
- Nächster Halt: Onkel Toms Hütte
Aus dem U-Bahnhof „Mohrenstraße“ soll jetzt doch nicht der U-Bahnhof „Glinkastraße“ werden. Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hat die Umbenennung gestoppt. Ist die Posse damit zu Ende? Wie es scheint, fängt sie gerade erst an.
Man kann sich vorstellen, wie das passieren konnte. Wie sie bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) auf dem Höhepunkt der Debatte um Rassismus und Polizeigewalt so viele E-Mails, Anrufe und Nachrichten über Twitter bekamen, dass irgendwer sagte: Jetzt reicht’s aber. Seit Jahren beschweren sich Kunden über den Namen des U-Bahnhofs „Mohrenstraße“. Jetzt lasst ihn uns endlich umbenennen. Im Dezember müssen die Fahrpläne sowieso geändert werden, weil dann die Linie U5 erweitert wird. Wann, wenn nicht jetzt?
Eine Alternative war schnell gefunden. Mauerstraße? Ist missverständlich. Wilhelmstraße? So heißen schon einige Bushaltestellen. Und dann der olle Kaiser. Finger weg. Glinkastraße? Wer ist das denn? Ein Griff ins Lexikon, und die Entscheidung war gefallen. Komponist. Russe. Lange tot. Kann man machen. Was soll’s?