Gaza-Konferenz in Frankreich - Appell nach außen und innen

Gut, er kann außer der Polizei halb Frankreichs auch die französische Armee einsetzen falls es eskaliert, aber die Kaliber sind auf allen Seiten oder Gruppen noch mal ganz andere als hier bei uns. Wie wir mit Staunen bei jedem normalen!, handfesten Streik der Gelbwesten und anderen mitbekommen haben;). Und er kann noch so viele Telefonate mit Israel führen und einen auf leadership machen, ich glaube dort ist er mit seinem Abstimmungsverhalten zur UN-Resolution im einzigen safe heaven sowie bei seinen eigenen, immer wieder gefährdeten jüdischen Bürgern/innen für lange unten durch. Ich weiß nicht wie das Ausmaß bzw. die Anzahl der israelischen Opfer des Massakers im Verhältnis zur französischen Bevölkerungszahl ist, aber heute morgen sagte man, dass es in Deutschland einem Terroranschlag mit umgerechnet 15000 Toten gleich käme, was zur Frage führte: "Welcher andere Staat dieser Welt würde sich dies gefallen lassen und sich von allen Seiten Friedensappelle anhören?"
MfG

Ich beneide Macron nicht, er muss fürchten, dass mit der Dauer des Krieges und seiner Folgen auch die Stimmung der Muslime noch mehr aufgeheizt wird, vor allem werden wohl fanatische Muslime Unruhe stiften. Macron wird viel zu tun haben, um den inneren Frieden so weit wie möglich zu wahren.
Deutschland ist in einer ähnlichen Lage, die Muslime bilden den grössten und einflussreichsten Auslanderanteil im Land.
Frankreich und Belgien sind mit ihrer Pseudo-Integrations"politik" gescheitert. Das ist das Werk einer realitätsfernen, Utopien zugewandten Linken (in F nennt man sie zuweilen "Träumeverkäufer"), auch das Resultat von Indifferenz seitens der bürgerlichen Konservativen - das Immigrationsproblem war für sie immer das Problem der anderen.

zu Deutschland ganz andere Probleme. Denn die Grande Nation wurde nicht nur zur neuen Heimat vieler Juden, die vergleichsweise sicherer erscheint als jene auf der anderen Seite des Rheines, wo man nach wie vor - man denke an so manche Ausfälle von AfDlern - einen starken Antisemitismus vermutet.
Gleichzeitig hat Frankreich alleine schon durch seine Kolonialvergangenheit enge Verbindungen zur arabischen Welt. Wo man den Franzosen heute ambivalent gegenübersteht; Einerseits sind viele Menschen arabischen Ursprungs längst selbst Franzosen geworden, andererseits - siehe Tschad - gelten sie als hemmungslose Kolonisatoren und Ausbeuter, die noch heute hinter der scheinbar freundlichen Fassade nur an den Rohstoffen ihrer "Freunde" interessiert sind. Kein französischer Politiker dürfte es wagen, sich eindeutig gegen die arabische Welt zu positionieren. Denn das würde viele friedliche Muslime, z.T. französ. Staatsbürger, im Land vor den Kopf stoßen und Fundamentalisten auf die Palme bringen.

Wenn die beteiligten Staaten nicht dabei sind, wird das nichts. Blinder Aktionismus, der am Ende eher schadet, als er nutzen dürfte. Die ganz großen Fragen, die beantwortet werden müssen sind: Wie kann man die Hamas von der Zivilbevölkerung trennen? Wie kann man humanitäre Hilfe leisten, ohne nicht auch die Hamas zu unterstützen? Wie hoch ist der Anteil in der Zivilbevölkerung, die Hamas unterstützen? Was passiert mit den Geiseln? Wird man Hamas tatsächlich aus Gaza vertreiben können? Natürlich muss Macron die gleichen Auswüchse gegen Juden, gar noch schlimmer fürchten als vielleicht andere europäische Staaten. Wobei man aus anderen Ländern da wenig liest. „Der Kampf gegen den Terrorismus ist ohne Regeln nicht möglich“, betonte er." Wer macht die Regeln und vor allem, was nutzen Regeln, wenn sie nicht alle einhalten. Das Thema ist derart emotionalisiert, da wird von allen Seiten versucht werden, den Konflikt am Kochen zu halten. Sind Friedensverhandlungen antisemitisch?