
- Die denkfaule Phalanx der Gläubigen
Der kritische Blick auf die von einer veritablen Journalisten-Schar begleitete Reichsbürger-Razzia ist keine „Verharmlosung“ des Rechtsextremismus – sondern vielmehr Ausdruck eines wachen Geistes aufgeklärter Bürger. Zumal die Medien eigens von den Behörden zur Berichterstattung eingeladen worden waren.
„Tatsächlich liegen die Dinge so: Die mutmaßlichen Täterinnen und Täter teilen ein Gedankengut, das manche der zitierten Medien offenbar für durchaus anschlussfähig für Teile der eigenen Leserschaft halten“, schrieb jüngst der Spiegel-Kolumnist Christian Stöcker in einem langen Text über „Die fleißige Phalanx der Verharmloser“. Anlass war die Großrazzia gegen vermeintliche Reichsbürger sowie im Anschluss von einigen Medien veröffentlichte Artikel zur Frage, ob das ganze Tohuwabohu gemessen an der tatsächlichen Gefahrenlage noch verhältnismäßig war.
Stöcker ist Professor an der HAW Hamburg und beklagte sich auf Twitter jüngst, er habe in einem Forum gelesen, Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt habe als Reaktion auf seinen Phalanx-Beitrag „seinen Rechtsmob-kommandierenden Kettenhund Rainer Meyer“ (Don Alphonso) auf ihn angesetzt. Und er beklagte auch: „Die größten Trolle haben das dünnste Fell“.