- Zwei Parteien in ihrer Brust
Die SPD ist zerrissen, vor allem in der Flüchtlingspolitik. Während Andrea Nahles zu Pragmatismus aufruft, klammert sich ein Teil der Partei an einen allumfassenden Humanismus. Höhepunkt: Die Verleihung eines Preises an den Kapitän des Rettungsschiffes „Lifeline“. Von Alexander Grau
Ein Riss geht durch die SPD. Das ist nicht wirklich neu, aber in der vergangenen Woche wurde es einmal mehr überdeutlich. Und dieser Riss verläuft, wie so häufig in diesen Zeiten, entlang der Flüchtlingspolitik.
Pragmatiker gegen Realisten
Auf der einen Seite stehen die Pragmatiker in der SPD. Sie halten an dem Konzept der Volkspartei fest. Um das glaubhaft vertreten zu können, reicht es jedoch nicht aus, bei ein paar linken Kulturschaffenden zu reüssieren oder von jenen Applaus zu bekommen, die ohnehin die Grünen wählen. Also plädiert man, wie Parteichefin Andrea Nahles im Interview mit dem Münchener Merkur, für einen „Realismus ohne Ressentiments“.