Angela Merkel und Donald Trump geben sich die Hand
Immerhin: Einen Handchirurgen brauchte Angela Merkel anschließend nicht aufsuchen / picture alliance

Merkel bei Trump - Berichterstattung auf „Bachelor“-Niveau

Kolumne: Schöne Aussicht. Angela Merkels Besuch bei Donald Trump wurde in den Medien hauptsächlich als Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Charakteren beschrieben. Dieser Gefühls-Journalismus aber befördert den politischen Niedergang, den er eigentlich verhindern sollte

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Wie war der Händedruck? Hat er ihr fast die Hand zerdrückt? Mögen sich die beiden? Kann das etwas werden? Aber warum wirkten sie so verkrampft? Warum hat er so grimmig geguckt, während sie sich freundlich zu ihm herüber beugte? Lässt er sie kalt abblitzen? Nein, die Rede ist nicht vom „Bachelor“, auch wenn man das meinen könnte. Es geht um die Berichterstattung über den ersten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump.

Mich erinnerte die mediale Aufbereitung dieses Treffens stark an Gespräche über die Kuppelshow, die man morgens in der Straßenbahn hören kann. Und mir wurde mit einem Schlag klar, warum ich solche Sendungen meide: Klatsch und Tratsch langweilen mich zu Tode, auch die damit einhergehenden Spekulationen und psychologischen Ferndiagnosen, und gerade dann, wenn es um Politiker geht. Zugegeben, Trump und Merkel haben es Journalisten nicht leicht gemacht: Beide neigen ohnehin nicht eben zu Tiefgang. Nach Tagen der bemühten Vorberichterstattung verlängerte auch noch ein Schneesturm an der US-Ostküste das mediale Vorspiel. Drei weitere Tage musste das Thema bespielt und am Köcheln gehalten werden, ohne dass wirklich etwas passierte.

Spekulationen, Ratschläge, Banalitäten

Irgendwann sind alle inhaltlichen und relevanten Themen, die es im Umfeld eines ersten Aufeinandertreffens zweier bedeutender Politiker zu erörtern gilt, hinlänglich beleuchtet und analysiert. Dann schießen die Vermutungen und Spekulationen ins Kraut, und die Zeit der guten Ratschläge bricht an: Roland Nelles fragte sich stellvertretend für viele in seinem Artikel im Spiegel: „Wie werden sie miteinander umgehen, wird er [Trump] ihre [Merkels] Hand zerdrücken, so wie beim japanischen Regierungschef? Wird sie ihn über die Werte der westlichen Demokratie belehren? … Die eigentlich wichtige Frage lautet: Droht eine Eiszeit zwischen den alten Verbündeten Washington und Berlin?“ Über Trump weiß Nelles zu berichten, dieser lerne gerade „schmerzhaft, was es wirklich heißt, im Oval Office zu sitzen“ und dies sei für ihn „kein Spaß“. Aha.

Nelles Kollege Philipp Wittrock setzt nur wenige Tage später eine als Artikel getarnte Bewerbung als psychologisch geschulter Kanzlerinnenberater auf: „Würden Journalisten sie [Merkel] danach [Trumps Mauerbau] fragen, kann sie auf ihre persönliche Biografie und ihre Flüchtlingspolitik verweisen. Die wiederum hatte Trump in der Vergangenheit regelmäßig scharf verurteilt. Aber die Kanzlerin will nicht nachtragend sein.“ Wittrock weiß nicht nur, was Merkel nicht will, sondern auch, wie sie das Gespräch mit Trump und mit den eigenen Kollegen lenken kann: „Den Muslim Ban [gemeint ist das von Trump angestrengte Einreiseverbot für Menschen aus einigen muslimischen Länder] aber könnte sie ausklammern. Das schützt sie nicht vor Fragen beim Auftritt vor der Presse. Merkel wird für diesen Fall gewappnet sein – und ihre Kritik diplomatisch verpackt bekräftigen.“ Merkel bereitet sich also professionell auf ihre Arbeit vor. Gut zu wissen.

Die „Vertratschung“ schadet der Demokratie

Man könnte es sich nun leicht machen und einfach damit fortfahren, sich über den Niveauverlust und die zunehmende „Vertratschung“ des politischen Journalismus zu amüsieren oder zu ärgern. Dieses Phänomen ist kein Neues und auch keineswegs auf bestimmte Medienprodukte zu reduzieren. Es ist typisch und auch stilbildend für die Ära der Alternativlosigkeit, dass insgesamt mehr auf persönliche Regungen, Gestik und Mimik geachtet wird. In der aktuellen Politikberichterstattung gilt es als sehr relevant, ob das politische Führungspersonal gut miteinander auskommt oder ob manche zu narzisstisch sind, um diplomatischen Gepflogenheiten zu genügen.

Im Vorfeld des USA-Besuchs der Kanzlerin war viel darüber zu lesen, wie gut sie im Umgang mit schwierigen Charakteren sei. So informierte uns etwa Zeit Online darüber, dass Merkel das „cowboyhafte Auftreten“ von George W. Bush genauso wenig gefiel wie die „ständigen Eskapaden“ von Silvio Berlusconi oder das „präpotente Gehabe“ von Nicolas Sarkozy. Von Merkel sei zudem bekannt, erinnert Nelles im Spiegel, „dass sie großspurige Macho-Männer wie Trump nur begrenzt ausstehen kann“.

Trivialisierung der Politik

Für Angela-Merkel-Fans oder Hobby-Psychologen mögen derlei Erzeugnisse moderner Hofberichterstattung relevant und befriedigend sein. Wer sich indes kein Stück dafür interessiert, auf welchen Männertyp die Kanzlerin abfährt, dem wird klar, welche Konsequenzen diese „Vertratschung“ des Journalismus langfristig auf unser demokratisches Gemeinwesen hat. Da wäre zum einen die systematische Trivialisierung von großer Politik, in der Inhalte und Interessen zugunsten von Intrigen und Integrität in den Hintergrund gerückt werden.

Gleichzeitig aber offenbart die mediale Aufbereitung des Merkel-Besuchs bei Trump noch ein anderes Problem: Die Fixierung auf Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften reduziert den überaus vielschichtigen Prozess des Niedergangs von demokratischer Politikkultur auf das schlechte Benehmen oder die Psyche von Leuten wie Donald Trump. Während dieser aufgrund miserabler Sympathiewerte in den Keller rast, steigt Merkel quasi über Nacht und ohne eigenes Zutun aus der Tiefe der Antipathie auf in den Olymp der Weltpolitik.

Angst vor Konflikt und Veränderung

Die scharfe persönliche Kontrastierung – in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war gar von „Feuer und Wasser“ zu lesen – führt zu einer Überhöhung der Gegenspielerin des „Anti-Christen“: Schon gilt Merkel als moralische Führungsinstanz Europas sowie als letzte Hoffnungsträgerin, Retterin und einzige verbleibende Führerin der westlichen Welt, die Trump noch Paroli bieten könne. Diese Form der pseudo-politischen Polarisierung ist typisch für Zeiten, in denen alten Gewissheiten an Integrationskraft verlieren und ein ideeller wie moralischer Grundkonsens plötzlich infrage gestellt wird. In der bewusst oberflächlich bleibenden Zuspitzung suchen die Vertreter der alten Konsensära Zuflucht, letztlich darauf hoffend, dass die verbreitete Angst vor Dissens, Konflikt und Veränderung ihnen die Menschen am Ende doch wieder zutreibt.

So ist es auch zu erklären, warum die Politik ihrer eigenen inhaltlichen Entleerung sogar noch Vorschub leistet: Das Fehlen von attraktiven Perspektiven und schlüssigen Strategien im Umgang mit Akteuren, die auf die eine oder andere Weise den Status quo herausfordern, zeigt sich in der Krisenhaftigkeit von Politik auf nahezu allen Kanälen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Fokussierung auf grundlegende Eigenschaften wie Anständigkeit, Höflichkeit und diplomatische Zurückhaltung sowie eine an Konturlosigkeit grenzende Anpassungsfähigkeit als geeignet, um den Mangel an erfolgversprechenden Ersatzstrategien im Umgang mit Herausforderungen zu überdecken. Merkel gelingt dies gut: Sie hält sich bedeckt, sagt wenig und auch wenig von Belang und überlässt es lieber anderen, unangenehm aufzufallen und sich um Kopf und Kragen zu reden.

Sehnsucht nach Inhalt und Niveau

Auch während ihres Besuchs bei Donald Trump ist Angela Merkel dieser Linie treu geblieben. Das gilt ebenso für Trump. Eine Rose hat sie von ihm nicht bekommen. Miteinander geredet haben sie trotzdem. Einen Handchirurgen brauchte sie anschließend nicht aufsuchen. In seinem Kampf gegen große Teile der US-Medienlandschaft hat Trump erneut gepunktet: Während des Fototermins mit der Kanzlerin wurde er von Fotografen aufgefordert, ihr die Hand zu schütteln. Er aber ignorierte diese Aufforderung. Bei jedem Tanzbären hätte man diese Verweigerungshaltung sympathisch gefunden. Bei Trump war jedoch auch das wieder ein Politikum und Beleg für seine politische Untauglichkeit.

Positiv bleibt festzuhalten: Mit dem Ende des Primats der Alternativlosigkeit und dem langsamen Auftauen der über Jahrzehnte tiefgefrorenen politischen Landschaft schwindet die Bereitschaft, sich mit oberflächlichen Übereinstimmungen und halbseidenen Erklärungen und Kompromissen zufrieden zu geben. Die zunehmende Popularität von sich als Querulanten und Fundamentaloppositionelle inszenierenden Anti-Politikern zeigt, dass die Menschen mit dem aktuellen inhaltlichen Angebot unzufrieden sind und nach anderen Antworten suchen. Noch dürfte es den etablierten Playern wie Merkel gelingen, sich gegenüber ihren ungehobelten Herausforderern neuen Typs zu behaupten. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich neue politische Strömungen entwickeln, die mehr zu bieten haben als alte Konzepte, alte Ängste, alte Lösungen – und einen seltsamen Händedruck.

 

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Ulrich Salloch | So., 19. März 2017 - 11:49

Besonders peinlich wirkte die Kanzlerin als sie als Souffleuse auftrat. Weis sie nicht , das Trump nicht den Pausenclown für die US Presse spielen wird. Oder dachte sie, was noch peinlicher wäre, der US Präsident sei schwerhörig. Der ganze Besuch war für Deutschland ein Desaster, und wird sehr negative Folgen für uns haben. Wer mit Verwandten in den USA spricht, und deren existenziellen Probleme hört, der fragt sich wofür wir uns teure Staatsfunkjournalisten in den USA leisten , wenn diese nur Bunte Blätter Storys übermitteln.

Karin Zeitz | So., 19. März 2017 - 12:00

behalte die Recht, Herr Heitmann. Es wäre super, wenn sich die Politiker darauf besinnen könnten, dass Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber ihren Wählern sowie Fairness gegenüber ihren Verhandlungspartnern die wahre Größe einer politischen Persönliche bedeuten. Was könnte Angela Merkel denn erwarten nach dem Trump-Bashing, an dem sich neben der deutschen Presse, Funk und Fernsehen selbst Mitglieder ihrer Regierung nicht entblödet haben? Und was sollen die Journalisten tun, wenn sie jetzt gezwungen sind, über das Treffen von Merkel und dem lange Verfemten zu berichten? Da ist es nicht verwunderlich, wenn sie Themen vermeiden, die Trump besser aussehen lassen und sich lieber auf Hände drücken und imaginäre Gefühle zurück ziehen.

bruno leutze | So., 19. März 2017 - 12:27

mir ist auch nach mehrmaligen Lesen nicht klar, worum es Ihnen in dem Artikel geht. Sind das Problem die Politikmacher oder der Umgang des politischen Journalismus mit denselben, daß statt über die Politik und deren praktischen Konsequenzen für Land und Leute zu recherchieren und berichten, über Banalitäten sowie Sympthie- und Geschmacksfragen getratscht und geklatscht wird? Hier würde ich Ihnen Recht geben!!!
Insofern eine kleine - gut gemeinte - Stilkritik: weniger verklauselt und in den Schreibstil "verliebt" Roß und Reiter benennen, das hilft beim inhaltlichen Entschlüsseln der Botschaft, auch wenn dabei weniger Zeilen herauskommen.

Reinhard Oldemeier | So., 19. März 2017 - 13:35

Mich regt dieser Regenbogenjounralismus auf. Wenn ich mir anschaue, was die Printmedien und die Öffentlichen Rechtlichen so abliefern könnte man meinen die Herrschaften baden gerne lau. Vernünftiger politischer Journalisus ist nicht wer mit wem oder weshalb es menschlich klappt, sondern ZDF Zahlen, Daten, Fakten. Die Bürger wollen wissen wo Sie dran sind. Wie sieht es aus müssen wir die amerikanischen Abhöreinrichtungen bezahlen, die uns ausspionieren oder nicht. Denn Eins ist klar, die Amerikaner sind nicht mehr Besatzungsmacht, sondern unsere Gäste und Verbündete. Wer Gast ist hat sich auch so zu verhalten. Diesen klaren Satz vermisse ich im deutsch amerikanischen Verhältnis. Präsident Trump mag der Meister des twittern sein, aber nachpöbbeln geht garnicht. Da verlange von der Kanzlerin klare Worte die so von den Medien wieder gegeben werden müssen. Aber es wird in den Medien herum geschwurbelt. Somit trifft der Artikel des Herrn Heitmann den Nagel auf den Kopf.

Joana Stella Kompa | So., 19. März 2017 - 17:58

Es stimmt leider dass sich ein grosser Teil der Berichterstattung in Banalitäten verläuft. Man redet nur noch über Peinlichkeiten, Plattitüden und den Faux Pas des Händedruckverweigerns den Trump natüerlich zielgerecht und medienwirksam abgeliefert hat. Von ‘Klima’ ist die Rede und vom ‘Kennenlernen’. Was es nicht gab: Protokolle mit Inhalten offen zu diskutieren, offensichtliche Probleme und Differenzen im Klartext zu besprechen und eine frische Verhandlungsbasis zu schaffen. Die Medien labten sich stattdessen an Merkels betuchtem Schweigen und Trumps Clowneinlagen. Ich denke wir haben alle mehr erwartet als einen solch verkrampften Eiertanz.

Brigitte Karpenkiel | So., 19. März 2017 - 18:10

Der Artikel beschreibt sehr genau, wie auch renommierte Zeitungen sich inzwischen mit immer mehr Oberflächlichkeiten beschäftigen. Da muss der Leser ja langsam abstumpfen.

Dimitri Gales | So., 19. März 2017 - 19:15

das ist wohl eher ein Thema für Humoristen. Merkel wird Trump mit einem rigorosen Vertreter US-amerikanischer Interessen konfrontiert. Das ist normal, schliesslich ist Trump Präsident der USA. Ich verstehe die Presse Hierzulande nicht: noch immer wird Merkel idolisiert und dabei als Persönlichkeit weit überschätzt. Man braucht keine Hofberichte und Befindlichkeitsbulletins der Hochwohlgeborenen.
Deutschland wird wegen seiner Wirtschaftsleistung und wirtschaftlichen Expansionismus respektiert (aber auch kritisiert, in den USA wie in Europa), nicht wegen Merkel.

Hubert Knapp | So., 19. März 2017 - 20:28

Gefühle ließen sich schon immer gut vermarkten aber dieses Kriterium scheint in den Mainstream-Medien mittlerweile alles zu dominieren.
Ohne Rücksicht auf die objektive Realität wird produziert, was sich verkauft. Solange wir Flüchtlinge lieben, bekommen wir Bilder von süßen Kindern in bunten Pullis, die über die Grenze strömen. Fallen sie durch ein Ereignis in Ungnade, verwandeln sie sich plötzlich in drogendealende, frauenbelästigende Nafris, die man nicht mehr los wird.
Gefährlicher wird es durch zunehmend tendenziöse und emotional überhöhte Berichterstattung über Konflikte zwischen Staaten, was leicht sinnlose politische oder gar militärische Eskalationen auslöst.
Insofern scheint Donald Trumps jüngste Medienschelte nicht völlig ungerechtfertigt.

Christa Schreiber | So., 19. März 2017 - 23:15

Herr Heitmann, Sie scheinen der Einzige zu sein in der gesamten Medienlandschaft, der dieses hochstilisierte Treffen richtig beurteilt. Der Bachelor-Vergleich könnte treffender nicht sein. Der mächtigste Mann der Welt und Europas letzte Hoffnungsträgerin, ein seltsames Paar. Wer weiss, vielleicht hat er ihr zum Abschied einen Kaktus geschenkt

anne raff | Mo., 20. März 2017 - 08:27

Vielen Dank Cicero, dass es so einen treffenden Komentar in der sonst einheitlichen ,deutschen Presse noch zu Lesen gibt. Ein Stern, am sonst finsteren Nachthimmel!

Bettina Federlein | Mo., 20. März 2017 - 08:58

"Noch dürfte es den etablierten Playern wie Merkel gelingen, sich gegenüber ihren ungehobelten Herausforderern neuen Typs zu behaupten." Nun, zumindest Merkel gelingt es ganz und gar nicht, sich gegen den überaus ungehobelten Möchtegerndikator vom Bosporus R.T. Erdogan zu behaupten. Es tat mir schon fast körperlich weh, diesem Elend beim letzten Besuch zuzusehen, von der jüngsten Eskalation ganz zu schweigen. Warum nur hat die deutsche Qualitätspresse hier verzichtet, das Rendevous beider ähnlich genau zu beobachten, zu analysieren und uns mitzuteilen, was wir deren Meinung nach zu denken und zu fühlen haben? Die Berichterstattung Merkel/Trump hatte Elemente des "Groschenromans". Im Übrigen kommt Politik gerade dermaßen verlogen daher, da ist mir die Weigerung des mehrfachen "shake"Hands" nach Aufforderung fast sympathisch. Man sollte dabei nicht vergessen, wieviel Gift und Galle bereits im Wahlkampf seitens deutscher Politiker und der Regierung über den Ozean spritzte.

Franz Otto Hegger | Mo., 20. März 2017 - 09:04

Für Trump war es ein ein nichtssagender protokollarischer Termin. Was sollte die Weltmacht USA mit Merkel aus der Uckermark zu besprechen haben. In der deutschen Presse wurde der Besuch hoch gejubelt. In den USA eine Randnotiz und von der Bevölkerung nahezu unbemerkt, sagten mir meine Freunde aus Florida.

Christa Wallau | Mo., 20. März 2017 - 10:50

Anders als in den USA ist in Deutschland immer noch der Schein (= das Äußere, das Gehabe) wichtiger als das Sein. Auf die politischen Aussagen Trumps kam es den Wählern in den Vereinigten Staaten an, mochte dieser Mann auch aussehen, poltern u. pöbeln wie er wollte. Bei Merkel, der langjährigen Identifikationsfigur vieler Deutschen, gilt dagegen weiterhin: Hauptsache vornehm lächeln, nirgends anecken, nichts sagen (außer: Weiter so - Wir schaffen das!). Ganz anders als die Amerikaner sind die meisten Deutschen Angsthasen, was in erster Linie auf jahrzehntelange, systematische Verunsicherung zurückzuführen ist. Es wurde (u. wird ja weiterhin) eifrig am Mythos der angeborenen Gefährlichkeit gewoben. Das bleibt nicht folgenlos. Inzwischen hat unser Volk total verlernt, seine eigenen Interessen zu vertreten, notfalls mit weniger pastorenhaften, schwafelnden Politikern. Deshalb findet in D auch Tratsch so großen großen Anklang, obwohl er nur Nebensächlichkeiten hochspielt. Wie lange noch?

Chris Lock | Mo., 20. März 2017 - 11:09

Genau dieser im Kern informationsfreie und nur noch auf Klatsch und Meinungsmache orientierte Journalismus hängt mir zum Halse heraus.

Ich habe etliche Zeitungen und Webseiten gelesen, aber kaum Substanzielles dazu gefunden, was konkret besprochen oder vereinbart wurde.

Christa Wallau | Mo., 20. März 2017 - 11:39

Anders als in den USA ist in Deutschland immer noch der Schein (= das Äußere, das Gehabe) wichtiger als das Sein. Auf die politischen Aussagen Trumps kam es den Wählern in den Vereinigten Staaten an, mochte dieser Mann auch aussehen, poltern u. pöbeln wie er wollte. Bei Merkel, der langjährigen Identifikationsfigur vieler Deutschen, gilt dagegen weiterhin: Hauptsache vornehm lächeln, nirgends anecken, nichts sagen (außer: Weiter so - Wir schaffen das!). Ganz anders als die Amerikaner sind die meisten Deutschen Angsthasen, was in erster Linie auf jahrzehntelange, systematische Verunsicherung zurückzuführen ist. Es wurde (u. wird ja weiterhin) eifrig am Mythos der angeborenen Gefährlichkeit gewoben. Das bleibt nicht folgenlos. Inzwischen hat unser Volk total verlernt, seine eigenen Interessen zu vertreten, notfalls mit weniger pastorenhaften, schwafelnden Politikern. Deshalb findet in D auch Tratsch so großen großen Anklang, obwohl er nur Nebensächlichkeiten hochspielt. Wie lange noch?

Rose Hundal | Mo., 20. März 2017 - 11:50

Herr Oldemeier -
sind Sie da sicher, dass die Amerikaner bei uns die Gäste sind? Ich frage mich das seit langem allen Ernstes und hätte zu unserer Souveränität gerne einmal eine verbindlich Auskunft.
Wenn eine Kanzlerin über Geheimdienst –Aktivitäten der Amerikaner aus der Presse erfährt und kein Aufschrei, keine Forderungen durch die politische Landschaft gehen, habe ich mehr Fragen als Antworten.
Bachelor Niveau unserer Medien? Ich bin an Kitsch nicht interessiert - wenn es um politisch globale, soziale, oder rechtliche Themen geht – haben wir ein Anrecht auf sachliche und ehrliche Berichterstattung. Die muss ich mir leider bei alternativen Medien mühsam zusammensuchen und das empfinde ich als Skandal.
Ihnen ein Danke, Herr Heitmann, ich hoffe wir müssen die Hoffnung auf die neue politische Strömung nicht auf den St. Nimmerleinstag verschieben.

Larissa Tscherkow | Mo., 20. März 2017 - 11:59

Ich denke, dass diese Trivilasierung dazu benutzt wird um Wähler zu täuschen.

Das ist so gut gelungen, dass Kritiker Merkels ihr im Ernst vorwerfen eine Linke zu sein.

Merkel ist, wie alle sogenannten Linken im Westen, keinesfalls links, sondern eine Verfechterin der neoliberalen Agenda der Globalisierung, die noch vor zwei Jahrzehnten als rechtes Projekt galt.

Trump vertritt zumindestens wirtschaftspolitisch viele dezidiert linke Positionen, denn der Kampf gegen die neoliberale Globalisierung ist ein ursprünglich linker Kampf, wie jeder wissen sollte, der etwas älter ist und sich an viele Demos hier erinnert.

Die Verfechter der offenen Grenzen, zu denen Merkel und Schulz (! ) gehören vertreten die Interessen des internationalen Finanzkapitals und nicht etwa die Interessen der Armen!

Und deshalb sind sie nicht links, genau wie Trump kein (klassischer) Rechter ist!

Der Wähler wird wird darüber getäuscht wer wessen Interessen vertritt. Trivilasierung hilft dabei

Robert Müller | Mo., 20. März 2017 - 11:59

Ich glaube das was Sie da beobachtet haben, kommt aus der Trump-Berichterstattung. Hinzu kommt, dass dessen Twitter-Kommunikation weltweit ohne Probleme verfolgt werden kann und offenbar wird das gerne gelesen (auch von Journalisten). Ist mir eigentlich nicht klar warum der Kulturkampf in der USA um Trump uns Deutsche interessieren sollte, vielleicht deshalb dieses Promi-Klatsch-Niveau?

Eine andere Frage ist, ob das den politischen Niedergang befördert. Erstmals befördert es die Verkaufszahlen. Der politische Niedergang scheint mir dann eher ein US-Phänomen zu sein und nur zu uns rüber geschwappt zu sein. Ich glaube in der USA steht der Mensch mehr im Zentrum als der Politiker und deshalb greift die Opposition den Menschen bevorzugt an. Trump hat das mit seinem "Crooked Hillary" vorgemacht, jetzt bekommt er es zurück. Übrigens, Erdogan spielt das gleiche Spiel momentan.

martin falter | Mo., 20. März 2017 - 12:29

Höflichkeit - noch dazu in Diplomatenkreisen - mit Weichheit oder gar Desinteresse am eigenen Land. Es fällt mir zwar schwer Mutti zu verteidigen aber der verweigerte Handschlag war einfach nur unprofessionell und grob. Wenn sich dieser Politikclown damit profilieren will nur zu. Seiner Sache - und er gibt ja permanent vor dem Land zu dienen was ich sehr bezweifeln will - nützt er damit nicht. Er ist einfach ein Proll der zu Macht gekommen ist - mehr nicht. Natürlich wird der politische Alltag immer mehr Inszenierung und ähnelt immer mehr einer Sitcom. Wundern brauchen wir uns da nicht, sieht man mal in die Glotze.

Höflich ist, jemandem zur Begrüßung die Hand zu reichen. Das hat Trump getan.
Der Show-Handshake fürs Foto soll die Einigkeit besiegeln oder darstellen. Das hat er nicht getan. Was ist daran bitte auszusetzen? Es gibt keine Einigkeit zwischen den beiden

Hand aufs Herz, wie oft in Beruf aber auch privat, treffen wir auf Menschen mit denen man nicht einer Meinung ist. Sollte man dann aber nicht auch da in der Sache eindeutig bleiben, aber man kann sich doch Hand schütteln -oder? Man will ja den Anderen nicht beleidigen sondern ist nur in der Sache gegen ihn. Jetzt findet das ja unter einem Brennglas - wie geschrieben finde ich die Show ja auch nicht optimal - statt und da zeugt es in meinen Augen einfach mal von Selbstbewusstsein und Stärke wenn man die Form wart. Das ganze Treffen ist eine Show und die gespielte Verabschiedung hat er verweigert also hat ihm sein Ego wieder einen Streich gespielt. Wir sind offensichtlich auch nicht einer Meinung aber bei einem persönlichen Treffen würde ich Ihnen auch die Hand geben. Es gehört sich einfach.

Bettina Diehl | Mo., 20. März 2017 - 14:46

Antwort auf von martin falter

selbstverständlich bin da bei Ihnen (wie man das heute so gerne formuliert) aber leider müssen wir auch zugeben, dass sich Deutschland - vor allem unsere Medien und Regierungsverantwortlichen mit Unflätigkeiten gegenüber dem neuen Präsident und zuvor dem Präsident elect nicht zurückgehalten haben. Vom Karneval möchte ich erst gar nicht reden. Da hat jeder gerne darauf eingedroschen, weil es nicht wehtut. Weil man das darf - denn es ist ja nur der Mann mit der komischen Frisur. Ich erinnere mich an das Interview auf Bayern 3 mit dem Übersetzer, der die Vereidigung Trumps übersetzen sollte. Es war zum Fremdschämen, wie dieser Wichtigtuer über den Präsidenten gesprochen hat. Grundsätzlich geht es mir um Ungerechtigkeiten. Jeder Mensch hat eine Würde, die geachtet werden solle, auch wenn man nicht dessen Meinung teilt. Getreu der Aussage: Ich bin nicht Ihrer Meinung, aber ich gebe mein Leben dafür, dass Sie sie äußern dürfen.

Reinhard Seidel | Mo., 20. März 2017 - 22:03

Antwort auf von martin falter

Ihre Sicht der Dinge kann ich nicht teilen! Präsident Trump hat Frau Merkel zur Begrüßung die Hand gegeben und zum Abschied. Damit hat er der Höflichkeit gegenüber Frau Merkel Genüge getan. Der verweigerte Handschlag im Oval-Office
hatte andere Bedeutung. Trump war mit der Politik Frau Merkels in keiner Weise
einverstanden, was vorher im 4 Augengespräch deutlich wurde und hat ihr das im
Oval-Office in der Öffentlichkeit auch gezeigt. Ihre Bettelei um den Handschlag, war
peinlich. Trump soll nach der Pressekonferenz zu Journalisten gesagt haben, als die
ihn fragten,ob diese Blosstellung Frau Merkels notwendig war: "Einer Regierungschefin die ihr eigenes Land ruiniert,verweigere ich die Bestätigung!"

Dieser verweigerte Handschlag war die offensichtlich sehr wirksame Qittung
für das Vokabular des wirtschaftlichen-medialen-politischen Komplexes in
Deutschland. Ich fand es, auch wenn es wenig staatsmännisch wirken mochte,
durchaus menschlich, dass der Präsident des nach wie vor stärksten Staates
dieser Welt gegenüber der obersten Vertreterin derer, die ihn als Hassprediger, Politclown und Proll beschimpften und immer weiter ihre Schmutzkübel über
ihm ausleeren, so reagierte. Die Zeiten des Schmieren und Schleimens, wie Merkel gegenüber Obama, sind wohl vorbei.

ich stimme ihrem beitrag voll zu. wenn hier in diesem leserforum angeführt wird, merkel habe "gebettelt" um einen händedruck, dann ist das absurd. als journalisten riefen: händeschütteln, händeschütteln, trump nicht reagierte, fragte frau merkel nach, ob er wolle. sie war die höfliche. trump war, ist, bleibt ein flegel. bald werden wir noch lesen, trump habe doch recht wenn er ausführt, frauen lassen sich von prominenten gerne zwischen die beine fassen. ich kapiers nicht, was sich hier tut.

Bettina Diehl | Mo., 20. März 2017 - 15:51

Antwort auf von monika anhorn

die angeblichen Äußerungen des Herrn Trump was Frauen betrifft, betrachte ich für meinen Teil mit Vorsicht. Tatsache ist doch auch, dass es eine ganz Reihe Frauen gibt, für die Geld, Macht und Publicity eine besondere Anziehung haben. Oder glauben Sie, dass Mörtel-Lugner aus Österreich ein so toller Hecht ist, dass er reihenweise Frauen unter 30 abschleppt? Ich gehe mal davon aus, dass Herr Trump diese Art von Frauen gemeint hat.

ist es denn wichtig, welche "art" von frauen dieser flegel gemeint haben könnte? seine eklige äußerung ging durch die presse; ein dementi dazu gab es nicht, oder ich habe das übersehen. wenn sie u.a. herrn trump die allerbesten präsidialen eigenschaften, den notwendigen IQ dafür bescheinigen, zweifeln sie dann auch die vielen vielen lügen an, die ihm bisher nachgesagt wurden? von der lügenpresse verbreitet, um seine fähigkeiten als einmaliger präsident nicht bekannt zu geben, aus welchen gründen auch immer?

Bianca Schmidt | Mo., 20. März 2017 - 12:36

Eigentlich zum Fremdschämen, den Kopf zwischen die Schultern gezogen, mit einfältigem Lächeln oder besser unsicherem Grinsen. Körpersprache : Der nimmt mich ohnehin nicht ernst. Damit wird sie wohl richtig liegen. Als sie neben Ivanca Trump saß, viel mir spontan das Märchen von häßlichen Entlein ein. Das aus Sicht einer Frau. Politisch gesehen der Besuch absolut überflüssig, die meisten USA Bürger wussten gar nichts von dem Besuch, kein Thema in der Presse.

Heinrich Niklaus | Mo., 20. März 2017 - 15:01

Antwort auf von Bianca Schmidt

Liebe Frau Schmidt,

da Sie das Thema „hässliches Entlein“ ansprechen, wissen Sie sicherlich, wie das Märchen ausgeht. Das Märchen endet ja damit, dass aus dem hässlichen Entlein ein stolzer Schwan wird. Damit dürfte nicht mehr zu rechnen sein.

Merkel wird ja nachgesagt, sie sei unprätentiös. Ich bin davon nicht mehr überzeugt. Wer davor scheut, wie Frau Merkel, mit „unschönen Bildern“ in Verbindung gebracht zu werden und deshalb weitreichende gesellschaftspolitische Entscheidungen(Flüchtlingspolitik) trifft, die nicht dem Wohle der Bürger dieses Landes dienen, ist auf eine sehr verhängnisvolle Weise in seiner Persönlichkeit gestört.

Unabhängig davon könnte Frau Merkel etwas mehr für ihr Äußeres tun.

monika anhorn | Di., 21. März 2017 - 14:48

Antwort auf von Bianca Schmidt

dass ich altershalber es nicht mehr erleben werde, wie die aufgebrezelte ivanka in 30 jahren aussieht.
vom rübel trump wurde die tochter ganz bestimmt absichtlich neben frau merkel platziert, damit sich die zuschauer ähnlich äußern wie sie, frau schmidt, das tun. mir ist ein häßliches entlein lieber als eine von der haarspitze bis sonstwohin aufgetakelte 37jährige - dass aus sicht einer frau gesagt.

nun scheinen sich die Kommentare aber auf das im Artikel angesprochene Niveau einzupendeln. Dieses Phänomen, sich eher mit Äußerlichkeiten und Banalitäten zu beschäftigen als mit den ernsten politischen Problemen zieht sich mittlerweile durch sämtliche Medien, auch die, die einst für Qualitätsjournalismus standen(von wohltuenden Ausnahmen wie dem Cicero einmal abgesehen). In den meisten Fällen geht die Berichterstattung nicht über Seifenopern-Niveau hinaus. Es ist für mich völlig irrelevant, ob die Frisur von Herrn Trump bei jedem Wetter sitzt, welche Farbe Frau Merkels Blazer oder wer den Beauty Contest gewonnen hat. Das sollte doch den Blättchen vorbehalten sein, die man beim Friseur lesen kann.. Natürlich war der beim Pressefoto verweigerte Handschlag kein Akt der Höflichkeit, aber die Äußerungen deutscher Politiker im Vorfeld waren dies ebensowenig. Es war allerdings auch ein klares Zeichen Trumps, dass der Kuschelkurs vorbei ist. Ob die Botschaft angekommen ist?

Stefan Jess | Mo., 20. März 2017 - 13:07

"Gefühls-Journalismus"

Das ist ein zentrales Problem. Die Medien, die vierte Gewalt in einer Demokratie, sind inzwischen in einer Falle. Dramatische Bilder von traurigen Flüchtlingskindern hinter einem Zaun verkaufen sich eben besser als abstrakte Daten oder nüchterne Analysen.

Das Ergebnis ist eine Politik die aus Angst vor medialer Auspeitschung geltendes Recht missachtet und verzweifelt die harmoniesüchtige Mitte sucht.

Vox populi, vox dei. Und niemand will sich ohne Not mit Gott anlegen...

Jürgen Löffler | Mo., 20. März 2017 - 14:23

"Sehnsucht nach Inhalt und Niveau".Das trifft genau den Punkt.

Gottfried Meier | Mo., 20. März 2017 - 14:41

Damit Trump uns Ernst nimmt, bräuchte es ein starkes und einiges Europa. So war es, wie in einem Kommentar geschrieben, ein reiner Protokolltermin ohne Wert.

Ulrich Bohl | Mo., 20. März 2017 - 15:27

"Merkel las vor Trump-Besuch den Playboy". War beim WDR zu lesen. Also Information vor der Reise auf höchstem Niveau. Woher sollte dann hinterher eine anspruchsvolle Berichterstattung kommen?
Laut „Süddeutscher Zeitung“ soll Merkel übrigens vor einigen Jahren vor dem ersten Treffen mit dem früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy Louis de Funès-Filme geguckt haben - um sich auf dessen zappeliges Temperament einzustellen. – Quelle: http://www.express.de/26220638 ©2017
Aufbauend auf solchen Informationsquellen
wird also in Deutschland Politik gemacht.
Wen wundern dann noch die Ergebnisse dieser
Politik.

womöglich hat Frau Merkel auch zuviel Märchen aus 1001 Nacht gelesen. Das würde so einiges erklären.

Wilhelm Maier | Mo., 20. März 2017 - 15:53

Wenn man den Inhalt von dem 15- min. Gespräch unter vier Augen wissen konnte, so wäre es auch möglich zu wissen, warum der Handschlag nach dem Gespräch abgelehnt worden ist. Und lückenhafte Berichte in den Mainstream-Medien sind für mich schon lange nicht mehr vertrauenswürdig. Berichterstattung hin oder her, glaubhaft sind sie immer nur sehr bedingt, weil viele Journalisten sich „in die Journaille begeben“, und so mehr und mehr „möchte-gern“ als Realien von sich raus-drücken. "Nicht aufs Wort glauben, aufs strengste prüfen“ oder "Vertraue, aber prüfe nach." Und da ist was dran, hier: http://www.zeit.de/stimmts/2000/200012_stimmts_lenin
Danke Herr Heitmann für den Artikel.

Achim Scharelmann | Mo., 20. März 2017 - 17:19

Merkel hin, Trump her! Generalist zu sein steckt im Einzelnen von Geburt an drin und ist kaum erlernbar und über dieses Merkmal verfügt Trump, was man vom Gegenüber nicht behaupten kann. Wir werden ja sehen, wie sich alles weiterentwickelt und die Ergebnisse werden dann zeigen, wer die besseren Karten spielt. Das Ergebnis für ein Volk zählt, die ganze Welt kann niemals befriedet werden, das ist reine Utopie.

Prof. Dr. Hochheimer | Mo., 20. März 2017 - 18:13

Ich kann nur immer wieder sagen, wie frogh ich bin, dass es den Cicero gibt und dass es in Deutschland noch wirkliche Journalisten gibt, wie Matthias Heitmann und andere die Im Cicero schreiben. Verglichen mit den Meinungsmachern in diesen Kaesblattern wie Stern und Spiegel ist das wirklich etwas Besonderes.
Meinen tief empfundenen Dank an den Cicero und Herrn Schwennige.

Martin Wessner | Di., 21. März 2017 - 00:20

Bei diesem, ich nenne es mal "Huffington-Post-Kolportagejournalismus" geht es vorallem darum, die rapide dahin schwindenden Mediennutzer mit Gefühlen bei der Stange zu halten. Eine neutral gehaltene Berichterstattung ist allermeist wenig fesselnd. Wenn man aber schnöde Ereignisse dramatisch auflädt, so ist es möglich den einen oder anderen Leser, Zuhörer oder Zuschauer wieder zurückzugewinnen. Zudem kann man, wenn man das als Journalist anstrebt, als Nebenprodukt der Trivialisierung und Emotionalisierung geschickt davon ablenken, daß über Sachfragen, über alternative Sichtweisen von Gegebenheiten und über Lösungen von Problemstellungen überhaupt diskutiert wird.
"Tratsch" wie: "Ist die Königin schwanger?" und "Der König hat ein prächtiges Gewand getragen und ist als stolzer Monarch unser glorreichen Nation erhaben auf seinem Schimmel zu seinem Palast geritten" lenken halt prima von der nüchternen Frage ab: "Geht es dem Volk gut?" und "Brauchen wir überhaupt noch eine Monarchie?"

Hans Schiessl | Di., 21. März 2017 - 23:54

As a German residing in the USA most of the comments I heard were basically the same
"And this is supposed to be your Chancellor"?
Good night........