
- Stau als Chance
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst soll Armin Laschet als Ministerpräsident und CDU-Landesparteichef beerben. „Ein Macher“ nach den Worten von Unions-Kanzlerkandidat Laschet. Wüst soll voraussichtlich am 27. Oktober im Landtag zum Regierungschef gewählt werden. Es wäre eine Karriere, die so nicht absehbar war.
Nach wie vor ist NRW das Stauland Nummer eins. Nirgendwo sonst haben Autofahrer in Deutschland so viel Gelegenheit, stehend die Landschaft zu genießen, wie an Rhein und Ruhr. Dabei war nach dem Wahlkampf 2017 neben der Schul- und Sicherheitspolitik der rot-grünen Landesregierung Nordrhein-Westfalens gerade der desolate Zustand der Autobahnen einer der wichtigsten Gründe für den Sieg von CDU und FDP.
Doch trotz aller Versprechen hat sich die Lage nicht verbessert. Und so ist es kein Wunder, dass sich die Opposition im Landtag wieder auf NRWs Verkehrsminister Hendrik Wüst einschoss. Genüsslich zitierte sie aus einer ADAC-Staustudie, nach der „Nordrhein-Westfalen, schon heute das Bundesland mit den häufigsten und längsten Staus“, auch künftig mit Abstand von Staus „am stärksten betroffen sein“ wird. Kein Tag für Wüst, um zu glänzen. Zwar verwies er darauf, dass es 4 Prozent weniger Staus gäbe und dass die Landesregierung dabei sei, die Versäumnisse der Vorgängerregierung im Straßenbau abzuarbeiten. Eine „Operation am offenen Herzen“ sei das, sagte Wüst. Das führe erst einmal zu weiteren Staus, bevor es dann aber wirklich besser werde.