
- Klebrige Wahrheit
Aktivisten der „Letzten Generation“ haben heute versucht, mit Presslufthämmern die Straße vor dem Bundesverkehrsministerium zu beschädigen. Hinter der „Letzten Generation“ steht inzwischen eine schnurrende Guerilla-Organisation, die mit Kaderschulung und Gefängnistraining auf die Veränderung der Machtverhältnisse hinarbeitet. Dabei ticken die Klimaretter sektenähnlich.
Die Rettung der Welt beginnt mit einem Rollenspiel: Straßenkampf für Anfänger. In einem leerstehenden Ladenlokal in Berlin-Mitte stehen die rund 20 Freiwilligen aufgeteilt in zwei entgegengesetzten Ecken des langen Raumes. Gleich einer Sportmannschaft umringen die beiden Gruppen ihren Trainer, der Instruktionen gibt. Für die Blockierer heißt die Anweisung: standhaft bleiben, Plakat halten, reden lassen und in Blockadehaltung gehen. Für die „Autofahrer“ gilt folgendes Szenario: „Stellt euch vor, eure Eltern, Kinder, Großeltern oder Freunde liegen im Krankenhaus im Sterben. Und ihr wollt die noch ein letztes Mal sehen, bevor es zu spät ist. Und jetzt ist die Straße blockiert.“ Es ist die härteste Runde.
Es wird geschrien, gebrüllt, geschlagen – doch keiner steht auf. Es ist lauter als in der Übung zuvor, aggressiver. Man merkt den Blockierern den im Spiel erzeugten Stress deutlich an. „Ihr dürft niemanden durchlassen“, sagt der Trainer. Und die Worte zeigen Wirkung. Niemand gibt, trotz hoher körperlicher und emotionaler Belastung, während der Simulation nach. Das ist der Sinn der Übung: Die angehenden Weltenretter sollen lernen, als Blockierer alles stoisch zu ertragen. Sie sollen abgehärtet werden. Wer weggetragen wurde, kehrt wieder an seinen Platz zurück. Zur Entspannung gibt es dann zum Schluss noch eine Meditationsübung mit Badewanne.