Armin Laschet am Dienstag vor den Sondierungsgesprächen mit den Grünen / dpa

CDU-Vorsitzender deutet Rückzug an - „Wenn es mit anderen Personen besser geht, dann gerne“

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet deutet seine Bereitschaft für einen Rückzug von der Parteispitze an und verkündet eine personelle Neuaufstellung auf einem Parteitag. Um 18.30 Uhr will Laschet vor die Presse treten.

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Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat die Bereitschaft angedeutet, eigene Ambitionen für mögliche Jamaika-Verhandlungen mit Grünen und FDP zurückzustellen. „Wenn es mit anderen Personen besser geht, dann gerne“, sagte der CDU-Chef am Donnerstag in einer Informations-Schaltkonferenz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur aktuellen Lage der Union, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Weiter sagte er demnach: „Erst steht das Projekt, und dann die Person.“

Laschet kündigte nach Angaben von mehreren Teilnehmern eine personelle Neuaufstellung auf einem Parteitag an – von der Spitze bis in die Gremien. Die Partei brauche keine Schlacht mehr zwischen Personen, sondern einen gemeinsamen Konsensvorschlag. So wie er es in Nordrhein-Westfalen jetzt mit Henrik Wüst gemacht habe. Laschet hatte den nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Wüst am Dienstag als Nachfolger vorgeschlagen – als Ministerpräsident und als CDU-Landesparteichef.

Laschet sagte demnach über die Verhandlungen mit Grünen und FDP am Sonntag und Dienstag, man sei sehr gut vorbereitet gewesen. Dass keine Vertraulichkeit habe geleistet werden können, sei kein gutes Zeichen. Viele Menschen würden noch auf eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP warten. „Wir müssen bis zur letzten Sekunde bereit sein und niemanden beschimpfen“, wurde Laschet zitiert. Er wisse nicht, wie SPD, Grüne und FDP ihre Themen in einer Ampel zusammenbringen wollten.

Für 18.30 Uhr wird ein Pressestatement Armin Laschets zum Fortgang der Sondierungsgespräche erwartet. dpa

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Karsten Paulsen | Do., 7. Oktober 2021 - 17:50

Er hat vieles verkehrt gemacht, diese Art der Politik scheint nicht seine Welt zu sein ... ich halte ihn für einen anständigen Mann.

Rob Schuberth | Do., 7. Oktober 2021 - 18:20

hat aber lange gedauert bis er selbst akzeptiert hat verloren zu haben.

Wollte wohl unbedingt noch weiter an seinem Ruf des "Alles-Aussitzen-Könners" festhalten.

So ein Ruf ist m. E. eher schädlich.
Zeugt nicht von Kompetenz, sondern eher von einem uneinsichtigen Dickkopf.

Klug u. kompetent ist wer weiß wann er verloren hat.
Z. B. seine Vorgängerin Frau Kraft.

Das ist die alles entscheidende Frage. Wird es ein gehypter Söder oder ein Wirtschaftsfachmann Merz (der jedoch für mich kein Kanzler ist) oder gar ein Herr Günther, der lieber mit den Roten als den Konservativen geht?
Wer Laschets Entscheidung begrüßt, will Alternativen zur Ampel verhindern.

Ingofrank | Do., 7. Oktober 2021 - 19:35

notiz. Mehr nicht.
Im bewerten merkelschen Stiel, viel erzählen und nichts sagen, war das gesendete Statement von Herrn Laschet. Was heißt, einen Neuanfang moderieren?
(Wie kraftvoll und klar hat da seine Vorgängerin Fr. Kraft die verlorene Wahl in NRW anerkannt, übernahm die pol. Verantwortung und trat von allen Ämtern zurück. )
Was gibt es da zu moderieren? Rücktritt, Stellvertreter, gibt es ja genügend, übernimmt kommissarisch bis zu Neuwahl eines Neuen Vorsitzenden. Das geschieht entweder auf einem Sonderparteitag od. per Mitgliederentscheid. Zwischen Platz 1+2 gibts eine Stichwahl und aus die Maus. Das Präsidium tritt ebenfalls komplett zurück + wird gleich mit gewählt.
Zur Fehlerauswertung erhalten 2 Mitforisten * in
2 Std. Redezeit. Kaffee und Hefeteilchen nicht vergessen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik