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Jüdischer Friedhof in Halle / picture alliance

Anschlag in Halle - Rechter Terror ist keine sporadische Gefahr

Bei einem Anschlag in Halle hat Stephan B. (27) zwei Menschen erschossen. Wäre der Täter in eine Synagoge gelangt, hätte es wohl noch viel mehr Opfer gegeben. Wir müssen endlich begreifen, dass rechtsextreme „einsame Wölfe“ nicht allein sind, sondern virtuell und international agieren

Florian Hartleb

Autoreninfo

Dr. Florian Hartleb ist Politikwissenschaftler. Er lebt seit fünf Jahren in Tallinn, Estland, und ist als Politikberater und -experte zu den Themen Flüchtlinge und Digitalisierung tätig. Im Oktober 2018 erschien sein Buch „Einsame Wölfe. Der neue Terrorismus rechter Einzeltäter“ bei Hoffmann und Campe. Im Februar 2020 wurde das Buch aktualisiert und in englischer Fassung vom Springer-Verlag veröffentlicht. 

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Ein 27-Jähriger Deutscher, Stephan B., aus Sachsen-Anhalt, hat einen Anschlagsversuch auf eine voll besetzte jüdische Synagoge in der Stadt Halle unternommen und nach dessen Scheitern zwei Menschen in der Nähe der Synagoge erschossen. Er schrie von „Juden“ und „Kanaken“. Stephan B. soll Sprengsätze vor der Synagoge angebracht haben. Als er sich keinen Zutritt zu dem jüdischen Gotteshaus verschaffen konnte, erschoss er offenbar wahllos eine vorbeikommende Passantin und wandte sich dann einem Dönerimbiss zu und erschoss auch dort einen Mann, bis er schließlich von Polizisten angeschossen und später festgenommen werden konnte. Die Polizei geht inzwischen von einem Einzeltäter aus.

Stephan B. trug bei seiner Tat eine Helmkamera, lud zwei Videos seiner Tat ins Internet auf die Plattform Twitch hoch. Darin stellte er sich zunächst in englischer Sprache vor und leugnete den Holocaust: „My name is Anon and I think the holocaust never happened...[unverständlich]... feminism is the cause of declining birth rates in the West which acts as a scapegoat for mass immigration, and the root of all these problems is the Jew.“ Ein politisch motiviertes, rechtsextremistisches Tatmotiv gilt demnach als sehr wahrscheinlich. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Die Plattform hat sich inzwischen zu dem Video geäußert:

Erinnerungen an Christchurch

Der Tathergang erinnert an den rechtsextremistischen Täter von Christchurch. Der 29-jährige Australier Brendon Tarrant, ebenfalls ein Einzeltäter, löschte am 15. März dieses Jahres im neuseeländischen Christchurch 49 Menschenleben aus. Auch hier galt der Terror dem Glauben, in diesem Fall waren es betende Muslime, der Tatort waren islamische Zentren der Stadt. 17 grausame Minuten wurden live auf Facebook übertragen.

Dieses grausame Vorgehen und Versenden entspricht der Funktionslogik des Terrorismus. Ein altes chinesisches Sprichwort, das dem Kriegstheoretiker Sun Tzu zugeschrieben ist, lautet: „Töte einen, versetze 10.000 in Schrecken.“ Heute könnte man sagen: „Töte einen, versetze 10 Millionen in Schrecken“. Das soll über eine Verbreitung in Echtzeit gelingen. Stephan B. dürfte nicht ohne Grund auf Englisch gesprochen haben, um mehr Menschen mit seiner menschenfeindlichen Botschaft zu erreichen.

Spätestens seit Breivik wissen wir Bescheid

Tatsächlich ist diese neuartige Art der politisch motivierten Brutalität von rechts „hausgemacht“ und eben nicht dem islamistischen Fundamentalismus zuzuordnen: Rechtsradikale töten, um eine Gesellschaft nach ihren Maßstäben zu errichten, ohne große Organisation im Hintergrund, sondern autonom und scheinbar unvorhersehbar. Dabei hätte sich die Weltöffentlichkeit dieser Gefahr spätestens seit dem 22. Juli 2011 bewusst sein müssen: Nach jahrelanger Planung ermordete der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik nach einer diabolischen Choreographie 77 Menschen, darunter viele Jugendliche.

Eine Erkenntnis lautet derzeit, dass die Rechtsterroristen zwar Einzeltäter sind, aber sich aufeinander beziehen, sich gegenseitig inspirieren. Breivik war Vorbild für den Christchurch-Täter. Am Tage genau fünf Jahre nach Breivik versetzte auch der 18-jährige Deutsch-Iraner David S. die Stadt München in einen Ausnahmezustand.

Man muss das Phänomen international denken

Auch über drei Jahre nach der Tat weigern sich Bayerns Behörden, einen offenkundigen Rechtsterrorismus anzuerkennen. Sie sprechen von einer unpolitischen Tat – trotz der Faktenlage: David S. berief sich auf Breivik, den er bewunderte. Er verwendete einmal sogar ein Bild des Norwegers als Profilfoto bei WhatsApp. Er verfasste ein Bekennerschreiben, fantasierte über ein Anschlagsteam und über das Ziel, sein Vaterland „München“ zu schützen. Auch seine Opferauswahl war ideologisch: Alle Getöteten waren Migranten. Besonders perfide war, dass er mit einem gefakten Facebook-Account eines türkischen Mädchens bestimmte ethnische Gruppen anlocken wollten.

Ein von allen Landtagsfraktionen geforderter Abschlussbericht steht weiter aus – obwohl der Täter mit einem Gleichgesinnten in New Mexico auf der Spieleplattform Steam vernetzt war. Es liegt auch daran, dass die Täterfigur des rechtsextremistischen einsamen Wolfs, des Einzeltäter, der virtuell und international vernetzt ist und sich radikalisiert hat, aber alleine losschlägt, nicht bekannt ist. Man muss dieses Phänomen längst auch international denken.

Islamismus als größerer Bedrohungszusammenhang

In der Öffentlichkeit spielen heute islamistische Fundamentalisten als Bedrohung die zentrale Rolle, sie dominieren in terroristischer Hinsicht die Berichterstattung. Rechte Terroristen, wie der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) in Deutschland, wirken hingegen nach wie vor wie eine Randerscheinung. Eine öffentliche, anhaltende Auseinandersetzung findet nicht in gleicher Weise statt. Dabei gibt es Studien, wonach die rechtsextremistisch eingestellten Einzeltäter mehr Menschen getötet haben als solche mit islamistischen Motiven.

Doch steht der islamistische Fundamentalismus im Zentrum der Aufmerksamkeit, da er einen größeren Bedrohungszusammenhang repräsentiert. Dabei hat sich in Deutschland mit der Flüchtlingsdiskussion die Gefahr des Rechtsterrorismus drastisch erhöht. Das zeigen der Anschlag auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker und der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der erste Mord eines Politikers in der Bundesrepublik seit 1945. Dazu gab es Terrorgruppen, die glücklicherweise im Frühstadium gefasst wurden, etwa die „Revolution Chemnitz“. Der Gruppe wird gerade der Prozess gemacht.

Gesellschaftliche Schieflage anerkennen

Was tun? Wir sprechen nicht von einem Blitzschlag oder Flugzeugunglück. Terrorismus spiegelt in extremer Ausformung wider, wie es um das gesellschaftliche Stimmungsbild und etwaige Schieflagen bestellt ist. Terroristische Akteure äußern sich in aller Regel lange vor ihren Taten gegenüber Dritten sehr auffällig – in der realen wie virtuellen Kommunikation. Spätestens hier stellt sich die Frage nach dem Selbstverständnis moderner Gesellschaften, die angehalten sind, feinere Sensoren für narzisstische Muster und rechtsextremistisch motivierte Botschaften zu entwickeln.

Es geht nicht um neue Befugnisse wie die Schaffung von Gremien und Fachstellen, sondern um den Erwerb von Kompetenzen: Schließlich sind neue, virtuell vernetzte Tätertypen entstanden, die in der Gesellschaft wie Öffentlichkeit nach wie vor nur sporadisch als Gefahr wahrgenommen werden, einer allgemeinen Gleichgültigkeit geschuldet. Die Behörden meiden die notwendige Debatte darüber, dass neue Pfade beschritten werden müssen, um rechte Gewalt erkennen zu können – wenn man das will.

Es ist höchste Zeit, die Gewaltexzesse von Einzeltätern als akute Bedrohung wahrzunehmen und zu erkennen. Dazu gehört die Einsicht, dass diese Bedrohung bislang nur unzureichend charakterisiert wurde, terroristische Gewalttaten von rechts fast immer jedes politischen Anspruchs beraubt werden.

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Alice Friedrich | Do., 10. Oktober 2019 - 08:05

am Rande....Es ist nicht der erste Politikermord seit 1945. 1981 wurde der hessische Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry ermordet, die linksextremistischen Revolutionären Zellen haben sich dazu bekannt.Deshalb denke ich, dass Extremismus an sich , egal ob von rechts oder links , im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollte. Ich gebe Ihnen Recht, dass es um neue Kompetenzen nicht nur in den Behörden, sondern auch in der Gesellschaft bedarf. Der erfolgversprechendste Weg ist aber ganz klar der, die entsprechenden Seiten im Internet in den Griff zu bekommen. Sie entzünden Hass da, wo er vielleicht nur unterschwellig schwelt und vergrößern die Gefahr enorm. Das ist Aufgabe der Gesetzgeber und der Behörden. Otto Normalverbraucher wird in der Regel damit nicht konfrontiert.

Petra Führmann | Do., 10. Oktober 2019 - 10:03

Antwort auf von Alice Friedrich

Frau Friedrich, Sie wollen, dass an den Folgen, den Seiten im Internet Hand angelegt wird, Verbote ausgesprochen, Staatsmacht angewendet wird. Wie wäre es denn, wenn die Leute ihre Kinder wieder normal und mit den richtigen Werten erziehen würden? Insbesondere auch die Lehrer? Wenn Politik und Wirtschaft, aber auch die Leute selbst mit ihrem Verhalten nicht soviel Anlass zur Wut gäben? Es geschieht nicht alles mit Vorsatz; sicher hat damals niemand darüber nachgedacht, dass die Industrialisierung, die Energiegewinnung so viele Nachteile hat. Früher hat man einfach kaum gedacht, sondern sich gefreut über jede Neuerung. Will sagen, man muss an die Ursachen, dann verschwinden unerwünschten die Folgen!

Ernst-Günther Konrad | Do., 10. Oktober 2019 - 10:46

Antwort auf von Petra Führmann

Ihr Ansatz ist auch der meinige. Nein, solche Taten kann man letztlich nicht verhindern. Man kann nicht alles und jeden schützen. Man kann aber Ursachenforschung betreiben. Ich sehe in einem intakten Elternhaus, wo ein Elternteil zumindestens in den ersten 3 Jahren zu Hause sein kann, darüber hinaus die Kinder in Kita und Schule begleitet, wo Erziehung durch eigenes Vorleben der Eltern geformt wird, einen Ansatz weitestgehend zu vermeiden, das Zombies groß werden. Wo Kinder sich selbst überlassen werden, alles an Kita und Schule abgetreten wird, die Gesellschaft die Familie nicht mehr ermöglicht, da verlieren Kinder emotionalen Halt. Sie lernen weder Selbstwertgefühl, lernen Verlieren und Gewinnen und respektieren. Es war nicht alles gut, was früher in den Familien gelebt wurde. Aber Familie ansich, als Keimzelle menschlicher Zivilisation wurde und wird immer mehr zerstört. Dies ist ein Irrweg. Mutter oder Vater gehören nach Hause zum Kind. Wer es macht, sollen Eltern entscheiden.

Alice Friedrich | Do., 10. Oktober 2019 - 14:41

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

ist ein sehr traditionelles und erinnert mich in sehr unguter Form an das Parteiprogramm der AfD, die ja auch wieder zurück zur traditionellen Famile will, wobei ich betone, dass ich Ihnen nichts unterstelle.
Bei erziehungsunfähigen Eltern, und da gibt es mittlerweile eine große Anzahl, ist ein Kind wesentlich besser in einer Einrichtung betreut als im Elternhaus.
Das gilt auch meistens für Familien mit nur einem Kind, wo es dann schwierig ist, in der Kleinfamilie soziale Umgangsformen zu erlernen. Und es gilt für die Kinder der Migranten, die so früh wie möglich die deutsche Sprache erlernen sollen.
Entscheidend ist, dass die Kitas gutes und ausreichend Personal haben und daß
in den Schulen die Klassen nicht zu groß sind und kein Lehrermangel herrscht. Die Kosten dafür allerdings müssen unsere Kinder uns wert sein.
So wie wir verkehrstechnisch nicht mehr alle aufs Fahrrad umsatteln können , werden wir die Zeiten wieder zurückbekommen, wo Ehen bis ans Lebensende halten.

Ich denke, wir sind doch vom Grundansatz nicht soweit auseinander. Das es aufgrund persönlicher Umstände, so wie Sie sie schildern Herr Keil, natürlich andere Familienstrukturen geben muss und gelebt werden, ist für mich auch unbestritten. Ich wuchs auch mit drei Geschwistern und Mutter allein (Eltern geschieden) auf, mit einer arbeitenden Mutter. Nur war diese nach der Arbeit für uns alle da, versuchte ihr bestes und hat dies soweit auch getan. Das Eltern auch andere Wege gehen, will ich ja nicht verurteilen. Manche müssen ihn ja auch gehen, weil einer allein nicht genug verdient. Da setzt meine Kritik an. Die Möglichkeit auch in großer Familie (fehlender Wohnraum z.B.) mit Oma und Opa mit dabei, die aushelfen, wenn Eltern nicht können, ist kaum noch vorhanden. Das ist ein eigenes Thema für sich. Nur soviel Frau Friedrich, mein Familienbild ist schon immer so, lange vor der AFD. Dieses Familienbild gab es früher in der CDU/CSU und stand in deren Wahl-Programm, das die AFD übernahm.

ja, genau das. Dass die CDU im Gegensatz zu den sozialistischen Regierungen der skandinavischen Ländern die Gleichberechtigung und die Gleichstellung der Frauen in Deutschland sehr behindert hat, kann niemand in Abrede stellen. Aber Adenauers: "Kinder kriegen die Leute immer" war nur bis zur Pille gültig. Wer bei den Kindern zuhause bleiben möchte, soll das tun. Ich bin sogar dafür, diese Leistung, von der unsere ganze Gesellschaft sehr profitiert, entsprechend zu bezahlen.Aber genauso sollte man niemand vorenthalten, nur weil er Kinder hat, auch berufliche Interessen zu pflegen. A propos: Viele Großeltern unterstützen gerne. Aber ich kenne genauso viele, die nach dem Eintritt der wohlverdienten Rente ihr Leben genießen wollen.

Ich stimme im Gr. u. Ganzen ihren Komm. zu.

Die primäre Ursache sehe ich aber dort verankert, als vor gut 20 J (od. noch länger) die Politik sich von der Wirtschaft diktieren ließ, dass die Mobilität der AN zunehmen müsse.
Uns so wurde es verpflichtend, dass ein AN einen Arbeitsweg von 2 h (ein Weg!) hinzunehmen hat.

In der Folge verkümmerte das Familienleben u. heute sind wir schon so weit (nein nicht wir, sondern die Wirtschaft), dass es Menschen gibt die nur noch für ein Projekt bezahlt werden. Dabei aber null soziale Absicherung haben.

Die Zeit der Tagelöhner ist also schon erreicht.

Erst wenn es einen radikalen Wechsel gibt, und dem Kapital seine Macht entzogen, oder mind. stark beschnitten wird, werden für AN wieder bessere Zeiten anbrechen.

Na ja, man darf ja noch mal träumen.

Jürgen Keil | Do., 10. Oktober 2019 - 15:14

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Da kann ich Ihnen, mit dem Gewicht persönlicher Erfahrungen nicht kritiklos folgen, Herr Konrad. Sicher, die ersten Jahre zu Hause aufwachsen ist, wenn auch Kontakte zu anderen Kinder gegeben sind, gut für die Kindesentwicklung, vorausgesetzt, dass zu Hause ist eine intakte Familie. Mein Vater starb als ich 2 Jahre alt war. Meine Mutter musste mich und meine 2 Brüder in der DDR der Fünfziger/Sechziger allein großziehen. Sie musste ganztags Arbeiten! Ich durchlief, Kindergrippe, Kindergarten und Schulhort, also eine Ganztagsbetreuung, wie man das heute nennt. Ab dem 4. Schuljahr war ich nach der Schule allein zu Hause. Es ging nicht anders. Der Rest unserer Familie lebte in der BRD. Ich habe einen Beruf gelernt, fernstudiert und war 30 Jahre in leitender Stellung tätig, die letzten 15 Jahre selbstständig. Mein Aufwachsen war DDR- typisch. Es geht auch so. Viele von uns Ossis sind dem Mainstream gemäß "etwas angebräunt", aber das ist wieder eine andere Geschichte!

Alice Friedrich | Do., 10. Oktober 2019 - 14:07

Antwort auf von Petra Führmann

da bin ich ganz bei Ihnen. Aber die Probleme haben wir jetzt, mit Erwachsenen. Warten auf die nächste Generation, die hoffentlich mit wieder mit (welchen?) Werten erzogen wird, bringt momentan keine Lösung.

Carola Rox | Fr., 11. Oktober 2019 - 14:37

Antwort auf von Petra Führmann

Nein, von uns normalen Bürgern geschieht nicht viel mit Vorsatz! Wir sind Teil einer Gesellschaft, in der wir mehr oder weniger gut zurecht kommen u. kleine Beiträge zu leisten versuchen; aber die Großen aus Industrie u. insbes. dem Sektor der "Energiegewinnung", den Sie nannten, die WUSSTEN von Anfang an SEHR WOHL BESCHEID, u. also von den "Nachteilen"! Hier:
Der brit. Guardian hat in einer neuen Serie die Geschichte recherviert u. eine "Timeline des Wissens" bis in die 1950er Jahre nachgewiesen:
https://www.theguardian.com/environment/ng-interactive/2019/oct/09/half…

Der Attentäter von Halle hat sich auf den Attentäter von Christchurch bezogen, und der Attentäter von Christchurch auf Breivik u. der widerum auf den Unabomber von 1995... Die gemeinsamen Ursachen gilt es zu bekämpfen, nicht die Täter nur früher zu erkennen - das schöbe die Last wieder nur dem Einzelnen zu. Der soll immer das richten, was sog. Große verkacken.

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 10:42

Antwort auf von Alice Friedrich

Was zu erwarten war: Sofort wird wieder relativiert. Dazu wird ein Mord, der vor mehr als 20 Jahren von Linksterroristen verübt wurde, hervorgekramt - gerade so, als ob der Terror von "links" dem von "rechts" ebenbürtig sei. Dabei gibt es eindeutige Zahlen - wann wurde der letzte Mord von linken Extremisten in diesem Land verübt? Egal: Jetzt werden wieder viele ihr Mitgefühl "äussern". Nur, wenn es zuvor darum ging, rechten Extremismus zu bekämpfen, wurde empört protestiert. Man darf daran erinnern: Es war und ist die AfD, die wiederholt Kürzungen bei Programmen gegen Rechtsextremismus gefordert hat. Als Redner bei der letzten Pegida-Demostration mal wieder gegen die "Volksverräter" unter den Politikern hetzten, und u.a. Stimmung gegen den Grünen-Politiker Löser machten, grölten die "ganz normalen Bürger" Aufhängen! Anwesend war, nur nebenbei, auch der Landtags-Vize der AfD. So vergiftet man die Atmosphäre, ermutigt Durchgeknallte zu Gewalttaten.

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 16:15

Antwort auf von Alice Friedrich

Dann frage ich mich, warum Sie umgehend im Zusammenhang mit den Morden in Halle auf eine linksextremistische Tat im Jahr 1991 (!!!!!) verweisen.

habe ich vorausgesetzt, aber offensichtlich antworten Sie, ohne den Link gelesen zu haben.
Wenn im Text die Aussgage getroffen wird, seit 1945 (!!!!!) habe es keinen politischen Mord an einem Politiker mehr gegeben, korrigiere ich das, wenn es falsch ist. Und es ist falsch. Und wenn morgen in einem Text steht, seit 1945 gebe es nur die Gewalt von Linksextremen, dann werde ich das korrigieren. So what!
Hören Sie einfach auf, mich von links anzumachen. Es gibt nicht den geringsten Grund dafür.

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 10:43

Antwort auf von Alice Friedrich

Aber warum in die Ferne schweifen...Manchmal reicht der Blick in ein Forum wie dieses hier. Auch hier wird der Jude George Soros schon mal als "Welt-Oberschurke" angeklagt. Gewaltätigen Anti-Semitismus von "rechts" gibt es angeblich gar nicht, höchstens das Zeigen verbotener Symbole. Und überhaupt sind die einzigen in diesem Land, die wirklich bedroht werden, ja AfD-Politiker....Vor wenigen Tagen meinte die in diesem Forum fleissige AfD-Flügel-Anhängerin (Unterzeichnerin des Stuttgarter Aufrufs), Frau W.: "Deutschland wird sich...dem Islam unterwerfen. Der Vorgang ist bereits in vollem Gange!" Woraufhin sich der gleichfalls bekennende AfD-Anhänger E-G.K. beeilte: "Die Unterwerfung hat auch in D begonnen!" Das ist, ungeschminkt ausgedrückt, die gleiche Art rechter Hetze, die auch in Foren zu finden ist, in denen schon mal mehr als nur "Worte" gefordert werden. Durch solche Hetze fühlen sich Durchgeknallte natürlich motiviert...

Sehr geehrter Herr Lenz, wer vor Islamisierung warnt, der warnt damit automatisch vor Antisemitismus, denn dieser ist im Islam mittlerweile systemimmanent. Es gibt tatsächlich den Zusammenhang zwischen dem Anwachsen muslimischer Bevölkerungsgruppen und dem Exodus jüdischer Mitbürger. Frankreich wird in diesem Zusammenhang immer wieder erwähnt.

Ich habe letztens auf dem Phönix eine Sendung über Schweden gesehen, da hatte die Synagoge in einer schwedischen Großstadt schusssicheres Glas. In den Stadtvierteln gab es zwischen 50 bis 80% Migrantenanteil.

Früher waren die islamischen Reiche in religiösen Fragen im Gegensatz zu den katholischen Ländern sehr tolerant, das ist leider heute nicht mehr so. Das bedroht sowohl jüdische als auch christliche Minderheiten. Bezüglich der AfD muss ich Ihnen zustimmen, die haben sich das selbst eingebrockt, dass sie bei solchen schrecklichen Ereignissen automatisch in den Fokus kommen. Mit freundlichen Grüßen Ulf Müller

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 16:19

Antwort auf von Ulf Müller

Mir ist nicht ganz klar, was der islamistische Antisemitismus - den ich gar nicht bestreite - jetzt mit den Taten in Halle zu tun hat.
Tatsächlich wird nur deutlich, dass Rechtsextremismus mindestens so bedrohlich ist wie islamistischer Terror. Nach den Angaben im Beitrag wahrscheinlich noch gefährlicher.

Wilfried Düring | Do., 10. Oktober 2019 - 16:30

Antwort auf von Gerhard Lenz

Der islamische Antisemitismus hat mit der Tat in Berlin zu tun. Und weil er (angeblich) weniger gefährlich ist, durfte der Täter (nachdem man ihm sein Messer weggenommen hatte) wieder nach Hause gehen.

Karla Vetter | Do., 10. Oktober 2019 - 20:06

Antwort auf von Ulf Müller

die Mär vom guten Leben der Juden und Christen in islamisch dominierten Ländern hält sich . Gleichwohl wird sie nicht wahrer. Wer sich mit der Thematik befasst kommt zu einem anderen Urteil. Gerade habe ich ein erschütterndes Buch von Bensousson gelesen ,Titel:" Die Juden der arabischen Welt". Siegfried Kohlhammer gibt seinem Buch über islamische Toleranz den Untertitel: "Von angenehmen Märchen und unangenehmen Tatsachen". Die ägyptische Jüdin Bat d `Or beschreibt in" Untergang des orientalischen Christentums durch den Islam" wie das Judentum gleich mit unterging. Nein, es gab keine Toleranz und der Wettlauf wer wohl den größten Judenhass aufbringt ist nicht entschieden. Zu religiösem Antisemitismus, aller Colour gesellte sich der Politische, den wir hier eigentlich hofften überwunden zu haben .Gab es in den Siebzigern gewalttätigen l i n k e n Antisemitismus -Münchner Tupamaros "+ sog. schwarze Ratten", über den der Autor Kraushaar recherchierte, so kommt er jetzt von Rechts.

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 10:44

Antwort auf von Alice Friedrich

Selbst wenn die Kommentierenden nur die üblich-plumpe AfD-Werbung im Sinn gehabt haben sollten, so handeln sie entweder völlig gleichgültig oder ausgesprochen naiv, was die Wirkung ihrer Wortwahl angeht.
Was, so hoffe ich, irgendwann die Cicero-Redaktion dazu anregt, darüber nachzudenken, ob man mit der verstärkten Auswahl bestimmter Autoren und Themen tatsächlich ein bestimmtes, politisch eindeutiges Publikum anziehen möchte.
Und dieses Publikum wird sich natürlich jetzt beeilen, die Tat von Halle zu ent-politisieren. Den Täter wird man als kranken, verwirrten Einzelgänger "identifizieren", dessen Tat keineswegs ein tatsächliches deutsches Problem mit gewalttätigem Rechtsextemismus beweist. Die üblichen Verharmlosungen und Beschwichtigungen eben. Vielleicht findet man ja auch in der Politik der Kanzlerin noch eine gewisse "Mitschuld"

Herr Lenz,
dieses Forum und die neue Ausrichtung des Cicero betreffend, trifft es ihre Kommentierung ziemlich gut. Leider. Es wird der Rechten ein grosser Kommunikationsraum geboten und Rechtes Gedankengut ist wieder salonfähig. Doch selbst solche Taten werden wohl nicht die Personen in ihrer verfestigten Ideologie zum Nachdenken bringen. Ebenfalls leider.
Ohne im Internet zu recherechieren, fallem mir spontan diverse rechte Morde und Mordversuche aus der jüngsten Vergangenheit ein: NSU, Münchner Amoklauf im Einkaufszentrum, Lübcke, Reker,....
Und doch will man keinen Zusammenhang mit der Wortwahl und der Provokation der AFD sehen. Es gab schon mal in den 90er Jahren ein Erstarken der Republikaner und die Anschläge auf die Asylheim mit Todesopfer. Damals gab es schliesslich eine Reaktion in Form von Lichterketten und Demonstrationen. Und in Folge dessen verschwanden auch die Wutredner der Republikaner gzum Glück wieder. Ob solch eine Entwicklung nochmals möglich ist?

Der Cicero hat eine Linie, die mir im übrigen ausgewogen erscheint, nimmt man z. B. Frau Hildebrandt und Herrn Kissler. Was erwarten oder fordern Sie hier? Weshalb lesen Sie hier überhaupt? Sie gehen immer nur die Kommentatoren an, aber das hat man Ihnen ja schon öfter gesagt. Zu den Artikeln kommt eigentlich nichts. Aber zurück zur "Ausgewogenheit": Hat nicht jedes Presseorgan eine Richtung? Fordern Sie Ihre Maßstäbe auch vom Spiegel, Zeit, taz etc ein? Nicht mal der ÖR ist ausgewogen, ganz im Gegenteil. Nehmen Sie doch einfach nur zur Kenntnis, was die Leute hier denken, oder bringen Sie Gegenargumente - in höflicher, sachlicher Form, so dass man sich damit beschäftigen mag.

Dann helfe ich Ihnen gerne auf die Sprünge. Ich kommentiere durchaus die Beiträge, gehe aber auch auf Kommentare und auf die Kommentierenden ein, so wie Sie das ja jetzt zum wiederholten Mal auch machen.
Sie sehen eine gewisse Ausgewogenheit? Würden Sie es als ausgewogen ansehen, wenn geschätzt 99% der Kommentatoren sich für eine 12,6% Partei aussprechen? Worauf lässt das wohl schliessen? Im Übrigen steht es Ihnen frei, die von Ihnen genannten Medien zu kritisieren, so wie ich eine empfundene Schieflage kritisiere. Oder ist der Cicero ein Organ, in dessen Forum nur eine - oftmals weit rechtlastige - Meinung gewünscht ist?
Das mag Ihnen nicht gefallen, aber dann können S i e ja genau das tun, was Sie von mir fordern, nämlich zur Abwechselung auf die Inhalte meiner Kommentare eingehen.

bezog ich auf die Inhalte und Autoren des Cicero, nicht unbedingt auf die Kommentare. Und wenn hier viele ähnlicher Einschätzung sind, schließe ich daraus, dass hier (anders- und weiter-) denkende Menschen versammelt sind. Und die oben genannten Medien muss ich auch nicht kritisieren, ich weiß ja, welche Linie dort vertreten wird (Tendenzbetrieb) und wie die meisten Kommentare ausfallen. Es tut sich aber ein bisschen was in letzter Zeit. Ich denke, es steht jeder Zeitung frei, wie sie sich positioniert, da habe ich nichts zu kritisieren, ich muss es ja nicht lesen. Ich tue es aber trotzdem, weil ich wissen möchte, wie andere denken. Nur, wenn es zu schlicht wird... Lediglich bei den ÖR fordere ich geradezu Neutralität und Sachlichkeit, die aber gibt es eben dort nicht.

Nein Herr Lenz, das sollte man besser jedenfall dann nicht, wenn man sowieso schon eerhöhten Blutdruck hat. Man liest einen Kommentar von Ihnen und stellt fest, dass man das schon einmal gelesen hat - auch von Ihnen. Selbst Ihre Wortwahl bleibt annähernd die gleiche. Sie provozieren mit Ihrem sprichwörtlichen Gezeter, weil Sie das so wollen. Sie haben sich auf die AfD und ihre Wähler, die übrigens nach jüngeren Umfragen deutlich über 12,7% liegt, eingeschossen. Der Zusammenhang ist Ihnen völlig egal, Sie landen immer bei diesem Bashing. Unsachlich, langweilig, peinlich. Wie wäre es dann damit: Für mich tragen bestimmte Videospiele und fehlendes Abschreckungspotenzial unseres Strafvollzugs erheblich mehr zur Produktion solcher Verbrecher bei, als politische Einflußnahme. Den Antisemitismus deer Linken will ich hier gar nicht thematisieren und zu dem von Muslimen ist auch schon genug gesagt worden. Und ja, es gibt die Gedeons,aber in einer AfD nach meinem Gusto gäbe es sie nicht.

Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu und bewundere Ihre Courage solchen "Ausfällen" kühl und sachlich zu widersprechen!

Ich verstehe nicht so recht, wen Sie, Herr Lenz, mit Ihren Anti-AfD-Attacken gewinnen oder überzeugen wollen, wenn Sie schreiben: "Den Täter wird man als kranken, verwirrten Einzelgänger 'identifizieren', dessen Tat keineswegs ein tatsächliches deutsches Problem mit gewalttätigem Rechtsextremismus beweist." Wollen Sie unterstellen, die AfD-Führung - immer noch ohne "Führer" - habe dem Halle-Täter den Befehl erteilt zu schießen? Ich vermute, so meinen Sie es nicht, sondern unterstellen lediglich die geistige Mittäterschaft. Sie werfen eben alles, was nicht links bzw. links-grün ist, in einen Topf, subsumieren dies unter Rechtsextremismus. Ich kann aber nicht erkennen, dass das Parteiprogramm der AfD Rechtsextremismus verkörpert. Selbst das, was der viel gescholtene Björn Höcke so schreibt und sagt, ist aus meiner Sicht legitim, soll und muss in unserer Demokratie gesagt werden können. Was mir nicht gefällt, ist allein Höckes Tonlage. Da muss der Mann noch tüchtig an sich arbeiten.

Olli Land | Do., 10. Oktober 2019 - 15:58

Antwort auf von Kurt Walther

Dann die Frage: Ist die CSU nun auch links-grün? Oder sind alle Parteien ausser der AFD links-grün?
Denn von dieser kommt gleicher Tonschlag im Hinblick auf die geistige Wegbereitung der AFD. Und ja, die AFD hat wohl ein rechtsextremes Problem! Sieht man auch sehr gut an den provokanten Kommentaren und Einstellung immer wieder. Die manche nahtürlich bewusst überhören oder kleinreden.
Aber wahrscheinlich ist das alles nur ein Vogelschiss.......

Gerhard Lenz | Do., 10. Oktober 2019 - 16:31

Antwort auf von Kurt Walther

..ist also rechtsextrem? Entnehme ich Ihrem Schluss dann, dass alles links der AfD links oder linksgrün ist?
Sie zweifeln, dass die AfD rechtsextrem ist? Sogar das OLG Lüneberg kam zu einem anderen Schluss, nämlich dass man die AfD durchaus rechtsextrem nennen darf. Und, Sie wissen es sicher, auch Hoeckes Bezeichnung als Faschist ist gerichtlich abgedeckt. Im Übrigen schaut der Verfassungsschutz sicher nicht unbegründet genauer auf die AfD, besonders den Flügel. Ich bin sicher, dass demnächst die ganze AfD unter Beobachtung stehen wird. Und wenn der Verfassungsschutz erst mal richtig hinschaut, was sich am rechten Rand der Partei tut, da wo die Übergänge zum Extremismus (Identitäre, Pegida, Pro Chemnitz usw. usw.) fliessend sind, wird es sicher richtig interessant.

uns aufklären, wer wie/was ist.
Wessen Mandat vertreten Sie eigentlich? Ich räume Ihnen Ihre Meinung ein, für mich selbst aber ohne Wert/Bedeutung.
Oder soll ich um Ihre Erlaubnis bitten, mich zu äußern?
Ich dachte mir, dass Sie sich freuen über die Meinungsunterschiede hier. Oder wollen Sie hier Nordkorea Virtuell einrichten, wo alle die gleiche Meinung haben?
Dann kann man gleich Kommentarforum schließen und uns gegenseitig auf die Schulterklopfen, denn wir haben gemeinsam die Wahrheit erfunden.
Finden Sie sich damit ab, dass es auch andere Individuen gibt, die die gegenseitige Ansichten äußern, als Sie.

... lieber Herr Veselic?
Was er meint, geht aus jedem seiner Kommentare klar hervor.
Bitte, erlauben Sie mir, es kurz für Sie zusammenzufassen:
Deutschland hätte keine Probleme mit Terroranschlägen, Gewaltverbrechen,
Amokläufen u. Haßattacken (wie jetzt in Halle), w e n n sich 2013 nicht diese unsägliche neue Partei gebildet hätte, die mit ihrer rechtsextremen Propaganda u. Hetze die Köpfe u. Herzen der Deutschen vernebelt bzw. verroht.
Die in dieser Partei tätigen, samt u. sonders üblen Subjekte (ebenso wie deren Pendants in anderen Ländern Europas) tragen die Schuld daran, daß die Anständigen nicht unbehelligt ihren guten Werken nachgehen können.
Längst trüge die vorausschauende, weise Politik unserer wunderbaren Kanzlerin Früchte, die Migranten wären integriert, die Wohnungs- und Umweltprobleme gelöst, die Energiewende geschafft, die EU-Länder geeinigt,
w e n n , ja, w e n n es diese schreckliche Partei nicht gäbe!
Sie muß verboten werden! Dann ist Deutschland gerettet!

Dem brauch ich nichts zuzufügen.

Was mich aber stutzig macht, ist: auch östlich von Dt. gibt's Extremisten (links-rechts-oben-unten-alle Farben/Windrichtungen) dennoch werden dort keine Attentate/Anschläge verübt. Woran liegt das?
Warum fanden in Baltikum oder V4-Staaten bislang keine Terroranschläge?
Könnte das etwa mit der Mentalität vor Ort zu tun haben?

Es ist doch toll das es die AFD gibt, da hat Mann/Frau/Divers endlich einen Sündenbock gefunden.
Erinnert mich an ganz finstere Zeiten, in denen nicht inhaltlich diskutiert wurde sondern alles Versagen den "nicht richtigen und nicht der richtigen Haltung" zeigenden Menschen die Schuld an allen Missständen zugeschoben wurde.

Ernst-Günther Konrad | Do., 10. Oktober 2019 - 08:23

Mein tiefes Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen. Nichts, aber rein gar nichts rechtfertigt solche Taten.
Ich schrieb schon einmal, in den 1980ern wollte ein BKA-Präsident keine organisierte Kriminalität erkennen. Heute tut man sich mit dem Begriff des Terrors schwer. Es wird von Einzeltaten gesprochen, je nach Motivationen eingeteilt. Ich mag die einfache Verwendung "rechts" für mich so nicht benutzen. Das war rechtsextremer Terror, so wie es den von linksextremen, aus Glaubensirrgründen oder einem wie auch immer gearteten tiefen Hass heraus gibt. Sie schreiben es selbst, bei denen von Ihnen genannten Beispielen stehen keine große Logistgruppen dahinter, auch wenn sich solche Verbrecher an u.a. bestehenden Ideologien orientieren. Dieser Täter hat sich in seine eigene virtuelle Welt begeben und wollte sich in der Realität ausleben. Eine verschlossene Synagoge schützte die dortigen Gläubigen. Soweit sind wir, Glauben unter Polizeischutz, hinter verschlossenen Türen.

Warum muss bei solche einer unglaublichen Tat, die einen fassungslos zurück lässt, sofort wieder ein rechtsextremes Problem im Kommentar dadurch runtergespielt werden indem es mit linksextremen Taten in einen Topf geworfen werden?

Und natürlich mag man auch nicht nur die kleinste Korrelation erkennen,
zwischen den Hass- und Wutreden der neuen Rechten, einem verstärkt auf Abgrenzung basierenden, rechtsorientierten Klima sowie Angst vor allem Fremden auf der einen Seite,
und der erhöhten Gewaltbereitschaft, die bis zum Morden geht, Seitens der Rechten auf der anderen Seite.
Wir Deutsche haben uns leider schon immer für etwas Besseres gehalten. Wir sehen uns als die fleißigen, organisierten, technisch fortschrittlichen und intellektuell als auch moralisch Überlegenen an. Und in diesem Gefühl, gefährdet alles Fremde unser Leben und Fortschritt. Das ist die traurige Wahrheit und unser Hauptproblem, nicht etwaige linke Träumer.

Herr Land an keiner Stelle habe ich etwas herunter gespielt noch relativiert.
Ich kann es nicht verhindern, dass Sie meinen Kommentar für sich umdeuten, tun Sie das von mir aus. Nur eine sachliche Diskussion zu einem solchen Verbrechen, diesemal antisemtisch, rechtsextrem und menschenverachtend in der Motivlage, ändert nichts, aber eben gar nichts daran, dass es auch anders motivierte Verbrecher gibt, die aus welchen "hehren" Motiven heraus glauben, anderen das Leben nehmen zu dürfen.
Für Sie sind Rechte gleich "Nazis". Es müsste mal gesellschaftlich geklärt werden, was denn konservativ, was rechts, was populistisch, was rechtsextrem, rechtsradikal bis hin Rechtsterrorismus überhaupt ist.
Ich schrieb hier schon mehrfach, als Edaty sich Nacktbilder ansah, kam keiner auf die Idee, als SPDler zu Pädophilen zu erklären. Wenn ein Björn Höcke, zurecht oder überzogen als Faschist bezeichnet werden darf, sind nicht alle AFDler und deren Wähler perse rechtsnational und Nazi's.

das der Täter auch Sie, mich oder jeden Anderen (fern seiner politisch-religiösen Überzeugung) erschossen hätte (er hat es ja auch getan), der zufällig seinen Weg gekreuzt hätte. Nachdem sein eigendl. Vorhaben scheiterte.
Aus meiner Perspektive sind extremistische Gewalttaten unabhängig von ihren politischen Zielen gleichermaßen abzulehnen.
Und wenn Sie von "etwaigen linke Träumern" reden sollten sie sich mal die Statistik ansehen, um die selbst das BKA nicht herum kommt: https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-linksextremismus/z…

Da reicht es schon, sich die Spalte Tötungsdelikte anzusehen. Und an Walter Lübcke zu denken. Und jetzt die Mordopfer von Halle.

Signifikantester Ausdruck dafür ist eine moralinsaure Oberlehrerhaltung gegenüber Ländern, die unseren Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht folgen wollen.
Aber wie jetzt? Ach so, das hatten Sie nicht gemeint. Auch gut, versuchen wir es mit den von Ihnen zitierten "Hass- und Wutreden der neuern Rechten...". Die zahllosen Beispiele für derartige Reden aus der linken Ecke müssen hier nicht bemüht werden. Nur mal ganz direkt gefragt: Haben Sie noch nie gehasst? Und haben sie immer darauf verzichtet, das auch zum Ausdruck zu bringen? Ob es Ihnen gefällt oder nicht, wir Menschen haben Emotionen und die Veranlagung, gut und/oder böse zu sein. Unsere Vernunft hat nicht die Macht, Emotionen zu verbieten. Und deshalb sind alle Versuche unserer Sonntagsprediger aus Kirche, Politik und Medien, daran zu drehen, zum Scheitern verurteilt und lächerlich. Sie müssen damit aauf ein Konstrukt warten, das mit der bisherigen Spezies Mensch nichts mehr gemein hat.

Ellen Wolff | Do., 10. Oktober 2019 - 09:34

gleichen kranken mordlüsternen Gestalten, egal welche kranke Ideologie sie sich als Beschönigungsmäntelchen umhängen. Und die Ideologien gleichen sich alle im Kern. Es geht immer um Selbsterhöhung. Die Vehikel dieser Selbsterhöhung sind immer die gleichen, sie haben nur andere Namen und andere Zielgruppen. Aber was nutzen alle Erkenntnisse, wenn die Irren immer erst dann, und dann auch meist nicht lange genug, aus dem Verkehr gezogen werden, wenn es Tote oder Verletzte gegeben hat. Gesellschaften, die nicht wahr haben wollen, dass das Böse in ihren eigenen Reihen existiert sind relativ wehrlos. Genau so wehrlos sind jedoch auch jene Gesellschaften, die das Böse nur in ihren eigenen Reihen zu erkennen vermögen. Und gespaltene Gesellschaften befördern den Wahn. Darüber sollten auch mal all die Spalter unter denen, die sich auf der „guten und richtigen Seite“ wähnen, nachdenken.

Ellen Wolff | Do., 10. Oktober 2019 - 09:43

Um die Spaltungen in unserer Gesellschaft zu überwinden, müssen wir mit allen reden. Mit den Linken, den Rechten, den Religiösen und bitte nicht wieder die „Ungläubigen“ vergessen;) Alles Reden würde jedoch nichts nützen, wenn wir nicht gleichzeitig von allen Gruppierungen, ich meine wirklich von allen, verlangen würden, dass sie sich ernsthaft und glaubwürdig öffentlich von ihren radikalen Rändern und von all ihren nicht Grundgesetzkonformen Bestandteilen ihrer jeweiligen Ideologien/Religionen usw. Distanzieren. Wer Spaltung und Terror bekämpfen will, darf nicht die Methoden der Spalter anwenden. Wir brauchen eine echte neue Friedensbewegung aus allen Gesellschaftlichen Gruppen heraus. Sorry, ich träum grad ein bisschen;)

gabriele bondzio | Do., 10. Oktober 2019 - 09:46

Es ist ein großes Glück für die Menschen in der Synagoge, dass der Täter es nicht geschafft hat, die Tür aufzubekommen. Wie verblendet und vollgestopft mit verbrecherischen Gedanken, muss ein Hirn sein, kaltblütig den Tod vieler Menschen einzuplanen. Und diesen Vorgang noch zu filmen. In dieser jugendlichen Killer-Maschine, ist nicht nur ein mir unverständlicher Antisemitismus vorhanden. In dem er wahllos, vorbeikommende Passanten an-und erschießt, mit einer Kaltblütigkeit, die erschreckend ist. Auch jegliche Achtung vor menschlichen Leben überhaupt.

Jürgen Keil | Do., 10. Oktober 2019 - 09:52

Keine Frage, eine zu verachtende Tat eines irren, realitätsgestörten Terroristen. Ich lehne jede Art von Gewalt in politischen Auseinandersetzungen ab. Mein Mitgefühl für das Leid der Angehörigen der Opfer. Eine politisch völlig sinnlose Tat. Sie schadet nur dem konservativen politischen Spektrum. Folgerichtig die Reaktion des bayrischen Innenministers, der die "geistigen Brandstifter" in der AFD und in Persona bei Björn Höcke verortet. Was für eine perfide Äußerung. Höcke mag ein unbequemer, nationalkonservativer Querdenker sein, ihm aber die Anstiftung zu Antisemitismus zu unterstellen, ist plump und verleumderisch. Wieder einmal wird ein abscheuliches Verbrechen politisch instrumentalisiert.

...in den Kommentaren bislang überhaupt nicht gewürdigt, war möglicherweise ein Moslem - der Besitzer eines Dönerladens.
Und spätestens da ist die AfD überhaupt nicht mehr so unschuldig.
Überhaupt geht es gar nicht so sehr um dezidierten Antisemitismus: Es geht um den angeblichen Verrat am Volk, den die AfD so lauthals beklagt. Und den jeder Durchgeknallte dankbar als Legitimation für sein mörderisches Handeln nutzt. Im Übrigen lade ich Sie ein, nach einem Urteil des Landgerichts in Mainz zu suchen: Dort wird festgestellt, dass die AfD auch anti-semitisch ist.

Jürgen Herrmann | Do., 10. Oktober 2019 - 13:06

Antwort auf von Gerhard Lenz

Leider muss ich bei ihren Kommentaren zunehmend den Kopf schütteln. Sie werfen anderen etwas vor und handeln gleichzeitig nach nach selbigem Muster. In ihrem Beitrag sprechen sie von Zitat: "[...] gewürdigt, war möglicherweise ein Moslem [...]". Darin steckt die Aussage, dass zum einen das Opfer und daraus zwingend folgend das Motiv noch nicht wirklich geklärt ist. Das stört sie aber nicht im geringsten. Vielmehr nutzen sie diese vermeintliche Vorlage um ihrem Jagdtrieb - des Gutmenschen - frönen zu können mit folgender Aussage: "Und spätestens da ist die AfD überhaupt nicht mehr so unschuldig." Lesen sie ihre Texte bevor sie diese in der Öffentlichkeit verbreiten? Sind sie zur Reflexion fähig oder ist das nur ein lerrer Begriff für sie?
Wenn ich es mir recht überlege, erwarte ich von ihnen keine Antwort. Ihre einseitige Denkweise verhindert wohl weiterführende Erkenntnisse.

...nehme ich natürlich gerne Stellung zu Ihrem Kommentar. Tatsächlich wurde, unbestreitbar, über das zweite Opfer bislang wenig geredet - und das war offensichtich ein Moslem.
Wie die AfD zum Islam steht, muss ich I h n e n ja wohl nicht erklären. Ich verweise da nur auf Begrifflichkeiten wie Gesindel oder Messermörder.

Dieter Hegger | Do., 10. Oktober 2019 - 10:43

.........Zynisch wenn man Anti-Israel-Demos zulässt und sich jetzt hinstellt und Anteilnahme heuchelt. Plötzlich ist alles auf dem Weg nach Halle.....sorry mir wird gerade schlecht............
Die richtigen Worte hatte Karl Lagerfeld gefunden.

Urban Will | Do., 10. Oktober 2019 - 10:57

diskutieren können.

In einem Radiobericht hab ich vor kurzem gehört, wie man extreme Sichtweisen eindämmen kann, wenn man die Menschen zusammen bringt und miteinander reden lässt.

Die Radioberichte heute morgen waren leider wieder zu erwarten.
So der bayrische Innenminister, der in seiner unendlichen Weisheit schnell mal eine Partei erwähnte und sie mit verantwortlich nannte für dieses Attentat.

Ausgrenzen, stigmatisieren, Sorgen ignorieren, moralische Überheblichkeit, man könnte wohl noch mehr nennen.

Ich lebe lange genug in diesem Land, um einschätzen zu können, dass sich in den letzten vier Jahren in der öffentlichen Diskussion sehr vieles sehr negativ verändert hat.

Ich maße mir nicht an, die Motive eines solchen Täters einordnen zu können, aber ich bin überzeugt, dass solche Verbrecher „gemacht“ werden, nicht geboren.

Wir müssen wieder streiten dürfen, offen reden, frei sagen dürfen, was wir denken, ohne in Kategorien eingeordnet, ausgegrenzt zu werden.

Helmut Bachmann | Do., 10. Oktober 2019 - 11:38

sind mit heißer Nadel gestrickte Artikel. Wer muss begreifen, dass es Amokläuferverbindungen und Hassgruppen jeglicher Richtung im und über das Internet gibt? "Wir"? Und dann? Das weiß jeder, der lesen kann, seit es das Internet gibt. Und nun? Mehr Paranoia wagen? Den Unterschied zwischen Amoklauf und Terrorismus beiseite wischen? Warum auch differenzieren. Den Amoklauf von München zum rechten Terrorakt machen? Das waren "die Rechten"?
Tut mir leid, zu allererst ist ein kühler Kopf herzustellen und die Sündenbocksuche abzublasen.

Heidemarie Heim | Do., 10. Oktober 2019 - 11:39

Schon früher und schon vor einem Massenmörder Breivik kannte man diese krankhafte "Verehrung" von mörderischen Vorbildern. Man weiß z.B., das ein Charles Manson seit seiner Inhaftierung eine wachsende Fan-Gemeinde hat. Wie soll man sich das als normal sozialisierter Mensch erklären? Das es unter uns viel mehr unzivilisierte Gestörte gibt, vielleicht der unauffällige nette Nachbar von nebenan, die vom Bösen fasziniert sind?
Ob hausgemacht oder von außen, wir können als Gesellschaft noch so aufmerksam sein, es gibt m.E. keine Präventivmaßnahmen gegen solche asozialen Elemente mit brutaler Gier nach unser aller Aufmerksamkeit. Die von Autor Dr.Hartleb geforderte Konzentration und zugleich Anerkennung unserer Behörden auf all diese extremen Phänomene und Randgruppen ist aber m.E. nicht vollständig zu leisten. Denn dem stehen u.a. auch rechtsstaatliche Prinzipien wie Datenschutz oder
andere hohe rechtliche Hürden entgegen.
"Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Opfern und Angehörigen."

Gisela Fimiani | Do., 10. Oktober 2019 - 12:24

Es geschieht wieder das leider inzwischen das besonders Verwerfliche. Eine zutiefst abstoßende, kriminelle Tat dient der Relativierung und Politisierung. Rechthaber und Besserwisser sorgen mitnichten für ein wirkliches Verstehen für Ursachen und Wirkungen abscheulicher, menschenverachtender Taten. Der Beitrag ist insofern, außer zur Rechtfertigung der Theorie des Autors, nicht hilfreich.

Tomas Poth | Do., 10. Oktober 2019 - 12:32

Wie zu erwarten beginnen nun die Argumentationen wem man den nun diese Tat anlasten kann, ganz einfach ausschließlich dem Täter.
Es werden Schuldzuweisungen an sogenannte geistige Brandstifter gemacht, lt. M. Friedman und CSU-Hermann, die AfD.
Aber genau in diesen Kreisen wird auch immer wieder Merkel benannt die der AfD soviel Wachstum beschert hat. Dieser Argumentation folgend wäre dann also Merkel die Mitschuldige oder?
Diese Argumentation zur Instrumentalisierung der Tat für politische Zwecke ist im Kern geistige Brandstiftung. Also bitte sprachlich abrüsten!

Gestern, als die Wut und Abscheu, die diese Tat dieses elenden durchgeknallten Neonazis auslöste, abgeklungen war und der Hintergrund feststand, war mir sofort klar, das es nur Stunden dauern würde, bis sofort kübelweise Gülle, Mitschuld, Hetze und Instrumentalisierung auf AfD, Pegida u. Co. ausgekippt werden würde. Warum? Weil es so gut ins Bild passt. Endlich wieder mal ein rechtsextremer Fall, nicht zu leugnen, hervorragend zur richtigen Zeit kurz vor der Thüringen Wahl zum instrumentalisieren geeignet, um von den großen anderen Problemen abzulenken. Erst die Politiker vorne dran und dann die Medien hinterher. Jetzt werden wochenlang die Wills, Lanz's, Illners und Plasbergs gegen die AfD meditieren und wollüstig die Partei und ihre Wähler weiter zu Vollnazis degradieren. Es ist gruselig. Und hier kann ich Herrn Poth nur recht geben. Es ist geistige Brandstiftung.

Ebenfalls volle Zustimmung meinerseits. Geistige Brandstiftung trifft es bestens. Die Medien beschäftigen sich momentan vor allem mit dem Täter und denen, die ihm beinah zum Opfer gefallen wären. Die Menschen, an denen er die Wut über sein Versagen ausgelassen hat, sind fast völlig vergessen.
Und selbst wenn es um den Täter geht, stehen hier weniger seine Person, der Tathergang oder etwaige Hintermänner im Fokus, sondern seine politischen Ansichten, die nach der Maxime Rechtsextremismus und politisch rechts sei dasselbe, munter instrumentalisiert werden, genauso wie von rechter Seite jede Gewalttat eines Migranten politisch instrumentalisiert wird. Diese Verhaltensweise spaltet die Gesellschaft, das kann man an obiger Diskussion gut ablesen.

Die AfD scheint mir hier weniger die Ursache der Spaltung zu sein, als vielmehr Symptom, der Streit um sie Anlass und Katalysator dafür, dass der soziale Kitt bröckelt.
Herr Poth hat recht: Wir müssen verbal abrüsten. Links wie rechts.

Ein jeder wird älter,gell!
Wie sagte Peter Scholl-Latour so trefflich: entweder man hat die Altersmilde oder den Alterszorn. Ich habe mich für Ersteres entschieden, wenngleich ich manchmal zweifle, nicht wahr?
Er konnte so schelmisch grinsen!

Zitat: "Erst die Politiker vorne dran und dann die Medien hinterher. Jetzt werden wochenlang die Wills, Lanz's, Illners und Plasbergs gegen die AfD meditieren und wollüstig die Partei und ihre Wähler weiter zu Vollnazis degradieren."

Herr Forbrig, ich stimme Ihnen zu.
"Politiker vorne dran und Medien hinterher"
Ob des Zitates fiel mir Westernhagen ein, inzwischen Ü70.

Die Verträge sind gemacht u es wurde viel gelacht
u was Süßes zum Dessert
Freiheit, Freiheit
Die Kappelle rum–ta–ta
u der Papst war auch schon da
u mein Nachbar vorneweg!
Freiheit, Freiheit
Ist die einzige, die fehlt
Freiheit, Freiheit
Ist die einzige, die fehlt
Der Mensch ist leider nicht naiv, der Mensch ist leider primitiv
Freiheit, Freiheit
Wurde wieder…

Zustimmung!
Die am lautesten schreien wenn ein Migrant an einem Gewaltverbrechen beteiligt ist "..nicht den Rechten in die Hände spielen und die Tat instrumentalisieren.."
sind nun die, die am lautesten und schlimsten gegen den vermeintlichen politischen Gegner eine Mitverantwortung zuschieben.
WER instrumentalisiert den hier tatsächlich ??

Was sagen Sie zum Gruselfaktor von Björn Höckes politischem Manisfest? Was sagen Sie zu seinen Thesen vom Antagonismus vom Judentum (orientalisch) und Christentum (abendländisch)?
Was sagen Sie zu seinen Thesen von Orientalisierung und seiner romantisch überhöhten Sehnsucht nach wehrhaften Männern, die hart zu sich selbst und vor allem hart zu anderen sind? Was sagen Sie zu diesem überall frei verfügbarem, schriftlich dargelegten Gedankenguts des Spitzenmannes der AFD in Thüringen?

Ernst-Günther Konrad | Do., 10. Oktober 2019 - 18:08

Ich hätte Ihnen und Herr Poth gerne widersprochen. Hätte gerne geschrieben, das Sie sich irren, alles so nicht ist. Ich kann nicht, Sie haben beide recht. Traurig, wie D sich selbst zerstört.

Eckart Härter | Do., 10. Oktober 2019 - 18:17

Der Autor sagt am Schluss, dass "[...] terroristische Gewalttaten von rechts fast immer jedes politischen Anspruchs beraubt werden."
Ich denke, das geschieht zu recht. Es gibt im rechten, also konservativen Spektrum hochrangige Intellektuelle und viele Menschen mit anspruchsvollen Berufen, die mit Terrorismus selbstverständlich nichts zu tun haben. Aber es gibt auch nicht wenige gewaltaffine Primitivlinge, die rechtsextremes, oft nationalsoziaistisches Gedankengut als Feigenblatt benutzen, um ihren gewaltkriminellen Gelüsten den Anschein einer politischen Motivation zu geben. Im vorliegenden Fall in Halle wird das ganz deutlich. Weil er keinen Zugang zur Synagoge bekam, hat er wahllos zwei zufällig vorbeikommende Menschen erschossen. Das ist nicht politisch, sondern nichts als ekelhafte Gewaltkriminalität.

Christoph Wirtz | Do., 10. Oktober 2019 - 20:49

... die Anzahl der Beiträge pro Nutzer in einem Thread zu beschränken, oder begrenzend zu moderieren, wenn es jemand übertreibt, und sinnvollen Inhalt durch die Anzahl der Postings ersetzen will. Dieser Herr L. läuft ja regelrecht heiß in seiner Rolle als imaginierter Kämpfer gegen "Rechts". Ich empfinde das als Vollmüllen des Threads, und als Störung einer gehaltvollen Diskussion.

Wolfgang Beck | Do., 10. Oktober 2019 - 21:40

"Es ist höchste Zeit, die Gewaltexzesse von Einzeltätern als akute Bedrohung wahrzunehmen und zu erkennen. Dazu gehört die Einsicht, daß diese Bedrohung bislang nur unzureichend charakterisiert wurde, terroristische Gewalttaten von rechts fast immer jedes politischen Anspruchs beraubt werden." Irgendwie ist das doch eine recht merkwürdige Formulierung; sind also terroristische Anschläge mit einem politischen Anspruch verbunden? vermutlich meint der Verfasser, derartige Anschläge seien politisch motiviert. Zur Sache: "diese Bedrohung...nur unzureichend charakterisiert". Aber Hallo, charakterisieren nutzt gar nichts, verstehen muß man`s. Das ist der entscheidende Mangel an diesem Beitrag; im Endeffekt beschreibt der Verfasser nur die Oberfläche; das haben wir schon so oft gelesen: man sollte mal daran denken, daß politisch motivierte Gewalttaten in der Nachkriegs-Zeit erstmals von den aus den 68ern hervorgegangenen Terroristen begangen wurden - und gar nicht wenige sympathisierten!