„Wann kommt er denn endlich, der Gaspreisdeckel?“, fragen sich nicht nur die deutschen Ministerpräsidenten / dpa

Trotz des europäischen Gaspreisdeckels - Öffnet endlich Nord Stream 2!

Auf dem EU-Gipfel in Brüssel wurde heute beschlossen, an einem gesamteuropäischen Gaspreisdeckel zu arbeiten. Der könnte zwar die dringend notwendige Entlastung für Endverbraucher bringen, löst aber das Problem des Gasmangels nicht. Abhilfe könnte allein eine Erhöhung des Angebots auf dem Weltmarkt schaffen. In der jetzigen Situation wäre es unverantwortlich, weiterhin auf russisches Gas zu verzichten.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Nach ungefähr elf Stunden zäher Verhandlungen stand es endlich fest: Europa bekommt einen Gaspreisdeckel. Für Euphorie gibt es dennoch wenig Grund. Schon die Dauer der Verhandlungen spricht dafür, dass es sich bloß um einen brüchigen Minimalkonsens handelt, der im Falle einer europaweiten Gasmangellage jederzeit zerbröseln kann. Und bestätigt wurde genau diese Vermutung auch noch durch die anschließenden Pressestatements der verantwortlichen Spitzenpolitiker Europas.

Es sei noch ganz viel Detailarbeit vonnöten, verkündete Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU). Oder im Klartext formuliert: Wie der Gaspreisdeckel schließlich aussehen soll, ist heute noch völlig unklar. Dabei kommt genau darauf in einem überhitzten Markt am Ende alles an. Derzeit scheint nur so viel klar: Europa will eine Einkaufsgemeinschaft für Gas auf dem Weltmarkt bilden, um die Gasanbieter zu niedrigen Preisen zu zwingen. Und außerdem soll ein Instrument ersonnen werden, um spekulativen Preisentwicklungen Einhalt zu gebieten. Die Rede ist allseits von einem entsprechenden „Korridor“. Nur: Was das am Ende bedeuten soll, weiß offenbar auch nach elf Stunden Verhandlungen niemand so genau.

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Wolfgang Jäger | Fr., 21. Oktober 2022 - 18:08

Der völlig falsche Weg, lieber Herr Brodkorb.
Wasser auf die Mühlen von Putins verbrecherischem Angriffskrieg. Und Wasser auf die Mühlen der putinophilen Schwurbler! Aber die Maßnahme hätte auch Vorteile: Die von Putin gesponserte Nordstream-Mafia könnte schön den Kopf aus der Schlinge ziehen. Würde Ihnen als SPD-Genosse wahrscheinlich gut passen.

Brigitte Miller | So., 23. Oktober 2022 - 09:56

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Schwurbler. Es hat sich seit Corona eingebürgert, Andersdenkende, eventuell differenzierter Denkende zu diffamieren, ja selbst der früher angesehen Begriff "Querdenker "hat eine Abwertung erfahren. Keine schöne Entwicklung.

Urban Will | Fr., 21. Oktober 2022 - 18:37

Forderung wiederzugeben.
In diesen verrückten Zeiten zieht die uns regierende Obrigkeit aber sowohl einen wirtschaftlichen Abstieg und damit verbunden die Verarmung großer Teile dieses Landes vor.
Eher lässt man alles krepieren, als den Forderungen der Schwefelpartei nachzugeben und keiner dieser Witzfiguren hat wohl noch ein Rezept oder ein Wortspiel parat, mit der man ein Öffnen von NS 2 als „eigene Politik“ verkaufen könnte.
In diesem unserem komplett durchgeknallten Lande ist ein Gasmolekül, das NS 1 entströmt nun halt politisch korrekt, aber eines aus NS 2 eine politische Unmöglichkeit. Zu erklären braucht man das nicht, selbst der Surrealismus würde hier scheitern.
Ein Land, das von solchen Gestalten regiert wird, braucht eigentlich keine äußeren Feinde mehr, doch haben sich diese Polit - Spezialisten sogar das größte Land der Erde noch on top zum Feind gemacht.
Aber man hat sie gewählt und wird sie, so meine Befürchtung, wieder wählen.
Jo mei...

Ingo Frank | Fr., 21. Oktober 2022 - 19:19

der im ungefähren bleibt, und damit die Plan-Hilfs- und chaotisch anmutende „Lösungsbewältigung“ am „rumdoktorn“ der Symptome und nicht das Lösen der Ursachen in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU und in der EU im Ganzen beschreibt.
Ohne das heben oder weiter gesenkt lassen des Daumens von Onkel Sam und damit verbunden die Lösung m i t Russland geht eh nichts.
Doch, eines geht unvermindert weiter, das Schrotten der deutschen Volkswirtschaft und Abwanderung der selben mit allen Konsequenzen wie Massenarbeitslosigkeit, Inflation, Wohlstandsverlust etc. und die Abwanderung der höher und hochqualifizierten Arbeitskräfte. Und die, sind nicht mit Geld wieder ins Buntland Germany zurückzuholen..Die brauchen eine funktionierende, Rahmen setzende Regierung und keinen Grün dominierten Selbstfindungsverein..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Enka Hein | Fr., 21. Oktober 2022 - 19:22

....geändert. Dann steht da"...gehörte der SPD an."
Gute Argumente seitens des Autors, besonders das wir nicht wg. der Ukraine unsere Wirtschaft ruinieren sollten. Ich persönlich will auch nicht frieren.
Zu erwähnen ist das bei ganzen Ampel und EU gewuschel wir ja nach wie vor zur Stromerzeugung Gas abfackeln.
Die 3+3 AKW gehören bzw. müssen wieder ans Netz. Und natürlich neue AKWs.
Der Flatterstrom von Wind und Sonne sollte nur und ausschließlich den Grünen und ihren treuen Vasallen zur Verfügung gestellt werden. So er denn da ist.
Und Wetter Herr Brodkorb seien Sie Vorsichtig, einige Foristen könnten Ihnen nun eine bestimmte Ecke zuweisen. Der Text spielt denen ja quasi in die Hände.
Schönes Wochenende.

Lisa Werle | Fr., 21. Oktober 2022 - 19:26

...allein mir fehlt der Glaube an die Vernunft dieser regierenden Politiker. Denn die handeln nur noch grün-rot-ideologisch und damit skrupellos gegen das Land und die Bürger, denen sie durch ihren Eid verpflichtet sind/wären. Die SPD vor allem (plus Merkel) hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass Putin dieses Druckmittel hatte. Das ist deren Beitrag zum Krieg in der Ukraine. Und die grüne sog. Außenministerin konnte den Mund gar nicht weit genug aufreißen mit "nie mehr" und "für immer". Die Ampel-Regierung ist der Ruin Deutschlands und damit wohl auch Europas. Wer so wahnsinnig ist, 3 funktionierende KKW's abzuschalten und 3 weitere nicht ans Netz zu bringen, um ein paar alten grünen weißen Männern einen Gefallen zu tun, der ist mit normalen psychologischen Maßstäben nicht mehr zu messen. Das ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit!

Walter Bühler | Fr., 21. Oktober 2022 - 19:30

... sind weit und breit, innerhalb und außerhalb der EU, keine "guten" Politiker in Sicht, die eine rationale und vernünftige Politik im Interesse ihres Landes und ihrer Bevölkerung betreiben.

In D werden jetzt noch mit Gewalt die absurden und würdelosen Narreteien der diversen LGBTQIA+-Sekten und der Rauschgift-Konsumenten durchgedrückt. Abgeordnete interessieren sich für dieses Land und für Europa allenfalls an dritter Stelle. Zuerst kommt das Karrierenetzwerk, als zweites die Position in der Partei und auf den Kandidatenlisten. Dann kommt die private Ideologie (oder die privaten außenpolitischen Interessen) und erst dann kommt irgendwann das Land.

Sehr schlechtes Timing, was unsere Zukunft angeht. Die Demokratie steckt bei uns in einer sehr schweren Krise.

Gerhard Lenz | Fr., 21. Oktober 2022 - 19:41

In der Tat, kann man so sehen.

Wenn man zur Tagesordnung überginge, als wenn nichts wäre.

Putin würde es sicher freuen.

Aber vorher müsste Deutschland wahrscheinlich jegliche Unterstützung für die Ukraine einstellen.

Auch daran hätte Putin wahrscheinlich nichts auszusetzen.

Vielleicht müsste Deutschland auch offiziell anerkennen, dass der Donbas und die Krim russisches Territorium sind.

Vielleicht demnächst, dass auch die Balten eigentlich Teil des russischen Territoriums sind, oder sein sollten.

Egal. Hauptsache, das Gas fließt.

Kurt Walther | Fr., 21. Oktober 2022 - 20:08

Wieder so ein ausgezeichneter Artikel von M. Brodkorb, dem ich zustimme. Was die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland angeht, sehe ich es genau so wie von Prof. Fuest formuliert.
Es wurden schwere Fehler wegen der Energieabhängigkeit von Russland gemacht, und es ist ein schwerer Fehler, wegen des Angriffs auf die Ukraine völlig auf russisches Gas und einige andere Stoffe zu verzichten. Ich befürchte hohe Wohlstandsverluste und eine rasche Deindustriealisierung unseres Landes. Letzteres wird offenbar schon immer von der linksgrünen urbanen Schickeria, besonders im Westen der Republik, angestrebt.
Ich bin für die uneingeschränkte waffentechnische Unterstützung der Ukraine, auch mit "Leos" und den modernsten Luftabwehrsystemen, ohne alle Faden mit Russland zum Nachteil vor allem unserer Wirtschaft abzubrechen. Innerhalb der Ampel-Regierung sind solche Überlegungen aber offenbar tabu. Nun ja, dies ist aus meiner Sicht ohnehin die dümmste Regierung seit K. Adenauers Zeiten

Bernd Schäfer | Fr., 21. Oktober 2022 - 20:23

Der Artikel zeigt viele Widersprüche und das übliche Ignorieren von Tatsachen auf. Die Annahme, dass Putin die NS1 Lieferungen stoppte um Deutschland zum Öffnen von NS2 zu zwingen, scheint abwegig. Putin wusste, dass der Lieferstopp endgültig war. Die Öffnung von NS2 würde nur das gleiche Spiel wie bei NS1 nach sich ziehen (Wartungsprobleme etc.).

Bernd Windisch | So., 23. Oktober 2022 - 13:20

Antwort auf von Bernd Schäfer

"Die Annahme, dass Putin die NS1 Lieferungen stoppte um Deutschland zum Öffnen von NS2 zu zwingen, scheint abwegig. Putin wusste, dass der Lieferstopp endgültig war. Die Öffnung von NS2 würde nur das gleiche Spiel wie bei NS1 nach sich ziehen (Wartungsprobleme etc.)."

Was spricht dagegen Ihre Spekulationen in der Realität zu überprüfen. Ist die Situation nicht ernst genug?

Fritz Elvers | Fr., 21. Oktober 2022 - 20:25

Mittlerweile sind die Leitungen zu 3/4 zerstört, wahrscheinlich profilaktisch durch die USA.

Und es geht ja nicht nur um russ. Erdgas. Die angeblich so hart arbeitende Bevölkerung muss endlich aus dem Quark kommen und die erforderliche Infrastruktur in kürzester Zeit aufbauen, denn wir haben genügend Gas. Regierungswechsel zur Groko plus FDP. Grüne Ideologen müssen verschwinden. Fracking erlauben und Kernenergie erhalten, soweit möglich, Kohlekraftwerke sanieren und LNG-Terminals aus de Boden stampfen.. Klimaschutz muss warten bzw. versinnvollt werden &&&.

Kein Palabern mehr, sondern anpacken. Zeigen wir Putin, dass nur Freiheit die Produktivkräfte freisetzen kann.

Noch ist Polen nicht verloren!

Tja, wenn wie gestern 80.000 Menschen in Berlin gegen die derzeitige iranische Innenpolitik (diese Frauenpolitik ist menschenverachtend! Ja! auch Demos dagegen ja! ) auf die Straße gehen, aber sich kaum jemand im Westen gegen die verfehlte Wirtschafts & Energiepolitik der Grünen + dem Rest der Ampel, demonstriert läuft was falsch im Buntland Germany! Mich stört nicht der Fakt, sondern die Relation. Erkennt denn außer einigen wenigen nicht, wo die Reise in Germany hingehen soll unter den Grünen Ideologen? Endindustriealisierung v. D..Und dann noch die Aussagen des BDI Präsidenten vorige Woche bei Maischberger. Merkt der denn nicht, das er selbst den Ast absägt auf dem er sitzt? Einfach unfassbar was ich da sah & hörte. Kann ich nicht begreifen.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 21. Oktober 2022 - 20:55

wer den Rest der Gasleitungen sprengt. Annalena will Russland ruinieren, aber dieses Geschütz das sie geladen hat, ist ein echter Rohrkrepierer.

Dr.Andreas Oltmann | Fr., 21. Oktober 2022 - 21:33

Genauso ist es, Herr Brodkorb, wie sie es beschreiben. Und es ist ein weiterer Beleg dafür, dass es der Regierung nicht um das Wohl der Bevölkerung geht und der Regierung nicht um die Erfüllung ihrer Pflicht und Schuldigkeit und Einhaltung ihres Amtseides. Sondern um Ideologie und Hochmut.

Richard Schneider | Fr., 21. Oktober 2022 - 21:41

Herr Brodkorb, warum sollte uns Russland gemütlich sein Gas verkaufen, wenn wir die Ukraine wöhrenddessen mit hochmodernem Kriegsgerät versorgen? Seltsamerweise gehen Sie auf diesen Punkt kein bisschen ein, auch wenn es sich einem geradezu aufdrängt.

Michael Pfeiffer | Fr., 21. Oktober 2022 - 22:42

Herr Brodkorb, Sie schreiben, wer die Gasmangellage für die größte Gefahr halte, müsse gegen die Subventionierung sein "oder sich ganz andere Lösungsmodelle ausdenken".
Ihr Lösungsmodell ist nun, die verbliebene Röhre von Nordstream 2 zu öffnen. Das wäre tatsächlich der schnellste und technisch einfachste Weg, wieder große Mengen Gas zu bekommen. Leider sprechen Sie mit keinem Wort die damit verbundenen Probleme an, die in den Medien x-Mal diskutiert wurden: Erneute Abhängigkeit von Putin, ein Fiasko für unsere Außenpolitik usw... Mich wundert, dass Sie als Alternative nicht die naheliegendste Lösung vorschlagen, nämlich das in deutschem Boden vorhandene Erdgas zu fördern: In Niedersachsen mit Hilfe moderner Fracking-Methoden, die nicht so umweltschädlich sind wie in den USA zumindest früher angewendet,
in anderen Landesteilen kann man kleinere Felder ohne Fracking "abzapfen". Das dauerte zwar 2, 3 Jahre, überbrückt mit LNG, danach hätten wir eigene kostenlose Vorräte für 8-10 Jahre.

Bernd Windisch | Sa., 22. Oktober 2022 - 00:08

Aber auch der ukrainische Präisident Wolodymyr Selenskyj wird irgendwann einsehen müssen, dass eine andauernde Unterstützung der Ukraine durch Deutschland und Europa nicht um den Preis des sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs des ganzen Kontinents zu haben ist.

Wolodymyr der Grimmige ist nicht das Problem. Die Medien und unsere politischen Eliten haben sich wie bei der Flüchtlingskrise, der Energiewende und jetzt bei den Sanktionen völlig verrannt. Wir gehen diesen fatalen Weg zu Ende. Wir werden sehen, werter Herr Brodkorb.

Wir fühlten uns ganz schön bedroht
Und das, weiß Gott, nicht ohne Grund
Und nun schreibt plötzlich ein Idiot
Die ganze Welt ist kerngesund
Heißt das, es gibt jetzt doch ein Morgen?
Damit verbunden, neue Sorgen?
Hat das nicht schlimme Konsequenzen?
Die Zukunft hatte bislang grenzen
Doch wenn man wieder planen kann
Was fängt man mit der Zukunft an?

Frei nach Hermann van Veen

Andreas Johanning | Sa., 22. Oktober 2022 - 00:35

Was der Autor in seinem Artikel fordert ist nicht ein Ausdruck "politischer Vernunft", sondern schlicht politischer Wahnsinn. Angesichts des russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine Forderungen wie in diesem Artikel formuliert, nachzukommen, würde einer Selbstaufgabe Deutschlands entsprechen. In den 80er Jahren wurde ab und zu die Frage gestellt, ob wir Deutschen nur Schönwetterdemokraten seien. Sobald wir unseren Wohlstand gefährdet sehen, würden wir Deutschen uns auch einem faschistischem Regime hingeben. Hauptsache unser Wohlstand bleibt erhalten. Na, dieser Autor scheint mir einer dieser "Schönwetterdemokraten zu sein. Eine ganz andere Frage ist es, ob die aktuelle Politik in Deutschland den Herausforderungen gerecht wird. Hier habe ich Zweifel. Es gibt viele die folgen Ihren alten Narrativen, dass Atomkraft und Fracking Teufelszeug seien und träumen von einem windkraftbetriebenen Bullerbü. Da gibt es pragmatischere Lösungen ohne sich moralisch/wirtschaftlich zu ruinieren.

Thorwald Franke | Sa., 22. Oktober 2022 - 02:11

Ich habe den Artikel gar nicht gelesen. Ich habe nur die Ausgangsthese gesehen: Ohne russisches Gas ginge es angeblich gar nicht. Und dann habe ich noch mit der Textsuche nach "frack" gesucht: Kein Treffer. Das genügt.

Artikel, die behaupten, wir würden ohne russisches Gas gar nicht auskommen, aber geflissentlich "übersehen", dass wir unser eigenes Fracking-Gas haben, sind für die Tonne. Max Brodkorb, der oft geistreich schreibt, hat hier daneben gegriffen.

Jetzt kann ich den Artikel ja noch lesen ...

Norbert Heyer | Sa., 22. Oktober 2022 - 07:00

Nein, das wird der Schauspieler-Präsident niemals akzeptieren, das NS2 für Gaslieferungen geöffnet wird. Dieser Zerstörer im T-Shirt will die ganze EU in einen Krieg reißen, der sich jahrelang hochschaukelte. Wir liefern schwere Waffen, nehmen Millionen Ukrainer auf, versprechen Hilfen beim Wiederaufbau und alles ist in seinen Augen nur halber Kram. Wir müssen registrieren, dass hier ein Kriegshetzer der übelsten Sorte am Werk ist, dem die Befindlichkeiten anderer Länder völlig egal sind. Erschwerend kommt hinzu, das Baerbock voll auf seine Linie getrimmt ist und auch die USA sehen voller Wohlwollen ihr zerstörerisches Werk. NS2 kommt nie, das verbietet unser Vormund USA. Fast alle scheinen vom Wunsch beseelt, Deutschland nachhaltig zu zerstören. Wenn wir dann auch finanziell am Ende sind, werden wir feststellen, wie beliebt wir in der EU sind. Unser Geld und unsere Unterstützung haben alle gerne angenommen, doch jetzt als Loser können wir sehen, wo wir bleiben - traurig, aber wahr.

Christoph Kuhlmann | Sa., 22. Oktober 2022 - 08:04

Herr Brodkorb. Aber wir erleben einen globalen Wirtschaftskrieg. Es geht nicht um die Ukraine, sondern darum, Russland die ökonomische Basis für weitere militärische Abenteuer zu entziehen. Die kriegslüsterne Ideologie der Führungsschicht um Putin lässt uns keine andere Wahl.

Sie und Sarah Wagenknecht haben völlig Recht, werter Herr Kuhlmann. Stellt sich nur die Frage was hat die Regionalmacht Deutschland „wir" in diesem Konflikt zu suchen? So wie es jetzt läuft sind "wir" in jedem Fall Verlierer.

"Wir" haben eigene Interessen, die allerdings nicht vertreten werden. Unsere Regierung in Kiew und Washington hat andere Pläne.

Menzel Matthias | Sa., 22. Oktober 2022 - 08:09

Haben doch die Terroristen oder sollte ich besser schreiben „Mächte“ keine ganze Arbeit geleistet. Solche Vorschläge waren eigentlich nach der Sabotage an der Pipeline nicht mehr vorgesehen. Jetzt kann jeder sich einen Reim darauf machen, was die Beweggründe waren. Egal wer, es werden alle leiden und unsere Regierung wird unter Schmerzen vielleicht zur Realität zurückkehren. Oder auch nicht.

Gabriele Bondzio | Sa., 22. Oktober 2022 - 08:46

Zustimmung, werter Herr Brodtkorb.
Wenn die Ursache des Problems nicht beseitigt ist
Wie soll da was gescheites rauskommen.

Ihr Artikel ist mir so wichtig, dass ich noch mitten im Umzug schreibe. Faktisch werden gerade meine Möbel versetzt und ich muss mich sputen.

Aber das was sie schreiben hat für mich Hand und Fuß!!!
Aus der immer noch hart arbeitenden, besonders- betroffen Mitte, meinen Dank.

Und an die Politik
Öffnet endlich Nord Stream 2!

Wolfgang Tröbner | Sa., 22. Oktober 2022 - 11:00

Alle Deutschen sollen Gas sparen. Nur die Bezieher von Hartz IV und Grundsicherung müssen das nicht. Die bezahlen ja ihre Heizkosten nicht selber. Das macht das Amt, also der solidarische Steuerzahler. Der arbeitende Steuerzahler (aber auch der Rentner, der seine Rente selber erarbeitet hat) muss mittlerweile einen großen Teil seines Einkommens für Heizkosten aufbringen. Wenn er es überhaupt noch kann. Wir haben also eine ziemlich merkwürdige Situation im Lande. Die, die nicht arbeiten, sind nun teilweise wesentlich besser gestellt als die, die arbeiten. Zusammen mit dem gegenüber Hartz IV kräftig erhöhten Bürgergeld für den nicht-arbeitenden Teil der Bevölkerung (die "Armen") dürften nunmehr Mio von Menschen besser gestellt sein als viele, die diesen Staat mit ihrer Arbeit und ihren Steuern am Laufen halten (die "starken Schultern"). Ist das die vielgepriesene Gerechtigkeit, von der die Politiker (Grüne, Rote, Linke) unaufhörlich schwadronieren?

Bernhard Marquardt | Sa., 22. Oktober 2022 - 11:42

Dort liegt Gas, das den deutschen Bedarf für 10 Jahre decken würde.
Natürlich mit Fracking. Dass das längst „unter Einhaltung bestimmter Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsanforderungen“, also auch umweltschonend, funktioniert, haben die Staatlichen Geologischen Dienste der Deutschen Bundesländer (SGD) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Rahmen einer mehrjährigen, der sog. NiKo-Studie bereits 2015 feststellt. Prompt wurde Fracking 2017 hierzulande von einer SPD-Ministerin verboten.
Fracking zuzulassen wäre nicht nur ein Befreiungsschlag gegen Putin, sondern würde die rot-grün-alternative Szene und deren Machtbasis zerreißen.
Also kann nicht sein, was nicht sein darf.
Als Alternative wird überwiegend es Flüssiggas aus den USA beworben. Natürlich mit Fracking gefördert, aber eben nicht hier. Kommt aber viel zu spät und viermal so teuer.
Ideologischer Fanatismus macht blind und blöd. Immer und überall.

Walter Bühler | Sa., 22. Oktober 2022 - 12:10

... waren nicht groß genug, um diese richtige und patriotische Haltung gegenüber den Koalitionspartnern durchzusetzen. Offenbar hat - neben dem Willen zur Macht und der Schwäche der CDU - nur die gemeinsame Einbindung der Funktionäre in die LGBTQIA+-Netzwerke die Koalition inhaltlich gestützt.

Es hilft nichts. Die Militärgeistliche Göring-Eckardt, Old Shatterhand-Hofreiter sowie die Heldin Strack-Zimmerman taugen zwar gewiss nicht zu einem echten Kampf, haben aber zusammen mit den Medien die Kriegslaune so hoch treiben können, dass die klügere SPD-Spitze doch eingeknickt ist und kläglich den Schwanz eingezogen hat.

Außerdem glaube ich nicht, dass die polnische und die ukrainische Regierung auf das Geld verzichten wollen, das sie so bequem durch die Durchleitung des russischen Gases verdienen. Die Solidarität unserer nationalistischen Nachbarn im Osten ist - gestützt auf die Gunst der USA - ohnehin recht begrenzt. Die 1,5 Billiönchen Reparationen werden sich nicht in Luft auflösen.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 22. Oktober 2022 - 12:15

Ein aus meiner Sicht guter, das Problem beschreibender Artikel mit einer glasklaren Lösung. Wir brauchen mehr Gas auf dem Markt. So oder so ähnlich argumentiert auch u.a. Wagenknecht und die AFD. Jetzt solche vernünftigen Worte aus Ihrem Mund Herr Brodkorb und gar noch der Hinweis auf Diplomatie und auf ein Ende der Energiekrise. Hoffentlich hat das keine Folgen für Sie. Obwohl, Herr Mützenich wird im BILD-Ukraine-Live-Ticker um 00.45 Uhr zitiert: "SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich ruft Diplomaten im In- und Ausland auf, jede Chance auf Waffenruhe in der von Russland überfallenen Ukraine zu ergreifen."
Ach, das sagen etliche Foristen schon seit langem und sind deshalb Putin Versteher und was noch alles. Erklärt das vielleicht auch die zögerliche Haltung von Olaf Scholz bei den Waffenlieferungen? Findet da gerade ein Umdenken in der SPD statt? Fragt man sich endlich, wie man erstmal schnell Waffenruhe hinbekommen kann? Ob mit Putin oder wem auch immer, muss irgendwann verhandelt werden.

Holger Raczkowski | Sa., 22. Oktober 2022 - 13:32

Genau hier setzt doch die Ideologie ein. Wirtschaftliche und technische Realitäten, Grundlagen der Physik werden zugunsten einer Ideologie geopfert. Koste es was es wolle. Nur wer sind die Verlierer? Im Artikel deutlich beschrieben. Ich kann den Artikel voll und ganz teilen. Hoffe nur das die Intelligenten Kräfte in unserem Land sehr bald wieder Oberhand gewinnen und es wieder zu einer Realen Wirtschaftspolitik mit diplomatischen Kanälen auch zu einem Frieden in der Ukraine führt. Ich hoffe nicht, dass die Hoffnung zuletzt stirbt.

Hans Golombek | Sa., 22. Oktober 2022 - 14:11

Bisher habe ich die Beiträge von Mathias Brodkorb sehr geschätzt, nicht zuletzt auch deswegen, weil er derselben Partei angehört wie ich und vernünftigere Ansichten vertreten hat als manche der "Spitzengenossen". Aber jetzt bin ich sehr enttäuscht, weil er sich in die Gruppe der "Putin-Arschkriecher" begeben hat, wo sich schon AfD und Linkspartei aufhalten. In der jetzigen Phase des russischen Angriffskriegs kann sich der Westen nicht das geringste "Einknicken" vor den russischen Kriegsverbrechern leisten. Jetzt bei Putin um Gas zu betteln, wäre ein fatales Signal und würde dass deutsche Ansehen, das durch die zögerliche Waffenlieferungspolitik des Kanzleramts wahnsinnig gelitten hat, noch ganz in den Keller ziehen. Ich kann es einfach nicht fassen, dass von Brodkorb ein derart politisch dummer Vorschlag kommt. Die Flüssiggaslieferungen werden bald das russische Erdgas ersetzen können. Bis dahin gilt es durchzuhalten.

"… Die Flüssiggaslieferungen werden bald das russische Erdgas ersetzen können..."

Na Herr Golombek, da bin ich ja gespannt wie ein Flitzebogen, woher Sie diese Gewissheit nehmen. Unsere Regierungsdilletanten haben kürzlich überall um LNG gebettelt und sind überall abgeblitzt. Lediglich aus Dubai ist jetzt die Menge von 137.000 qm angekommen. Eine Menge, die unsere Industrie an einem halben Tag verbraucht. (Quelle: Focus).
Den Rest SOLLEN Skandinavien und vor allem die USA abdecken. Und damit glauben Sie, wollen wir eine Industrienation über Wasser halten? Na dann glauben Sie mal schön weiter. Die Realität wird sich Bahn brechen, mit gnadenloser Gewissheit.

Robert Danzer | Sa., 22. Oktober 2022 - 18:07

Moralischer Rigorismus und Gesinnungsethik bestimmen leider die Position Deutschlands in diesem Konflikt.
Richtig ist, dass man bis vor kurzem die
energiepolitischen Beziehungen zu Russland nicht kappen wollte. Geplant war vielmehr, dass Russland noch für ein paar Jahre seine vertraglichen Verpflichtungen über Nord Stream 1 erfüllt – bis Deutschland und Europa energiepolitische Alternativen aufgebaut haben.

Wenn man aber Gas aus NS 1 bereit war zu beziehen, warum nicht jetzt aus NS 2 ?
So falsch es war einseitig auf russisches Gas zu setzen , so falsch ist es nun ganz auf russisches Gas zu verzichten und die Handelsbeziehungen gänzlich zu kappen.

Hanseat52 | Sa., 22. Oktober 2022 - 22:56

Ob Millionen weiterer Flüchtlinge aus der Ukraine der Weisheit letzter Schluss ist, wage ich zu bezweifeln. Das ist die Konsequenz einer freundlichen Russlandpolitik mit dem militärischen Sieg Putins. Vom gesellschaftlichen Klima in Westeuropa mit Mio. Ukrainern, die die Russen auch hierzulande wie die Pest hassen wage ich gar nicht zu reden. Wir werden das auch so schaffen. Der Kapitalismus ist stärker. Kassandra ade.

Bernhard Mayer | So., 23. Oktober 2022 - 08:18

Hä?

Der Text muß schon Monate-Alt sein.
Inzwischen hat das Rohr mehrere Löcher.

Ist das vielleicht noch nicht bis zu Herrn Brodkorb Durchgedrungen?

Deutschland droht eine „industrielle Kernschmelze“

Die kommt so wie so.
Der Erschöpfungstag rückt immer weiter Richtung Jahresanfang!
Bemerkt aber so gut wie KEINER.
Begreift so gut wie KEINER.

Richard Schneider | So., 23. Oktober 2022 - 10:26

Was passiert, wenn man alle Farben miteinander mischt? Man erhält die Färbung 90% der Foristen hier. Unter Schwennicke wäre sowas ohne dialektische Betrachtungsweise wohl nicht abgedruckt worden. Es ist sehr enttäuschend, dass hier entweder in Kauf genommen wird, dass Deutschland die Ukraine fallen lässt, oder es sich sogar gewünscht wird, Putin zu unterstützen.

Weder sind die Grünen gefeit vor kaiserreichartigem Hochmut, noch ist die deutsche Rechte je in der Demokratie angekommen.

Top Arbeitskräfte fliehen nicht nur wegen der zerfallenden Infrastruktur bei hohen Abgaben, sie fliehen auch vor diesem piefkigem gesellschaftlichen Klima, welches der grünen Besserwisserei in nichts nachsteht. Die vielen Adjektive, die hier noch fehlen, kann ich aus Rücksicht auf die Regeln im Forum leider nicht hinschreiben.

Deutschland nimmt endgültig die Ausfahrt in die Bedeutungslosigkeit - unterstützt von links wie von rechts.