
- Angriff auf den Warner
Prominenten Muslimen wie Ahmad Mansour, die sich gegen Islamismus engagieren, wird von sich für besonders kritisch haltenden Zeitgenossen gerne eine Nähe zum Rechtsextremismus unterstellt. Ein ebenso absurder wie bösartiger Vorwurf.
Jetzt hat es den deutsch-israelischen Psychologen Ahmad Mansour erwischt: Nutzer auf Twitter, einer davon mit vielen Followern und hoher Medienpräsenz, werfen ihm Islamfeindlichkeit vor, teils gar „Berührungspunkte“ zu Rechtsextremisten. Im Ozean der Tweets mögen die Angriffe ein Tropfen sein, Aufmerksamkeit verdienen sie dennoch. Denn sie stehen für ein Phänomen, das sich auch jenseits der sozialen Medien beobachten lässt: die Verwechslung, ob aus Unwissen oder absichtsvoll, der Weltreligion Islam mit der Ideologie des Islamismus – und die pauschale Verurteilung jener, die vor dieser Ideologie warnen.
Ahmad Mansour gehört in der bundesdeutschen Öffentlichkeit zu den ausdauerndsten dieser Warner. Weil er seine Meinung oft scharf formuliert, macht er sich nicht nur Freunde. So weit, so harmlos: Der Austausch von Argumenten, gerade, wenn es unbequem wird, hält das Individuum geistig gelenkig und die demokratische Debatte am Leben.