05.01.2020, Libanon, Beirut: Ein Mann weint während einer Kundgebung vom Hisbollah Generalsekretärs Nasrallah, die im Fernsehen übertragen wird, zu Ehren des iranischen Generals Soleimani. Soleimani ist bei einem US-Raketenangriff nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden
Inszenierte Trauer: Kaum ein deutsches Medium hinterfragte die offiziellen Bilder aus dem Iran / picture alliance

Medien über den Nahen Osten - Verblendet von Ressentiments

Die Nahost-Berichterstattung deutscher Medien treibt bizarre Blüten. Der bei einem Militäranschlag getötete General Quasem Soleimani wird von vielen zum Märtyrer verklärt. Dabei wird er in seiner eigenen Heimat als brutaler Milizführer gefürchtet. Beschönigende Berichte über ihn sind eine Ohrfeige für die Opposition

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Als Mitte November Irans Revolutionsgarden in Teheran schätzungsweise 1.500 friedliche Demonstranten umbrachten, war die Medienresonanz in Deutschland eher verhalten – vorsichtig ausgedrückt. Wer die Tendenzen der wichtigsten Leitmedien kennt und ihren zuarbeitenden „Nahostexperten“, konnte das nicht verwundern. Der Iran, so glaubt man hierzulande zu wissen, ist ein Land, regiert von einer im Grunde friedliebenden schiitischen Geistlichkeit, die im Westen zu Unrecht dämonisiert wird, weshalb die angeblich religiös leicht entflammbaren iranischen Massen geschlossen hinter der von ihnen geliebten politischen Führung stünden. Dass genau diese Geistlichkeit seit Jahrzehnten die gesamte Region mittels diverser Milizen systematisch destabilisiert, Terror unterstützt und das eigene Volk drangsaliert – darüber spricht man allenfalls am Rande.

Seit Monaten etwa wird der Irak von Demonstrationen unzufriedener Jugendlicher erschüttert: gegen die alten Machtkämpfe ihrer abgehalfterten Eliten, die konfessionell verbrämte Gewalt, die religiös gerechtfertigte Unterdrückung, für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung. Das ist insbesondere der fundamentalistischen Führung in Teheran ein Dorn im Auge. Denn nichts fürchtet sie so sehr wie eine funktionierende säkulare Demokratie.

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Christa Wallau | Sa., 11. Januar 2020 - 18:45

In den deutschen Medien gibt es seit dem Auftauchen von Trump fast nur noch ein
Schwarz-Weiß-Denken im Hinblick auf die USA und
alle politischen Felder, auf denen sie eine Rolle spielen.
Da Trump als d e r Vertreter jeglicher Idiotie u. Proletenhaftigkeit sowie alles Bösen angesehen wird, gewinnen dadurch fast automatisch alle seine Gegner an Sympathie.
Das ist derart kindisch und einseitig, daß man
darüber lachen könnte, wenn es nicht so fatale
Auswirkungen hätte.
Anstatt diesen amerikanischen Präsidenten endlich in seiner Rolle zu akzeptieren (Mir gefällt er auch nicht, aber er wurde nun mal von der Mehrheit der
Amerikaner gewählt!), stellt man ihn immer als den Schlimmsten dar, den man sich denken kann.
Dabei sind natürlich die Mullahs im Iran weitaus
gefährlicher! Daß Trump k e i n e n Krieg will, hat er jetzt gerade wieder unter Beweis gestellt.
Dafür lobt ihn aber niemand, während man
Obama an seiner Stelle in den Himmel gehoben hätte.

Man kann nur darüber spekulieren, ob Sie solche Falschbehauptungen absichtlich verbreiten oder ob Ihnen Ihr Wunschdenken einen Streich spielt, aber nochmal: Trump ist NICHT von einer Mehrheit der Amerikaner gewählt worden! Siehe hierzu:

https://www.statista.com/statistics/633021/preliminary-results-of-popul…

Zustimmen will ich Ihnen dahingehend, dass es beim Konflikt mit dem Iran kein Schwarz/Weiß gibt, denn was Demokratie und Menschenrechte anbelangt, unterscheidet sich das Regime in Teheran kaum von jenem in Pjöngjang oder Riad, das von Trump jedoch hofiert wird. Zu dessen Vorgehen möchte ich Ehud Barak zitieren, ehemaliger Elitesoldat und israelischer Ministerpräsident und des Anti-Amerikanismus sicher unverdächtig: "Die Iraner handeln wenigstens rational. Von Trump kann ich das nicht sagen. Er ist die Unbekannte in dieser Gleichung."

Armin Latell | Mo., 13. Januar 2020 - 11:29

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

wurde nach dem U.S amerikanischen System, aber trotzdem demokratisch, zum Präsidenten gewählt, egal wie eine Statistik das interpretiert. Merkel ist auch nicht von einer Mehrheit der Deutschen gewählt worden und ist trotzdem BK (bitte keine Abhandlung jetzt über: wir wird man BK). Auch überzeugt es die Opfer von staatlich unterstützten Mördern nicht, dass sie jetzt wenigstens aus rationalen Gründen tot sind. Bis heute hat die "Unbekannte" Trump keinen Krieg vom Zaun gebrochen, im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger, u. A. einem Nobelpreisträger. War von dem bekannt, dass er einen völkerrechtswidrigen Krieg beginnen würde? Herr Hügle, es mag ja sein, dass Sie konservative Positionen und Trump ablehnen, aber manchmal muss man eben den Schmerz der Realitäten ertragen. Ich muss das hier in De auch.

Christa Wallau | Mo., 13. Januar 2020 - 17:08

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Trump hat - gemäß dem US-amerikanischen Wahlsystem - die Mehrheit der Stimmen der Wahlmänner erhalten, basta! Wenn das bei Obama passiert wäre, dann würden Sie auf diesem Unterschied (Wähler/Wahlmänner) n i c h t so herumreiten, sondern einfach sagen: Er hat's eben geschafft!
Was soll also immer Ihr Gemäkel? Damit bekommen Sie Trump auch nicht mehr weg,
und erst keinen Amerikaner überzeugt, daß er doch besser Clinton gewählt hätte und demnächst nur ja nicht mehr sein Kreuz bei dem "Gott-sei-bei-uns" Trump
machen soll.
Überhaupt: Trump ist n i c h t das Hauptproblem für unseren Staat, sondern die
unkontrollierte Einwanderung, wie es die meisten Deutschen ja auch bei Umfragen
äußern. Wie wäre es, wenn Sie mal eine abgewogene Meinung dazu äußerten?

Kai Hügle | Mo., 13. Januar 2020 - 19:31

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Mir ist da ein Fehler unterlaufen! Das o.g. Zitat stammt nicht von Barak sondern vom ehemaligen Chef des israelischen Militärgeheimdiensts, Aharon Zeevi-Farkash.

Barak sagt: "Aber Trump ist unberechenbar. Wir können nicht sicher sein, dass Amerika unter allen Umständen zu uns stehen wird."

Ändert nichts an der Substanz meines gestrigen Beitrags, muss aber dennoch richtiggestellt werden!

dieter schimanek | Sa., 11. Januar 2020 - 18:46

Blödheit dominiert im Land in dem wir gut und gerne Leben.

Wolfram Fischer | Sa., 11. Januar 2020 - 19:12

Für diesen klaren Kommtar 100% Zustimmung. Es mutet an, als sei man in D endgültig und flächendeckend im Tollhaus angekommen... ich fürchte, es ist tatsächlich so.
Und daher ich bin froh über jeden einzelnen der wenigen Menschen, der, wie Alexander Grau, dieser geradezu widerwärtigen in D fast unisono verbreiteten Sichtweise auf das Iranische Terrorregime noch einen klaren Kopf hat und Massenmörder auch Massenmörder nennt! Daraus schöpfe ich zumindest einen Funken Hoffnung.
Seit dem unfassbaren Kotau des Bundespräsidenten zum 40sten Jahrestag des revolutionären Terrors im Iran ist ja leider völlig klar, daß das offizielle D in Bezug auf den Iran auf der falschen Seite steht. Und die Witzfigur Maas gibt in ähnlicher Manier seinen staatstragenden Stuss ab. Ein Tollhaus...

Bernd Windisch | Sa., 11. Januar 2020 - 19:16

Ja, man muss sich schämen. Selbst in der FAZ wo angeblich "aus Fakten Meinungen werden und nicht umgekehrt" steht Soleimani kurz vor der Seligsprechung. Danke für die klaren Worte!

Herr Windisch, mit dem Framing "selbst die FAZ" sind Sie allerdings etwas spät dran mit der Erkenntnis, wurde doch der politische Teil dieser einstmals herausragenden und (von öffentlichen Strömungen) unabhängigen Redaktion längst durch Ableger von SPIEGEL und Co übernommen.

Steffen Loos | Sa., 11. Januar 2020 - 19:16

Das ist mal eine schonungslose Abrechnung mit den deutschen Medien und der deutschen Außenpolitik. Danke Herr Grau.

Ich stimme Ihnen voll umfänglich zu. Nur leider wirkt das Gift der MSM selbst bei sogenannten intelligenten Menschen. Tägliche Gehirnwäsche in ihrer übelsten Form vernebelt auf Dauer den Verstand. Klasse Beitrag, Herr Grau!

Werner Peters | Sa., 11. Januar 2020 - 19:30

Nur noch unterirdisch kann man die Berichterstattung unserer Medien in Bezug auf die Ereignisse im Iran (i.w.S. Naher Osten) nennen. Selbst am Flugzeugabsturz ist eigentlich nicht der Iran schuld - sondern Trump! Man kann nur noch ausländische Medien konsumieren, wenn man wissen will, was andernorts abgeht.

Klaus Decker | Sa., 11. Januar 2020 - 20:12

Sehr geehrter Herr Grau, Sie bringen es auf den Punkt: Ein Europa, das weder Ideen noch "Strategien" hat, vermag nur einen Beitrag zu leisten: Sog. Deeskalation, eine fake-news allergrößten Ausmaßes! Besserung? Nicht zu erwarten!

Andreas Zimmermann | Sa., 11. Januar 2020 - 20:38

Nun ja, mit dem Verrat an Volk und Demokratie, einem Kuscheln mit Ideologie und Extremismen haben unsere Eliten in Politik/Medien und auch Wirtschaft eben die besten Erfahrungen. Derartige Referenzen gibt man doch nicht auf, sondern baut auf diesen Erfahrungen auf und zeigt das auch und wendet es an, weltweit... also alles im vertrauten erwartbaren Rahmen. Sie enttäuschen uns in diesen Fragen einfach nie!

Wolfgang Schneider | Sa., 11. Januar 2020 - 20:48

Warum ist die Unterwürfigkeit z.B. von Gabriel und anderer so deutlich ? Warum ist für viele dieser Menschen der Iran und seine gewaltigen religiösen Führer so attraktiv?

Dr. Roland Mock | So., 12. Januar 2020 - 12:02

Antwort auf von Wolfgang Schneider

Weil es gegen Amerika, indirekt auch gegen Israel geht, Herr Schneider. Antisemitismus und Antiamerikanismus gehen in der (links-)„liberalen“ Gesellschaft immer. Und zur Berichterstattung: Habe vor ein paar Tagen aus Versehen die „Tagesschau“ angeschaltet, sah eine Menge von kreischenden Menschen, und eine Korrespondentin erzählte etwas von einem „beliebten General“. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich checkte, daß die ARD-Dame damit den von den USA getöteten Terroristen gemeint hatte. Die Propaganda der Öffentlich-Rechtlichen unterscheidet sich inzwischen von jener der „Aktuellen Kamera“ (DDR) nur noch um Nuancen.

Wilfried Düring | So., 12. Januar 2020 - 14:30

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Der - auf seine 'besondere Art' - 'fähige' 'General' des SS Reinhard Heydrich soll unter NS-Fanatikern auch geradezu unheimlich 'beliebt' gewesen sein.
Ich weiß, daß (boshafte) Vergleiche 'hinken' und damals schon (erklärter) Krieg war. Trotzdem die Frage an 'unsere' Völkerrechts-'Experten':
War das Attentat von Prag im Jahr 1942, welches tschechische 'Aktivisten' mit Unterstützung des britischen Geheimdienstes verübten, eigentlich so in Ordnung - oder war es auch 'völkerrechtswidrig'!? Nicht das die mutigen tschechischen Widerstandskämpfer in ihrer 'emotionalen Betroffenheit' dem armen Heydrich am Ende (nur 'völkerrechtlich') Unrecht angetan haben!

Clara Schwarze | Sa., 11. Januar 2020 - 20:56

Auch wenn der Autor in Teilen sicher recht hat, man solle ehrlich damit sein, worum es wirklich geht. Viele Leute misstrauen den sunnitischen Mächten - was auch insofern eine gewisse Berechtigung hat, dass die sowohl historisch wie aktuell eigentlich aggressiver sind. Al Qaida und IS sind sunnitisch-wahabitische Gruppen und die Sunniten haben sich oft als kaum kontrollierbar erwiesen - und bei den "jungen Demokraten" wissen auch nicht, was wirklich hinter ihnen steckt. Daher setzten einige auf den Iran nach dem alten Sprichtwort "Totalitäre Staaten sind weniger gefährlich als totalitäre Bewegungen".
Kann man kritisch diskutieren - man sollte aber ehrlich damit sein, worum es geht.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 12. Januar 2020 - 13:39

Antwort auf von Clara Schwarze

es ist zwar okay, wenn Leute hier im Forum vor allem ihre Meinung schreiben und Artikel dürfen ganz sicher Schwerpunkte setzen, aber solche Kommentare, wie der Ihre, und eigentlich auch solche Artikel sind mir die liebsten.
Kommentare, Artikel, die versuchen, etwas in Zusammenhänge/n zu sehen/zu setzen.
Vielleicht beantworten die dann nicht so entschieden und klar, dafür öffnen sie Räume, um nachzudenken.
Leider, eigentlich sollte es so ja nicht sein, überlegte ich bei Herrn Graus Artikel, welche Anzahl von Toten für welches Ziel, im Nahen Osten eine Vergleichsgröße sein könnte.
"Die Toten des Schah, Chomeinis, <- etc. ->?
Gewalt scheint im Nahen Osten ein normaler Umgang.
Tue mich schwer, aber Danke an Sie.
Freundlichst

Christoph Kuhlmann | Sa., 11. Januar 2020 - 21:09

Meine Abscheu vor den Kommentatoren und Redakteuren in Zeit, FAZ und anderen ist durch diesen Vorfall enorm gestiegen. Ich habe einen starken Widerwillen gegen die Heuchelei vieler Medien entwickelt. Kommentatoren, die zum Beispiel eine Solidarisierung mit dem Iran durch die Liquidierung des obersten Mörders und Menschenschinders dieses Landes befürchten mögen beruhigt sein. Die Opposition weint ihm keine Träne nach. Sämtliche Sunniten und Nichtschiiten der Region mit Sicherheit auch nicht. Auch die Kommentatoren, die eine Eskalation prophezeien sind längst der Fehleinschätzung überführt. Im Gegenteil, wer den Terrorchef des Iran liquidiert tut was gegen den Terror, während andere, die nicht handeln den Terror passiv fördern. Ich muss mich wirklich zusammen reißen um meine Wut und Verachtung in diesem Fall zu kontrollieren. Dieser Artikel ist wichtig für mich, denn ich hatte den Eindruck gewonnen in der Presse gäbe es nur noch verlogene Heuchler und/oder Vollidioten.

Ernst-Günther Konrad | So., 12. Januar 2020 - 08:15

wieder eine klare Analyse Herr Grau. Auch wenn ich nicht jedes Detail dieses Konfliktes der länger als 2000 Jahre andauert kenne, so haben Sie doch zumindestens die gegenwärtige Konfliktlage im Ergebnis in Hinblick auf die Tötung dieses Mannes für mich richtig eingeordnet.
Bei sicher aller Kritik, die jeder von uns in den letzten Jahrzehnten auch gegenüber der USA formulieren kann, so war sie immer unsere Schutzmacht.
Solaimani hat Angriffe überall auf der Welt und zuletzt für die USA spürbar, auf deren Botschaft in Theheran befehligt.
Wer mit dem Feuer spielt kommt darin um. Wer internationales Recht des "neutralen" Bodens von Botschaften und Konsulaten missachtet und die dort arbeitenden Menschen töten will, der kann sich nicht ernstlich wundern, wenn sich dieser Staat wehrt. Trotz kriegstreibender Medienberichterstattung durch bestimmte Medien, gibt Iran demütig den Abschuss des ukrainischen Flugzeuges zu und warnte die USA vorihrem Angriff ihrer Stützpunkte, um Tote zu vermeiden.

Ernst-Günther Konrad | So., 12. Januar 2020 - 08:30

wieder eine klare Analyse Herr Grau. Auch wenn ich nicht jedes Detail dieses Konfliktes der länger als 2000 Jahre andauert kenne, so haben Sie doch zumindestens die gegenwärtige Konfliktlage im Ergebnis in Hinblick auf die Tötung dieses Mannes für mich richtig eingeordnet.
Bei sicher aller Kritik, die jeder von uns in den letzten Jahrzehnten auch gegenüber der USA formulieren kann, so war sie immer unsere Schutzmacht.
Solaimani hat Angriffe überall auf der Welt und zuletzt für die USA spürbar, auf deren Botschaft in Theheran befehligt.
Wer mit dem Feuer spielt kommt darin um. Wer internationales Recht des "neutralen" Bodens von Botschaften und Konsulaten missachtet und die dort arbeitenden Menschen töten will, der kann sich nicht ernstlich wundern, wenn sich dieser Staat wehrt. Trotz kriegstreibender Medienberichterstattung durch bestimmte Medien, gibt Iran demütig den Abschuss des ukrainischen Flugzeuges zu und warnte die USA vorihrem Angriff ihrer Stützpunkte, um Tote zu vermeiden.

Brigitte Miller | So., 12. Januar 2020 - 08:41

mit der Realität auseinander zu setzen"
Sie aber tun dies, Herr Grau, und deshalb nur eines: heissen Dank für diesen Text!

Heinrich Niklaus | So., 12. Januar 2020 - 08:51

Lieber Herr Grau, herzlichen Dank für diesen exzellenten Artikel! Man wird fast irre, wenn man in Deutschland die journalistische Kommentierung des Iran-Konfliktes verfolgt. Aber als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, diese verzerrten journalistischen Darstellungen zu folgen, muss man auch noch zur Kenntnis nehmen, dass unsere Regierung weiter an diesem verlogenen Atomabkommen festhalten will. Ein Abkommen, das Ausgangspunkt der heutigen Entwicklung ist.
Auf eine Frage hätte ich gerne noch eine Antwort von Ihnen: Was ist bloß mit dem deutschen Journalismus los?

Die "Medienschaffenden" müssen ständig "Stellung beziehen" um danach standesgemäß "Gesicht" und "Haltung" zu "zeigen". Für Ältere bleibt da keine Zeit mehr für Hajo Friedrichs Ideal und Jüngere lernen es gar nicht mehr: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört.“
( https://beruhmte-zitate.de/zitate/132767-hanns-joachim-friedrichs-einen… )

Gisela Fimiani | So., 12. Januar 2020 - 10:49

Danke, Herr Grau, für einen aufklärenden Lichtblick, der uns die Feigheit und Tendenziosität unserer, um Gehirnwäsche bemühten, ihren Auftrag längst nicht mehr erfüllenden, Medien vor Augen stellt. Dem Auftrag der ausgewogenen, informierenden Berichterstattung kommen die „framenden“ ÖR Medien seit Langem nicht mehr nach. Bürger, die noch um kritisch rationales Denken bemüht sind, sollten ihre Stimme vernehmbar erheben mit dem Ziel, den Zwangsbeitrag der „Staatsmedien“ als Instrument zu entlarven, welches zur Erziehung des verachteten Bürgers mißbraucht wird.

Ingo Kampf | So., 12. Januar 2020 - 12:22

Danke für diesen aufklärenden Beitrag! Ich habe es geahnt. Die deutsche Presse und vor allem der ÖR-Rundfunk/TV berichten einseitig! Gut, daß es CICERO und Alexander Grau gibt!

Armin Latell | So., 12. Januar 2020 - 16:53

Welch eine beherzte Ohrfeige für den deutschen „Journalismus“, der größtenteils lieber Meinung denn Information transportiert. Die Ausnahme hier und in wenigen anderen Nicht-Msm bestätigen die Regel. Dass die deutsche Politik, die Deutsche Regierung, bar jeglicher intellektueller, realistisch denkender Persönlichkeiten, dem medialen Mainstream folgt, ist da nur folgerichtig. M.E. hat Trump die richtigen Konsequenzen gezogen und einen Top Terroristen eliminiert. Öffentlichkeitswirksame, propagandistische Aufmärsche der Bevölkerung gab es auch nach 1933 in De oder später in der DDR. Also ich sehe da Gemeinsamkeiten. Herr Grau, wieder einmal sehr gute Gedankengänge! Warum beraten Sie nicht den aktuellen AM?(Ja, ich weiß, Realitäten passen nicht in sein Weltbild...)

Bernd Muhlack | So., 12. Januar 2020 - 18:36

Herr Grau, ein hervorragender Artikel!
… "der von den Massen geliebte Märtyrer" …

Ich erinnere noch sehr gut die Leichen-/Trauerzüge mit den Särgen von Arafat bzw Großajatollah Khomeini - in der Tat stürzten Teile der Masse erstmals, die Särge nochmals zu Tode!

Oder Heinrich Goebbels?
"Wollt ihr den totalen Krieg?" Im tobenden "Standing-ovations-Heil-Sturm" im Volkspalast ging der weitere Spruch fast unter: "Volk steh auf, Sturm brich los!"
Und so ist es ja bekanntlich eingetreten; q.e.d.!

"Masse und Macht", Elias Canetti.

In 2004 eliminierte Zahal (die israelische Armee) den blinden, im Rollstuhl befindlichen Scheich Yassin. Es gab eine kurzfristige Warnung zur Vermeidung von collateral damages; ZUGRIFF!
Mission accomplished, also the wheel-chair!
Damals ein Aufschrei der üblichen Verdächtigen! "Blind, alt, gelähmt!"
Scheich Yassin war einer der Begründer der HAMAS, bis zum "finalen Rettungsschuss" der Spiritus Rector.
Ein so genannter "Hassprediger".
(wie Trump; sagt Steinmeier)

Bernd Muhlack | So., 12. Januar 2020 - 18:41

Yassin, Soleimani "der Gerechtigkeit zugeführt!"
"We will bring them to justice!" sagen ALLE US-Präsidenten!
Wie war das noch mal mit der Hydra, den nachwachsenden Köpfen?
Herr Grau, ihre Aufzählung der Milizen ist sicherlich nicht abschließend; das ist eher wie bei Monty Pythons "Das Leben des Brian".

Der "erste Golfkrieg", also Irak /Iran; 1980/1988.
Damals waren die US-Boys auf Seiten des Irak, Saddam Hussein; ist das nicht bemerkenswert?
Das war ein Stellungskrieg like Verdun!
Großajatollah Khomeini schickte seine Basidschi-e Mostaf`afin ins Feld!
Quasi eine Art Volkssturm, jedoch ab Lauflernalter tauglich. Sie wurden in die Minenfelder geschickt, nördlich von Basra. Ein Stirnband und "Allah hu akbar!"
Nach "Auffinden" der Minen = Zerfetzung der Basidschi rollten dann die iranischen Panzer los.
Ein Panzergefecht auf "offenem Feld" mag ja "angenehm" sein, keine Ahnung. Ist das nicht "mega-out"?

Ein Buch-Tipp: Im Rosengarten der Märtyrer von Christopher de Bellaigue
C.H.Beck 2007

Hermann Häfele | So., 12. Januar 2020 - 22:15

Ich unterstütze seit vielen Jahren einen Verein, der sich um Verfolgte des iranischen Regimes kümmert; somit habe ich ebenfalls Informationen aus erster oder immerhin zweiter Hand: Ich kann alles in dem Artikel bestätigen. Und bzgl. der detuschen Politik komme ich seit langem aus dem Fremdschämen nicht heraus: Das sind ganz großartige Menschen, die für genau die Freiheiten kämpfen, die uns offenbar viel zu selbstverständlich geworden sind!
Die um Suleimani Trauernden und fest zu Chamenei stehenden "Massen": Das sind Nutznießer des Systems, die Revolutionsgarden plus Familien, also etwa 2-3Millionen. Der Iran hat aber ca. 84 Millionen Einwohner. Und die anderen ca. 80-81 Millionen haben wahrhaftig keine Lust mehr auf das Regime - nach 38 Jahren Terrorregime!

Ihre Ausführungen kann ich nur bestätigen. Wer iranstämmige Flüchtlinge kennt, in meinem Fall sind es Dissidenten, weiß zu was dieses Regime in der Lage ist. Von unseren Gemeindemitgliedern betreute Konvertiten denken eher über Selbstmord nach als sich -jetzt auch noch als Christen-diesem Terror der Mächtigen nach einer Rückführung auszusetzen.

Josef Olbrich | Mo., 13. Januar 2020 - 14:18

Herr Grau danke für diese Ausführungen zum deutschen Journalismus - wie wahr! Haben wir doch auch "alternativlose Politiker" die eine Sandmännchen Politik betreiben, damit das Erwachen erst nach ihrer Zeit kommt.