Das belegen ganz einfach und nachvollziehbar die Statistiken. Es gibt keinerlei Auffälligkeiten bei den Sterbezahlen. In der Gruppe 39-59 Jahren haben sogar eine Untersterblichkeit.

Es wäre jetzt wirklich an der Zeit mit dieser Panikmache aufzuhören, die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen und ansonsten Rückkehr zu unserem bisherigen Leben.

Manfred Sonntag | Sa., 9. Januar 2021 - 17:07

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Herr Weiß, die Ansteckungsrate ist als Maßstab vollkommen ungeeignet. Das Problem sind die Folgen. Und diese müssen analysiert werden. 2020 sind ~30.000 Menschen an/mit Corona verstorben. Von diesen Opfern waren 80%-90% älter als 80 Jahre (entspr. ca. 25.000 Toten über 80 Jahre). Von diesen waren wiederum ~50% (also ~ 12.000) vorher in Alten- und Pflegeheimen. Und was hat man für den Schutz der 12.000, geschweige denn 25.000 Hochrisikopatienten getan? Nichts! Gar nichts bis heute, nur auf minimale Ausnahmen wie in Tübingen durch B. Palmer sind erwähnenswert. Und dann werden 82 Mio. in den Hausarrest geschickt und ihrer Freiheit beraubt! Die Regierung hat jeden Maßstab verloren. Das Unvermögen der Eliten müssen die Bürger absitzen. Irre. Und die Pflegekatastrophe wurde doch auch durch den Rationalisierungswahn der Obrigkeit hervorgerufen. Vor 1,5 Jahren forderten doch Lauterbach und die Bertelsmänner noch die rabiate Verringerung der Anzahl der Krankenhäuser und deren Betten.

Ronald Lehmann | So., 10. Januar 2021 - 11:57

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

So, so. Wenn das aber der Fall wäre, warum sind über 90% der Menschen zwar Träger & Wirt des Virus, aber mit keinen Symptomen?
Warum gibt es heutzutage noch Flüchtlinge, die trotz "über 15km" & Grenzüberschreitenden Verkehr nicht medizinisch kontrolliert werden (& nicht nur wegen Corona)?
Warum sterben über 80% in Altersheimen mit/an Carona & nicht die Bösen, die sich gegen die sich den Maßnahmen der Regierung entziehen?
Was soll das Affen....., wenn man genau weiß, dass es den Virus auch in Zukunft immer weiter geben wird, weil sich diese zwar verändern & anpassen. ABER eben nicht verschwindet.
Egal wieviel unterschiedliche Impfstoffe vorhanden sind.
Wie reagiert die Menschheit, wenn ein mehr wie tödlicher Erreger im Umlauf gebracht worden. Es gibt genügend, die Gott spielen wollen. Und ich glaube dem Nobelpreisträger Montagnier mehr (& besitzt auch mehr Kompetenz) wie....
Seine Liveübertragung im franz. Fernsehen geistern Gott sei Dank noch heute herum. Auch wenn dieser Kommentar....

Nach Ihren Ausführungen verstehe ich nicht, wie die extrem hohen Ansteckungsraten zu Beginn der Pandemie in Wuhan und jetzt z.B. in London zu erklären sind. Gemäß Ihrer Logik muss sich der Arzt, der vor diesem Virus warnte und leider verstorben ist, geirrt haben. Ebenso die chinesische Regierung, die Wuhan mehrere Wochen abriegeln ließ.

Marianne Bernstein | Sa., 9. Januar 2021 - 10:44

Zu Beginn haben die Politiker geglaubt, dass sie sich als die Helden und Macher der Pandemie profilieren können. Da ein paar Einschränkungen, man ist schliesslich der harte Kerl, da die Lösung Impfung, dort die Hilfe mittels Kurzarbeitergeld und und und.
Heute ist das alles letztlich kläglich gescheitert.
Lockdowns egal ob hart oder weich sind nur bedingt eine Lösung, ob die Impfung so funktioniert wie geplant steht in den Sternen, die logistischen Probleme sind sehr hoch, die Menschen sind ausgelaugt, das Geld hilft dem Mittelstand nicht wirklich, die Pleitewelle wird kommen und die Arbeitslosigkeit steigen. Was tut die Politik? Härter als hart wird gar nichts bringen, die Pandemie wird mit den höheren Temperaturen wieder abklingen und vielleicht verschwindet sie wie sie gekommen ist.
Der Schaden für die Menschen ist aber unübersehbar und die Politik verleugnet ihn bis heute. So nimmt man Menschen nicht mit. Das wird noch böse Folgen für unsere Demokratie erzeugen.

Sehr geehrte Frau Bernstein,
ich glaube nicht, dass die Politik den Schaden für die Menschheit verleugnet.
Sie müht sich, unterschiedlichsten Interessenlagen einigermaßen gerecht zu werden.
Zugegeben, nicht immer mit nachvollziehbaren Maßnahmen und erfolgreich. Dieser mäßige Erfolg hat aber eben mit dem Bemühen um Ausgleich zu tun und dem Wunsch den Sack an allen Zipfeln ein bisschen festhalten zu wollen, um den Schaden gering zu halten.
Viel eher sehe ich eine Verleugnung ihrerseits nicht erkennen zu wollen, wie ohne jegliche Beschränkungen dieses Virus unser Gesundheitssystem kollabieren ließe.
Ich höre schon den Aufschrei derjenigen, die jatzt am lautesten den Verlust ihrer Freiheitsrechte beklagen, sollte es soweit kommen. Fakt ist und das ist mathematisch zu belegen, dass ein harter Lockdown, so er eigehalten wird Wirkung zeigt.

Urban Will | Sa., 9. Januar 2021 - 10:55

hat eine Hauptursache und wir sehen dies besonders seit knapp einem Jahr. Die Angst.
Mit Angst steuert man ganze Völker.
Angst lässt den Verstand, die Logik, den Realitätssinn hinter sich. Ein stetes Schüren beschert quasi Allmacht.
Das erkannten schon andere...

Sie, Herr Grau, und einige Mit – Foristen, werden wieder das geballte Zahlenwerk des Todes vor die Füße geworfen bekommen von den notorischen Gläubigen staatlichen Könnens in Sachen Corona – Krisenbewältigung. Ich nenne sie die Vorzeige – Untertanen.
Man hat längst vergessen, oder sagen wir, verlernt, genauer zu schauen, genauer zu analysieren woran es liegt, dass es nicht so läuft, wie geplant in Sachen Lockdown.
Im Gegenteil: man meint, mit noch mehr Verschärfung (siehe obiger „Imperativ“) die „Sicherheit“ eines kompletten Schutzes vor C zu bekommen.
Das Gegenteil ist der Fall und dies wird stramm ignoriert. Eigenverantwortung wird als „Gefahr“ eingestuft, noch mehr Angst geschürt.
Und so stirbt sie dahin, die Freiheit.

mit höchst bedenklicher Tendenz.

Glauben Sie wirklich, man hätte 1,9 Mio Tote weltweit, 80.000 Tote in Großbritannien, fast 70.000 Tote in Frankreich und immerhin 40.000 Tote in Deutschland nicht bemerkt?

Nicht bemerkt, dass Menschen qualvoll erstickt sind, dass Überlebende wochenlang mit zum Teil schwersten Erkrankungen zu ringen hatten?

Glauben Sie wirklich, das wäre unentdeckt geblieben? Wie hat man dann die Spanische Grippe bemerkt?

Und wenn Sie schon Freiheitsrechte über alles Andere stellen - nach der Logik hätte man weder Lepra noch Beulenpest wirksam eindämmen können.

Die Gesellschaft ist verpflichtet, für den Schutz des Einzelnen das Maximale zu tun, auch wenn bestimmte Gruppen dadurch bedauerlicherweise Nachteile erleben.

Über den gönnerhaften Kommentar des Vorforisten, wonach es die "Eigenverantwortung" schon richten werde kann man, genauso wie bei solch absurden Aussagen, ein gute Immunsystem reiche völlig, angesichts der Opferzahlen nur den Kopf schütteln.

Am Ende des Kommentarbereiches unter „Ihr Kommentar zu diesem Artikel“ können Sie nach Ausfüllen der selbsterklärenden grauen Felder einen eigenen Kommentar abgeben, anstatt immer nur zu antworten...
Aber wenn Sie mir schon schreiben:
Herr Grau spricht nicht von „nicht bemerken“, sondern von „nicht auffallen“, das ist etwas anderes.
Ich glaube auch, das man vor 60 oder 70 Jahren zwar eine leicht erhöhte Sterblichkeit festgestellt hätte, sicher auch einen aggressiven Grippevirus, aber mit ziemlicher Sicherheit hätte man nicht das öffentliche Leben lahmgelegt. Die „Aufregung“ dieser Tage wäre ausgeblieben.
Bei der Spanischen Grippe war die Sache etwas anders, die Sterblichkeit deutlich höher und es traf viele junge Menschen.
Man kann dies nicht mit Corona vergleichen.
1,9 Mio Tote sind eine hohe Zahl, aber weltweit betrachtet ist diese Zahl unbedeutend klein. Alleine im kleinen Deutschland sterben in einem Jahr rund eine Mio Menschen (normale Sterblichkeitsrate).

Herr Lenz, da bin ich aber - mal wieder- anderer Meinung als Sie. Nein, das Maximale sollte eine Gesellschaft nicht tun, um Menschenleben zu retten. Und wenn für Sie die Nachteile der anderen Gesellschaftsgruppen nur "bedauerlich" sind, dann halte ich das für nicht richtig. Menschen haben massiv unter den Maßnahmen zu leiden und ich bin es langsam leid, dass meine Kinder mal wieder besonders in die Verantwortung gezogen werden. Haben nicht eine Reihe von Politikern, auch Frau Merkel, versprochen, dass vor allem Eltern und ihre Kinder nicht mehr die Leidtragenden sind? Und nun? Schulen bleiben geschlossen, die Kontakte werden auf eine Person reduziert,...........Glauben Sie, dass es hilft? Herr Lenz, ich habe genug davon. Meine Kinder und wir Eltern sind zu schützen! Wer bezahlt den ganzen Wahnsinn? Sie wahrscheinlich nicht, oder?

Zustimmung und folgende Feststellung. Silvester-Show im ZDF, Auftritt des Sängers Zarrella - ohne Maske - die Tänzer um ihn herum mit Maske. Deutlich ist zu sehen. Die Tänzer verteilen durch die Maske beim Ausatmen ihre Aerosole, obwohl doch die Maske schützen soll. Und nein, es stimmt nicht was das ZDF argumentiert, das wäre eine Nebelmaschine gewesen. Wer das Video im Netz anschaut sieht deutlich, dass alle Tänzer und Tänzer den "Dampf" beim Ausatmen erzeugen.
Die neuerlichen Maßnahmen 15 km im Umkreis, Ausgehverbote, Schließungen der Schulen, Gaststätten usw. Keinerlei Beweis, dass das hilft. Trotz aller Einschränkungen sterben vor allem die Alten in Pflegeeinrichtungen. Genau diejenigen, die besonders geschützt werden sollen. Inzwischen Neuinfektionen nach Impfungen und Sterbezahlen ohne einen Vergleich zur Sterbestatistik und den Todesfällen aus anderen Gründen. Kritiker und Skeptiker, alles Leugner und Demokratiefeinde. Diskurs findet noch immer nicht statt. Warum wohl?

Sie haben recht Herr Konrad, jeder Brillenträger wird Ihnen das bestätigen können.
Wenn man die Brille putzt hauchen wir sie vorher an, weil die Atemfeuchtigkeit sich auf der Brille niederschlägt und somit die Reinigung begünstigt.
Setzt man eine Maske auf und haucht die Brille dann an beschlägt sie ebenso.
Ein Selbstversuch den jeder machen kann, mit der eigenen Brille oder der eines anderen.
Laut DIN EN 149 werden Atemschutzmasken in Klassen eingestuft. Nur FFP3 Masken sind auf Grund ihrer Filtereigenschaften geeignet Viren zurückzuhalten! Die Informationen der Hersteller weisen darauf hin. FFP2 soll laut RKI zwar auch helfen, aber ganz sicher sind halt nur FFP3.
Ich kann dies aus meiner Berufserfahrung bestätigten, ich hatte lange Jahre im Nahrungsmittel- und Pharmabereich mit steriler Abfüllung und Zwischenlagerung für flüssige Produkte gearbeitet und weiß wie hoch die Anforderung an das Material sind um Viren, Bakterien und Keime aller Art abzufangen.

bedenken sie nochmals ihre Kritik an den staatlichen Maßnahmen, die ihrer Auffassung nach das Virus bekämpfen soll und in ihren Widersprüchlichkeiten wegen fehlenden erforderlichen Maßnahmen (welche eigentlich, machen sie mal Vorschläge?!)scheitert.
Bisherige Lockdown- Maßnahmen dienen dem Staat zu zweierlei:
1. die Volksgesundheit so weit aufrecht zu erhalten, daß sie noch für
2. wirtschaftliche Interessen taugt.
Daraus entsteht ein "Eiertanz" beim lohnarbeitenden Volk, um die es hier allein geht, als eine "Freiheitsbeschränkung" interpretiert. Arbeiten sollen/wollen sie. Die sonstige, als normal erlebte Freizeit zur Reproduktion der Arbeitskraft (Familie, Sport usw.)wird als Einschränkung (was sie auch ist) ihrer "Freiheitsrechte" erlebt.
Da muß staatlicherseits Maß gehalten werden.
Der vielgelobte Umgang Chinas mit der Pandemie unterscheidet sich nicht im Zweck, verläuft nur - ideologisch bewertet - diktatorisch, undemokratisch, leider besser, was der Realität widerspricht.

Gerade hörten wir von einem Freund, dass sein kerngesunder und sportlich gestählter Arbeitskollege offenbar wg. Angst vor einem qualvollen Ende durch das Virus
die Erde verlassen hat und einer Apokalypse zuvor kommen wollte. Die Einschränkungen persönlicher Art im Familienkreis oder des Aufenthalts im Freien liessen nach seiner Ansicht auf eine große Katastrophe schließen!?!
Zu vorangegangenen Grippe-Epidemien gibt es nur eine Veröffentlichung aus 1957, in der Arbeitgeber vornehmlich den Arbeitskräfteausfall beklagen. Zur Grippewelle vor 3 Jahren titelte die Welt:" So schlimm war es noch nie" und beklagt die Impfstoffstümperei, - erhellend dazu die Zuschriften von Betroffenen, die schon damals eine Überlastung beklagten. Dazu passt eine Schlagzeile aus 2012, als ich meine Strohsterne vom Weihnachtsbaum wieder in eine damalige Zeitung verpackte: "Zu viele Krankenhausbetten!" Leider kann ich die links nicht einstellen, hier wäre Frau Diederichs aus dem Forum gefragt....

Angst frisst die Seele auf, ist ja nicht unbekannt aus dem medizinischen Bereich(Angststörungen), dass Betroffene bis zu 60 % des Tages mit ihren Sorgen beschäftigt sind. "Mögliche negative Ausgänge" werden zur Endlosschleife im Denken.
Mir selbst, kommen politische Entscheidungen zu Corona (und nicht nur da), beim Durchdenken, immer öfter wie ein Ouroboros, (eine Schlange, welche sich in den eigenen Schwanz beißt) daher.

Brigitte Miller | Sa., 9. Januar 2021 - 11:02

verhängnisvollen PCR-Test
wäre man auch ganz anders mit dem Virus umgegangen.
Ein Virus, das kaum gefährlicher als ein Influenzavirus ist. Man folge der Historie des PCR-Tests.

Yvonne Stange | Sa., 9. Januar 2021 - 12:11

Antwort auf von Brigitte Miller

Ein positiver Test ist keine Diagnose! Man kann mit dem PCR-Test keine Diagnose stellen oder Infektionen nachweisen! Aber zum in Angst halten der Masse ist er allemal gut. Hysterie schüren ohne Sinn und Verstand.

Olli Land | Sa., 9. Januar 2021 - 12:19

Antwort auf von Brigitte Miller

Ohne die ganzen Massnahmen wäre die Todesrate wahrscheinlich um einen Faktor 100 höher.
Auch während der spanischen Grippe in den 20er Jahren gab es in NY bspw. Bewegungseinschränkungen, Masken, etc. Und ja, auch früher wurden Pandemien bemerkt.
Fraglich wäre die schnelle Ausbreitung gewesen, da die internationale Mobilität deutlich geringer war.

Dass nach annähernd 40t Toten in Deutschland (und das trotz Maßnahmen) es immer noch mit Grippe (die auch keine harmlose Erkältung ist) vergleichen wird, ist nur noch peinlich. Willkommen im Aluhutverein.

Die flache Abwägung mit den Freiheitsrechten erhöht das Fremdschämen zudem und macht den Artikel auch nicht besser.

Bernhard K. Kopp | Sa., 9. Januar 2021 - 13:14

Antwort auf von Brigitte Miller

Sie können, gemäß Meinungsfreiheit, alle Wissenschaftler der Welt als Dummköpfe bezeichnen, weil sie keinen besseren Test entwickelt haben. Sie selbst leider auch nicht.

Christa Wallau | Sa., 9. Januar 2021 - 12:07

sind Kennzeichen einer lebendigen Demokratie. Je mehr sie eingeschränkt werden, umso weiter entfernen sich die Bürger von der Selbstbestimmung. Sie haben es überzeugend dargestellt, lieber Herr Grau.

Weiter schreiben Sie: "Freiheit und Autonomie der
Bürger zu stärken, ... würde bedeuten, den Umgang mit der Krise in die Eigenverantwortung des Einzelnen zu legen. Allerdings steht zu befürchten, dass in heterogenen u.komplexen Gesellschaften wie der unseren dabei Spannungen
entstünden, denen sie innerlich nicht gewachsen wären."

D A S ist der entscheidende Punkt!

Unsere Gesellschaft ist inzwischen viel zu heterogen geworden, um als freiheitlich-demokraische Ordnung funktionieren zu können, und unsere Regierung tut alles daran, diese Heterogenität durch beliebige Immigration noch zu födern!

Daraus folgt:
Die von allen demokratischen Parteien in D - außer der AfD - hoch gepriesene "bunte" Gesellschaft führt automatisch zu mehr staatlicher Bevormundung.
Quod erat demonstrandum.

Heidemarie Heim | Sa., 9. Januar 2021 - 12:11

Ihr Text und Ihre Überlegungen veranlassten mich dazu, einen Blick in die eigene Vergangenheit zu werfen geehrter Herr Dr.Grau! Kaum auf der Welt gingen bei uns Scharlach und Diphterie um, früher auch Würgeengel der Kinder genannt. Danach folgten von Masern bis Windpocken, Röteln und Mumps die ganze Palette, die man mit dem Hausarzt, Wadenwickel gegen das Fieber und erst wenn es gar nicht anders ging mit Antibiotika zu Leibe rückte. Mit Ausnahme der Schulimpfungen gegen Pocken und Kinderlähmung. Vom jüngsten Geschwisterkind steckten sich alle übrigen an. Das war quasi Gesetz. Genauso wie die spezielle und nur bei Erkrankung und Bettlägerigkeit verabreichte Speise Zwieback mit Zucker in warmer Milch, die mein Leid erheblich minderte;). Auch sonst vertraute man mehr auf eine gesunde Immunabwehr. Nach dem Motto: "Dreck macht Speck", waren Hygienereiniger wie Sagrotan & Co. höchstens im Krankenhaus bekannt. Auch hatte keiner von uns Allergien. Kein Vergleich mehr zu heute. Leider! MfG

Bettina Jung | Sa., 9. Januar 2021 - 12:15

Ginge es der Regierung tatsächlich um Sicherheit, Gesundheit, Bevölkerungsschutz, so hätte es Entscheidungen in 2015 nichtgegeben, bzw. Wäre längst umgesteuert worden. Stattdessen werden diese Gefahren und kriminellen Taten zuverlässig u ter den Teppich gekehrt.

Johannes Renz | Sa., 9. Januar 2021 - 14:56

...ist nun wirklich ein sehr schlecht gewähltes Beispiel. Für mich als Nichtraucher bedeutet es nämlich einen enormen Freiheitsgewinn. Davor war man nach jedem Restaurantbesuch mehr oder weniger gezwungen, seine Klamotten zu waschen. Und mehrere Portionen Gratis-Qualm gab es zum mal mehr und mal weniger leckeren Essen noch dazu. Gott sei Dank ist das vorbei! Von einem generellen Rauchverbot kann man ohnehin nicht sprechen, denn es beschränkt sich "nur" auf öffentliche Räumlichkeiten und Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, genauer gesagt: nur einen Teil des Haltestellenbereichs. Im Park, auf der Straße und auf vielen Hinterhöfen darf man weiterhin rauchen, im Privatbereich sowieso. Persönliche Freiheit hat generell dort ihre Schranken, wo die Freiheit anderer gefährdet ist. Dieses Prinzip wurde auch durch das Rauchverbot nicht verletzt. Waffennarren sind in Deutschland übrigens noch deutlich schlechter gestellt als Raucher - zum Glück, schließlich sind wir nicht die USA.

Kai-Oliver Hügle | Sa., 9. Januar 2021 - 15:06

Hätte nicht gedacht, dass es noch immer Leute gibt, die Corona für nicht gefährlicher als eine Grippe halten, aber Grau hat vorgelegt und Sie haben vollstreckt.
Ihnen beiden sei folgende Einschätzung der Leiterin des Krematoriums in Görlitz ans Herz gelegt:

"'Wir sind wirklich froh, wenn wir mal an einem Tag mehr schaffen als kommen', sagt sie. 'Das ist ein Wettlauf mit den Toten. Wer Corona nur für eine Grippe hält, der soll hier mal eine Woche arbeiten'."

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-in-sachsen-wenn-der…

Herr Grau und Frau Miller, wollen Sie?

Bernd Muhlack | Sa., 9. Januar 2021 - 17:10

Die A 81 in Ba-Wü ist fast komplett mit 120 km/h limitiert. Dient das der Sicherheit?
Zu den Pendlerzeiten ist diese Begrenzung sowieso obsolet - zwischen HN und Stgt 3-spuriger Stau.
Schränkt das die "freie Fahrt für freie Bürger ein"?
Wohl eher nicht.

Es kann Sicherheit ohne Freiheit geben (etwa Nordkorea), jedoch bedarf Freiheit immer auch der Sicherheit.
Gefährdet Corona die Freiheit?
Eher nicht; es sind die "Sicherheitsmaßnahmen" welche in Konflikt mit der individuellen und gesellschaftlichen Freiheit geraten.
Es ist Aufgabe der Administration und vor allem der Gerichte deren Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit ständig zu überprüfen.
Da es keinen perfekten Schutz, Sicherheit geben kann, muss "man" auch mit "unschönen" Ergebnissen leben - also eine massive Gefährdung der "Vulnerablen".
Wir haben doch bereits die Triage zwischen C-19- und "üblichen" Patienten - jeder stirbt an seiner Krankheit, nicht wahr?

Ohne bürgerliche Freiheit wären wir ein anderes Land - wer will das?

Karla Vetter | Sa., 9. Januar 2021 - 18:42

Die Grippewelle 1957/58 hatte, auf das damals noch geteilte Deutschland gerechnet, etwa 50000 Menschenleben gefordert.In den Mediatheken kann man noch Dokos über die größten Grippewellen, vor der von 2017/18, sehen.Man muss beim Vergleich einiges beachten, um nicht in Schieflage zu geraden.Es gab damals weniger Einwohner und weniger Hochbetagte.Eine Grippesaison dauert nur einige Wochen ,die Todesfälle entstehen also meist zwischen Dezember und März.Bei Corona aber zählt man ganz anders.Es werden die Verstorbenen vom Frühjahr und der jetzigen Welle zusammmen gezählt.Wir haben also noch immer Covid 19,eigentlich müsste man schon von Covid 20 ,wenn nicht schon von 21 sprechen. Weltweit gab es bei Grippewellen durchaus 1-2 Mill. Tote,in oben beschriebener, relativ kurzen Zeit.In diesem Zusammenhang die "Spanische Grippe" zu vergleichen verbietet sich.Bis zu 50 Millionen Todesopfer haben die beiden, jeweils nur einige Monate wütenden Wellen gefordert.Bei einer viel geringeren Bevölkerung.

Heiko Rosin | Sa., 9. Januar 2021 - 19:01

Ich wundere mich schon, dass eine Gesellschaft die ihre alten Mitmenschen für ihre letzte Zeit in Pflegeheime "abschiebt", da sie den normalen Ablauf stören, plötzlich meint eben gerade diese Gruppe um jeden Preis schützen zu wollen.
Das mutet eher unaufrichtig und sentimental als angemessen an...
Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Gesellschaft - wie ein Vorredner sagte- das Maximale für den Schutz des einzelnen tun sollte - es müsste zumindest eine Abwägung gegen das Gemeinwohl und auch eine Generationengerechtigkeit geben (W.Schäuble z.B. hat ähnliches gesagt).
Insbesondere da über eine Wirksamkeit der Maßnahmen vielfach nur gemutmaßt werden kann, halte ich diese für überzogen.
Die wohl berechtigte Skepsis gegenüber den Tests und damit den Zahlen(außer den Sterbezahlen) besteht zudem weiter.
Bleibt zu hoffen, dass uns im Anschluss an diese schwierige Zeit nicht das nächste Virus präsentiert oder die Politik zumindest dann etwas besonnener reagiert.

Annette Seliger | So., 10. Januar 2021 - 10:10

Um einen klaren Kopf in dieser orchestrierten und von schlichten Gemütern auch geglaubten Panik zu behalten, schaue ich mir die Sterbefall Statistiken an und sehe - NICHTS! Nichts was auf ein Virus hindeutet, das von einer gesamtgesellschaftlichen Gesundheitsrelevanz ist. In Baden Württemberg sind seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr 1.121 Menschen im Alter bis 75 Jahre an/mit Corona verstorben. Das sind weniger als 1% der insgesamt in diesem Zeitraum gestorbenen Menschen. In den Altersgruppen bis 59 Jahre sind es gerade einmal 388 Tote oder 0,3% aller Gestorbenen.

Kann mir jemand nachvollziehbar erklären was hier los ist in diesem Land?

Die Medien sind in ihrem eigenen permanenten Interessenkonflikt gefangen. Anstatt das Handeln der Regierenden kritisch zu begleiten, machen sie sich mit ihm gemein. "Mit dem Wissen von Heute, würden wir keine Friseure, Einzelhändler mehr schließen".... Wir wahr Herr Spahn wie wahr!! Aber selbst diese Wahrheit wird nicht zur Kenntnis genommen!

Carola Schommer | So., 10. Januar 2021 - 12:06

Sie beschreiben sehr genau den schwierigen Balanceakt zwischen Freiheit und Sicherheit. Kritik kommt von jenen, die der Sicherheit gegenüber der Freiheit unter dem Deckmantel der "Solidarität" eindeutig den Vorzug geben oder von solchen, die die Problematik nicht richtig erfassen und deshalb Ihren Artikel als simple, falsch oder zu kurzgedacht abtun. Überschneidungen sind nicht zufällig.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 10. Januar 2021 - 12:38

aber hatte nicht schon Schäuble dargelegt, dass der Schutz sich nicht nur auf die Schwachen beziehen kann und eben der Schutz der anderen nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden, gar geopfert werden darf?
Abwägen scheint mir sinnvoll.
Ich bin als Christin auch keine Anhängerin des ad fontes, sondern der achtenden Liebe zu den Eltern (AT), der in Liebe verantwortungsvollen Formulierung unseres Lebens (NT) und der Liebe zu den Nachkommenden (Mozart/Nietzsche).