Nicola Leibinger-Kammüller / Foto: Verena Müller

Trumpf-Chefin im Gespräch - „Dieser Staat lähmt uns Unternehmer“

Nicola Leibinger-Kammüller führt den schwäbischen Maschinenbaukonzern Trumpf seit 18 Jahren. Im ausführlichen Interview erklärt sie, was ihr im heutigen Deutschland fehlt: Wille zur Leistung und Mut zur Freiheit.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

So erreichen Sie Daniel Gräber:

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Nicola Leibinger-Kammüller ist Vorstandsvorsitzende des Maschinenbauunternehmens Trumpf mit Sitz in Ditzingen bei Stuttgart. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Japanologie in Freiburg, Vermont und Zürich. Ihr Vater übergab ihr die Führung des weltweit tätigen Familienunternehmens 2005.

Frau Leibinger-Kammüller, die Ampelkoalition wollte einen radikalen Umbau der deutschen Industrie zur Klimaneutralität, stößt aber zunehmend auf Probleme und Widerstand. Was halten Sie als politisch denkende Unternehmerin von der Idee, dass der Staat so stark in die Wirtschaft eingreift?

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Bernd Windisch | Fr., 26. Januar 2024 - 13:18

"2005 übergab Berthold Leibinger den Vorsitz der Geschäftsführung von Trumpf an seine Tochter Nicola Leibinger-Kammüller."

"Würden Sie ein Jobangebot als Wirtschaftsministerin annehmen?"

"Nein, aber nicht wegen des geringeren Verdiensts."

Gibt es keine Unternehmer in Deutschland die sich ihre Position erarbeitet haben?

dem Nachwuchs zu übergeben? Verantwortung für die Arbeitsplätze ist nur ein positives Beispiel. Ich finde das verantwortungsvoller als Erben, die eine Firma zu versilbern, um dann mit dem Geld ein Leben als Playboy (w/m/d) zu leben. Dafür gibt es genügend Beispiele (nicht nur Falk).

ich finde Ihren Kommentar unsäglich. Eine Frau übernimmt die Führung eines Betriebes und erweitert unter Ihrer Leitung den Umsatz von 1.650 Mio € auf 5.365 Mio €, also um rd. 330 %. Ähnlich ist es mit der Mitarbeiter Zahl. Meine Hochachtung für Frau Leibinger-Kammüller.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 26. Januar 2024 - 13:59

Eine Unternehmerin mit Unternehmens-Geist. Auch "Nein" sagen können, ohne Schnörkel. Ihre Gesprächspartnerin Angela Merkel hätte öfters auf sie hören sollen. Hat sie aber nicht. Und Olaf der Vergessliche auch nicht.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 26. Januar 2024 - 14:15

Will unsere Ampel die gelenkte Staatswirtschaft durchsetzen, weil sie erkennt, dass die „grüne Transformation“ nicht anders umzusetzen ist? Bei der Energiewende wird investiert, ohne Prioritäten zu setzen und auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen, so als gäbe es anders kein Morgen mehr. Dabei wird das Morgen evtl. durch die dirigistische Politik zerstört. Was hilft die Rettung des Klimas zum Ende des Jahrhunderts, wenn wir am Ende des Jahrzehnts bereits verhungern müssen?

Die Ampel erwartet von den Regierten blindes Vertrauen in ihr angeblich alternativloses Handeln, hegt aber gegenüber dem Souverän nur Misstrauen, wie sonst im Sozialismus. Das geht nicht gut, wie die Umfragen zeigen. Die Unternehmerin sagt genau, woran es im Land mangelt: Politiker mit Sachverstand. Dagegen scheint bei unserer Ampel die Ideologie das Hauptargument ihrer Politik zu sein.
Wo bleibt die kritische Opposition?

Günter Johannsen | Fr., 26. Januar 2024 - 15:06

Hauptsächlich von Nöten (Steilvorlage für Hüglenzle): Mut zur Wahrheit!
"Gibt es keine Unternehmer in Deutschland die sich ihre Position erarbeitet habe n?" Doch, die sitzen ja alle in der Ampel-Regierung .... ?!!

Gerhard Lenz | Fr., 26. Januar 2024 - 15:11

Das ist also die Dame, die beim Stichwort "Work-Life-Balance" vom kalten Grausen übermannt wird. Ich vermute mal, weil es in ihrem eigenen Leben keine solche "Balance" gibt. "Alles für den Arbeitgeber!" lässt sich leicht sagen, wenn frau selbst der Arbeitgeber ist. Und eine wirtschaftsfreundliche Regierung muss dann natürlich auch her.
Viele Arbeitgeber trauern Zeiten nach, in denen sie ihre Beschäftigten nach Lust und Laune oder aufgrund der Farbe der Nasenspitze auswählen konnten. Das zu Bedingungen, die - wenn der Betrieb nicht der Tarifbindung unterlag - die Geschäftsleitung sich zurechtwürfeln konnte. Draußen, auf der Straße, warteten doch genug Arbeitslose!
Die Zeiten sind vorbei. Heute muss ein Unternehmen "attraktiv" sein. Zumindest der Arbeitsmarkt schert sich nicht um die Wünsche der Arbeitgeber. Dass der Staat nicht immer hilfreich ist, stimmt zweifellos: Sonst wäre es einfacher, ausländische Arbeitnehmer anzuwerben.
Aber das könnte ja aufs Wahlergebnis drücken.

@Herr Lenz, ich will es mal positiv sehen: in Ihrem Beitrag kommen Sie ohne die sonst übliche Buchstabenfolge AfD aus. Die fundierten Aussagen der Trumpf-Chefin mit „kaltem Unternehmertum" in Verbindung zu bringen - das ist das Niveau der wirtschaftspolitischen Aussagen mancher LINKE-Politiker.

Ingofrank | Fr., 26. Januar 2024 - 15:58

Das sehe ich zu 100% genau so. I.Ü. sehe ich es dabei als vollkommen irrelevant an, ob eine Firma „geerbt“ und gut weitergeführt wird, oder selbst aufgebaut wurde. (@Bernd Windisch)
Wie sagte der Bäcker- Innungsmeister gestern Abend zu Lindner im Plapper- TV: „…wir erwirtschaften fast keine Gewinne mehr.“
Und andererseits, zwei mir sehr gut Bekannte Firmeninhaber (Dachdecker & Zimmerei) finden keinen Nachfolger, weil zwar Kinder da sind die fachlich dazu in der Lage wären, die sich aber dem „Stress der Selbstständigkeit“ nicht antun wollen. Und warum ? Weil die fachliche Arbeit in den Hintergrund tritt weil & der Bürokratieauffand von Jahr zu Jahr steigt abgesehen von Berufsgenossenschaften u a Institutionen die die Hände aufhalten.
Und da schließt sich der Kreis wieder zum so genannten Bürgergeld und der staatlichen Zuzahlungen (Wohngeld, Teilhabezuschuss, usw.)
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik