
- Werte und Zeichen
Die Debatte über die WM in Katar ist verstummt, die über die Zukunft des Fußballs aber wird andauern. Eine Schlüsselfigur dabei ist Bernd Neuendorf, der Präsident des Deutschen Fußballbunds. Das Problem: Er ist noch kein Jahr im Amt, aber schon empfindlich geschwächt.
Die sonntägliche Talkshow „Doppelpass“ ist der Inbegriff seichter Fußballunterhaltung. Seit den 1990er Jahren diskutieren in der Sendung Sportjournalisten, ehemalige Fußballprofis und Funktionäre über das Geschehen auf und um den Rasen, während die Zuschauer genüsslich ihr Weizenbier süffeln. Von gemütlicher Seichtigkeit war in der ersten Sendung nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft in Katar jedoch nicht viel zu spüren.
Dafür war nicht nur das zweite Vorrunden-Aus in Folge während einer Weltmeisterschaft verantwortlich, sondern auch das Auftreten der DFB-Verantwortlichen. In einem Einspieler zu der mittlerweile berühmt-berüchtigten „One Love“-Binde, mit welcher der Deutsche Fußballbund (DFB) sowie die Verbände aus England, Wales, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und der Schweiz bei dem Wüstenturnier für Vielfalt und Menschenrechte demonstrieren wollten, wurde dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf nicht nur ein „Rückgrat aus Wackelpudding“ attestiert, sondern auch gleich ein Spitzname verpasst: „Wackel-Bernd“.