Joe Biden empfängt Wladimir Selenskyj im Oval Office in Washington / picture alliance

Präsident Selenskyj besucht Washington - Die unmissverständliche Warnung an Wladimir Putin

Wladimir Selenskyj besucht in seiner ersten Auslandsreise seit dem russischen Überfall Washington. Der symbolische Schulterschluss der beiden Präsidenten im Weißen Haus ist eine Warnung an den Kreml. Nicht zuletzt, da Joe Biden der Ukraine das hocheffektive Flugabwehrraktensystem Patriot zugesichert hat.

Autoreninfo

Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

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Präsident Selenskyj ist für seinen ersten Auslandsbesuch seit dem 24. Februar 2022, als Russland seinen umfassenden Angriff auf die Ukraine begann, in die USA geflogen. Das ist verständlich, denn die USA sind der wichtigste Verbündete des Landes, das seine Souveränität gegen die Vereinnahmung durch Russland verteidigt. Dabei verfolgte der ukrainische Präsident mehrere Ziele zugleich. 

Erstens wollte er mit der amerikanischen Regierung die Ziele und Unterstützung für den Verteidigungskrieg besprechen. Denn in der US-Administration gab es auch Stimmen, die nicht mit den ukrainischen Kriegszielen, der Befreiung aller besetzten Territorien, übereinstimmen. Zugleich belegt die Lieferung des Flugabwehrsystems Patriot, dass die Ukraine zwar viele Waffen, die sie für die Kriegsführung als notwendig erachtet, bekommt, jedoch häufig mit einem aus ukrainischer Sicht schädlichen Zeitverzug.

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Tomas Poth | Do., 22. Dezember 2022 - 11:40

Es ist Washington, daß die Welt in Imperien, Kolonien und Einflussgebiete einteilt. Wobei natürlich gilt, daß es nur eine imperiale Macht geben darf, nämlich die USA.
Hr. Jäger zählt zu den Propagandastimmen dieser Politik, der amerikanischen Führungsrolle (imperiale Macht) an der es keinen Zweifel geben darf!
Hält der Autor die Leserschaft für so blöd, daß sie es nicht merkt?

Solang wie nötig unterstützen, ...
eine luftige Formel, kann sich jeder etwas anderes drunter vorstellen.
Othello Selenskyi hat sein Ablaufdatum derzeit noch etwas verlängern können.
Also ein Ende des Elends ist momentan noch nicht abzusehen!

Klaus Funke | Do., 22. Dezember 2022 - 12:17

Das sind nur symbolische Gesten, die Wladimir Putin zwar ärgern, aber wenig beeindrucken werden. Schade um die schönen Patriot-Systeme. Der größere Teil muss abgeschrieben werden. Egal, die USA haben trotzdem dran verdient. Und sie werden nur zu einem kleinen Teil wirksam werden. Und wer soll sie bedienen? US-Truppen jetzt aktiv in der Ukraine? 100.000 Mann Verluste bei den Russen? Wer´s glaubt. Hat die Ukraine überhaupt noch Soldaten? Wenn ja, wie viele? Tja, Germans to the front. Der Atomkrieg rückt näher und näher. Indes die USA wollen es nicht anders. Es könnte allerdings sein, dass sie sich verrechnet haben. Die Ukraine aber wird zur Wüste, die Bevölkerung ausgerottet. Das ist der Preis. Hat sleepy Joe Biden das bedacht? Putin ist noch lange nicht am Ende. Er kämpft ums eigene Überleben und wird die halbe Welt mit hinabreißen. Ist das die Ukraine wert? Und: was kommt danach? Die USA und der Westen haben den Sieg noch nicht in der Tasche. China is the winner

A. Zänkert | Do., 22. Dezember 2022 - 12:33

befiel, wir folgen! Mehr von Herrn Jägers sinnigen Betrachtungen und die Eskalation ist da!

Rainer Mrochen | Do., 22. Dezember 2022 - 12:38

Ich bin verwundert Herr Autor.
Wem, nach 1945, würden sie dieses Attribut wohl am ehesten zugestehen?
Muss an dieser Stelle wirklich wieder die Litanei US-Amerikanischer, administrativer Verfehlungen dargelegt werden?
Dieser Konflikt ist ein Desaster. Er hat nicht nur eine Vorgeschichte, er hat vor allem ein Ziel, jedenfalls aus Sicht des "Wertewestens".
Erhaltung imperialer, neokolonialer Strukturen, unter Androhung aggressiver Massnahmen und Förderung destruktiver Eingriffe (Regime Change). Nichts gerät in Vergessenheit. Wenn auch die Aufarbeitung der Gegenwart eine historische Angelegenheit sein mag, an der tatsächlichen Wirklichkeit kommt Niemand vorbei. Die Menschheit hat viele, selbst zu verantwortende Probleme. Eines ist jedoch durchgängig evident: US-Amerikanischer, fortgesetzter Imperialismus. Braucht die Menschheit das? Herr Autor bleiben sie unabhängig, bleiben sie fair, zeigen sie ganze die ganze Wirklichkeit auf.

Karl-Heinz Weiß | Do., 22. Dezember 2022 - 12:51

Die Zeit danach-der Autor blendet diesen Aspekt komplett aus. Die Regierungen in Paris und Berlin als komplett inkompetent darzustellen, zeigt von wenig Realismus.

ursula keuck | Do., 22. Dezember 2022 - 12:51

Für mich, der mehrere Heilige Abende und Weihnachtstage im Weltkrieg im Bunker und Luftschutzkeller zusammen mit meiner Mutter (Vater in Russland) grauenvoll verbringen musste,
ist es total unverständlich das unser guter Hirte aus der Ukraine ausgerechnet in der Weihnachtswoche scheinheilig nach Biden jettet und dort um Raketen und Waffen bettelt und in Kauf nimmt, das damit täglich weitere hunderte Landsleute jämmerlich krepieren.
Wenn er nur ein bisschen Pflichtgefühl und Mitgefühl sein Eigen nennen könnte, müsste er zumindest über Weihnachten alles Menschen-Mögliche versuchen eine Waffenruhe für sein Land zu erreichen, stattdessen lässt er sich in USA, Leif im Ghe Guevara u. Fidel Castro revolutionären Outfit feiern.
„ Ihr werdet euch noch ALLE wundern, wenn ich erst Russland besiegt habe,……

Oh, je liebe Frau Keuck, wir sind noch naiver als es überhaupt möglich. Uns werden noch die Augen tropfen,über das, was mit Sicherheit an das Tageslicht kommen wird. Ein ukrainischer Bürgerkrieg ist nicht unmöglich. Viele der jüngeren Generation wählten S nicht in der Gewissheit,
daß er die Ukraine an Rußland ausliefert. Dazu gibt es verschiedene Methoden.

Es ist kein gutes Zeichen. In Kriegszeiten begrenzen zwar sogar die stärksten Demokratien die Meinungsfreiheit. Die Ukraine war nie demokratisch, aber oligarchisch mit vielen Defiziten bei der Gewaltentrennung. Da S eine Parlamentsfreiheit hat, sind diese Defizite unter ihm noch gewachsen. Je länger der Krieg dauert, desto stärker ist die Demokratie bedroht.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 22. Dezember 2022 - 13:01

letzten Ukrainer gekämpft werden, das ist das Signal, das bei mir ankommt. Halt erschossen werden nur Russen umgekehrt höre ich nichts. Vielleicht erleben wir noch "Innovationen" in der Kriegsführung?. Wir sind bereit für den Wiederaufbau der Ukraine, weil Annalena es ist. Mit welchen Geld und mit welchen Ressourcen? Wir schaffen das.

Kurt Walther | Do., 22. Dezember 2022 - 13:58

Einen rundum zusammenfassenden   und gut strukturierten Überblick über Gründe, Ziele  und Konsequenzen gibt hier Prof. Jäger für den Besuch von Präsident Selenskyj in den USA.

Erfreut bin ich beim Lesen solcher niveauvoller Artikel immer über die Seitenhiebe  auf die EU-Europäer, die der Ukraine nur zögerlich und beschränkt  mit Rüstungsgütern helfen,  " weil alle EU-Staaten militärisch kaum zur eigenen Landesverteidigung in der Lage sind". Wohl auch deshalb immer wieder  die "beschwichtigenden Reden von Präsident Macron und Bundeskanzler Scholz"?
Traurig,  aber wahr, wenn man  etwa die  Nachrichten über  den Zustand der Bundeswehr verfolgt.
Einem Landraub, wie in der Ukraine geschehen, muss man sich immer und überall widersetzen können, auch mit  Waffen wie "Patriot" und  "Leopard 2" aus  dem befreundeten Ausland.
Höchste Zeit, dass  die USA  die begehrten Anti-Raketen liefern - schon recht spät angesichts der zerstörten Infrastruktur.

Grüße von der "Oder-Neiße-Friedensgrenze"

Gisela Fimiani | Do., 22. Dezember 2022 - 15:31

Kissinger ist out……leider. Kluge Geopolitik ist das Gegenteil dessen, was Besserwisser, Selbstgerechte, eitle Politiker und deren geistiger Anhang uns derzeit präsentieren. Russische Menschen sind leider wieder zu „Untermenschen“ geworden. Einzig der mit dem Heiligenschein versehene Westen darf sich rühmen, das Richtige, das Gute zu tun. Putin ist der Teufel schlechthin und das Leben russischer Soldaten ist uns keinen Pfifferling wert. Weihnachten 2022 - definiert durch verantwortungslose, an Hochmut kaum zu übertreffende westliche Pharisäer.

Danke für Ihren Kommentar liebe Frau Fimiani. Biden selektiert. Er liefert
höchst gefährliche Waffen Herrn Selenskyj, uns liefert er alle Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Er allerdings zieht Zäune entlang den Grenzen der USA.

Ingo Frank | Do., 22. Dezember 2022 - 19:20

Und wenn die Republikaner ab Januar die finanziellen Mittel kürzen auf Grund neuer Mehrheitsverhältnisse, kann die Fortschittskoalition allen Voran uns Olaf das Portmonee endgültig plündern und weiter wumsen. Ein Hoch auf die Schuldenbremse. Wem juckt die noch? Niemand! Immer weg mit unseren Euros…...je mehr, um so schneller je besser, wird’s uns gehen. Oder doch nicht.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Walter Bühler | Do., 22. Dezember 2022 - 23:17

Die fremdsprachigen Enkel sind mir im Moment wichtiger als die absurden Predigten eines älteren Politikwissenschaftlers, die bei der "Ausbildung" der gestrigen und der heutigen Politiker und bei ihrer medialen "Beratertätigkeit" zu genau der Misere der Demokratie und der Politik beigetragen haben, in der wir uns heute befinden.

Leider sind viele telegenen Vertreter dieser "Wissenschaft" nicht Manns genug, zu dieser ihrer eigenen Verantwortung zu stehen.

Furchtbar, diese Talk-Show-Schwätzer, die immer mit ihrer Nase in die jeweils herrschende Windrichtung weisen!

Trotzdem: Fröhliche und friedliche Weihnachten für alle Menschen, die guten Willens sind.

Walter Bühler | Do., 22. Dezember 2022 - 23:46

... sagt mehr als 1000 Worte.

Glückwunsch an die Redaktion! So eine treffende Bildauswahl gelingt nur selten!

Der LORBEERKRANZ um den Kamin:

Ist er auch da, wenn Selinski nicht im Gästezimmer des Weißen Hauses pennt? Dann symbolisiert der Lorbeerkranz den dauerhaften Ruhm de USA, wohl genauer den Ruhm der US-Armee. (Ob die umweltbewusste Frau Lambrecht wohl auch so einen Kranz um einen ihrer Zentralheizungskörper aufgehängt hat?)

Wenn der Lorbeerkranz im Weißen Haus aber nur speziell für Selinski aufgehängt worden sein sollte, ,,,

... dann verstärkt er das symbolische Gesamtbild, welches den würdigen, weisen und weißen Patriarchen Biden mit seinem Adoptiv-Sohn Selinski darstellt, dem sagenumwobenen Helden, dem die Zukunft gehört.

Mir scheint, das Bild trifft die Wirklichkeit: Selinski ist der Ziehsohn Bidens: er macht nur das, was ihm gesagt wird, obwohl er kurz zuvor seine berufliche Karriere in Moskau unter Putin gemacht hat.

Für Biden ist er jedenfalls ein nützlicher Held.

Thomas Steffen | Do., 22. Dezember 2022 - 23:49

Man sollte den Patriots noch ein paar Puma-Schützenpanzer und NH90 mitgeben. Wie hocheffizient die Patriots sind, kann die Ukraine ja bei den Saudis nachfragen. Die teuren Patriots haben genau null iranische Drohnen und Marschflugkörper beim Angriff auf Abqaiq und Churais abgefangen.

Wesentlich mehr gezetert hat der Kreml übrigens gegen Griechenland. Die wollen ihre russischen S-300 an die Ukraine abgeben.

Brigitte Simon | Fr., 23. Dezember 2022 - 09:02

Für mich ist Selenskyjs Auftritt in Bidens USA nur noch gespenstisch. Wer oder was ist Selenskyj?
Erleben wir einen Schauspieler von Gottes Gnaden? Die Welt steht Kopf.

Man vergleicht ihn mit Winston Churchill, wie vermessen. Weiß Selenskyj wer Winston Churchill war? Vielleicht eine Randbemerkung in seiner Drehbücher. Eine kleine Hilfestellung.

"Churchill - so Putin - habe sich damals "trotz seiner bekannten Abneigung gegen die Sowjetunion als "weitsichtiger Politiker hervorgetan". Schon im Mai 1939 habe Chuchill erklärt: Wir befinden uns in eine tödlichen Gefahr, wenn wir nicht eine große Union gegen die Aggression bilden können. Es wäre die größte Dummheit, wenn wir die na-türliche Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ablehnen".

Es besteht bereits eine Priorisierung:
Selenskyj mit Mohammed der Gesandte, mit
Jesus Christus Gottes Sohn- Biden wird ebenso in den Kreis der Elitären aufgenommen.

Brigitte Simon | Sa., 24. Dezember 2022 - 11:08

Frohe Weihnachten und viele Geschenke -auch für mich -feieren Sie schön. Ich freue mich bereits auf Ihre tollen Kommentare.
Mit lieben Güße
Ihre Brigitte Simon