17-jährige Erstwählerin wirft ihren Wahlzettel in eine Urne
Jugendliche an der Wahlurne – Chance oder Gefahr? / picture alliance

Cicero-Umfrage - Mehrheit der Deutschen gegen Wahlrecht ab 16

Bei der Landtagswahl Schleswig-Holstein durften erstmals auch 16- und 17-Jährige wählen, Jugendliche in NRW dürfen das am Sonntag nicht. SPD und Grüne fordern die Absenkung des Wahlalters auch für die Bundestagswahl. Die Mehrheit der Deutschen ist aber dagegen

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Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein durften erstmals auch 16- und 17-Jährige wählen. Die Absenkung des Wahlalters auch auf Bundesebene findet in der Bevölkerung aber wenig Unterstützung. Nur jeder dritte Deutsche (32,3 Prozent) ist dafür. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für Cicero.

Jeder zweite Befragte (48,7 Prozent) ist dagegen, der Rest machte keine Angaben. Interessant: Nur in der Altersgruppe der unter 25-Jährigen gibt es eine relative Mehrheit für eine Senkung des Wahlalters (45,5 Prozent dafür, 36 Prozent dagegen). Die 25- bis 34-Jährigen sind gespalten (38,4 Prozent dafür und 38,6 Prozent dagegen). In allen anderen Altersgruppen gibt es zunehmend deutliche Mehrheiten gegen eine Senkung des Wahlalters: 35- bis 44-Jährige (34,9 Prozent dafür, 43,2 Prozent dagegen), 45- bis 54-Jährige (26,7 Prozent dafür, 51,5 Prozent dagegen), 55- bis 64-Jährige (28,8 Prozent dafür, 54 Prozent dagegen) und bei den über 65-Jährigen (27,9 Prozent dafür, 57,7 Prozent dagegen).

Insa-Chef Hermann Binkert sagt dazu: „Die Befürworter eines Wahlrechts ab 16 Jahren müssen noch Überzeugungsarbeit leisten. Aktuell findet diese Idee wenig Akzeptanz.“ Insbesondere die SPD und die Grünen hatten sich für eine Absenkung des Wahlalters auch für die Bundestagswahl ausgesprochen. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley sagte, es gebe ein Ungleichgewicht zwischen den berechtigten Interessen der Jungen gegenüber denen der Senioren. Der Deutsche Familienverband plädiert sogar für ein Wahlrecht für Kinder.

Die meisten Wahlberechtigten sind über 70

Bisher können 16-Jährige nur in Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein an Wahlen auf Landesebene teilnehmen. Auf kommunaler Ebene ist das in zehn Bundesländern möglich. Das Recht ist jedoch nur aktiv, nicht passiv, das heißt, dass Jugendliche zwar wählen dürfen, aber nicht selbst gewählt werden können.

Bei der Bundestagswahl am 24. September werden 61,5 Millionen Deutsche wahlberechtigt sein, davon etwa drei Millionen Erstwähler. Die 18- bis 30-Jährigen stellen aber nur 15,4 Prozent der Wahlberechtigten. Die größte Gruppe, die im Herbst wählen darf, sind mit 12,7 Millionen die über 70-Jährigen, gefolgt von den 50- bis 60-Jährigen (12,3 Millionen), wie aus Daten des Bundeswahlleiters hervorgeht.

Der Vorwurf lautet demnach, dass die Älteren über die Zukunft der Jungen bestimmen, ohne selbst von den Auswirkungen ihrer Entscheidungen betroffen zu sein. Außerdem würden sich junge Menschen durch ein aktives Wahlrecht ab 16 Jahren stärker mit Politik auseinandersetzen und somit die Demokratie gestärkt werden.

Auf der anderen Seite heißt es, Jugendliche seien noch nicht in der Lage, die komplexen Zusammenhänge der politischen Arbeit zu verstehen, könnten die Rechtsfolgen ihrer Handlungen nicht abschätzen und seien anfälliger für den Einfluss von Extremisten. 

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Jürgen E. Möller | Fr., 12. Mai 2017 - 13:19

Ich kann mit der Forderung leben, WENN
zeitgleich das Jugendstrafrecht so geändert wird, daß alle über 16 Jahre VOLL für ihr Handeln auch in negativer Hinsicht verantwortlich sind.

Wenn die 16- bis 18-jährigen die für Wahlen erforderliche Reife mitbringen, dann sollten sie auch in der Lage sein, die Folgen ihres Tuns vorherzusehen. Mir ist sowieso schleierhaft, wieso es für über 18-jährige überhaupt noch ein Jugendstrafrecht gibt.

ingrid Dietz | So., 14. Mai 2017 - 09:22

Antwort auf von Michaela Diederichs

... mit allen Konsequenzen -
und vor allen Dingen verbindlich in ALLEN Bundesländern gleich !

Gerdi Franke | Fr., 12. Mai 2017 - 13:20

Nur weil sich den etablierten Parteien immer mehr Wähler verweigern sollte man nicht das Wahlrecht herabsetzen. Mit 18 ist man erwachsen,darf man Auto fahren und Alkohol trinken und auch das Geschick seines Staates mitbestimmen.

Peter Schultheiß | Mo., 15. Mai 2017 - 07:37

Antwort auf von Gerdi Franke

Liebe Frau Franke, das ist zwar richtig, aber etwas zu allgemein. Denn vor allem geht es der SPD und den Grünen um die minderjährigen Wähler, die oft schon in der Schule von den Lehrern für diese Parteien "eingenordet" werden.

Michael Sander | Fr., 12. Mai 2017 - 13:37

Nachdem sich Sozen und Grüne durch die Schulpolitik sozusagen in die Pol-Position gebracht haben, lag eine weiteren Absenkung des Wahlalters nahe. Schließlich will man die Saat, die man ausgebracht hat, auch einbringen. Auch wenn es jungen Leuten naturgemäß schwerfällt, das einzusehen: Man braucht eine gewisse Lebensreife, um politische Prozesse wenigstens ansatzweise einordnen zu können. Und ja, natürlich gibt es auch genügend Erwachsene, die diese Reife nicht mitbringen - aber es geht hier nicht um individuelle Reife, sondern um die Gesamtheit.

Marco Cadena | Fr., 12. Mai 2017 - 13:59

und so langsam fühle ich mich ausreichend informiert. Ich hätte mit 16 Jahren einfach nur runtergebetet, was meine linksgrünen Eltern, Lehrer und Medien vorgepredigt haben. Damals hatte die BRAVO oder Toilettensprüche wahrscheinlich mehr Einfluss auf mich als politische Logik.

Aber zwei Vorteile hätte die Absenkung des Wahlrechts. 1) die Millenials sind nach Umfragen die konservativste Generation seit Jahrzehnten. 2) Junge Menschen verbringen heute 9 Stunden täglich im Internet. Und dort gibt es wenigstens alternativen zu dem wilden Mix aus preußisch starrem Bildungssystem und kulturmarxistischen Inhalten.

Und nur mal so ein Denkanstoß: Um zu erreichen, dass sich "junge Menschen stärker mit Politik auseinandersetzen", muss könnte man sie auch in der Familie, der Nachbarschaft oder der Schule zur Übung abstimmen lassen und anschließend das Ergebnis debattieren. Es braucht für dieses Ziel nicht unbedingt eine echte Wahl.

das mag ja richtig sein. Es heißt meiner Meinung jedoch nicht, dass Sie diese Zeit mit politischer Information füllen. Ich bin immer wieder überrascht, wie auch jungen Menschen Blogs wie "Die Achse des Guten", "Tichys Einblick" oder Seiten wie Cicero nicht geläufig sind. Wir haben alle derart viele Informationsquellen, aber diese werden leider nicht ausreichend genutzt. Betreutes Denken ist ja viel bequemer. Und wenn man die Nachrichten nicht versteht, dann erklären die sog. Comedians die (linke) Weltanschauung.

Robert Flag | Fr., 12. Mai 2017 - 14:27

Bereits Willy Brandt wußte, daß er bei der Jugend die meisten Wähler hatte, also hat er flugs die Volljährigkeit auf 18 gesetzt. Schroeder sicherte sich die Stimmen der Migranten durch die doppelte Staatsbürgerschaft. Fr. Merkel dürfte der Stimmen derer, die sogar ihre Kinder nach ihr benannt haben ebenso sicher sein. Und jetzt auch noch ein Wahlrecht mit 16. Nichts mehr heilig, wenn es nur um die Sicherung der Macht geht.

Karin Zeitz | Fr., 12. Mai 2017 - 14:36

gibt es zu Recht für Jugendliche unter 18 Jahren besondere, ihrem durchschnittlichen persönlichen Reifegrad angepasste Regelungen (Jugendschutz, Jugendstrafrecht, Heiratsverbot). Wieso sollten die u18 gerade für so komplexe Entscheidungen wie eine politische Wahl reif genug sein? Junge Menschen haben in diesem Alter in der Regel ganz andere Interessen als sich ernsthaft mit Politik zu befassen.

Thomas Kloft | Fr., 12. Mai 2017 - 15:04

weshalb SPD u. Grüne sich so für die Herabsetzung einsetzen liegt auf der Hand. Die meisten jungen Menschen, den Verfasser mit einbezogen, haben in der Tendenz eher ein linkes Gedankengut, das sich mit der Erfahrung ändert oder verfestigt. Davon profitieren die beiden natürlich am stärksten, während ältere Mitmenschen eben tendenziell eher konservativ wählen. Das in Zukunft die Älteren über die Jungen bestimmen wird sowieso kommen und ist leider nicht mehr abzuwenden. Es sollten weder 16 noch 90 jährige über unsere Zukunft bestimmen.

Manfred Buchmann | Sa., 13. Mai 2017 - 14:04

Antwort auf von Thomas Kloft

wollen Sie etwa den 90-jährigen das Wahlrecht verweigern?

Ralf Müller | Fr., 12. Mai 2017 - 15:21

Wer sagt, dass Wahlentscheidungen mit Einsicht zu tun haben müssen? Die meisten wählen ohnehin nach Gefühl, aus dem Bauch heraus, weil ihnen einfach mal danach ist. Leider Realität. Würden wir wählen, was gut für uns ist, wir hätten andere Regierungen. Wir bekommen, was wir verdienen. Dortmund Nordstadt und Duisburg Marxloh haben schon bekommen.

dr. kira mandini | Fr., 12. Mai 2017 - 15:27

Achso, deswegen haben die Grünen so gute Ergebnisse in SH bekommen. Ich hatte mich schon gewundert, da sie sich sonst im Absturz befinden. Aber klar, wenn einen sonst keiner wählenwill, sucht man sich erstens neue Altersgruppen und zweitens sogar eine neue Bevölkerung (Zuwanderer).
Ich bin gegen Wahlen von 16-jährigen Teenagern. Sie lassen sich zu sehr beeinflussen in dem Alter, können die Folgen nicht absehen und brauchen diese auch nicht finanzieren. Rechte ohne Pflichten, das geht nicht, ist inkonsequent.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 13. Mai 2017 - 12:10

Antwort auf von dr. kira mandini

aber eigene Interessen haben diese Jugendlichen schon und wenn es kein Kinderwahlrecht gibt, kann man doch Jugendlichen die politische Selbstbestimmung ermöglichen.
Ich glaube auch nicht, dass sie dann taktisch klug wählen werden, aber ist das gefordert?
Viele sind dann jedoch schon im "Arbeitsprozess", kurz, ich bin dafür, auch wenn die dann alle konservativ oder grün wählen.
Es war schon immer ein bisschen anspruchsvoller, sozialdemokratische Positionen zu vertreten...:)
Aber 18 Jährige möchte ich nicht als Bundeskanzler, selbst wenn sie echte Alternativen zu Merkel wären.
Ich bin schon der Meinung, dass es fast jeder kann, wenn es Merkel kann, deshalb habe ich auch keine Probleme mit mehr direkter Demokratie.
Man kann mit 21 Jahren gewählt werden?

Michael Nitsche | Fr., 12. Mai 2017 - 16:15

Ja Wahl mit wie toll für alle Sozialisten und Linken. Wie lautet doch so eine Lebensweisheit: Unter 30 zeigen wir, dass wir ein Herz haben und Sozialisten sind. Wer das noch mit über 30 tut, hat keinen Verstand.

Dr. Jürgen Herrmann | Fr., 12. Mai 2017 - 16:15

Wahlrecht sollte es nur geben, wenn damit auch Pflichten verbunden sind und nicht nur Rechte.
Helmut Schmidt hat schon nach einer öffentlichen Moral gesucht und gefordert, wir sollten uns mehr um unsere Pflichten kümmern und weniger nach unseren Rechten fragen.
Außerdem scheint mir das Ganze doch nur davon abzulenken, dass das Politikangebot der etablierten Parteien doch meist einem Parteiengemauschel entspricht, von dem Andersdenkende ausgeschlossen werden. Hier gäbe es m.E. genug zu tun um die große Volkspartei der Nicht-Wähler auf ein demokratisch verträgliches Maß zu reduzieren.
Also nicht mehr neue Wähler suchen, sondern die bereits vorhandenen Wähler aktivieren, das wäre eine Aufgabe für alle Parteien.

Yvonne Walden | Fr., 12. Mai 2017 - 16:19

Ein durchaus kluger und weitsichtiger Journalist und Buchautor (F. William Engdahl) behauptet in seiner Veröffentlichung "Mit der Ölwaffe zur Weltmacht" (Rottenburg, 2006), Wahlen - gerade auch in angeblich demokratisch strukturierten Staaten - verbreiten lediglich einen Hauch, einen Anschein von Demokratie.
Denn in Wahrheit bestimmen bekanntlich ganz andere, nämlich finanzmächtige Interessengruppen, über das Wohl und Wehe staatlicher Politik.
Die politischen Parteien hängen quasi "am Tropf des Großen Geldes". Ohne Parteispenden - so wird allgemein behauptet - könnten diese etablierten Parteien ihre Arbeit nicht durchführen, also Propagandaarbeit und Wahlkampfarbeit.
Interessanterweise kommt jedoch eine noch relativ junge Partei, Die Linke, ohne Zuwendungen aus Kreisen der Wirtschafts- und Finanzwelt aus.
Im Gegenteil: Diese Kreise fürchten Die Linke wie der Teufel das Weihwasser und würden ein Verbot dieser Linkspartei vorbehaltlos begrüßen.
So schaut die politische Realität aus!

Die SED-PDS-Linke Partei ist nicht jung! Und warum braucht diese kein Geld? Die SED hatte ein Pateivermögen von ca. 4,5 Milliarden. Dieses hat sie versucht zu verstecken. Ca. 2 Millarden sind "wieder aufgetaucht", der Rest ist nicht auffindbar. Da sich die SED nicht aufgelöst, sondern in PDS umbenannt hat, konnte das Vermögen in der Partei verbleiben und so die Finanzierung auch der heutigen Die Linke sichern. Wie dieses Vermögen in der DDR zustande kam, steht auf einem anderen Blatt.

Ja, werte Frau Walden, zweiffellos kommt Die Linke ohne Parteispenden
aus. Der Grund ist von einfacher Art: Noch immer fehlen über 3(!) Milliarden
Valuta aus dem Vermögen der untergegangenen DDR. Ursprünglich hatte
die Partei Neuen Typus vor, alle Opfer der DDR-Diktatur mit dem Parteivermögen
der SED großzügig zu entschädigen. Pustekuchen, auf eine angemrssene Ent-
schädigung warten ich und viele andere Geschundene des Arbeiter-und-Bauern-
Paradieses noch immer. So menschlich sind die "Linken". Eben link.

Gabriele Tesche | Fr., 12. Mai 2017 - 16:26

Jüngere Wähler wählen erfahrungsgemäß mehrheitlich links/grün. Mein Vater erklärte das einmal mit dem Satz: "Wer mit 18 nicht links wählt hat kein Herz, wer ist mit 30 noch immer tut hat keinen Verstand!" Die Begeisterung bei SPD und Grünen für die Herabsetzung des Wahlalters ist also nachzuvollziehen.

Marc Meyer | Fr., 12. Mai 2017 - 16:38

Also wenn die 16jährigen alt genug sind für Sex und Kinderzeugen und nun sogar fürs Wählen, dann sind die auch alle alt genug wie Erwachsene bei Straftaten und Delikten behandelt zu werden. Entweder sind die alle reif genug, oder sie sind nicht reif genug. Beides geht nicht.

müssen sie dann auch gleich werden, d.h. sie können dann der Eltern Bankkonto räumen, sich mit Gras versorgen, was ja sowieso bald freigegeben werden wird, wenn sie die ihnen genehme Regierung haben... Haben denn sogar die Linkem vergessen, wie meschugge sie mal als Teenies waren, als die Hormone verrückt spielten? Jugendliche sollten das Recht haben, alles Mögliche auszuprobieren, auch Dummheiten, um davon zu lernen, aber deshalb müssen doch nicht die Verantwortungsträger dafür bezahlen. Also: kein Wahlrecht unter 18, erlaubt ihnen, jung und ein bisschen verrückt zu sein, die Last der Verantwortung kommt noch früh genug. ~{:-)

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 12. Mai 2017 - 17:26

wenn es mit einer Art Kinderwahlrecht für Eltern zuvor gekoppelt wird.
Dann wird man aber auch das Heiratsalter herabsetzen müssen.

Ralph Barthel | Fr., 12. Mai 2017 - 17:44

dann dürfen eines Tages Embryos wählen.
Typisch Links-Grüne Selbstermächtigung durch die Hintertür.

Robert Revet | Fr., 12. Mai 2017 - 17:52

Die Gefahr das die "Alten über die Jungen bestimmen" ist nicht von der Hand zu weisen, das beweist schon die negative Reaktion bei der Befragung.
Schon alleine deshalb sollten 16 Jährige das aktive Wahlrecht erhalten. Das es ja auch ein Jugendstrafrecht gibt, das ist kein Argument dagegen. Die meisten Jugendlichen sind ja gesetzestreu. Das viele von Ihnen politisch ahnungslos sind, zieht ebensowenig, bei vielen Erwachsenen ist es leider auch nicht anders.
Darüber hinaus sollte es auch ein Wahlrecht für Kinder bis 16 geben, welches von den Eltern ausgeübt wird.

dr. kira mandini | Do., 18. Mai 2017 - 01:21

Antwort auf von Robert Revet

Das würde de facto bedeuten, Eltern mit Kindern hätten mehrfaches Stimmrecht. Das geht gar nicht, war wohl auch nicht so ganz ernst gemeint,oder?

ingrid Dietz | Fr., 12. Mai 2017 - 18:41

Die BRD ist mittlerweile zu einem politischen Flickenteppich "verkommen" !

Daniel Montefiori | Sa., 13. Mai 2017 - 17:21

Das Wahlalter mit 16 bei gleichzeitiger Mündigkeit/Volljährigkeit mit 18 ist ein zentraler Bruch rechtsstaatlicher Regeln. Der Akt des Wählens ist der Ausübungskern der Souveränität! Der Unmündige darf nicht zugleich der Souverän in actu sein. Entweder noch nicht mündig oder souverän.
Wenn, dann sollen die Politiker sich auch dazu bekennen, und dementsprechend das Volljährigkeitsalter auf 16 festlegen. Damit wäre die Sache geklärt.
Schließlich war 16 auch im alten Rom die Grenze zur Volljährigkeit, ohne daß darüber Klagen von irgendeiner Seite zu hören gewesen wären. (Zwar hieß es da, "volljährig mit 17", aber die Römer zählten das Alter des Menschen anders als wir: Wer 16 wurde, galt ab dem nächsten Tag als Siebzehnjähriger, weil er ja damit in sein siebzehntes Lebensjahr einzutreten begann.)

Luise Grallert | Sa., 13. Mai 2017 - 23:47

dass die alten Spießer uns nicht wählen lassen wollen. Was nicht heißen soll, dass alle älteren Menschen kategorisch Spießer sind. Aber manchmal muss man eben radikal sprechen. Es stimmt schon, das wäre ja zu schön, die jungen Leute in die Politik einzubinden. Nein, nein, da warten wir lieber, bis sie aufgrund fehlender Partizipation jegliches Interesse verloren haben und sich auch so chancenlos fühlen, wie sie tatsächlich sind. Junge Leute interessieren sich eben nicht für Politik. Und verstehen auch nichts davon. Aber zum Glück ändert sich das ja mit 18 schlagartig.

Dirk Wächter | So., 14. Mai 2017 - 11:34

Wie kommen Sie zu der Aussage: "Die meisten Wahlberechtigten sind über 70"?

Meiner Ansicht nach sind 12,7 Mio von 61,5 Mio eher die Minderheit. Richtig müsste es daher heißen: Die meisten Wahlberechtigten sind UNTER 70.

Auch kann man die Gruppe der ab 70-jährigen nicht mit z.B. der Gruppe von 50- bis 60-jährigen vergleichen. Diese umfasst z.B. nur 10 Jahrgänge, während die ab 70-jährigen ja 30, vielleicht sogar bis zu 40 Jahrgängen umfasst. Der Vergleich hinkt also.

Auch kann man nicht behaupten, die älteren würden die Entscheidungen nicht mehr betreffen. Die durschnittliche Lebenserwartung der 70-jährigen beträgt z.Z. noch über 14 Jahre, eine Legislaturperiode, für die die Wahl gilt, dauert aber nur 4 oder vielleicht mal 5 Jahre. Zudem werden bei einer Wahl ja nur die Personen gewählt, die nachher in den Parlamenten die Entscheidungen treffen. Wenn überhaupt, dann müsste man hier den älteren Abgeordneten das Stimmrecht entziehen. Und das wird man -hoffentlich- nicht erleben.

Robert Schmidt | Mo., 15. Mai 2017 - 12:01

Ich würde jedem Jugendlichen 2 Dinge darlegen:
- sobald er auch das Geld verdienen muss, mit dem die Politik finanziert werden soll, wird sich seine Sichtweise ziemlich verändern
- solange die Hormone Purzelbäume schlagen und er noch nicht die Partnerin oder den Partner fürs Lebens gefunden hat, wird er "bigger than life" denken und handeln müssen um Eindruck zu machen - eine schlechte Grundlage für Politik!

... fairer Weise möchte ich hinzufügen, dass ich einem Rentner und älteren Menschen ebenfalls Dinge darzulegen hätte ...