
- Deutschland in der Liga der Ohnmächtigen
Der Ehrgeiz der deutschen Gesellschaft und Politik fokussiert sich auf die Vorreiterrolle in der Ökologie sowie belehrendes Moralisieren. Das macht uns heute nicht nur so beliebt wie ehedem den deutschen Spieß, der sich zum Oberlehrer emporpaukte. Es bringt auch nichts.
Deutschland ist Fußballland. Diese Sportart symbolisiert die deutsche Befindlichkeit. Als die Bundesrepublik Deutschland die Weltmeisterschaft 1954 in Bern errang, wurde ein „Wunder“ wahr. Deutschland hatte sich in weniger als einem Jahrzehnt nach dem Kollaps des Nazi-Reichs wieder zu einer europäischen Spitzenposition geschuftet. Energie, Fleiß, Sorgfalt sind deutsche Wesenstugenden, sie bestimmen auch unseren Fußball.
Die Wiedervereinigung, gepaart mit der Eleganz des Ausnahmekickers und Trainers Franz Beckenbauer, führte die Deutschen 1990 zur dritten Weltmeisterschaft. Ein knappes Vierteljahrhundert später, 2014, erkämpfte und erspielte das Team den nächsten Titel. Verweht. Von der gegenwärtigen Weltmeisterschaft wird uns lediglich das kollektive Mundhalten der Nationalelf in Erinnerung bleiben.