
- Wie man die Linken von morgen erzieht
Eine vom Bundesfamilienministerium geförderte Broschüre gibt Erzieherinnen in Kitas Tipps, woran sie erkennen, ob Kinder aus rechtsextremen Elternhäusern stammen. Das Papier hat einen Sturm der Entrüstung entfacht. Kein Wunder: Es ist eine Anleitung zur Gesinnungsschnüffelei. Von Alexander Grau
Ihre Tochter ist im Kindergartenalter? Sie ist gut erzogen, trägt ihr Haar gern in Zöpfen und liebt Kleider? Und sie macht gerne Handarbeiten? Das ist natürlich dumm, denn das macht Sie – also ihre Eltern – politisch verdächtig. Nicht ausgeschlossen, dass so ein Mädchen aus einem rechtsextremen, völkischen Elternhaus stammt.
In diesem Fall muss der Kindergarten umgehend reagieren. Sicher ist sicher. Etwa mit Angeboten der Primärprävention, also mit Ansätzen aus der Vielfalt- und Demokratiepädagogik – zumindest, wenn man den Empfehlungen der Broschüre „Ene, mene, muh – und raus bist Du. Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik“ der Amadeu-Antonio-Stiftung folgt, herausgegeben mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.