Bayerisches Klassenzimmer / dpa

Gender-Verbot in Bayern - Rechtschreibung ist Notwehr

Nicht das Gender-Verbot in Bayern ist übergriffig, sondern das Gendern selbst. Die Bürger eines Landes haben ein Anrecht darauf, von staatlichen Einrichtungen nicht mit Sprachcodes linksgrüner Utopisten behelligt zu werden.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„ChuSqu'mo' qabDaj'eghlaHbe' 'ach qaStaHvIS“, liest sich das Ergebnis an diesem guten Tag für die deutsche Sprache – wir schreiben den 19. März 2024 –, nachdem ich den Satz „Dieses Verbot ist gut, weil Ideologie in der Sprache nichts zu suchen hat“ in ein Übersetzungsprogramm für Klingonisch eingetippt habe (selbstverständlich ein Fake-Tool, aber lustig trotzdem). An jenem Tag hat Bayern – völlig zu Recht, wie ich in diesem Beitrag erläutern werde – das Gendern in Schulen, Hochschulen und Behörden verboten. Und ich habe mir gedacht, inspiriert von einem passenden Trailer, der mir in die Timeline gespült wurde: Mit Klingonisch verhält es sich auch nicht viel anders als mit der Gendersprache. 

Beides sind schließlich Fantasiesprachen, mit denen sich gegenüber Dritten mit einem konkreten Ziel zu einem konkreten Milieu bekannt wird. Wer Klingonisch spricht, offenbart sich als leidenschaftlicher „Star Trek“-Fan und dürfte von anderen leidenschaftlichen „Star Trek“-Fans dafür mit höchster Anerkennung belohnt werden. Und wer gendert, offenbart sich als Mitglied einer Gruppe, die meint, alles besser zu wissen und deshalb auch besser zu sprechen als der reaktionäre Pöbel, der immer noch nicht verstanden hat, dass Binnen-Is und Gendersternchen wichtig, ach was, existenziell sind für die Schaffung einer Welt, in der alle 72 Geschlechter gleichberechtigt Ringelringelreihe tanzen können in Regenbogenland.

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Achim Koester | Mi., 20. März 2024 - 12:30

Jetzt aber auch die völlig überflüssigen und inzwischen rechtswidrigen Genderlehrstühle an den Universitäten abschaffen, denn eine Seuche rottet man nicht aus, indem man die Symptome bekämpft. Bin mal gespannt , wie die Intendantin des Bayerischen Rundfunks reagieren wird 🤭

Manfred Vogt | Mi., 20. März 2024 - 12:33

Gute Zusammenfassung der Lage, Herr Krischke. Und ein guter Ansatz aus Bayern. Nun fehlt noch, daß man auch den Radio- und TV-Sendern das Gendern untersagt, zumindest deren Mitarbeitern, die aus den Rundfunkgebühren bezahlt werden.
Manfred Vogt

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 20. März 2024 - 13:30

Bundesverfassungsgericht?
Nun ist der Tisch evtl. doch maskulin, weil Männer früher Handwerker stellten, während die Butter aus der Milch von Kühen gemacht wird?
Ich glaube schon, dass uns Sprache eine Vielzahl von Geschichten erzählt, aber es bleibt halt auch, dass Sprechen kein Konstrukt, sondern eine Verlaufsform darstellt.
Wenn es zu oft hakt, wird es als beschwerlich angesehen.
Möglich wäre auch, dass hinter dem Sprechen von Menschen mit Gebärmutter auch eine Idee stecken könnte, diese vielleicht einem ehemals Mann einzupflanzen, der sich jetzt als Frau sieht.
Freud hat den "Penisneid" in die Psyhologie eingeführt, ich würde es mal als Penisstolz oder Interesse daran sehen.
Es gibt evtl. das Gegenstück des Gebärmutterneides bzw. Gebärmutterstolzes oder Interesse daran?
Wir kennen das niedliche Lied "Weil ich ein Mädchen bin" von Lucilectric.
Wir werden sicher noch eine Weile diskutieren.
Gerade für Texte hätte ich eine geschlechtergerechte Sprache als sinnvoll erachtet...

Die Tür ist weiblich weil nur Frauen sie Öffnen dürfen? Hahaha - der Baum ist männlich weil nur Jungs klettern können hahahaha - der Furz ist männlich weil nur Männer furzen ? Der Tod ist männlich weil Frauen unsterblich sind ? Ich lach mir gleich nen Ast und setz mich druff ...

Wolfgang Döbler | Mi., 20. März 2024 - 13:42

Es ist ein Fehler, überhaupt auf diese Themen einzugehen. Denn wer so vorgeht wie die Genderbefürworter, den interessieren Argumente Andersdenkender nicht.

Eben weil wir das Recht haben zu sagen:
"Danke, aber wir wollen nicht gendern. Und wir werden täglich mehr.", sollten wir es dabei belassen!

Maria Arenz | Mi., 20. März 2024 - 15:42

Genauso wie GLauben an und Verneigung vor dem jährlich änderbaren Geschlecht. Institutionenund Leute, die den Quatsch mitmachen, weisen sich damit als willfährige Diener derjenigen aus, die meinen, mittels
K(r)ampf um Äußerlichkeiten die Realität verändern zu können. Also magischem Denken ergeben sind. Institutionen und Leute, die sich verweigern, outen sich praktischerweise automatisch als Feinde der schönen neuen Welt und brauchen sich nicht wundern, wenn man ihnen die Bocks- bzw. Zibbenbeine langzieht (bezogen auf die Gattung Schaf). NIcht zufällig sind die Genderer auch dort weit in der Überzahl, wo man glaubt, das Weltklima durch Ruinierung der heimischen Wirtschaft im Wege des Exports von möglichst vielen Arbeitsplätzen und der damit verbundenen CO 2-Emissionen retten zu können und ganz fest an ein Ende des Elends im Globalen Süden durch Aufnahme seiner Bevölkerung in deutschen Turnhallen glaubt.