Der Schauspieler Edgar Selge spielt am 03.02.2016 in Hamburg auf der Fotoprobe von "Unterwerfung"
Das Kreuz ist ausgehöhlt: Edgar Selge in der Theateradaption des Romans „Unterwerfung“ im Hamburger Schauspielhaus / picture alliance

„Maischberger“ zum Einfluss des Islam - Wenn ein Muslim Präsident wird

Wie viel Einfluss übt der Islam aus? Darüber diskutierte Sandra Maischberger mit ihren Gästen. Vorher lief die TV-Verfilmung des Romans „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq. Mit Houellebecqs Roman hatte die Diskussion nicht viel zu tun, stattdessen ging es vornehmlich um Symboldebatten

Ulrich Thiele

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Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Wer bei Twitter den Hashtag #Maischberger eingibt, findet Tweets zweier Fronten: Die Islamisierungsgegner mit Aussagen wie „Je mehr Moslems in einem Land sind, desto schneller geht das Land zurück ins 7. Jahrhundert“. Und die „Kampf gegen rechts“-Front mit Tweets à la „Wie lange möchte die ARD dem aufkeimenden Faschismus noch hofieren?“ In der veröffentlichten Meinung scheint letztere dominant zu sein.

Wie schon für Frank Plasbergs „Hart aber fair“-Sendung zum Thema „Flüchtlinge und Kriminalität“ hagelte es auch für Sandra Maischberger im Voraus Kritik und Vorwürfe. Die Talkshow stellte die Frage „Sind wir zu tolerant gegenüber dem Islam?“ zur Debatte. Der Titel spalte Deutschland in ein „wir“ gegen „den Islam“, riefen Kritiker. Die anschließende Änderung in „Wo endet die Toleranz?“ konnte an den Vorwürfen nichts ändern. „Und schon wieder ein AfD-Thema in einer Talkshow“, titelte eine Zeitung genervt. Die Süddeutsche Zeitung beklagte, „die Häufigkeit und der alarmistische Ton der Debatten“ seien „unverhältnismäßig“. Das Jugendportal bento verglich Maischberger sogar mit der rechtsnationalistischen Zeitschrift Compact.

Fragwürdige Gäste-Wahl

Die Süddeutsche Zeitung hat recht, wenn sie alle Diskussionsrunden zu dem Thema Islam als Scheindebatten anprangert. Diese spalten unsere Gesellschaft – abgesehen davon, dass sie schon längst gespalten ist. Daran hatte in der gestrigen Runde auch Haluk Yildiz, Bundesvorsitzender der Kleinpartei Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG), einen nicht unerheblichen Anteil. Der Erdogan-Freund zückte gleich zu Beginn die Opferkarte. Seine Beiträge lassen sich in etwa so zusammenfassen: Mit dem Islam gibt es eigentlich gar keine Probleme, wir müssen alle nur toleranter sein und dürfen nicht pauschalisieren. Allen liberalen und kritischen Muslimen hat er mit seinem Auftritt einen Bärendienst erwiesen. Warum wurde eine dubiose Gestalt wie er, aber kein reflektierter Islamwissenschaftler vom Typ Navid Kermani eingeladen? Zum Beispiel anstelle von Spiegel-Journalist Jan Fleischhauer, der als gemäßigter Konservativer mit ironischem Grinsen diesmal die meiste Zeit überflüssig blieb.

Yildiz hatte sich somit schnell lautstarke Gegner gemacht: Die CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner, die ihr Buch wider das Kopftuch und die Vielehe bewarb, und die Publizistin Necla Kelek mit gewohnt scharfen Vorwürfen gegen den politischen Islam. Neben Fleischhauer war zudem auch Bettina Gaus von der taz eingeladen, die eher ruhige Töne anschlug.

Houellebecqs „Unterwerfung“

Vor der Sendung lief die Verfilmung des Bestseller-Romans „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq. Jene Dystopie über ein Frankreich im Jahr 2022, in der sich sämtliche bürgerliche Parteien mit einer gemäßigten islamischen Partei verbünden, um Marine Le Pen als Präsidentin zu verhindern – wodurch der charismatische Muslim Mohammed Ben Abbès an die Macht kommt und die Scharia etabliert. Eine TV-Kritik ist nicht nötig, denn die Verfilmung in typisch einfallsloser ARD-Spielfilm-Ästhetik ist enttäuschend und erreicht bei weitem nicht die Radikalität der großartigen Romanvorlage, in der Houellebecq mit boshafter Lakonie die Rückratslosigkeit und den Opportunismus der libertär-selbstbezogenen intellektuellen Elite im Westen bloßstellt.

Bei Maischberger spielten die blinden Flecken, die Houellebecq in „Unterwerfung“ wie in allen seinen Romanen beleuchtet, kaum eine Rolle: Die kalte Kehrseite der sexuellen Liberalisierung, wenn Sex und Liebe pornographisiert und den Regeln der Marktökonomie unterworfen werden; die transzendentale Obdachlosigkeit und die Unfähigkeit zu Verbindlichkeit im spätmodernen Zeitalter der Beliebigkeit; die Korrumpierbarkeit der gutsituierten Liberalismus-Prediger. Nur Jan Fleischhauer ließ einen solchen Aspekt kurz aufblitzen, als er das zeitgeisthörige Wellness-Christentum deutscher Kirchenvertreter kritisierte und konstatierte: „Ein Teil des Unbehagens über Muslime in diesem Land ist, dass die noch an etwas glauben.“

Viele Symboldebatten

Ansonsten ging es vor allem um Symboldebatten: Schweinefleischverbot in Kitas; Muslima, die nicht am Schwimmunterricht teilnehmen wollen; Umbenennung des St.-Martins-Fest in Laternenfest; Imame, die Frauen den Handschlag verweigern. Julia Klöckner berichtete von einer solchen Erfahrung mit einem Iman und befürchtete, eine Einschränkung der Frauenrechte durch den Einfluss des Islam. Das Beispiel spräche für ein „krudes Frauenbild“. Haluk Yildiz spulte dazu die üblichen Stigmatisierungsvorwürfe ab: Er forderte, man müsse den theologischen Hintergrund verstehen und warf Klöckner vor, nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen.

Auch in die symbolische Bedeutung der Verschleierung von Frauen interpretiere sie zu viel hinein. „Woran machen Sie Gleichberechtigung fest?“, fragte er empört. Frauen verschleierten sich freiwillig, es gäbe kein Beispiel, in denen eine Frau dazu gezwungen werde. Auch das von Kelek kritisierte Familienrecht samt Ehezwang, das sie als menschenverachtend bezeichnete, sah Yildiz nicht. Im Islam dürfe es gar keinen Zwang geben. Spätestens an dieser Stelle hätte man am liebsten den Fernseher ausgeschaltet, würde man nicht dafür bezahlt, sich die Sendung anzusehen und darüber zu schreiben. Sie könne diese Muster der Erklärung nicht mehr hören, entgegnete Klöckner genervt: „So wird Integration nie gelingen“, sagte die CDU-Politikerin.

Die altbekannten Meinungen

Und sonst die bekannten Meinungen: Necla Kelek schließt das Schreckensszenario eines islamisierten Deutschlands nicht aus, dem Islam spricht sie ab eine Religion zu sein. Er sei schon immer auch Politik gewesen und hätte jede Chance zur Reformierung nicht genutzt. Sie verwies auf den Umgang mit Mädchen an Schulen mit hohem Migrationsanteil. Man erreiche diese Kinder nicht mehr –  Schuld daran sei, dass Deutschland seine Werte nicht vertritt. „Wir dürfen die Kinder nicht den Verbänden überlassen“, forderte sie. Bettina Gaus entgegnete, Schuld daran sei nicht die hohe Anzahl der Muslime. Schulen mit 80 Prozent Migranten seien ein Problem, weil viele kein Deutsch sprechen. Deutsche Eltern suchten sich dann andere Schulen, aus Angst, dass die Defizite sich auf ihrer Kinder auswirken. Schuld sei also die Schulpolitik, die nicht genug Geld für Förderunterricht in die Hand nehme.

Zu Schweinefleischverzicht und Umbenennungen von Weihnachts- und St.-Martins-Märkten sind sich die meisten einig: Wenn sich alle einig sind, dass kein Schweinefleisch gegessen werde, sei es in Ordnung. Wenn mehr Muslime in Kitas sind, sei es legitim, in Frage zu stellen, ob es Schweinefleisch geben muss – es gäbe ja genug anderes. Wobei an dieser Stelle die Frage interessant gewesen wäre, was mit den Minderheitenrechten der deutschen Kinder in diesen Kitas ist. Kelek kritisiert eine ihrer Auffassung nach herrschende Forderungs-Mentalität bei Muslimen. „Keine andere Religion fordern so viel im Alltag wie Muslime“, kritisierte sie. Fleischhauer hingegen sieht einen vorauseilenden Gehorsam bei Deutschen, der von Muslimen oftmals gar nicht erwartet würde.

Verschärfung der Spaltung?

Bettina Gaus findet Schweinefleischverbote und Marktumbenennungen lächerlich und falsch, kritisierte aber die symbolische Aufladung der Debatten und forderte mehr Lebensnähe und sozial verträgliche Lösungen. Was sie stört sei, dass diese Debatten missbraucht würden, um generelles Misstrauen zu säen. Grundsätzlich sieht Gaus kein Schreckensszenario, da sie relativ „rechtspositivistisch“ sei. Solange es geltendes Recht in Deutschland gibt, hätte sie auch kein Problem mit einer Muslima als Kanzlerin.

Interessant wurde es nur noch an einer Stelle, als eine Nähe von konservativen Muslimen und konservativen Biodeutschen zum Vorschein kam. Yildiz kritisierte das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, den „Genderwahn“ und die Frühsexualisierung an Grundschulen – eine Einstellung, die auch die AfD vertritt.

Nach schnell verflogenen 60 Minuten war’s das auch schon. In den Leitmedien ist man sich hinterher einig, dass der ARD den Rechtsruck im Land befördere. Aber wo sind eigentlich diejenigen, die es nicht hysterisch finden, darauf hinzuweisen, dass Imame in Moscheen die Jugend mit ihrer Ideologie vergiften? Und die es genauso schlimm und ekelhaft finden, dass es 2017 fast 1.000 Angriffe auf Muslime und Moscheen gab? Und die keine der beiden Entwicklungen verharmlosen wollen?

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Michaela Diederichs | Do., 7. Juni 2018 - 11:57

Ich habe die Sendung nicht gesehen. Die Talkshows arbeiten sich geradezu zwanghaft an diesen Themen ab, dabei sind diese zu ernst, um in einer "Show" besprochen zu werden. Mir bleibt die Möglichkeit, gar nicht erst einzuschalten - im Gegensatz zu Journalisten. Aber immerhin werden Sie für das Angucken bezahlt.

Eduard Milke | Do., 7. Juni 2018 - 12:19

oder öffentlich-rechliches Meinungskartell, dessen Aufgabe es ist, der Bevölkerungsmehrheit die korrekte Sicht der Dinge einzutrichtern, indem rot-grünes Geankengut häufig als Mainstream verkauft wird oder über besonders unliebsame Themen möglichst gar nicht erst berichtet wird.

Die Aktuelle Kamera 1 und 2 lässt grüssen.

Karl Müller | Do., 7. Juni 2018 - 19:09

Antwort auf von Eduard Milke

Bei aller Liebe zur Kritik an diesem zweifelhaften Konstrukt "ÖR", aber ein "Staatsrundfunk" ist das wirklich nicht. Es ist lediglich ein Parteienfunk, was schon undemokratisch genug ist, der mit dem fadenscheinigen Mäntelchen Staatsvertrag behängt worden ist.
Von der Wirkung her fühle ich mich leider auch in die DDR zurück versetzt.

Hella Sander | Do., 7. Juni 2018 - 19:32

Antwort auf von Eduard Milke

Das ist die Bundeszentrale für betreutes Denken !

Peter Lieser | Do., 7. Juni 2018 - 12:29

Frau Gaus konnte sich eine Muslima als Kanzlerin vorstellen, da habe ich umgeschaltet, um meine Nachtruhe nicht zu gefährden.

Sie heißt Seyran Ates. Die würde auch ich sofort gegen Angela Merkel eintauschen. Deshalb würde ich mich auch niemals zu so einer Pauschalaussage wie der ihren versteigen. Es gilt: Trau', schau, wem!

Ich habe nichts gegen einen liberalen, modernen, total weichgespülten Islam, der explizit keinen politischen Anspruch erhebt und der Weltliches und Geistliches sogar noch strikter trennt als die aus meiner Sicht unsäglich großmäuligen christlichen Kirchen. Ein Islam eigenständiger, dezidiert mitteleuropäischer Prägung ohne jegliche Auslandsverbindungen. Ein demokratisch organisierter Islam, der ausschließlich von der Gemeinschaft seiner Mitglieder geprägt und gesteuert ist und sich vollständig dem rechtlichen und kulturellen Primat unserer Kultur unterwirft. Ja, genau! Ich fordere nicht weniger als die (bestenfalls) freiwillige soziokulturelle Unterwerfung des Islam. Fadenscheinige Lippenbekenntnisse zum Grundgesetz reichen mir nicht. Einen anderen Islam als diesen akzeptiere ich nicht.

Klaus Funke | Do., 7. Juni 2018 - 12:38

Das Buch ist eine Steilvorlage auf die derzeitigen Zustände bei der Integration von islam-stämmigen Einwanderern. Der Film ist eine politisch entschärfte Adaption. Ja, wie Herr Thiele von Cicero schreibt, typisch ARD. Das Buch richtig verstehen bedeutet, demnächst führt die ARD ein fundamentalistischer Moslem. Schon jetzt handeln die ARD-Programm-Macher so, als gebe es diese Zustande wie in "Unterwerfung" schon. Man schaue sich diesbezügliche Sendebeiträge an. Schade, dass ich bei Edgar Selge zunehmend Anpassung an den politischen Mainstream feststellen muss. Seit Selges Auftritt in "Feuchtgebieten" kann ich diesen Schauspieler kaum noch ertragen. Zur Sendung von Maischberger muss man nichts weiter kommentieren. Das hat Cicero umfassend getan. Ich schaue die Maischberger schon länger nicht mehr an. Das ist Meinungsjournalismus in übelster Ausprägung. Ich kenne VIP´s (Schauspieler), die gehen auch nicht mehr zu Maischberger. Man werde dort vorgeführt, sagen sie. Konsequent ignorieren!

Heute Abend muss Herr Thiele vermutlich die Illner gucken. Dem armen Kerl bleibt nichts erspart. "Unterwerfung" war im Hamburger Schauspielhaus erstklassig inszeniert und gespielt. Dass das bei der ARD nichts wird mit einer Verfilmung, war mir klar. Ich habe mir daher das "Vorspiel" zum Themenabend gar nicht erst angeguckt. Herr Thiele hat vermutlich auch das gucken müssen.

wolfgang spremberg | Do., 7. Juni 2018 - 12:42

Egal wie groß man das Risiko einer Islamisierung einschätzt, es ist ein unnötiges Risiko. Wir brauchen keine Zuwanderung aus islamischen Gesellschaften und Muslime haben genügend islamische Gesellschaften, darunter sehr reiche, in denen sie Hilfe und Unterstützung / ein besseres Leben finden können. Wir alle wissen, das islamische Gesellschaften für ihre Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft berühmt sind. Also, ganz einfach,: überflüssige Risiken vermeiden.

Karsten Paulsen | Do., 7. Juni 2018 - 12:47

Vorab: Die schauspielerische Leistung von Edgar Selge fand ich hervorragend ...

aber leider konnte die ARD wieder nicht der Versuchung widerstehen, die Geschichte der "Unterwerfung" einen Rahmen zu geben, der die Aussagen des Romans relativiert, und damit verfälscht. Wird doch Michel Houellebecqs Roman ähnlich wie Adolf Hitler "Mein Kampf" in einen Rahmen gesetzt. Was handwerklich gut umgesetzt wurde ist leider als Propaganda in den Sand gesetzt worden. Die Debatte um den ÖfR und die Vorwürfe als Erziehung und Meinungssender zu fungieren sind leider in den Redaktionsstuben des ARD noch nicht angekommen.

wolfgang spremberg | Do., 7. Juni 2018 - 13:04

In Wiesbaden ist ein 14 jähriges Mädchen (Susanna) offensichtlich von 2 "Flüchtlingen" vergewaltigt und ermordet worden. Ein Teil unserer "Qualitätsmedien" (ZON SPON) möchten bisher ihre gut gebildeten, hoch intelligenten, mündigen Kunden nicht mit diesem Thema behelligen. Könnte der falschen Seite nützen und die Spaltung der Gesellschaft verschärfen.
So wird das nichts mit offenen Diskussionen über Zuwanderung und Islamisierung...

Fritz Gessler | Do., 7. Juni 2018 - 13:05

... könnte nicht schlimmer deutschland ruinieren als die protestantische pastorentochter angela merkel :))
tatsächlich gab es eine sehr fähige, sehr tapfere muslima als premierministerin ihres landes: BENAZIR BHUTTO in pakistan.
sie wurde umgebracht. während ihrer wahlkampf-tournee.

Giesela Kramski | Do., 7. Juni 2018 - 13:09

Die Willkommenskultur für den Islam geht von "links" aus.
Wieso ehemalige Kämpfer für die Gleichberechtigung der Frauen dieser gleichberechtigungs-freindlichen Ideologie die Stange halten, ist mir ein Rätsel.
Ich hoffe der Wähler straft das ab. Auf die CDU als "rechts" darf zur Zeit nicht gehofft werden. Es bleibt nur die AfD.

Tobi Werlander | Do., 7. Juni 2018 - 14:30

Necla Kelek und Julia Klöckner haben gut Kurs gehalten, trotz der Opferkarte von Haluk Yildiz.
Man kann nur hoffen, dass die Wissenschaft Vorrang behält gegenüber den Religionen; alles andere wird nicht funktionieren.
"Der Islam erlaube keinen Zwang", weil man gleiches mit Erziehung erreicht, ist so ein Muster, das ich nun schon tausend Mal gehört habe von muslimischer Seite.

Film (Kammerspiel) ist sehenwert; ist aus Perspektive des Protagonisten, keine Identifikationsfigur, aber lange intelligente Dialoge.

Robert Müller | Do., 7. Juni 2018 - 15:06

Ich hätte grundsätzlich kein Problem mit einem Muslim im Kanzleramt. Wäre da nicht mein Verdacht, das dieser Kanzler die Islam-Vorgaben wichtiger nehmen würde als die politischen Aufgaben. Hinzu kommt, dass wie das Beispiel Merkel gezeigt hat, unsere Unions-Politiker alles mitmachen, auch wenn es gegen die eigenen Überzeugungen gehen müsste. Das hat für die CDU besonders zugetroffen, aber auch die CSU hat ja nicht wirklich etwas gegen Merkels Politik 2015/16 gemacht. Ohne die Österreicher, die damit drohten ihre Grenze zum Balkan zuzumachen, hätten die Balkanländer die "Pipeline" nicht weitgehend dicht gemacht und es wäre 2016 wie 2015 weiter gegangen. Bei der SPD ist es wahrscheinlich anders, aber die profilieren sich als Migrantenpartei schon länger, weshalb da auch kein Widerstand zu erwarten wäre. Ein Muslim im Kanzleramt, wäre deshalb wahrscheinlich ein Freifahrtschein zur Islamisierung von oben in DE. Das Problem ist nicht der Islam, sondern die rückratlosen Deutschen.

Rudolf Stein | Do., 7. Juni 2018 - 16:46

Antwort auf von Robert Müller

@ Robert Müller
Ich hätte grundsätzlich kein Problem mit einem Muslim im Kanzleramt. Wäre da nicht mein Verdacht, das dieser Kanzler die Islam-Vorgaben wichtiger nehmen würde als die politischen Aufgaben." Lieber Herr Müller, ein muslimischer Kanzler wäre kein Muslim, wenn er die Islam-Vorgaben und seinen muslimischen Glauben nicht als Einheit begreifen und politisch umsetzen würde. Anderenfalls wäre er kein Muslim, sondern ein Abtrünniger vom Glauben. Im übrigen: wer den Roman gelesen hat, erkennt darin eine ironische Beschreibung der Intellektuellen, denen es egal ist, wer "da oben" gerade regiert. Hauptsache das Gehalt stimmt, die gesellschaftliche Stellung wird nicht angetastet und die islamische Sicht auf die Frauen wird gern mitgenommen. Ein muslimisches Glaubenbekenntnis ist schnell gesprochen. Mir fallen tausende bekannte Gesichter aus Politik, Wissenschaft und Kultur ein, die da mitmachen würden.

Schaut man in die Historie der meisten islamischen Länder ist diese Anpassung an die Vorgaben von oben immer passiert. Das ist so auf dem Balkan gewesen, wo die Osmanen ihre Soldaten (Janitscharen = laut WP "Knaben unterworfener christlicher Völker zwangsrekrutiert") herholten, Ägypten war mal 100% christlich, Die Türkei war mal eine christliche Weltmacht ('Ostrom'), wurde nachdem sie vom Westen in den Kreuzzügen besiegt wurde, anschließend von osmanischen Stammeskriegern aus dem Kaukasus besiedelt. Man muss die andere Geschichte der islamischen Welt kennen, wenn man diese Gesellschaften einschätzen will, aber unsere "geistig moralische Elite" kennt nur ihre eigenen Vorstellungen und macht Politik mit "Scheuklappen", damit sie nicht von der "hässlichen" Realität irritiert werden könnte.

Kurt Walther | Do., 7. Juni 2018 - 15:17

Sehr zufällig sah ich die Maischberger-Sendung über die Herr Thiele hier in Cicero-Art ausgewogen berichtet. Den Vorfilm wie auch das zugrundeliegende Buch kenne ich nicht. So oder so, irgendwann glaubt man als älterer Mensch genug zu wissen über Politik und Geschichte, auch über die Rolle von Religion, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Herr Yildiz, dieser Chef einer moslemischen MIgranten-Kleinpartei, hat mich mit seiner arroganten Art in meiner islamkritischen Haltung nur gestärkt. Solche überzeugte Islamisten wollen und können Argumente, wie sie etwa von Frau Klöckner vorgetragen wurden, nicht verstehen, Sie werden niemals zu uns gehören wollen. Die Altparteien nahmen das immer nur hin, boten nie hinreichenden Widerstand. Sie haben das Problem mit der massenhaften moslemischen Armutszuwanderung ab 2015 noch verschärft.

Helmut Bachmann | Do., 7. Juni 2018 - 16:45

ist nett, weniger Emotionalität hilfreich. Der Artikel leider will es allen Recht machen und ist vom Standpunkt her einschläfernd. Merkelhaft haben irgendwie alle Recht und alle Unrecht. Die Journalisten will man nicht so recht kritisieren. Vllt war die Sendung auch so dröge und man hätte gar nicht berichten sollen....

Roland Lissowski | Do., 7. Juni 2018 - 16:46

Und schon wieder eine Bemerkung, die total daneben trifft. Es ist ein Thema,das die Menschen in Deutschland beschäftigt und ihnen zu Recht Angst macht. Darüber können nur diejenigen locker hinwegsehen, die von den Folgen der muslimischen Masseneinwanderung nicht direkt oder indirekt betroffen sind.

Michael Müller | Do., 7. Juni 2018 - 17:41

Frau Gaus war das klassische Beispiel für die Unterwerfung von Medienvertretern unter den immer fordernder und aggressiver auftretenden Islam. Herr Yildiz verbreitete ein Ammenmärchen nach dem anderen, was aber erfreulicherweise leicht durchschaubar war.

Frau Kelek schlug sich wacker, auch wenn sie immer wieder böse Blicke des die Opferrolle kultivierenden Herrn von der BIG-Partei auf sich zog. Sie ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet und wurde wohl gerade deswegwen offen von Herrn Yildiz angefeindet - das sagt eigentlich alles. Frau Klöckner verteidigte die Gleichberechtigung gegen den Islam, Herr Fleischhauer kam etwas naiv bis beschwichtigend daher, die völlig überbewertete Frau Maischberger wirkte wieder einmal überfordert.

Und es bleibt die Frage:

Warum ist eigentlich kein Vertreter der einzigen demokratischen islamkritischen Partei Alternative für Deutschland, die im Bundestag und in fast allen Länderparlamenten sitzt, eingeladen worden?

Im Kampf gegen den politischen Islam will Österreich zahlreich einschlägige Imame ausweisen. Außerdem werden nach den Worten von Kanzler Sebastian Kurz sieben Moscheen geschlossen. Das ist sehr gut so. Wir sollten uns diesmal Österreich anschließen und damit Sebastian Kurz zu unserem Kanzler machen ...... ;-) ! Aber nun ernsthaft: Der neuerliche schändliche Mord mit vorangehender Vergewaltigung durch einen muslimischen Iraker an einem 14-jährigen Mädchen zeigt doch, dass Helmut Schmidt (SPD, als diese noch sozial und demokratische mit der eigenen Bevölkerung war!) total recht hatte und nun seine Voraussage eingetroffen ist: „Wer die Zahl der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf!“ Wer das nicht sehen will, macht sich mitschuldig, denn "der Islam ist nicht die Lösung, sondern das Problem"!

Auf der Internetseite von "Maischberger" (https://www.daserste.de/unterhaltung/film/themenabend-die-unterwerfung/…) werden diverse Kommentare einfach so nicht veröffentlicht, obwohl sie dem Artikel 5 Grundgesetz (Informations-, Meinungs- und Pressefreiheit) entsprechen und definitiv nicht justitiabel sind.

Man verschanzt sich dort bei Nachfragen hinter der "Netiquette" - aber auch dagegen wurde - zumindest in meinem Fall - nicht verstoßen. Die Meinungsunterdrückung durch Nichtveröffentlichung findet trotzdem statt.

Mein Beitrag dort war im Wortlaut übrigens sehr ähnlich wie der hier bei CICERO veröffentlichte Kommentar. So weit sind wir also schon im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, das lässt tief blicken. Und da wundert man sich über einen zutreffenden Vorwurf wie "Staats-TV" und "Lückenpresse"?

Merke:

"Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." (George Orwell)

Eberhard Rademeier | Do., 7. Juni 2018 - 18:46

für geistig anders Begabte, warb heute auf seiner Landing Page für einen Artikel mit dem Titel "12 Dinge, die du über das weibliche Geschlechtsteil wissen solltest". Scheint mir also genau die richtige Plattform zu sein, um andere, ebenso flache Machwerke wie 'Maischberger' in die rechte Ecke zu stellen.
Über Herrn Yildiz brauchen wir hier eigentlich auch keine Worte zu verlieren, der hat sich schon bei diversen anderen Gelegenheiten ausreichend selbst disqualifiziert.

Karla Vetter | Do., 7. Juni 2018 - 20:58

Wenn man das Buch gelesen hat , ist man vom Film / Theater ziemlich enttäuscht worden.Als ich es las war mir klar,dass es bei Muslimen sicher wieder zu Protesten führen würde.Das Ganze ist dann aber von dem zeitgleich stattgefundenen"Charlie Hebdo" Anschlag überlagert worden.Die ARD Adaption fing dermaßen obszön an , dass sicher ein Teil der Zuseher bald abschaltete.Schön war das ausgehöhlte Kreuz als Metapher.

Anne Müller | Do., 7. Juni 2018 - 21:19

Das Buch von Michel Houellebecq habe ich vor einem Monat verschlungen. Daraufhin war der Film für mich Pflicht. Den kann man kritisieren, muss man jedoch nicht unbedingt. Buch- und Filmwirklichkeit klaffen bei anderen Arbeiten stärker auseinander.
Der Hit war die Maischberger-Veranstaltung. Dieser unverschämte frauenfeindliche überhebliche Yildiz gäbe das Paradebeispiel für einen muslimischen deutschen Kanzler ab. Jede weiblichen Wortmeldung sofort im Keim ersticken. Frech Forderungen stellen und Vorteile für 1,5 ? Mio. Muslime herauspicken und ca. 75 Mio. Anders- oder Nichtgläubige in Deutschland haben diese zu gewähren. Im Buch "Unterwerfung" fordert der muslimische Präsident vehement das "Bildungsministerium", damit er die Jugend indoktrinieren kann. Genau das passiert doch heute in Deutschland bereits. Bildung an deutschen Schulen ist oft zweitrangig, ganz oben auf der Werteskala steht der Koranunterricht. Wer eine "Moschee" in der Nähe hat, sieht es, wenn er sehen will.

Norbert Heyer | Do., 7. Juni 2018 - 21:53

Wir sehen in Menschen anderen Glaubens Andersgläubige, der Islam sieht alle anderen Gläubigen aber als Ungläubige. Das ist der alles entscheidende Knackpunkt.

Mathias Trostdorf | Do., 7. Juni 2018 - 23:16

Der Islam als Religionsideologie macht den Westen nicht besser sondern schlechter. Seine Rückwärtsgewandheit ist offensichtlich, und bereits in alle Bereiche der Gesellschaft eingedrungen. Ich weiß nicht, warum ich Dinge, die in der Aufklärung hart erkämpft worden sind "täglich neu auhandeln soll". Die entscheidende Frage ist nach wie vor: Paßt der Islam zur freien westlichen Gesellschaftsordnung, und wie wir jeden Tag in der Zeitung lesen können: er paßt eher nicht.
Ich bin auch nicht eifersüchtig auf Menschen, die "glauben". Jeder kann glauben, was er will, aber im Privaten. Keinesfalls sollte der Glaube dazu genutzt werden, die Zeit hier zurückzudrehen. In keinem der ca fünfzig islamischen Länder gibt es Demokratie. Das wird Gründe haben, und diesen Aspekt sollten wir nie aus dem Auge verlieren.

Elfie Jung | Do., 7. Juni 2018 - 23:21

als der ausgestrahlte Film. Ich habe Houllebeque so verstanden, dass er das Szenario einer Machtübernehme durch islamische Gruppierungen in
10 oder 20 Jahren für realistisch hält.
Im Film war der Schwerpunkt die Erotik eines alternden Mannes, der sogar noch im hiesigen
Erdenleben die gewünschte Anzahl von Jungfauen
bekommt.
. Es ist auf alle Fälle ratsam, das
Buch zu lesen.

Günter Johannsen | Fr., 8. Juni 2018 - 14:05

Die Süddeutsche Zeitung beklagte, „die Häufigkeit und der alarmistische Ton der Debatten" seien „unverhältnismäßig“. Das Jugendportal bento verglich Maischberger sogar mit der rechtsnationalistischen Zeitschrift Compact.... !
In Wahrheit aber hat der ein Problem mit Demokratie, welcher Andersdenkende zu Menschenfeinden erklärt, Kritik als Hass definiert und politische Mitbewerber als Demokratiefeinde und Rechtspopulisten diffamiert:
Es hatte zur AfD-Großdemo in Berlin schon etwas Tragigkomisches, wenn Politiker von Grünen, LINKEN und SPD (die gesamte linke Einheitsfront) unter dem Motto „Stoppt den Hass“ lauthals die Parole brüllt: „Ganz Berlin hasst die AfD“!

Walter Meiering | Fr., 8. Juni 2018 - 15:01

Ich hätte mir mehr Diskussion über das Buch von Houellebec gewünscht, hatte aber den Eindruck, dass die Diskutanten diesen Roman gar nicht gelesen haben, denn sonst wäre die Diskussion anders verlaufen. Denn im Roman wird sehr anschaulich beschrieben, wie sich diese totalitäre Religion unter dem Deckmantel der 'Toleranz' immer weiter in die Gesellschaft hineinfrisst, bis der Prozess unumkehrbar wird. Das wäre wirklich spannend gewesen. So verlief die Diskussion wieder in den gewohnten Bahnen und Paradigmen. Sehr schade!

Markus Michaelis | Fr., 8. Juni 2018 - 18:10

"Solange es geltendes Recht in Deutschland gibt, hätte sie auch kein Problem mit einer Muslima als Kanzlerin."

Ob ich eine Muslima als Kanzlerin gut fände, hinge ganz von der Muslima, der Entwicklung der Gesellschaft, der Entwicklung meines Umfelds und meiner eigenen Entwicklung ab. Es hinge aber wenig davon ab, ob Deutschland ein Rechtsstaat ist und ganz wenig davon, welches Recht gerade gilt. Das Recht ist eine Checks&Balances-Struktur ohne eigenen Inhalt. Jede Gesellschaft gibt sich das Recht, das zu ihr passt und wird es entsprechend abändern. Da kann die Gesichtsverhüllung verboten werden und genauso kann es verboten werden das Gesicht nicht zu verhüllen. Das ist eine Frage der Kultur die mit einem Rechtsstaat wenig zu tun hat.