Angela Merkel
Der Druck auf Angela Merkel war zuletzt immer stärker geworden / picture alliance

Rückzug von Angela Merkel - Endlich wieder Luft zum Atmen

Angela Merkel tritt die Flucht nach vorn an und legt im Dezember den Parteivorsitz der CDU nieder. Die Auswirkungen auf die politischen Verhältnisse in Deutschland werden weitreichend sein. Eine Ära geht zu Ende, doch einen Rivalen hat die Kanzlerin zum Schluss noch einmal blamiert

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Der 29. Oktober 2018 wird in die bundesdeutsche Geschichte eingehen. Es ist der Tag, an dem in Deutschland das Ende einer politischen Ära eingeläutet wird. Nach dem doppelten Desaster der Union bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen hat Angela Merkel sich entschieden, die Führung der CDU abzugeben. Auf dem Parteitag Anfang Dezember in Hamburg wird sie nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren. Und gemäß der Merkel-Doktrin, wonach Parteivorsitz und Kanzlerschaft in der CDU in eine Hand gehören, wird es anschließend auch nicht mehr lange dauern, bis sich Merkel auch von der Spitze der Bundesregierung zurückziehen wird. Auch wenn sich ein Wechsel im Kanzleramt nach dem Grundgesetz gar nicht so einfach vollziehen lässt und Merkel zunächst ankündigte, bis zur Bundestagswahl 2021 Kanzlerin bleiben zu wollen.

Gute wirtschaftliche Lage, zerrissene Gesellschaft

Merkels Ankündigung hat auf jeden Fall weitreichende Konsequenzen. Für die CDU, für die Bundesregierung und auch für Deutschland. Seit 18 Jahren ist sie Parteivorsitzende, seit 13 Jahren Bundeskanzlerin. Seit mehr als eine Dekade gehört sie zu den mächtigsten Politikerinnen und Politikern der Welt. Merkels Politik hat in Deutschland und Europa tiefe Spuren hinterlassen, im Guten wie im Schlechten. Dass es Deutschland wirtschaftlich so gut geht, wie lange nicht mehr, ist sicher auch ihr Verdienst. Dass es im Land zugleich eine große Verunsicherung über die zukünftige Entwicklung gibt und vor allem über den sozialen Zusammenhalt, ist zugleich ihre Verantwortung. Denn auch dass ein tiefer politisch-kultureller Riss das Land spaltet, sich mit der AfD eine rechte Partei in Deutschland etabliert hat, wird zu ihrem Erbe gehören. 

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Joachim Wittenbecher | Mo., 29. Oktober 2018 - 12:12

Man kann Herrn Seils über weite Strecken zustimmen. Ganz ohne Widerspruch möchte ich seinen Kommentar nicht belassen: Horst Seehofer betrachte ich insgesamt wesentlich positiver; zwar war der Chaos-Sonntag, einschließlich Rücktritt vom Rücktritt - verbunden mit Gniffkes öffentlichem Anfall - wirklich unterirdisch. Das darf aber nicht den Blick auf die m.E. positive Gesamtleistung verdecken. Insbesondere als bayrischer MP hat er wesentlich klüger gehandelt, als seine baden-württembergischen CDU-Nachbarn. Die haben sich bei guter Ausgangslage nämlich schon 2011 abwählen lassen, z.T. wegen ihres amateurhaften Agierens beim Bahnprojekt Stuttgart 21. Seehofer ist das mit der 3. Startbahn am Münchner Flughafen nicht passiert. Er hat Bürgerprotest nicht ignoriert, sondern kanalisiert. Kaum beachtet wurde eine wichtige Leistung, nämlich die Klärung des Verhältnisses zwischen den Sudetendeutschen und Tschechien; heute sind zumindest offiziöse Treffen zwischen beiden Seiten möglich.

Ich stimme Ihnen zu. Seehofer hat sie letztlich sturmreif gestichelt. Warum sollte er gehen, wenn sie bleibt? Glückwunsch an Herrn Seils, der diesen Knall prophezeit hat. So viel Einsicht hätte ich Madame nicht zugetraut.

Henriette Schmitt | Mo., 29. Oktober 2018 - 18:58

Antwort auf von Michaela Diederichs

Welche Einsicht?
Sie geht, behält aber ihre Macht.
NZZ hat das genauso formuliert!

Richard Hell | Mo., 29. Oktober 2018 - 12:14

Die "gute" wirtschaftliche Lage ist in keiner Weise Merkel zu verdanken - abgesehen davon, dass sie nicht nachhaltig "gut" ist. Schröder hat die Weichen gestellt mit seiner Agenda 2010. Des weiteren sorgt der Euro für die steigende Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands - bezahlen muss das der Bürger mit einer faktischen Enteignung durch Negativzinsen und gleichzeitig immer weiter ansteigenden Targetforderungen. Außerdem sorgt die Merkelsche Zuwanderungspolitik gepaart mit einer viel zu wenig mathematisch/technischen Schulausrichtung für ein in freiem Fall befindliches Bildungsniveau mit langfristig gravierenden Auswirkungen auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Dies ist zwar jetzt noch nicht volkswirtschaftlich spürbar, wird sich aber sukzessive bemerkbar machen.

Vollkommen richtig Herr Heil. Die gute Wirtschaftslage ist hauptsächlich den Leuten zu verdanken - die trotz Merkels Politik - morgens aufstehen und unerschrocken weiter zur Arbeit gehen und den innovativen Unternehmern. Die Folgen ihrer Politik werden in den nächsten Jahren sichtbar werden, wie sie es schon beschrieben haben. Es wäre schön wenn sich die Medien mal aufraffen könnten, die Bürger vor zu warnen, was alles auf ihn zukommt. Einladungen zu Merkel Pressekonferenzen wird es eh kein mehr geben, also keine Angst die beißt nicht mehr.

Paul J. Meier | Mo., 29. Oktober 2018 - 12:18

Nur in einem möchte ich ihnen widersprechen, lieber Herr Seils, wieso immer wieder behauptet wird, die gute Wirtschaftslage in D sei ein Mit-Verdienst Merkels!? Was konkret hätte sie dafür getan? Noch niemand hat diese Frage beantworten können, viele sehen die Agenda Schröders in kausaler Verantwortung dafür. Merkel hat das lediglich übernommen und auch gut geheißen, wobei sie damals in Opposition stehend diesen nur "Totalversagen" und sonst kein gutes Wort an der damaligen Regierung ließ. Ich erinnere an ein "Kuchenrezept", das sie wohl hätte aber der Regierung nicht geben wollte, von wegen Hausaufgaben etc. Auf dieses Rezept warte ich schon seit 13 Jahren. Die gute Wirtschaftslage liegt vor allem an der Geschäftstüchtigkeit der Unternehmen, dem Fleiß der Mitarbeiter, der Findigkeit der Ingenieure, dem andauernden globalen Wirtschaftsboom etc. Warum sich Politiker immer mit diesen fremden Federn schmücken ist zwar verständlich, aber nicht immer wirklich zutreffend.

Martin Arndt | Mo., 29. Oktober 2018 - 13:50

Antwort auf von Paul J. Meier

Dass es Deutschland nicht noch schlechter geht, ist nicht dieser "Dame" zu danken. Ihrem Vorgänger gebührt dagegen viel Dank. Bitte vergesst auch nicht, dass sie die völkerrechtswidrige Invasion der Herren Bush&Blair in den Irak unterstützte u. G.Schröder in den USA zutiefst kritisierte ("in den Rücken fiel"). Wenn die Höflinge in den Medien u. der Universität ihr Monopol verlieren, wird das Urteil über diese Person gefällt werden können. Ob man sich ihrer mit Wohlwollen erinnern wird?

Günter Johannsen | Mo., 29. Oktober 2018 - 12:38

Nein, nicht erst 2021, sondern diese demokratiezersetzende Kanzlerin muss jetzt ihr Amt abgeben. Es ist schon zu viel kaputt gegangen. Nicht nur die Demokratie in Deutschland, sondern auch die Medien brauchen mehr Luft zum Atmen. Friedrich Merz wäre z.B. ein Kanzler, der wieder in die freiheitlich-demokratische Richtung steuern kann! Hat Merkel vielleicht Angst, dass sie am Ende ihrer Kanzlerschaft für ihr "Fehlverhalten" die Verantwortung übernehmen muss?!

Konrad Perfeud | Mo., 29. Oktober 2018 - 13:34

Das verlässt jemand den sinkenden Kahn, nachdem man 18 Jahre dessen Struktur kaputt gemacht hat. Oh ja, Merkel muss abtreten. Aber mit ihrem Abgang wird die Schwäche der CDU den Deutschen erst richtig vorgeführt werden. Werden VdL, KK und Merz sich wirklich ein Duell um dieses Wrack liefern?

Klaus Funke | Mo., 29. Oktober 2018 - 13:42

Merkel kopiert den Untergang der DDR. Auch damals hat man das zuerst scheibchenweise versucht. Da kam der Krenz als das kleinere Übel und nach 14 Tagen war er weg vom Fenster. Merkel denkt, wenn sie den Parteivorsitz aufgibt, nimmt sie Druck aus dem Kessel. Diese Rechnung geht nicht auf. Das Ganze wird jetzt eine immer schneller werdende Eigendynamik entwickeln. Wenn man einmal einen Stein aus dem Damm herausgebrochen hat, dauert es nicht lange und der Dammbruch tritt mit aller Gewalt ein. Wir werden erleben, wie schnell es jetzt mit dem System Merkel geht. Ich glaube, zu Weihnachten werden wir eine neue Situation haben: Merkel wird vollständig weg sein und mit ihr auch ihr System. Analog Honeckers Ende. Allerdings werden wir viele Jahre zu tun haben, die Scherben aufzuräumen - auch hier analog dem Untergang der DDR. Sollte Merz gewählt werden, geht das alles noch schneller. Mit Karrenbauer dauert es etwas länger - sie ist der Eugen Krenz der Merkel. Aber: Für die AfD - ein Fiasko

Gudrun Philipp | Mo., 29. Oktober 2018 - 19:09

Antwort auf von Klaus Funke

Ihre Analyse finde ich sehr gut, Herr Funke. Ich hoffe mit Ihnen, daß wir Weihnachten aufatmen können, weil wenigstens ein Druck von Deutschland genommen ist, wenn die Kanzlerin geht. Viele ihrer Hinterlassenschaften werden uns stark belasten, wir werden in die Hände spucken und es anpacken.

Norbert Heyer | Mo., 29. Oktober 2018 - 13:44

Frau Merkel verzichtet auf Wiederwahl, kann das wahr sein? Wenn es denn stimmt, ist auch ihr Kanzlersessel in akuter Grfahr. Vielleicht darf sie noch den UN-Migrationsvertrag unterzeichnen, damit wirklich alle negativen und für die Deutschen schädlichen Entscheidungen in ihrer Verantwortung sind. Danach wird wohl Bilanz gezogen, denn keine Nachfolgerin/Nachfolger wird antreten, ohne vorher ihre eklatanten einsamen Fehlentscheidungen in aller Deutlichkeit zu benennen. Diese Kanzlerin hat eine politische Leistung vorzuweisen, die wirklich einmalig schlecht ist und die gute wirtschaftliche Situation verdankt sie einzig und allein ihrem Vorhänger - der dafür das Kanzleramt verlor. Trotzdem besteht wenig Hoffnung auf eine positive Wende, denn die Saat von Frau Merkel wird aufgehen. Alle fähigen Leute in ihrer Partei hat sie kaltgestellt, weggelobt oder abgeschoben. Von der Restmannschaft bietet sich eigentlich niemand an - sie hat eben das Mittelmaß gefördert, um selbst heller zu strahlen.

Jutta Schäfer | Mo., 29. Oktober 2018 - 14:03

Merkels Rückzug ist keiner. Sie verbleibt im Amt der Bundeskanzlerin und damit hat sie weiterhin die Möglichkeit, unserem Land, dem sie so unendlich viel Schaden zugefügt hat, weiterhin zu schaden. Erleichterung ist erst angesagt, wenn sie ganz aus der Politik und aus unserer Sichtweite verschwunden ist.

Wolfgang Tröbner | Di., 30. Oktober 2018 - 10:11

Antwort auf von Jutta Schäfer

Merkels "Rückzug" ist keiner. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Sie hat nach wie vor die Macht. Nach wie vor verfügt sie über ihre Kanzler-Richtlinienkompetenz und kann diese einsetzen, wann immer es ihr opportun erscheint. Nach wie vor kann sie so am Bundestag vorbei regieren. Neu ist nur, dass sie nun auf die Befindlichkeiten ihrer Partei noch weniger Rücksicht nehmen muss als zuvor. Wir müssen uns daher auf noch undemokraterische Entscheidungen von Madame gefasst machen. Auch bei ihrem sogenannten Rückzug bleibt sie also die typische Merkel, die Blendwerk produziert. Alles wie gehabt. Man kann sich erst freuen, wenn sie ihr Amt los wird.

Willi Mathes | Mo., 29. Oktober 2018 - 14:22

Zustimmung Herr Seils !

Dieser " Rückzug ( ? ) " war alternativlos !

Freundliche Grüsse

Dimitri Gales | Mo., 29. Oktober 2018 - 14:30

ist der treffende Ausdruck. Denn länger als ihre jetzige Amtsperiode hätte sie nicht weitermachen können, vox populi wäre dagegen. Allerdings tritt ein, was ich befürchtete, was aber in der Persönlichkeit Merkels begründet ist. Sie ist nur noch Selbstbehauptung, man kann von ihr keine wesentlichen konstruktiven Initiativen und Taten erwarten, sie klammert sich bis zum Ende an ihr Amt.

Paul Liesner | Mo., 29. Oktober 2018 - 14:56

Der erste Schritt ist vollbracht. Leider gibt Angela Merkel das falsche Amt ab. Mir bleibt die Hoffnung, dass auf dem CDU-Parteitag der Druck auf Merkel so weit wächst, dass auch ihre Kanzlerschaft in Frage gestellt wird. Sie ist ab sofort nur noch "a lame duck".

Dr. Klaus-Dietmar Kube | Mo., 29. Oktober 2018 - 15:43

Der Rücktritt war folgerichtig. Dass sich die Merkel Getreue Kramp-Karrenbauer um die Nachfolge bewerben will allerdings nicht. Sie erweist ihrer Partei damit keinen guten Dienst !

Hubert B. Vogel | Mo., 29. Oktober 2018 - 16:07

über ein paar Dinge muss man , so glaube ich, Klartext reden.
Da wäre zum Beispiel die Mär von der mächtigsten Politikerin der Welt. Richtig ist : sie war den mächtigen immer zu Diensten . Das letzte, bekannt
gewordene Beispiel zum Thema Trump und sein
Flüssiggas.
Wenn man nur die permanenten Milliardenzusagen an die EU betrachtet kann einem nur schlecht werden. Es wird wie eine Gnade zelebriert, dass sie
nunmehr Stück für Stück Einsicht heuchelt. Die Frau, die Deutschland elementar geschadet hat,
gehört einfach entfernt. Wenn es das Gesetz nicht
vor sieht muss es geändert werden.

Tomas Poth | Mo., 29. Oktober 2018 - 18:19

Antwort auf von Hubert B. Vogel

Rechenschaft ablegen und wie man an einigen Fällen erleben konnte auch mit dem persönlichen Vermögen haften.
Wie kann man Verantwortung und Haftung in einer Regierung verknüpfen, das ist eine wichtige Frage! Aussetzung der Pensionszahlungen und sonstiger Vergünstigungen, wie eigenes Büro einschl. Personal, Dienstwagen etc., nach dem Ende der Amtszeit?
Auf alle Fälle muß justiziables aus Entscheidungen während der Amtszeit "post regnum" gerichtlich geklärt werden!

Richtig und manchmal gehen die besonders Dreisten und/oder Selbstgewissen auch in den Knast, s. Middelhoff i.S. Arcandor. Es wird sich natürlich kein Staatsanwalt finden, der hier auch nur zu ermitteln beginnt.

Jürgen Lehmann | Di., 30. Oktober 2018 - 10:56

Antwort auf von Hubert B. Vogel

Herr Vogel, die Mär von der mächtigsten Politikerin der Welt ist genau so falsch wie die Bemerkung:
„dass es Deutschland wirtschaftlich so gut geht, wie lange nicht mehr, ist sicher auch ihr Verdienst.“

Wenn man den Beitrag von D. Steller – 8. August 2018 – liest, dann kann man erfahren was der „Verdienst“ von Frau Merkel gewesen ist!

Karin Zeitz | Mo., 29. Oktober 2018 - 16:24

mit der Unterzeichnung des UN-Flüchtlingspaktes Deutschland den Todesstoß zu versetzen und kann dann in aller Ruhe zurücktreten - Mission erfüllt!

Die Verbandelung mit den transatlantischen Strippenziehern hat die Kanzlerschaft Merkels durchzogen. Hieraus resultiert die gesetzeswidrige Grenzöffnung 2015 und die fortwährend geduldete Massenimigration. Nach Merkel scheint nun einer der Vertreter dieser Strippenzieher, der Vorsitzende der Antlantik-Brücke, Friedrich Merz, das Ruder in die Hand nehmen zu wollen. Hier wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Es wird niemand da sein, der die Unterschrift unter den UN-Migrations-Pakt verhindern könnte. Armes souveränitätsloses Deutschland. So wird auch die AfD nicht arbeitslos.

Dem stimme ich zu. M. E. wird Herr Merz das Werk von Frau Merkel vollenden. Herr Merz gehört nämlich auch zu den Erstunterzeichnern eines von ehemals führenden SPD- und CDU-Politikern im Oktober 2018 an die Bundesregierung gerichteten Appells, den Nationalismus in Europa zu bekämpfen und die Einigung des Kontinents zu stärken. Zu den anvisierten Zielen eines „neuen Aufbruch für Europa“ gehört u. a. eine gemeinsame Arbeitsmarktpolitik, die auch eine europäische Arbeitslosenversicherung umfasst.

Wolfgang Tröbner | Di., 30. Oktober 2018 - 10:19

Antwort auf von Karin Zeitz

dass ihre Mission erst dann erfüllt ist, wenn dieser unsägliche UN-Flüchtlingspakt unterzeichnet ist. Es ist ja wohl mehr als bezeichnend, dass sich der Bundestag bisher kaum damit befasst hat. Auch die Chefs von ARD und ZDF haben angeblich noch nie davon gehört. Es hat wohl seine Gründe, dass man das so verheimlicht ...

Günter Johannsen | Mo., 29. Oktober 2018 - 16:29

Kramp-Karrenbauer ist zu blass, stromlos und zu merkelhörig. Sie hat keine eigene Substanz gezeigt. Merz oder Koch wären hervorragend geeignet, der linken Einheitssuppe Paroli zu bieten

Die linke Einheitsfront sieht mit Merz ihre kommunistischen Felle davon schwimmen! Deshalb müssen sie laut so schreien und gegen einen Kanzler Merz schon jetzt hetzen, damit sie das verhindern können! Ihn Wie auch immer: ein Friedrich Merz als CDU-Vorsitzender und Kanzler ist mir wesentlich lieber, als Kramp-Karrenbauer oder Spahn. Spahn ist zwar nett und hat ganz gute Ideen, aber das Format eines Kanzlers hat er (noch) nicht! Kramp-Karrenbauer ist der verlängerte Arm von Merkel, die über ihre Amtszeit hinaus regieren will?!
Den Linken könnte das gefallen, aber es ist nicht der Wille und Wunsch des Souverän (dem Volk)! Die große Mehrheit der angestammten deutschen Bevölkerung will einen gründlichen Politikwechsel in Richtung freiheitliche Demokratie und Meinungsfreiheit!
Und JA: Merkels Unterschrift unter diesen sogenannten Migrationspakt muss verhindert werden, denn das wäre tatsächlich Honeckers letzte Rache über Merkels verlängerten Arm! Das geht nur mit VOLKSABSTIMMUNG!

Erich Müllerke | Mo., 29. Oktober 2018 - 16:31

wollen manche Leute aus dem Dorf gejagt werden , drunter tun sie es nicht.

Heidemarie Heim | Mo., 29. Oktober 2018 - 17:01

hat den Rücktritt bei gleichzeitigem Verbleiben im Amt sowie die abermalige Wahlschlappe der CDU mit dem richtigen Begriff versehen. Unsere Bundeskanzlerin und mit ihr der gesamte Regierungsrest dürften, auch global gesehen, als sogenannte "lame ducks" gelten. Die Erklärung in Wikipedia dazu passt wie angegossen.
Wie naiv muss man eigentlich sein, um nicht zu erkennen was nun in der Union nach einer kurzfristigen Schockstarre folgen wird. Glaubt ausgenommen AfD und FDP wirklich einer daran, das man angesichts der nun einsetzenden Hahnenkämpfe noch zu Business at usual, also zum Normalgeschäft übergehen kann? Da ist demnächst die Hölle los im Teich! MfG

Hermann Neumann | Mo., 29. Oktober 2018 - 17:07

Schaut man sich die Wählerwanderung an, wird einmal mehr klar, dass das Wahlergebnis sehr wohl auch eine Indiz für die verfehlte Sachpolitik in Deutschland ist. Die höchste Abwanderung von der CDU fand zur AFD statt- 94.000 Wähler.
Eindeutig die rote Karte für die Asyl und im geringem Maße der Europolitik zu verdanken.
Die Abwanderung zu den Grünen vermutlich der Wohnungsnot, Dieselaffäre etc. geschuldet.
In der Politik wird das Thema Asyl konsequent als Randthema abgetan, was sie aber nicht ist wie die Wählerabwanderung eindeutig zeigt. Merkel hat die gelben Karten der Bürger permanent ignoriert egal, bei welcher Wahl - jetzt bekommt sie die rote Karte, was gleichbedeutend mit dem Ende ihrer Kanzlerschaft einhergeht.
Für mich persönlich endet eine Schreckenskanzlerschaft.
Es wird interessant sein, wie Historiker diese Kanzlerschaft in die Geschichte eingehen lassen.

Joachim Baumeister | Mo., 29. Oktober 2018 - 17:19

Endlich? Ja, endlich. Einst gab es eine Christdemokartische Partei, die Stabilität brachte und politischen Plan hatte. Diese Kanzlerin hat einen politischen Scherbenhaufen hinterlassen. Um es mit Horst Seehofer zu sagen: Sie ist die Mutter aller Probleme. Zerfall der Volksparteien, Energiewende (mit den höchsten Stromkosten der EU), unkontrollierter Migrations- und Flüchtlingsstrom, Bankenrettung, vollkommen vernachlässigte Infrastruktur etc. Innenpolitisch uninterssiert war und ist noch diese Kanzlerin. Auch wenn sie nun als Parteivorsitzende zurücktritt, wird die CDU (und auch die SPD) an den Folgen ihrer uninspirierten gleichgültigen Haltung, die nur auf Machterhalt aus war, laborieren.

Roland Völkel | Di., 30. Oktober 2018 - 11:20

Antwort auf von Joachim Baumeister

Hallo Herr Baumeister,
Endlich wäre angebracht, wenn sie als BK zurücktreten würde - aber so ! wie immer von ihr-nur wischi waschi-nix konkretes. Ansonsten sehr gute Analyse!
Anzumerken wäre auch noch ihre sonstigen Flops:
-Irak-Krieg:Schröder diffamieren wg. Nichtteilnahme
-Plandsystem zerpflückt (mit u. ohne Kohlensäure u. ä.)
-doppelte Staatsbürgerschaft sowie Islam gehört zu D.-erst dagegen und dann dafür
-strikter Sparkurs, keine Griechenland Subventionen - aber EU Anleihen durchwinken und dt. Sparer endmündigen aber /und- unendlich viel Geld für Flüchtligskrise bereitstellen-gut, ist ja nur Steuergeld?
-BW chaotisch abschaffen (war wohl Guttenberg -aber sie hat doch die Richtlinienkopetenz inne)
-AKW: erst Laufzeiten verlängern und dann-zack zack abschalten, ohne Plan (s.a. Schadensersatz für AKW-Betreiber)
Noch ein Zitat von A. Merkel in BT-Fraktion der CDU: "ist mir egal, ob ich Schuld bin am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da"
...bla bla bla

Rolf Pohl | Mo., 29. Oktober 2018 - 17:23

Aber bitte, kein Abschieds-Bravo an Frau Merkel gerichtet, sondern eins für diese erste, gute Nachricht über sie nach Jahren.

Heinz Meier | Mo., 29. Oktober 2018 - 17:30

Endlich endet diese unseelige Kanzlerschaft und wir werden nicht mehr mit dummen Sprüchen verarscht.
Zuhause ist es doch am schönsten, da kann sie Flötenspielen üben und beim Tiereschlachten zusehen.

Hubert Sieweke | Mo., 29. Oktober 2018 - 18:13

Mann kann nur hoffen, dass Merz sich durchsetzt, denn er wäre, bei einer endlich erforderlichen rechten Ausrichtung der CDU wieder in der Lage, die CDU auf 40+ zu führen, und das zu Lasten der AFD und der Grünen. Etwas besseres kann ja nicht passieren, denn die SPD hat bei dem derzeitigen Personal sicher das Problem, die Hürde 5% zu schaffen. AKK? Ich bitte Sie... und der liebe Jens ist doch kein Parteiführer, denn da braucht man Intellekt und Erfahrung. Käme Merz, wäre Merkels Küchenkabinett in großer Gefahr...

Karla Vetter | Mo., 29. Oktober 2018 - 20:32

Antwort auf von Hubert Sieweke

Nach meiner Meinung wird auch der Wechsel zu Hern Merz nicht viel bringen. Frau Merkel ist dann weg ,die Probleme aber bleiben.

Günter Johannsen | Mo., 29. Oktober 2018 - 22:07

Antwort auf von Hubert Sieweke

genau so sehe ich das auch. Aber Merz kann sicher gut mit der AfD koalieren, wenn es nötig wird. Weil AfD der CDU inhaltlich viel näher ist, als rot oder grün!

Leon Reimann | Mo., 29. Oktober 2018 - 19:14

Er konnte nicht vor Merkel zurücktreten, denn das hätte Merkel unnötig gestärkt und keine Veränderung herbeigeführt. Seehofer selber kann in den nächsten Monaten, wenn Neuwahlen kommen, in aller Ruhe seinen Rückzug erklären.
Das mit Abstand wichtigste politische Ziel ist erreicht - die desaströse Politik der Angela Merkel zu beenden.

Maria Fischer | Mo., 29. Oktober 2018 - 20:14

Das Thema Migration und die daraus resultierende Folgen, werden sowohl von der CDU als auch von der SPD nicht thematisiert.
Nebenschauplätze werden stattdessen eröffnet.
Das ist ein fataler Fehler, für die CDU und für die SPD.
„Die CDU leidet nicht so sehr an den realen Auswirkungen der Merkelschen Migrationspolitik, sondern an ihrer konsequenten Diskursverweigerung.“ Nida-Rümelin

Per L. Johansson | Mo., 29. Oktober 2018 - 21:40

Der Parteivorsitz ist für Merkel doch nur ein Bauernopfer, um weiter Kanzlerin zu bleiben. So kann sie beratungsresistent ihre Politik weitertreiben, sprich, das deutsche Volk zahlt jedweden Preis für den Erhalt der EU. Sei es durch Verlust an Wohlstand, innerer Sicherheit oder den kulturellen Werten des Zusammenlebens.

Parallel wird sie in ihrem Sinne die Nachfolge „regeln“ (klingt mehr nach Feudalismus, denn Demokratie). Dann bekommen wir Merkel 2.0 und nochmal ein Jahrzehnt voll EU-Zentralismus und Einwanderung.
Am Ende sind vollendete Tatsachen geschaffen und der deutsche Nationalstaat zu Grabe getragen.
Aber Hauptsache, alle haben den neuesten Flachbildfernseher an der Wand und gaffen den neuesten Tatort. Brot und Spiele bis zum Untergang.
Trotzdem kein Grund für die Linke zu jubeln. Denn das Multikultiidyll wird sich auch nicht einstellen.
Letztlich verlieren alle Seiten das Deutschland, das sie sich gewünscht hätten.

Nicht das Gesicht, der Kurs müßte sich ändern!

Norbert Heyer | Di., 30. Oktober 2018 - 08:00

Die Bundeskanzlerin versucht wieder einmal trickreich, ihrem vorzeitigem politischem Aus zu entgehen. Sie wirft den Köder Parteivorsitz in den Ring und will den Sessel Bundeskanzlerin behalten. Die Geschichte zeigt, dass frühzeitige Bekanntgabe eines Rücktritts dazu führt, dass das Ereignis viel eher eintritt als geplant. Sollte tatsächlich Herr Merz Nachfolger als Parteivorsitzender werden und er erfolgreich sein, ist Frau Merkel als Kanzlerin viel eher Geschichte. Diese Frau hat jahrzehntelang alle über ihre wahren Absichten und Pläne im Unklaren gelassen und einsame Entscheidungen ohne das Parlament getroffen. Ihre geschickte Politik im Sinne der Linken und Grünen hat dieses Verhalten lange ohne Widerspruch gedeckt, ihre Partei hat sie mit harter Hand geführt und Abweichler entsprechend kaltgestellt. Mit der Abwahl von Herrn Kauder und den desaströsen Wahlergebnissen ist die Götterdämmerung eingeläutet und ihr politisches Ende absehbar - es kann eigentlich nur besser werden ...

Hermann Neumann | Di., 30. Oktober 2018 - 10:33

Der Verzicht von Merkel auf den Parteivorsitz war ihr letzter Schachzug, um einem Rauswurf zuvor zu kommen. Das was ihre "Parteifreunde" jetzt als großartigen und ehrenhaften Vorgang kommentieren war eine verzweifelte letzte Rettungsaktion um Zeit zu gewinnen und Kanzlerin zu bleiben. Ich als einfacher Bürger und viele Millionen haben ihre Verzweiflungstat längst durchschaut und die nächsten Wahlen Europawahl und die wahlen im Osten der Republik werden ihr den Garaus machen.
Das Ende ihrer Kanzlerschaft liegt nicht mehr in ihren Händen!

gabriele bondzio | Di., 30. Oktober 2018 - 10:39

Ihren Optimismus unterstütze ich mit Einschränkung, Herr Seils. Die Luft ist besser geworden. Aber auf bzw. übern Berg sind wir lange nicht. Als Kanzlerin kann sie noch viel Schaden anrichten.Mehltau ist auch immer mit einem einem explosionsartigen Befall des Umfeldes verbunden. Und nicht an eine Pflanze gebunden.

Thomas Kuhn | Di., 30. Oktober 2018 - 10:42

Frau Merkel wurde in zwei Landtagswahlen die dominiert wurden durch die Abneigung der Merkel Regierung in Berlin abgewählt. Das darf man in aller Deutlichkeit feststellen.
Der Rücktritt kommt daher nur auf den Punkt und ist die längst überfällige Konsequenz auf die schlechteste Kanzlerschaft in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg.
Die Bayern und Hessen CDU/CSU´ler hatten hier nur Statistenrollen.
Die Bilanz von Frau Merkel , die nie ein Verhältnis zu demokratischen Debatten und den Menschen in der BRD herstellen konnte, wird erst in wenigen Jahren ehrlich bewertet werden können.
Nicht nur der Deutschen Gesellschaft, auch der Wirtschaft ist durch die Zukunftsverweigerung und Umfrage Ergebnis gesteuerten Kurzschluss Entscheidungen ihrer Regierung großer Schaden entstanden.
Wir blicken zurück auf eine Kanzlerschaft der Erosion Deutschlands.

Deutschland hatte Diese Frau nicht verdient ;-)

Hermann Neumann | Di., 30. Oktober 2018 - 11:41

Bei der desaströsen Lage in Berlin sollte die Koalition aufgelöst werden.
Eine Minderheitsregierung wäre vorübergehend das Beste.
Mit Hinblick auf die im Moment handelnden Personen kann nur so ein noch größerer Schaden für Deutschland abgewendet werden.
Von den im Moment gehandelten Nachfolgern ist nicht einer als Kanzler geeignet. Alle im Moment in Verantwortung stehende Politiker egal welcher Partei sind mitverantwortlich für die Spaltung der Gesellschaft.
Zuviel Macht ( Merkel ) führt über kurz oder lang immer zum Machtmißbrauch, das war weder bei Kohl noch Schröder anders.
Neue Gesetze, die mehrheitlich durch mehrere Parteien beschlossen werden sind von Willkür oder Lobbyismus weit aus besser geschützt.
Merkel ist die Konkursverwalterin einer überalterten, weltfremder Politkergarde die allesamt nur noch an ihren Pöstchen hängen.

wolfgang spremberg | Di., 30. Oktober 2018 - 12:28

Ach lassen Sie mal.....wenn CDU und CSU nicht mehr streiten, werden auch wieder Nahles, Stegner und Kühnert gewählt.....oder irgendwie so.....

Armin Latell | Di., 30. Oktober 2018 - 22:30

Ich empfehle den Artikel im CICERO 'Die Rechnung' von Daniel Stelter zu lesen. Für die 'guten Spuren' der Frau Merkel hätte ich mir wenigstens ein Beispiel gewünscht. Dass sie ob ihrer Ankündigung Seehofer blamiert hätte sehe ich keinesfalls. Seehofer hat dafür schon früher das Amt des MP abgegeben. Bei ihrer Entscheidung hat der Gedanke an Seehofer mit Sicherheit keine Rolle gespielt. Wer auf Merkel folgt? Wenn es jemand
aus der aktuellen Funktionärsriege ist, der Merkel und ihren Zerstörungskurs mitgetragen hat, oder auch jemand vom dauerklatschenden Fußvolk, es spielt doch einfach keine Rolle. Ob die CDU wieder nach rechts rückt, auch nicht. Es sei denn, dass deswegen diese unselige Koalition platzt. Aber der frische Wind weht schon längst durch den Einzug der AfD durch Berlin. Das bekommen die ausgebrannte CDU oder SPD nicht mehr zustande.

Günter Johannsen | Mi., 31. Oktober 2018 - 00:28

Keiner dieser Mainstream-Politiker kann zurück oder aussteigen, ohne sich selbst gewaltig zu beschädigen. Der Stuhl, an den sie sich krampfhaft klammern, bringt ihnen zu viel Macht und Pfründe, als dass sie je darauf verzichten könnten. Außerdem drohen bei Verlust der Immunität Strafverfahren wegen Gesetzesbrüchen und Machtmissbrauch … vielleicht auch Ahndung wegen Hinterziehung von Geldern in Milliardenhöhe, die sie den Asylanten hinterher geschmissen haben? Wie viel zählt dann noch für die "Regierenden" Moral oder Anständigkeit … ?!
Wie geht doch gleich Beamten-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren …. !