Wird Margrethe Vestager 2019 den derzeitigen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker ablösen? / Thomas Bernhardt

Margrethe Vestager - „Keinen Kontrollverlust akzeptieren“

Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager verdonnert Google zu einer Wettbewerbsstrafe in Milliardenhöhe. Die Dänin hat sich im Kampf gegen große Konzerne für eine regulierte Digitalisierung Respekt verschafft. Beerbt sie Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsidentin?

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

Frau Vestager, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält eine Rede nach der anderen zur Zukunft der EU. Viel passiert ist bislang aber nicht. Warum?
Margrethe Vestager: Seine Ideen sind sehr wichtig und gut für Europa. Bei seiner Rede im April vor dem Europaparlament in Straßburg sagte er sehr deutlich: Immer mehr Menschen vertrauen lieber autoritären Regierungen statt auf Demokratie. Macron sagt, dass wir diesen Trend nur umkehren können, wenn wir der Demokratie in Europa mehr Autorität geben. Damit hat er recht.

Die europäische Krise ist eine Krise der Demokratie?
Ich glaube, dass Menschen, die sich an Rechtsextreme wenden oder sich nach einer neuen Form des Kommunismus sehnen, vor allem etwas Neues suchen. Was bedeutet Politik in unserer heutigen Zeit? Wie können sie sich engagieren und wirklich etwas erreichen? Diese Fragen müssen wir dringend beantworten. Und es gibt Politiker in Europa, die schaffen das, ohne Rechtsextreme oder Kommunisten zu sein.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 15. Juni 2018 - 10:08

dass Cicero hier wirklich eine kluge Frau aufgetan hat, aber bei der Zeit, die ich brauche, ...
Das ist ein Wortspiel von Macron und zwar ein schlechtes, vielleicht aber typisch französisch.
Demokratie braucht keine Autorität, sondern Überzeugungskraft.
Rechte Wähler suchen nicht etwas Neues, sondern intelligente Politik für ihre Zukunft.
Das ist nicht verboten.
Frau Vestager sollte einmal den Unterschied bedenken zwischen gut gemeint und gut gemacht. (Worte eines Pfarrers?)
Ansonsten bin ich in der Tat auf der Suche nach einer weiblichen Kompetenz in Sachen Ökonomie, analog zu einer Frau Lagarde.

Zitat aus Wikipedia => Sie studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und schloss als eine der Jahrgangsbesten ab.Von Juli 2005 bis Juni 2006 arbeitete sie als Analystin im Bereich Vermögensverwaltung bei Goldman Sachs in Frankfurt am Main. Anschließend schrieb Weidel eine Doktorarbeit beim Gesundheitsökonomen Peter Oberender an der Rechts- und Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät in Bayreuth über die Zukunft des chinesischen Renten-systems; 2011 wurde sie summa cum laude promoviert. Ihre Promotion wurde von der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt.
usw usf … --- man muss diese und auch andere Zeitgenoss*en nicht mögen, aber kompetent ist sie allemal, nicht wahr?

...also nur ganz kurz, wegen WM --- iss ja klar, ne?

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 16. Juni 2018 - 12:10

Antwort auf von Bernd Muhlack

Fachkompetenz muss man politisch übersetzen können.
In einer Zeit nach Merkel wird Frau Weidel vielleicht sogar gut in die CSU passen.
Das finde ich so schade.
Merkel beraubt die CDU schon auch einer bestimmten Elite.
Aber wie soll Frau Merkel Kompetenz erkennen, vielleicht nach Zufallsprinzp:)?
Scherz am Rande

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 19. Juli 2018 - 10:36

Antwort auf von Bernd Muhlack

gelesen.
Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, die WM ist jetzt auch vorbei.
Ich halte die Bundesrepublik für eine im Prinzip eher konservative Gesellschaft, Linke werden nie aus eigener Kraft so dominant werden, dass sie auch eine Gefahr für diese Gesellschaft darstellen könnten. Sie werden dann schnell wieder abgewählt.
Die DDR konnte nur deshalb "auf dem Kopf stehen", weil die UDSSR Besatzungsmacht waren.
Ganz anders die Rechten und Konservativen, wobei die NS-Zeit m.E. stark auf die Kappe der Rechts-nationalen Bürgerlichen ging.
Es ist noch nicht lange her und war auch abhängig von der schweren Situation in der sich Deutschland befand, das schlichte Grauen, das dann entsprechend die Schwierigkeit Deutschlands auf die Spitze trieb mit verheerenden Folgen.
Mit anderen Worten betrachte ich die AfD mit zigfacher Absicherung und Skepsis.
Und was machen nicht wenige Leute dort? Sie leben sich verbal aus?
in der Not finden sie so wohl viele Wähler, aber nicht wirklich überzeugend.

Joachim Wittenbecher | Fr., 15. Juni 2018 - 13:47

……..besticht durch Kompetenz, Leistungsfreude und Bodenhaftung. Das sind gute Eigenschaften, um für die EU mehr Zustimmung bei der Bevölkerung zu erhalten. Vielleicht sollte Frau Vestager noch längere Zeit Kommissarin bleiben, auch in anderen Ressorts; der Schnellaufstieg zur Kommisionspräsidentin führt gerade bei Politikern mit ihren Eigenschaften schnell zu dem Bestreben Befugnisse auszudehnen, überall in nationale Kompetenzen einzugreifen und diese zurück zu drängen.

Vielleicht geht sie nach Europa noch zur UNO.
Merkel trat früh nach vorne.
Das Alter hat Frau Verstager mindestens auch.
Der Job wird zudem immer anstrengender.
Sie hat auch 3 Kinder, dürfte also schnell erwachsen geworden sein, evtl. anders als Leute, die noch in späten Jahren als ihr inneres Kind auftreten und entsprechend einfach auch mal kindisch wirken, was m.E. auf mehrere zutrifft.
Cicero sollte weiterhin verdiente europäische Politiker_innen vorstellen.
Nur weil Merkel evtl. gerne selbst Orden umgehängt bekommt und diese evtl. auch verteilt werden nach dem Motto, wo was ist, darf auch noch der Karlspreis dazukommen, würde ich doch meinen, dass man etwas undekoriert wagen kann und nach einer Amtsperiode auch Schluss sein sollte.
Wir haben sehr viele europäische Staaten.

Romuald Veselic | So., 17. Juni 2018 - 08:36

Bühne verschwindet. Ich kann den Typen & Co. nicht ausstehen. Ich kann nicht verstehen, dass LUX so viele politischen Geisterfahrer produziert. Seine politischen Bemerkungen sind misanthropisch, unverantwortlich oder anderswie gestaltete Einleitung zum Europas Selbstmord.

Dieter Hegger | Do., 19. Juli 2018 - 11:33

Wieder mal Vorschußlorbeeren für eine unbekannte Person. Die Google Strafe ist okay, wenn sie gleichzeitig Alternativen zum Android -System aufzeigt. Ich bin zumindest auf dieses Produkt angewiesen - Frau Vestager im EU Elfenbeinturm und technischen EU Niemandsland scheinbar nicht. Wir haben nicht mal eine gescheite Suchmaschine......in Europa.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 20. Juli 2018 - 19:35

Antwort auf von Dieter Hegger

Bing und Qwant. Ich dachte letztere Suchmaschine sei französisch.
Bin sehr zufrieden.
Den Gossip finde ich mehr bei Bing, aber auch schöne Bilder, ansonsten und gewissermassen grundsätzlich QWANT