Zerstörtes Gebäude in der Oblast Donezk / picture alliance

Ukraine-Krieg - Das böse Erwachen

Man hat Russland militärisch unterschätzt. Diese Botschaft ist nicht neu. Doch statt die Gefahr zu sehen, hat man sich außenpolitisch verrannt. Die sicherheitspolitischen Konsequenzen dieser Fehleinschätzung könnten sich noch als fatal erweisen.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Vor ziemlich genau einem Jahr, zehn Monate nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, erschien im britischen Economist ein Interview mit Oleksandr Syrskyi, Generaloberst und Oberbefehlshaber des Ukrainischen Heeres – dem strategischen und operativen Kopf hinter der Verteidigung Kiews im März 2022 und der Erfolge um Charkiw im darauffolgenden September.

In jenem Interview im Dezember 2022 betonte Syrskyi sehr klar: „Jeder, der Russland unterschätzt, muss mit einer Niederlage rechnen“. Wenn so ein klarsichtiger und fähiger Militär eine solche Aussage macht, müsste man eigentlich ins Nachdenken kommen.

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Karl-Heinz Weiß | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:27

Zur Unterschätzung der russischen militärischen Möglichkeiten kommt die zunehmende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine. Die Ehefrauen ukrainischer Soldaten, die seit fast zwei Jahren im Einsatz sind, beschweren sich über fehlende Solidarität. Laut Europäischer Statistikbehörde leben rund 650.000 ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 64 Jahren in Ländern der EU, In Norwegen und der Schweiz. Das sollte in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden.

Fritz Elvers | Sa., 9. Dezember 2023 - 19:51

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

650000 vernünftige Männer haben sich demnach diesem wahnsinnigen Gemetzel entzogen. Die Ukraine zu erobern ist genauso sinnlos, wie sie zu verteidigen. Ein immer wieder von interessierter Seite angeheizte Streit seit 2014.

Die NATO-Staaten hätten erklären sollen, dass die Ukraine sowieso nicht aufgenommen werden kann, die EU ebenfalls. Das Gegenteil wurde erklärt, von völlig ungewählten Wichtigtuern, die einfach nur als Beamte ihren Job machen sollten. Wie kommt eine vdL dazu, den Ukrainern irgendwas zu versprechen, außer Blut, Schweiß und Tränen?

Etwas besseres als der Tod ist überall tz finden! (Bremer Stadtmusikanten).

Helmut Bachmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:28

und doch, Putins Vormarsch in alle Russen beherbergenden Länder dürfte gestoppt sein. So ganz kostenlos war es nicht und ob er seine weiteren imperialistischen Ziele wirklich angeht, könnte man anzweifeln. Es war immer klar, dass der Westen nur Sand ins Getriebe schütten kann und bremsen, aber nicht besiegen. Es war immer klar, dass Russland die Ukraine niederringen kann, aber zu welchem Preis? Die naive EU, vor allem die Deutschen hätten selbstverständlich immer zweigleisig fahren müssen und auf Strategen hören müssen, statt auf ihre Ideologen. Aber allen Putinverstehern sei auch gesagt: Eurer Held hat auch nicht wirklich gewonnen. Er ist nach wie vor ein Verbrecher. Aber einer, mit dem man leben muss.

deutschen und europ. Verbrecher vollkommen. Da will ich mich nicht noch um ausländ. Kriege kümmern müssen. Herr Grau hatte das schon richtig beschrieben: die Hobby Amazonen. Ihnen, Herr Bachmann, wünsche ich noch viele kalte Tage, möglichst viel Spitzenglättung und möglichst viele Kosten für diesen Krieg, den Sie als Wohnzimmerkrieger ja so intensiv unterstützen. Putin ist nicht mein Held, aber er hat vieles, was die dt. Versager nicht haben! Leute, die blindlings folgen, wie Sie, sind die Ursache für das, was diese Regierung gerade verbracht.

Helmut Bachmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 20:12

Antwort auf von Armin Latell

Sie folgen blindlings. Putin ist ihr Held. Da brauchen sie nichts vorzumachen. Leider lassen sie Ethik und Empathie vermissen, sonst würden sie verstehen, dass Verteidigen unterstützen nicht gleich Kriegsbegeisterung ist. Ihr angeblicher Pazifismus ist nichts als Unterwerfung.

Wolfgang Tröbner | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:31

Ihrer Analyse möchte ich weitestgehend zustimmen. Weitestgehend, aber nicht in allen Punkten. Wie fast immer bei politischen Fehl-Einschätzungen/Entwicklungen haben auch hier die Medien eine unheilvolle Rolle gespielt. Es sind eben nicht nur die Medien aus der Springer-Straße, die wie weiland beim Kaiser zum Krieg geblasen haben, weil die Ukraine schon vorab zum Sieger ausgerufen wurde, sondern fast alle. Ausnahmen sind - wie schon bei Corona- einige wenige Alternativ-Medien. Ansonsten kenne ich kein Medium, das gemahnt und zur Besonnenheit aufgerufen hat. Im Gegenteil. Alle, die warnten, wurden niedergemacht und medial niederkartätscht (um im Bilde zu bleiben). Das mediale Versagen sollte nicht vom epochalen Versagen der Politik ablenken. Eine der Hobby-Amazonen hatte, das darf man nicht vergessen, Russland sogar den Krieg erklärt. Und wie viele der Politiker haben sich plötzlich zum Militärexperten aufgeschwungen, ohne selbst jemals eine Kaserne von innen gesehen zu haben.

Martin Beckmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:44

Unser Verteidigungs-, besser Kriegsminister Pistolius hat erkannt: Die BRD muß wieder kriegsfähig werden. Der SPIEGEL (2006) erkannte: Die Deutschen müsen das Töten lernen. Nun, unser MInister hat etwas geheimes vor, den er hat Wunderwaffen (Tierpanzer: Leopard etc,), von denen die Ukraine total begeistert ist, aber wir wissen noch nicht, was er konkret und wo vorhat. Die BRD hat unsere Heimat schon am Hindukusch verteidigt, zwar ohne Erfolg, aber es war halt eine Vorübung für den großen Doppelwumms. Sollten wir mal wieder gen Osten marschieren?
Bärbock sieht das anders, sie will den Wiederaufbau der Ukraine finanzieren, sicher mit Notstandsmilliarden uh
nd kann es kaum erwarten, wieder Geld um sich zu schmeißen. Allerdings wartet sie noch, weil längst nicht alles zerbombt ist und es muß sich halt lohnen, so ein Wiederaufbauprogramm, clever die Dame.

Edit Szegedi | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:46

man hatte sich verrannt, als die Warnungen aus Polen nicht ernst genommen wurden. Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Monate nach der Invasion erinnern. Es ging immer um Moskau und seine pubertaeren Befindlichkeiten, es ging immer nur darum, Russland nicht zu aergern. Die Waffenlieferungen an die Ukraine waren zoegerlich, so als ginge es nur um das Ueberleben und nicht um den Sieg.

Walter Bühler | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:51

... so unverantwortlich schnell und wider besseres Wissen von unserer politisch-medialen Elite dem herrschenden Zeitgeist geopfert worden sind (vor allem von Steinmaier und Scholz!).

Die Minderheit bei uns, die sich dagegen gestemmt hat, muss nicht nur die Diffamierung und Ächtung als "Putin-Versteher" ertragen, sondern muss auch mit all den anderen, die mit den osteuropäischen Nationalisten in den Russland-Hass eingestimmt haben, die enormen wirtschaftlichen und politischen Folgen für unser Land mittragen.

Für die vielen toten Ukrainern und Russen kommt aber jede Einsicht zu spät. Daher kann auch niemand triumphieren, der frühzeitig vor diesem Irrweg an der Seite der ukrainischen Nationalisten gewarnt hat.

Es ist nur traurig, weil es nur Verlierer dieser WUMMS-Politik gibt (außer vielleicht in Norwegen, in den USA und in GB?).

Erbärmlich ist, was aus der Partei Willy Brandts geworden ist, von den grünen, gelben und schwarzen kriegsgeilen Ideologen und Funktionären mal ganz abgesehen.

Ingofrank | Sa., 9. Dezember 2023 - 12:59

vorrangig Buntland Germany, finanziell am Ukrainekrieg ausbluten lassen nachdem Onkel Sam seine Unterstützung, weil dieser Ukraine - Russischer Krieg ebenso ein Tod geborenes Kind ist, wie die geführten Kriege gegen Afghanistan, Irak, Syrien usw. Ist, wird er seine finanziellen Zuwendungen, mehr als stark reduzieren.

Nur wir deutschen Deppen machen weiter eins auf „Zahlemann & Söhne“ i.ü. angefeuert durch die im Artikel benannten Personenkreis und nicht zu vergessen, der großen Mehrheit der „Meinungsmacher“ oder besser gesagt der
Dumm- Macher in diesem Land.
Wohllöbliche Ausnahmen, wie den Cicero, ausdrücklich ausgenommen!
MIT freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Urban Will | Sa., 9. Dezember 2023 - 13:03

schwarzen Naivlinge in der deutschen Politik haben sich geirrt, haben Putin komplett unterschätzt.
Von den Dampfplauderern hier im Forum und anderswo ganz zu schweigen.
Man ging in seiner blöden Borniertheit so weit, Zweifler und Kritiker als „Putinversteher“ und „-bewunderer“ zu stigmatisieren.
Auch wenn man sich an solches Gequatsche langsam gewöhnt, es nervt halt, denn es zieht sich durch alle linkks-grünen Kreise.

Das derzeit von den größten Trotteln ( in Regierung und CDU) seit Jahrzehnten „gesegnete“ Deutschland steht nun da wie ein begossener Pudel. D USA werden bald aussteigen aus d Helferkoalition. Andere auch. Die trotteligen Endsieg- Heuler un D werden dumm aus der Wäsche schauen.
Dieser Krieg hätte nie stattfinden müssen! Man rannte blind hinein!
Das Verhältnis zu Russland wurde davor mutwillig zerstört.
Man kann nur hoffen, dass die Polit-Dilettanten bald weg sind und sich eine neue Generation um ein neues Verhältniss mit R bemüht. Und die Russen das noch wollen.

Dieser Krieg wurde bewusst provoziert und jetzt ist man an dem Punkt "oh Herr die Not ist groß, die Geister die ich rief werd ich nun nicht mehr los" frei nach Goethe. Jedenfalls dieses abermalige Russlandabenteuer ist/wird für unser Land sehr teuer. Und während Präsident Putin mit allem Pomp am Golf empfangen wurde, wurde Herr Selenkyi als Bettler vor der Tür des Kongresses abgewiesen. Die "Experten" sollten sich mal Gedanken machen was das bedeudet.

Edwin Gaza | Sa., 9. Dezember 2023 - 13:22

Der böse Russ! Der arme Ukrainer!
Zwei Damen, mit besonderen Kenntnissen von Krieg, die eine mit 2 Semester Völkerrecht, die andere mit Germanistik und Politologie, befeuerten die Hysterie.
Wo blieb die Diplomatie?
Man war ein Russenfreund wenn man diese Meinung hinterfragte.
Heute haben wir Haushaltsnotlage wg. Ukraine.
Wird die Freiheit des Westens wirklich mit Verzicht auf Russengas und mit Bürgergeld für Ukrainer verteitigt?
Es ist ein Grabenkrieg geworden. Was nun?

Ernst-Günther Konrad | Sa., 9. Dezember 2023 - 13:23

Alles was Sie hier schrieben Herr Grau haben einige von uns von Anfang an geschrieben. Niemand hat den Überfall auch nur ansatzweise für gut und richtig gehalten. Niemand hat der Ukraine eine Niederlage gewünscht. Etliche von uns wiesen aber darauf hin, dass dieser Angriff eine Vorgeschichte hat und das es schwer bis unmöglich wird, Russland zu besiegen. Was hat sich die BILD vorne weg Ronzheimer und viele andere Medien vor den Propagandazug spannen lassen und hat täglich irgendwelche Erfolgsmeldungen verbreitet und Putin und die Russen für "blöd, unfähig, teilweise chancenlos " dargestellt. Natürlich haben auch die Russen Propaganda über uns ausgeschüttet, da mag vieles auch nicht gestimmt haben. Wer auch nur von Diplomatie schrieb, darauf hinwies, man müsse dennoch mit einander sprechen und irgendwie versuchen diesen Krieg zu beenden, wurde als Putinversteher beschimpft und als Gegner der UA. Und wo sind wir inzwischen angelangt. Genau dort, wo viele es kommen sahen.

Heidemarie Heim | Sa., 9. Dezember 2023 - 13:32

Lassen wir doch die Kuh einbrechen und einfach verrecken werter Herr Dr. Grau! Und schließen einfach in Bild & Co. Wetten ab, welchen souveränen Staat, beflügelt durch seine Übermacht und Erfolg des stärkeren und rücksichtsloseren Kriegsherren er sich als Nächsten zur Brust nimmt um seinem Traum einer früheren sowjetischen Weltmacht Stück für Stück näher zu kommen.
Fragen wir also doch den UN-Weltsicherheitsrat bzw. dessen russischen Vorsitzenden, auf welchem Tablett wir Herrn Putin die Ukraine und Volodjas Kopf servieren dürfen. Und wenn die Israelis dann auch endlich einsehen, dass sie laut "neuem" Kriegs-und Völkerrecht besser die Koffer packen und den Palästinensern und deren Hamas-Regierung ihr Land vollständig aushändigen sollten, ist nicht nur Ruhe im Karton, sondern wir kommen alle dem Weltfrieden und dem billigen Gas ein Wahnsinnsstück näher. In früheren Hochkulturen brachte man schließlich auch Menschenopfer dar um die Götter friedlich zu stimmen. MfG

Ronald Lehmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 17:19

Antwort auf von Heidemarie Heim

& dies war damals in der DDR so & es ist heutzutage wieder so.

Hauptsache, der Trog ist gefüllt & das Stadion der Spiele kann gesehen werden

Deswegen gab & gibt es so wenige Untertanen-Menschen oder erst recht kaum Politiker wie Medien-Lakaien wie ein Herr Helmut Schmidt, Julian Reichelt, Boris Reitschuster oder ein Andreas Popp, die

KLARTEXT reden
& nicht in schwarz-weiß Bildern, also im kommunistischen Scherenschnitt

Noch - & KÄMPFT DAFÜR => DAS DIES BLEIBT !!!

das unsere westlichen Werte trotz tausender Übel aus Amerika, aber auch in Europa
& trotz immer schnellerer Marsch-Richtung EU/BRD in Richtung

TOTALITÄR - DIKTATUR - FASCHISMUS - LINKS bzw. LINKSGRÜN ==> GEHT

noch ist in meiner Wahrnehmung & rapiden Demokratie wie Rechtsstaatlichkeit-Verlust

das westliche Wertebündnis in meiner Wahrnehmung immer noch um ein vieles BESSER ist als die östlichen Reiche RUSS-CHN-ISLAM

Bei Indien werden wir sehen, welche gesellschaftliche Entwicklung & Werte diese in Zukunft vertreten wird
SHALOM

Bernd Windisch | Sa., 9. Dezember 2023 - 13:41

Aus einer Position der Schwäche lässt sich nur schwer erfolgreich verhandeln.

Es ist aber nicht nur die Presse, die uns auch schon in die Migrationskrise hineingeritten hat, sondern auch eine ganze Reihe von Politikern und hier vorneweg die Grünen, hat Deutschland und seinen Interessen schwer geschadet.

Eine dumme Sanktions- und Energiepolitik erledigt nun den Rest.

Ronald Lehmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 14:19

& meist wesentlich besser wie im eigenen Haus/Lager

Hinzu würde es mich nicht wundern, wenn alles
für die neue WELT-AGENDA geplant war

hat Putin dieses Spiel mitspielt? Oder hat er sich zum Krieg hinreißen lassen, wie wir glauben, es sehen?

1989 haben wir auch gedacht, dass die Füße die Freiheit erkämpft hatten

einzige schwerwiegende Waagschale für das handeln der Macht waren die DDR-Flüchtlinge durch Löcher HUN (90% Wirtschafts-Fl.)
=> Ausbluten der DDR

Analyse UA
Statt die Krim z.B. für 100 Jahre an die RUSS zu vermieten, damit gegenseitige
Abhängigkeiten <=> Sicherheiten entstehen & eventuell einen Korridor als neutrales Gebiet, wo RUSS & UA sich heraus halten müssen

NEIN - die gesichtslose Macht Amerikas hat einen Krieg
provoziert bzw. EINKALKULIERT

Warum?
Wollte man Konkurrenten Europa etwas Luft entnehmen

Hinzu durch No-GAS der Rückbau BRD

& Forschung/Entwicklung/Auswertung Militärgüter wie z.B. Drohnen

Politik & gesichtslose Macht ist in meinen Augen das Übel aller Übel => KRIEG

Uli | Sa., 9. Dezember 2023 - 14:30

Wer ist man? Ich jedenfalls war nicht so naiv Russland zu unterschätzen. Im Endeffekt waren es wieder die selben Ignoranten, die uns auch das Heil Deutschlands durch ungehemmte Zuwanderung und absurde grüne Klimahirngespinste versprochen haben. Sie haben sich abermals als Sockenpuppen macht- und geldgeiler Opportunisten benutzen lassen.

Naumanna | Sa., 9. Dezember 2023 - 14:42

Jedem war klar, dass die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen kann. Ihn trotzdem zu führen und Menschenleben für nichts zu opfern ist doch ein Verbrechen, oder?
Danke für diesen erhellenden Artikel

H. Stellbrink | Sa., 9. Dezember 2023 - 14:43

Diese Bedrohung bestand allerdings schon vorher. Man konnte wie bei Hitler in "Mein Kampf" schon seit langem in russischen Strategiepapieren sowie vor allem in Putins kruden pseudohistorischen Ergüssen klar erkennen, dass der russische gewalttätige Imperialismus weiterhin quicklebendig ist. Überall wo Russen leben ist aus Putins Sicht Russland, und Russland behält sich das Recht vor, im Baltikum und vielleicht auch in Berlin in Charlottengrad die Russen vor der Demokratie zu retten. Sein Volk ist da auf seiner Seite, also keine Hoffnung auf eine friedfertige Grundhaltung der russischen Bevölkerung.
Die Ukraine hat uns Zeit verschafft, den großen Knüppel zu beschaffen, vor dem Putin Respekt haben dürfte. Deutschland wird auch das verschlafen, aber jemand anders wird vielleicht die Führung übernehmen.

Stefan Forbrig | Sa., 9. Dezember 2023 - 16:09

Einige Foristen hier, ich eingeschlossen, warnten schon sehr lange davor, sich an der aufkommenden Kriegstreiberei und Rabulistik zu beteiligen und statt dessen auf Deeskalation und Verhandlungslösungen zu setzen. Dafür wurden viele hier auch im Forum angegriffen und als Putintrolle u.ä. diffamiert. Jetzt hat man den Salat. Gerade wir aus dem Osten haben immer wieder proklamiert: Unterschätze und reize den russischen Bären nicht.
Das heißt ja nicht, das wir den russischen Angriff gleichzeitig gut heißen und nicht verurteilen würden, aber soviel Differenzierung ist ja heute völlig uncool. Und dann diese dümmlichen Ausrufe:
"Ohhhh, wenn wir nicht aufpassen, steht der Russe dann morgen in Polen und übermorgen vor Kölln".
Für viele Westdeutsche stand ja der Russe seit 50 Jahren schon fast in Kölln.
Also, schon wieder haben die Verhandlungsbefürworter Recht gehabt. Und die Medien fangen an zurück zu rudern.
Bisschen spät, aber gut so!

Dieter Schäfer | Sa., 9. Dezember 2023 - 16:18

All das hatte man vorher wissen können. Dazu benötigt es allerdings Politiker von der Qualität eines Kohl, einer Merkel, eines Schröder oder auch eines Genscher. Und die haben wir leider nicht. Scholz hatte noch nicht einmal Hamburg im Griff (G20) und Baerbock ist drei Nummern zu dumm.

Helmut Bachmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 17:33

die angeblich keine sind, hatten auch keine Antworten, außer Appeasement was sie anderen Ortes zu Recht ablehnen. Putin in den Allerwertesten zu kriechen kann auch keine Lösung sein. Antiamerikaner wollen lieber von Putin dominiert werden und sehnen sich scheinbar in diesem Punkt die naive Merkel zurück. Tolle Idee.

Stefan Forbrig | Sa., 9. Dezember 2023 - 22:18

Antwort auf von Helmut Bachmann

...so ein Blödsinn, ehrlich.
Da sind sie wieder, diese Zuschreibungen. Ist man Putinversteher, wenn man alles etwas differenzierter sieht?
Wenn man zu Friedensverhandlungen steht, kriecht man Putin in den Hintern? Und wenn man die USA kritisiert, ist man bei Ihnen gleich ein "Antiamerikaner" und man möchte dann natürlich von Putin dominiert werden??
Was nehmen Sie eigentlich so alles ein?

Mehr als völlig undifferenziert draufhauen können Sie nicht?
Was haben Sie nur für eine Diskussionskultur...

Walter Bühler | Sa., 9. Dezember 2023 - 17:37

... haben in den "westlichen" Ländern als Super-Helden die langweilige Parteien-Demokratie durch ein leidenschaftlich aufwühlendes, grün-demokratisch übertünchtes "Show-Business" ersetzen können. Wie in den TV-Serien und Computerspielen sind sie für viele Menschen (aber vor allem für Politiker und für die Medienmeute) zu gottgleichen Helden aufgestiegen, die als einzige die Welt retten können.

Bei Jungfer Greta blättert zwar seit ein, zwei Monaten der goldene Lack etwas ab, aber beim Helden Wolodymir (wie er neuerdings genannt werden will) ist davon noch nichts zu spüren. Für seine deutschen Fans gilt noch immer: Vernunft und Nachdenklichkeit sind doof, angesagt sind vielmehr bedingungslose Gefolgstreue und leidenschaftliche Verehrung des Super-Stars. Man höre nur das erhitzte Gekreische der Groupies Strack-Zimmermann, Baerbock, Hofreiter und Röttgen.

So ist die Demokratie bei uns auf den Hund gekommen, auf den Hund des primitiven Show-Business, auch in der SPD Willy Brandts.

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 9. Dezember 2023 - 17:54

hat nicht nur einen imperialistischen Hintergrund. Es ist auch die Angst eines Diktators ein weiteres demokratisches Nachbarland zu haben, aus welchem die russische Bevölkerung demokratisch infiziert werden kann.
Nach internationalem Recht ist es legitim Staaten auch militärisch zu unterstützen, wenn sie angegriffen werden. Wer die Ukraine unterstützt verhält sich somit in einem rechtlich gesicherten Rahmen.
Schlimm ist vielmehr, dass die militärische Unterstützung insbesondere von Deutschland immer zu spät kommt. Gerade diese Zeitverzögerung bewirkt das es der Ukraine nicht gelingt die russischen Truppen so weit zu schwächen, dass selbst Herr Putin sich genötigt fühlen könnte in Verhandlungen einzutreten. Dazu müssten die Waffen geliefert werden, die es der Ukraine ermöglichen den russischen Nachschub insbesondere in die Krim durch irreparable Zerstörung der Brücke zu bewirken.
Das ist Scholzsches Versagen.

Henri Lassalle | Sa., 9. Dezember 2023 - 19:36

durch die Nazis unterschätzt. Die Anfänglich schwache Rote Armee holte lernend auf, bekam dazu massenhaft Waffen aus dem Ausland und der Zweifronten-Krieg brachte dann die Entscheidung. Heute sieht die Lage etwas anders aus, aber man unterschätzt die Russen immer noch. Ausserdem ist Putin im Westen zur strafrechtlich relevanten Unperson geworden, was seine Skrupellosigkeit nicht mindern dürfte - er braucht auf nichts und niemanden Rücksicht zunehmen. Ein Menschenleben galt in Russland ohnehin schon immer nicht sehr viel, und davon kann Putin unzählige in die Schützengräben schicken.
Die Russen besiegen war von Anfang an eine Illusion. Die Ukrainer sind jetzt trotz aller Kampfesmoral müde und ausgelaugt, i.d. Zivilbevölkerung breitet sich Hoffnungslosigkeit aus. Ich sehe in den USA immer weniger Bereitschaft, sich materiell im Ukrainekrieg weiter zu engagieren, irgendwann verblasst auch der stärkste Optimismus. Man hüte sich auf deutscher Seite vor naiven Projektionen und Wunschdenken.

Gerhard Fiedler | Sa., 9. Dezember 2023 - 20:22

„Niemand hat den Überfall auch nur ansatzweise für gut und richtig gehalten.“ schreiben Sie, lieber Herr Konrad. Richtig, ich auch nicht. Doch habe ich versucht, Putin zu verstehen. Etwas verstehen zu wollen, heißt für mich nicht, dieses auch für gut und richtig zu halten. Von daher versuche ich mich in die Person Putins hineinzuversetzen und frage, wie ich als Verantwortlicher für ein solch großes Land denn handeln würde. Auch Ich sähe dann mit der Nato-Osterweiterung eine große Bedrohung für „mein“ Land. Doch wie würde ich handeln? Ernste und deutliche Gespräche ohne Ende würde ich führen, mit den USA, der Nato, der EU auf allen nur denkbaren Ebenen, um diese zur Einsicht und zum Einlenken zu bewegen. Doch wenn der Punkt kommt, zu erkennen, dass dies alles vergebens ist, würde sich auch für mich als Verantwortlicher für Russland die Gretchenfrage stellen, die Frage nach dem Angriff als Mittel der Verteidigung. Zuviel Verständnis meinerseit?

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 20:58

Es ist ein völlig sinnloser Krieg. Es gibt ein bitterböses Lied von Dylan "Trying to get to heaven, before they close the door" und dieses Wettrennen um den Westhimmel hat den Jugo Krieg und die Auflösung der SU geprägt. Der Westhimmel ist Brüssel, das mit unserem Geld sich eine EU zusammenkauft, die es nicht mehr
beherrschen kann.
Eine gutes Verhältnis zum größten Nachbarn wäre für die Ukraine auch eine interessante Option gewesen,.

Christoph Kuhlmann | Sa., 9. Dezember 2023 - 21:15

Das ist das Kalkül der Macht. Die NATO ist nicht mehr obsolet. Doch Russland kämpft unter dem Dach des Atomschirms. Es kann die Welt ein Dutzend Mal vernichten. Deswegen kann es diesen Krieg nicht verlieren. Wie sagte Kissinger doch: Ihr Europäer müsst schon verstehen, dass, wenn es in Europa zu einem Konflikt kommt, wir Amerikaner natürlich keineswegs beabsichtigen, mit euch zu sterben.“
Das gilt auch für die Ukraine. Wie dämmt man also Russland ein, ohne es mindestens einmal nuklear vernichten zu können? Als Zweitschlag, also dann, wenn wir schon alle tot sind? Nur so kann der Erstschlag verhindert werden, wenn die Unterwerfung unter den Willen des russischen Diktators keine Option ist. Welcher Kanzler würde in Deutschland die notwendige nukleare Aufrüstung politisch überleben? Wir haben genau die Politik, die wir verdient haben.

Albert Schultheis | Sa., 9. Dezember 2023 - 22:07

Jetzt merkt es bereits der letzte Hinterbänkler der RotGelbGrünen Khmer! Aber das war nicht einfach ein Griff ins Klo - das war ein voraussehbarer Massenmord an über einer halben Million junger Slaven! Und die Verantwortlichen sitzen in Washington, London, Paris, Brüssel und Berlin! Wo die Hybris des moralisch-militärisch-strategischen Überlegenheitswahns irrwitzige Kapriolen schlug! - Moskau nehme ich bewusst aus, denn Putin/Lawrow hatten uns, den Westen, oft genug gewarnt: "Hört auf damit. Wir werden das nicht akzeptieren!" 8 Jahre lang hatte sich Russland zurückgehalten. Aber wir WOLLTEN diesen Krieg. Einige wenige haben dieses Ende vorausgesehen und davor gewarnt. Ich habe bereits Mitte 2022 vorausgesagt, es wird mit uns nur einen Diktatfrieden geben, denn mit uns Mördern ist Verhandeln sinnlos. Auch die Folgen waren früh erkennbar: Bergkarabach, Zentralafrika, 7. Oktober, Venezuela, Kosovo, ...
Für die Mörder leider kein Tribunal - aber ein Sturz in die Bedeutungslosigkeit!

Kai Hügle | So., 10. Dezember 2023 - 08:28

Es ist auffällig, dass Sie sich zum Kriegsverlauf nur dann äußern, wenn es nicht so gut für die Ukraine läuft. Ihr letzter Beitrag zu diesem Thema stammt vom August 2022! Damals zitierten Sie Ihre Standardreferenz, Oberst Reisner, mit den Worten: "Die Russen marschieren langsam, aber stetig vor." Als die Russen sich unmittelbar danach schneller zurückzogen als die Ukrainer schießen konnten und etwa 40% der besetzten Gebiete verloren, was auch Reisner nicht hatte kommen sehen, da kehrten Sie wieder zu Ihren Kernthemen zurück: Cancel Culture, Cancel Culture und Cancel Culture.
Im Ermangelung militärischer Erfolge setzt Putin auf Kriegsmüdigkeit in den Ländern, die die Ukraine bei der Selbstverteidigung unterstützen. Hier wird diese bedient. In Russland zahlt man Kriegswitwen Schweigegeld, damit sie nicht gegen die Fortsetzung des Angriffskrieges demonstrieren. Oder man sperrt sie ein. Über solche Dinge wird hier nicht berichtet - seit Gathmann nicht mehr für den Cicero schreibt.