Jusos-Chefin Jessica Rosenthal und ihr Vorgänger Kevin Kühnert: Heftiges Magengrummeln / dpa

Beschluss auf Bundeskongress - Die Jusos verschwestern sich mit den Israel-Hassern der Fatah-Jugend

Die Jungsozialisten haben sich auf ihrem Bundeskongress ausdrücklich zum Bündnis mit der palästinensischen „Fateh Youth“ bekannt, die den Staat Israel abschaffen will. Die SPD-Parteispitze scheint das nicht sonderlich zu interessieren.  

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Die Jungsozialisten (Jusos) sind mal wieder mit Schwung in einen Fettnapf getreten. Das entspricht sozusagen ihrer DNA, denn seit ihrer Wiedergründung im Jahr 1946 sorgen sie als offizielle Jugendorganisation der SPD periodisch für Furore. Vor allem dann, wenn sie mit dezidiert linken oder auch einfach skurrilen Positionen an die Öffentlichkeit treten, die nicht nur in der eigenen Parteiführung für heftiges Magengrummeln sorgen.

Vermasselter Abschied für Kevin Kühnert

Auf ihrem digitalen Bundeskongress am vergangenen Wochenende war es mal wieder so weit. Eigentlich sollte die glanzvolle Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden Kevin Kühnert im Mittelpunkt stehen, der in der „großen Politik“ angekommen ist und als stellvertretender Bundesvorsitzender der Gesamtpartei und künftiger Bundestagsabgeordneter sehr gute Karriereaussichten hat.

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Günter Johannsen | Mi., 2. Dezember 2020 - 17:06

Wen wundert es. War doch ihr "großer Vordenker" gleichfalls ein ausgesprochener Antisemit und Rassist. Karl Marx, die Ikone aller Linken, war offensichtlich ein Rassist und Antisemit. Passagen von Marx über Juden lesen sich Texte von hitlergetreuen Nazis: "Welches ist der weltliche Grund des Judenthums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher.“ Marx im Brief an Engels über den Juden F. Lassalle: "Es ist mir jetzt völlig klar, dass er, wie auch seiner Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen … Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft."

hatte Marx eigentlich selbst einen jüdischen familiären Hintergrund, sein Vater soll zum Christentum konvertiert sein, um als Rechtsanwalt arbeiten zu können, was ihm sonst offenbar verwehrt gewesen wäre. Mit Blick auf die antisemitischen Äusserungen von Marx fühlt man sich da, um es bildlich auszudrücken, etwas an Ex-Kettenraucher erinnert, die teils deutlich rigider gegen den blauen Dunst ankämpfen als Leute, die selber nie geraucht haben. Davon abgesehen war auch die Zeit eine andere und genierte sich damals kaum wer, sich offen judenfeindlich zu äussern. Dies gesagt, teile ich Ihren Eindruck, Herr Johannsen, dass es heute in Europa neu auch einen politisch links verorteten Antisemitismus gibt, der in einem andern Kleid daherkommt als der traditionelle aus der rechten politischen Ecke, doch unter dem Strich um nichts besser ist. Und rein zahlenmässig dürfte die sogenannt "israelkritische" Fraktion der offen antisemitischen womöglich schon heute den Rang streitig machen.

Na dann aber Feuer frei! Und was für eine wunderbare Geschichte: Die Jusos verschwestern sich also mit radikalen Palästinensern! Das sollte mal die AfD machen!
Damit sind ca 95 der Forenzuschriften abgedeckt, weiterer "Erkenntnisgewinn" ist nicht zu erwarten.
Beschäftigt man sich ernsthaft mit dem Geschehen, kann man den Jusos durchaus Torheit, ja Naivität vorwerfen.
Die Jusos begrüssen, dass sich Fatah-Jugend - Zitat - " für eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes einsetze." Tun sie das?
Oder, weiter: "In dem Antrag das Recht Israels auf Sicherheit betont, der jüdische Staat aber gleichzeitig dazu aufgefordert, den Sicherheitszaun zum Westjordanland zu entfernen."
https://www.tagesspiegel.de/politik/20-000-kilometer-von-euch-distanzie…
Das ist in der Tat nur dumm. Allerdings wird es einen Frieden im Orient nur mit, nicht gegen die Araber geben.

gabriele bondzio | Mi., 2. Dezember 2020 - 17:50

sonderlich zu interessieren."...Fatah (Eroberung, Sieg), bediente sich in der Vergangenheit auch terroristischer Mittel, um ihre Ziele zu erreichen. Fatah-Kommandos verübten Bombenattentate und legten Hinterhalte. Sich hier zu verschwestern, zeigt deutlich die Geisteshaltung der Jusos.
Aber Dauerrechts-Themen und Antisemitismus zelebrieren. Jusos klopfen jedoch gerne Sprüche über Sozialismus und wollen den Kapitalismus abschaffen. Doch hier sollte es mit der Sozialistischen Folklore vorbei sein. Und Papa+Mama SPD, ihre Kinder mal kräftig übers Knie legen.
Aber wenn ich Mama Esken anschaue, sympathisiert Selbige ja auch in aller Öffentlichkeit mit der Antifa. „58 und Antifa. Selbstverständlich.“

„Die Art und Weise des Benehmens weist darauf hin, in welcher Art und Weise man erzogen wurde.“ (Kühn-Görg)

irgendwie ahnte man wo die wahren n..Sozialisten zu finden sind. Wer sich mit mit einer Mauermörderpartei ins Bett legt, eng verbandelt mit der Antifa kuschelt ...was kommt den jetzt noch.
Und die ÖR, naja Schweigen wie immer. Wie ist dieses Land seit 20 Jahren verkommen.

kann ich leider nur d i c k unterstreichen.
Inzwischen haben sich zu viele Menschen an eigentlich untragbare Zustände
in unserem Land gewöhnt. Sobald jemand unverblümt Mißstände beim Namen nennt, wird er als Hetzer bezeichnet, wahlweise nennt man ihn: Ewig-Gestriger, Revisionist, Rechtsextremer und was der netten Bezeichnungen mehr sind.
Befürworter grenzenloser Migration u. Weltretter jeglicher Provinienz dagegen
finden immer Verständnis u. gute Presse. Für solche Leute gibt es nur ein Wort: AKTIVISTEN. Damit meint man Menschen, die sich durch auffällige "Aktionen" - durchaus auch illegale - für "Gutes" einsetzen. Eine Diskussion darüber, ob deren Ziele u. Mittel überhaupt gut sind u. ob eine Mehrheit in DE mit ihnen einverstanden ist, findet nicht statt.
Was gut u. schlecht ist, bestimmt die Regierung, u. sie legt jede Menge teure Programme auf, die nur dazu dienen, a l l e Deutschen - bis auf
wenige Spinner, besonders am "rechten Rand" - erfolgreich "auf Linie" zu bringen.

Romuald Veselic | Mi., 2. Dezember 2020 - 17:53

hat so viel globales Potential wie geklonte Eintagsfliege. Deshalb: Kulminierte Bedeutungslosigkeit in Abstellkammer. Die einen zahlen u. sorgen für Catering, die anderen zeigen ihre Militanz, Hasskomparsen u. Unversöhnlichkeit.

Heidemarie Heim | Mi., 2. Dezember 2020 - 18:09

Die üben doch nur für den höheren diplomatischen Dienst geehrter Herr Balcerowiak! Auf dem nächsten Bundes-Digital-Treff steht dann die Leitung zu den Brüdern und Schwestern der Hisbollah Youth. Da kann man sich noch besser gemeinsam darüber austauschen, was z.B. die Umgestaltung von Landkarten betrifft;)! Oder über die Vorteile eines Tschadors in Zeiten von Corona.
Ich denke nach dem tödlichen Anschlag auf den iranischen Atomphysiker, könnte man eine deutsche Moderation durch befreundete Jungsozis demnächst vielleicht gut brauchen. MfG

Ernst-Günther Konrad | Mi., 2. Dezember 2020 - 18:10

Wo bleiben die lautstarken Proteste der anderen Parteien? Habe ich Haldenwang überhört, der die Jusos unter Beobachtung stellt?. Sie formulieren ja geradezu feinfühlig Herr Balcerowiak. Sie bezeichnen diesen Vorgang als "Fettnäpfchen" und messen den Jusos nur den Status einer "mäßig bedeutenden deutschen Jugendorganisation" zu? Immerhin ist das die Parteijugend einer, wenn auch sich langsam selbstzerlegenden SPD, die derzeit in der Regierung sitzt. Sie selbst schreiben, dass deren Vorsitzende und auch andere über eben diese Jusos später in Hohe Parteiämter und Regierungsposten gekommen sind. Brand würde sich im Grab drehen, was in seinem Namen mit einem ganz anderen Grundgedanken gegründeten Centers inzwischen passiert. Mit solchen Israelfeinden zu reden ist eine Sache, sich mit ihnen verschwistern eine andere. Was wäre los, wenn die Jugendorganisation einer CDU oder AFD so etwas bekannt gegeben hätten. Wer fordert jetzt die Beobachtung der Jusos? Haben Jusos braunes Gedankengut?

Also der Vorgänger von Haldenwang hatte einiges bei der SPD auf dem Kieker. Das unter anderem wurde ihm übel genommen, die Folgen sind bekannt.
Braunes Gedankengut ist schon längs nicht mehr rräächts, weil dort ist erfolglos in der Versenkung gelandet. Diese Gedankengut hat deshalb die Seiten gewechselt um dort zu reüssieren.

"Wer fordert jetzt die Beobachtung der Jusos? Haben Jusos braunes Gedankengut?"
Hier erkennt man deutlich, wie sehr wir schon abgeglitten sind und uns daran gewöhnt haben, dass jetzt in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen wird: einmal mit Maas, das andere Mal maßlos!
Wird das immer gruseliger in unserem Land? Linke Dominanz überall? Bis 2089 sollte man nicht warten!

Lesen Sie doch einfach mal den Link mit der "verschwurbelte Erklärung". Es geht auch um zwei israelische Jugendorganisationen. Die Jusos bemühen sich hier um Verständigung unter den jungen Menschen, ohne sich gemein zu machen.

Wirres und braunes Gedankengut ist eigentlich ausschließlich bei der JA und sonstigen Partnern der AfD zu finden. Also: Lesen hilft, nur Mut!

Ernst-Günther Konrad | Do., 3. Dezember 2020 - 10:13

Antwort auf von Fritz Elvers

Ja, Herr Elvers, lesen hilft. Nur wer liest, muss auch verstehen wollen. Ich habe kein Problem damit, dass Sie sich die Jusos harmlos "lesen". Sie scheinen eben nur nicht verstehen zu wollen. So hat jeder seine Sicht auf diesen Vorgang. Sie sehen ihn durch den linksextremistischen Wohlfühlschleier, ich mit klarem Blick. Danke für Ihren Kommentar. Das war ein Aufschlagsspiel. Advantage klarer Blick und Verstehen wollen.

Herr Konrad, exzellent geantwortet.
Ja, Robert Merle nannte in den 13 Romanen der Hugenottenkriege in Frankreich (Fortune de France) die Personen auf beiden Seiten, die keine andere Meinung akzeptierten & sich selber als die wahren Gutmenschen sahen,
EREIFERER!!!

Nicht sehend & nicht hörend. Immer nur in eine - Ihre gewünschte Richtung, damit das eigene Machtgebilde nicht wie ein Kartenhaus zusammen stürzt.

Markus Michaelis | Mi., 2. Dezember 2020 - 18:21

Zu einem Teil ist es vielleicht ein unüberlegter Tritt in einen Fettnapf. Zu einem anderen Teil ist es vielleicht einfach ein Baustein auf dem Weg in die Zukunft. Ich mühe mich ja öfters an der "Weltoffenheit" ab, aber Weltoffenheit ist nun mal einer der wichtigsten Werte im "progressiven" Deutschland. Da es in der Welt und auch in D sicher zig Mal soviele Jugendliche gibt, die ein großes Problem mit Israel haben, wie es israelische Jugendliche gibt, und da Jugendliche gerne in der Gruppe und Anerkennung mit anderen Jugendlichen etwas machen und nicht dagegen, scheint mir der Standpunkt der Jusos auch "weltoffene Zukunft" zu sein, indem man sich der Welt etwas anpasst. Multilateral (auch wichtig) geht es in dieselbe Richtung: der UN-Menschenrechtsrat hat glaube ich Israel mehr verurteilt hat als alle anderen Staaten (zusammen?).

Das echte Handeln der Staaten und Menschen ist aber doch komplexer. Ich hoffe die Jusos erläutern noch näher ihre Hauptmotive.

Hallo Herr Michaelis!

Ja, Sie sind ein glühender Verfechter der Weltoffenheit, warum auch nicht?
Das ist ja im Rahmen des Möglichen (u nachhaltig Finanzierbaren) sogar zu begrüßen.

Leider sieht die Realität doch wohl anders aus, oder?
Werter Herr Michaelis, wer (als Jugendlicher) ein Problem mit Israel hat, sich gar dem Flaggen-Verbrennen am al-Quds-Tag in Berlin anschließt, der hat hier mMn NICHTS verloren.

Ach, sie sind in der Mehrheit?
Folglich gilt deren Definition von "Weltoffenheit"?

In 1933ff waren unsere Juden auch in der Minderheit, nicht wahr?
Frühjahr 1942 die Wannsee-Konferenz: "die Endlösung der Judenfrage"
Himmler, Heydrich

Herr Michaelis, lesen sie einmal arabische, palästinensische Schulbücher, die wären hier verboten - Volksverhetzung, gar Anstiftung zum Völkermord, Holocaust reloaded?

Ihre Plädoyers für Weltoffenheit in allen Ehren, nice try!
Wissen Sie, ich will, brauche diese "Leute" nicht!

Der Freund eines sehr guten Kumpels sieht das genauso; er ist Jude.

Nein!
'Fettnäpchen' ist was für einige unappetitliche Krawallmacher in der AfD (ich meine zum Beispiel die Herren Mandic und Blex).
Im Gegensatz zu den genannten Figuren ist Kevin Kühnert ein PROFI und ein Stratege mit durchaus eigenem Profil! Der Juso-Führer Kühnert tritt nicht in 'Fettnäpfchen'- was ER tut, macht er in voller Absicht. Und deshalb ist der 'umstrittene Satz' auch KEINE Entgleisung, sondern das zusammengefasste PROGRAMM, mit welchem er zur Bundestagswahl antritt.
Kühnert kollaboriert mit Juden-Mördern, erklärt diese zu 'Schwestern' (und 'Brüdern') !!! Wer so etwas tut, ist für ein Anti-Semit!

Die SPD darf stolz sein auf eine etwa 150-jährige Geschichte.
Mit Blick auf ihre einst große Vergangenheit muß sich diese Partei - die Partei von Lassalle, Luxemburg (zeitweise), Wels, Schumacher, Reuter, Schmid, von Willy Brandt und Helmut Schmidt - von Kühnert und seinen Jung-Pionieren trennen!
Die Juso gehören aufgelöst.
Es ist - eine Frage der (eigenen) Ehre!

Helmut Bachmann | Mi., 2. Dezember 2020 - 19:28

Nach dem Schulterschluss des Klingbeil kann es keinen Zweifel geben, dass die SPD als Ganzes vom Verfassungsschutz beobachtet werden sollte. Die Fatah ist eine antisemitische Organisation und nun also als Schwester der Jusos auch Tochter der SPD.

Lisa Werle | Do., 3. Dezember 2020 - 18:02

Bei SPD-Aktionen denkt man immer, schräger und dümmer geht es nicht mehr. Falsch gedacht: die setzen immer noch eins drauf. Wäre es ehrlich gemeinte Juso-Absicht gewesen, als Moderator zu agieren für israelische und palästinensische Gruppen, dann hätte man drauf kommen müssen, dass dies mit einer Fatah-Verschwesterung ad absurdum geführt wird. Entweder haben die Jusos also einfach gelogen, weil die moderative Absicht nie da war. Oder sie sind so dumm, dass sie nicht geschnallt haben, was sie mit diesem links-linken Geschwätz anrichten. Ich tippe auf eine Kombination von beidem.