Anne will zu Paragraf 219a
Anne Will diskutierte mit ihren Gästen zum Thema „Recht auf Leben und Selbstbestimmung“ / ARD Mediathek

„Anne Will“ zu Paragraf 219a - „Abtreibungsgegner handeln aus Hass“

Bei „Anne Will“ ging es um das heikle Thema Abtreibungen und den Paragrafen 219a. Dabei blieb dem jungen CDU-Politiker Philipp Amthor die Rolle eines Mannes, der ungeborenes Leben schützen will. Die vier Frauen sahen das teils deutlich anders

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Bei Twitter bekam Philipp Amthor die volle Ladung Spott, Häme und Entrüstung zu spüren. Schon während seines ersten Redebeitrags überhäuften sich auf dem Kurznachrichtendienst die Bildmontagen und Sprüche über den jungen CDU-Bundestagsabgeordneten aus Mecklenburg-Vorpommern. „Jetzt live bei #annewill : Philipp Amthor bei seiner mündlichen Abi-Prüfung im Fach Ethik“, „Philipp Amthor ist die Personifizierung von Kopfschmerzen“ oder „Ich möchte nicht, dass Philipp Amthor für 'die Männer' spricht“ gehörten dabei noch zu den netteren Tweets.

Was war passiert? Amthor verteidigte in der Runde von Anne Will zum Thema „Recht auf Leben und Selbstbestimmung – die neue Debatte über Abtreibungen“ vehement den umstrittenen Paragrafen 219a. Die Diskussion um das sogenannte Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche hat in den letzten Monaten fast zum Koalitionsbruch zwischen SPD und CDU geführt. Die Christdemokraten sind geschlossen gegen eine Abschaffung des Paragrafen.

Laut Ärztin ist der Paragraf verfassungswidrig

Amthor als Quotenmann und Vertreter seiner Partei stand mit seiner Position in der Sendung allein. Ihm gegenüber saßen Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Teresa Bücker, Chefredakteurin des feministischen Magazins „Edition F“ und Kristina Hänel, Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Gießen.

Letztere hatte die Debatte um das Werbeverbot ausgelöst, als sie im Oktober letztes Jahr vom Landgericht Gießen zu einer Geldstraße von 6.000 Euro verurteilt worden war. Der Grund: Sie habe, so die Richter, auf der Homepage ihrer Praxis Werbung für Schwangerschaftsabtreibungen betrieben. Hänel löste daraufhin eine bundesweite Kampagne aus mit der Forderung, den Paragrafen zu streichen. Hänel ist der Überzeugung, dass der Paragraf verfassungswidrig, gegen die Grundrechte verstößt und befürchtet „Rechtsunsicherheit“: „Dann darf ich nicht zu 'Anne Will' kommen und keine Artikel in Fachzeitschriften veröffentlichen“, sagte sie.

Druck auf Ärzte

Hänel möchte ihre Patientinnen weiterhin über Schwangerschaftsabbrüche informieren, bemängelt aber die gesellschaftliche und politische Kriminalisierung und Stigmatisierung, die dazu führten, dass Frauen wieder „Zur Stricknadel“ greifen, wenn sie ungewollt schwanger werden. Für ihre Seite spricht der zunehmende Druck von Abtreibungsgegnern, die mit Mahnwachen vor Arztpraxen Störaktionen durchführen. Auch vor Hänels Praxis kam es kürzlich zu einer solchen Aktion von selbsternannten „Lebensschützern“ – die Ärztin berichtete von Todesdrohungen, Wünschen nach einer Wiedereinführung der Inquisition und einer Patientin, die unter dem Druck der Störaktion in ihrer Praxis kollabierte. „Die Abtreibungsgegner handeln aus Hass“, sagte sie. „Die kommen ja nicht zum Beten. Die können ja auch zu Hause beten.“ Auch der Berufsverband der Ärzte, Marburger Bund, warnt vor einem bedrohlichen Klima für Ärzte, die Abtreibungen durchführen.

Philipp Amthor, der kürzlich für eine Kampagne des Vereins „Durchblick“ unter dem Motto „Fürs Leben, nicht fürs Töten werben“ warb, attackierte die Ärztin. Sie habe „wissentlich und willentlich“ gegen den Paragrafen verstoßen, was er etwas wirr mit dem absichtlichen Überfahren einer roten Ampel verglich. Zwar wolle er Frauen „nicht irgendwelche Belehrungen geben“ und sei kein strikter Abtreibungsgegner. Er selbst habe in seinem persönlichem Umfeld Fälle eines Schwangerschaftsabbruchs erlebt, die er nachvollziehen könne. Doch er trete für das Lebensrecht ein. Das zurecht kritisierte Problem daran: Amthor impliziert, auch mit der Durchblick-Kampagne, dass eine Aufhebung des Paragrafen unweigerlich zu unangemessener Anpreisung anstatt zu sachlicher Information über Schwangerschaftsabbrüche führe. „Frau Hänel tritt in erster Linie für Schwangerschaftsabbrüche ein“, beklagte er folglich. Diese widersprach: „Mir geht es darum, dass Kinder, die auf die Welt kommen, geliebt und gewollt sind.“

Es darf keine Versorgungslücken geben

Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wandte ein, dass die Berufsordnung vorsehe, dass Ärzte ihre Arbeit nicht anstößig anpreisen. „Deswegen braucht man den 219a nicht“, schlussfolgerte sie. Sie befürchtet zudem, dass eine Stimmungslage, die eher ablehnend ist – etwa durch Einschüchterungsaktionen vor den Kliniken – zur Folge haben könnte, dass der Staat nicht mehr seiner Schutzpflicht nachkommt – dass es ausreichend ärztliche Angebote gibt.

Das zusätzliche Gewerbeverbot könne nämlich bewirken, dass gerade jüngere Ärzte sich gegen die schwierige Aufgabe des Schwangerschaftsabbruchs entscheiden. Auch Philipp Amthor räumte ein, dass es keine „Versorgungslücken“ geben dürfe. „Auch für uns ist klar, dass Frauen zu ihren Rechten kommen müssen“, sagte er. „Niemand glaubt, dass sich eine Frau eine Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch leicht macht, auch wir in der CDU nicht.“ Tatsächlich hat es laut einem einem Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ in den letzten 16 Jahren einen Rückgang um 40 Prozent von 2000 auf 1200 Stellen gegeben.

„Fauler Kompromiss“ der Groko

Die Regierungsparteien haben nach ihrem Streit mit sich fundamental gegenüberstehenden Positionen nun auf einen Kompromiss geeinigt: Der Paragraf 219a bleibt, Ärzte dürfen aber darauf hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Jedoch dürfen sie keine Angaben über ihre Vorgehensweise sowie die Kosten machen, sondern diesbezüglich lediglich externe Links setzen, zum Beispiel zum Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Die Rechtsunsicherheit bleibt“, kritisiert Kristina Hänel den Kompromiss.

Familienministerin Franziska Giffey, die eigentlich für die Abschaffung des Paragrafen war, übernahm die undankbare Rolle, den Kompromiss zu rechtfertigen. Es gebe kein Thema in der Regierung, „wo die Meinungen unterschiedlicher sind“ und man müsse eine Lösung finden, mit der beide Seiten Leben können. „Wir sind nun einmal in einer großen Koalition“, so Giffey.

Teresa Bücker, Chefredakteurin des feministischen Online-Magazins „Edition F“, gehört auch zu den Kritikern der Einigung: „Dieser Kompromiss hilft nur der Koalition“, beklagte sie. Bücker will nicht nur den Paragrafen 219a, sondern den ganzen Paragrafen 218 abschaffen, der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland als Straftat einstuft. Bis zur zwölften Woche bleiben Frauen straffrei, wenn sie sich beraten lassen. Der „Beratungszwang“ ist Bücker schon zu viel: „Die Weltgesundheitsorganisation sagt: Wir brauchen das nicht.“ Und: „Wir behandeln Frauen noch immer wie unmündige Bürger“, kritisiert sie.

Leutheusser-Schnarrenberger hingegen möchte den Paragrafen 218 grundsätzlich nicht zur Debatte stellen. Sie befürchtet, dass dies anschließend sogar eine Verschärfung des Abtreibungsverbots zur Folge haben könnte. Doch sie wirft der Groko einen „mageren Kompromiss“ vor.

Sendung besser als sonst

Der zweite größere Streit des Abends fand wenig überraschend zwischen Teresa Bücker und Philipp Amthor statt. Amthor: „Wenn Sie schwanger wären, ich würde Ihnen helfen, selber zu entscheiden“, sagte Bücher und: „Meine Gebärmutter wird als Gefäß betrachtet. Ich kann sie nicht rausnehmen und Herrn Amthor überreichen.“ Amthor: „Das will ich auch nicht.

Fazit: „Anne Will“ gelingt eine ihrer besseren Sendungen, informativ und mit unterschiedlichen Meinungen (auch innerhalb der Befürworter der Abschaffung), die trotz des emotionalen Themas auch teilweise sachlich und argumentativ nachvollziehbar vertreten worden – auch wenn Philipp Amthor im Großen und Ganzen mit seiner Meinung deutlich in der Unterzahl war, eine große Gegnerschaft und auch das Publikum nicht auf seiner Seite hatte, auch schlichtweg zu flach argumentierte und unplausible Verbindungen zwischen einer Abschaffung des Paragrafen und Auswirkungen auf den Schutz des ungeborenen Lebens herstellte. Immerhin hat er sich alleinstehend der Debatte gestellt. Die Schutz-des-ungeborenen-Lebens-Fraktion hätte aber insgesamt mehr Raum verdient.

Hier können Sie die Sendung nachsehen

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Ralph Lewenhardt | Mo., 4. Februar 2019 - 09:41

1. Ab welcher Woche ist ein Kind im Mutterleib ein lebender Mensch-gesetzliche Regelung erforderlich. Einen lebenden zivilen Menschen darf ausnahmslos niemand töten, egal, wo er sich befindet.
2. Welche staatliche Stelle erstellt den Ärzten ein rechtsverbindliches kostenpflichtiges Gutachten, dass eine konkret beabsichtigte Leistungsbeschreibung in Text oder Bild keine Werbung darstellt?

ich möchte auf Ihren Kommentar wie folgt antworten:

"MEIN BAUCH GEHÖRT MIR " !

Ich persönlich spreche JEDEM Mann ein Mitspracherecht betr. Schwangerschaft - Schwangersschaftsabbruch ab !

"Mein Bauch gehört mir" ist eine kühne Behauptung. Wer in seinem Bauch das Leben eines Kindes trägt, dem gehört der Bauch nicht mehr allein. Dieser Bauch ist dann auch der schützende Hort des bereits existierenden Lebens eines Kindes. So wie es auch Männer braucht um dieses Leben zu zeugen, haben dann auch Männer hier das gleiche Mitspracherecht und auch die Verantwortung, wie die Frauen. Die Reduktion der Diskussion um Leben und Tod auf den Feminismus zu reduzieren ist absurd.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 4. Februar 2019 - 09:46

Nun fünf Frauen und ein Mann. Ein Mann soll politisch argumentieren zu diesem Thema. Wäre es in diesen Fall nicht sinnvoll gewesen, das Frau Merkel oder AKK in der Runde sitzt? Dann wäre Herrn Amthor zumindestens erspart geblieben, eine Diskussion zu führen, die zunächst von Frauen als diejenigen, die biologisch eben die Kinder austragen und zur Welt bringen zu führen. Das Thema selbst ist für jede Frau eine Gewissensentscheidung. Es gibt sicherlich gute Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch, es gibt aber auch gute Gründe dagegen zu sein. Ein Mann eine solche zur ureigensten Entscheidung einer Frau zugehörig, eine Diskussion führen zu lassen befremdet mich. Natürlich sollen Männer auch eine Meinung zu diesem Thema vertreten, keine Frage. Eine Schwangerschaft, eine Geburt/Fehlgeburt/Abtreibung sind aber aus meiner Sicht eine zutiefst den Frauen zur Entscheidung zugestandener Themenbereich.
Hass und politischer Populismus gehören nicht in die Duiskussion. Es geht um Menschenleben.

Wir haben als Gesellschaft zu entscheiden, wen wir für tötenswert halt, nicht nur die Frauen. Um es mal überspitzt auszudrücken.

Wer der anderen Seite Hass und Populismus vorwirft, hat keine Argumente. Stehen Sie zu ihrer Meinung und sagen sie frei heraus, dass sie keine Probleme mit Mord haben, solange das Opfer noch keine Lobby hat, das wäre ehrlich, würden sie wohl nie so ausdrücken, weil sie eine merkwürdige sexistische Gesinnungsethik vertreten.

Um Gottes Willen, was für Unsinn geben Sie da von sich? Also, nach ihrem Gusto haben: "Wir... als Gesellschaft zu entscheiden, wen wir für tötenswert halten.... So habe ich das noch nicht betrachtet, aber Sie haben recht." ....Schämen Sie sich nicht? Die Deutschen haben schon mal entschieden, wen sie für "tötenswert" halten. Es waren 6 Mio. Kinder, Frauen und Männer. Schande.

Ich weis nicht was Sie wollen. Sie dürfen doch selbstverständlich Ihre Meinung dazu äußern. Wenn Sie aufmerksam meinen Kommentar gelesen hätten, so habe ich doch sicherlich für jeden nachvollziehbar erklärt, dass es sowohl Gründe für, wie gegen eine Abtreibung gibt. Das kann ja wohl nicht bestritten werden. Das ich die Entscheidung grundsätzlich bei den Frauen sehe und nicht beim Mann, dürfen Sie gerne anders bewerten. Mein Hinweis auf Populismus und Hass bezog ich auf die im Bericht geschilderte Aktion des Angriffs auf eine Arztpraxis. Das Sie eine Abtreibung als Mord verstehen wollen ist eine Sache, es gibt eben aber auch Recht und Gesetz und das ordnet bestimmte Abbrüche juristisch anders ein als Sie.
Erklären Sie mir Bitte, was sie unter sexistischer Gesinnungsethik verstehen?
Welche Gesinnung unterstellen Sie mir denn?
Ich bin ja auch grundsätzlich gegen Abtreibung, halte aber die in § 218 StGB geregelte Strafbarkeit für ausreichend. Aber auch das kann man sachlich diskutieren.

Daß Frauen ganz alleine das Recht zustehen muß,
darüber zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft
austragen wollen oder nicht, diese Sichtweise teile ich,
sehr geehrter Herr Konrad. Natürlich kann und darf über Detailfragen heftigst diskutiert (und gerungen) werden.
So, jetzt wird auch mich der Bannstrahl treffen, ein
potentieller Mörder und merkwürdiger sexistischer
Gesinnungsethiker zu sein - natürlich von merkwürdigen
Gesinnungsethikern.

Olaf Voß | Mo., 4. Februar 2019 - 16:01

Antwort auf von herbert binder

Es sollte in diesem Kontext aber auch die Frage gestattet sein, warum die Frauen, die abtreiben wollen, zuvor nicht verhüteten, obwohl in 2019 genügend Variationen zur Verfügung stehen.

Diese Frage muss selbstverständlich gestattet sein. Genauso wie die Frage, warum er nicht verhütet hat. Genauso wie die Frage,ob beide nicht überlegt haben, was ungeschützer Sexualverkehr für Folgen haben kann. Es gibt eine Menge Fragen, die beiden Partnern zu stellen wäre. So wie es viele Gründe für ein pro und contra gibt.
Ich bin absolut dagegegen, Kinder deshalb abtreiben zu lassen, weil es gerade nicht in die Lebensplanung passt. Das sind keine Gründe für mich, deshalb hat die Gesellschaft mittels Gesetz eingegriffen. Ich bin deshalb gegen vorbehaltlose Abtreibung. Dennoch gestehe ich nur der Frau zu, die alleinige Entscheidung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu haben. Der Mann kann und hat über die gesetzlichen Vorschriften beim Thema mitgewirkt und kann selbstverständlich, so wie ich das auch tue, seine Meinung dazu äußern. Keine Frau käme auf den Gedanken (hoffentlich), ihm das Recht auf Vasectomie abzusprechen. Hier entscheidet der Mann und sonst keiner. Schwieriges Thema.

Bernd Schiebener | Mo., 4. Februar 2019 - 09:54

Mir ist dieses Männlein unsympathisch, aber 5 gegen einen war einfach unfair - wie immer bei den Ö/R.

kurt janecek | Mo., 4. Februar 2019 - 12:59

Antwort auf von Bernd Schiebener

Eines müssen sie ihm aber bescheinigen, Mut hatte ER !

Marius König | Mo., 4. Februar 2019 - 14:02

Antwort auf von Bernd Schiebener

In einer Demokratie darf es keine Denk- oder Meinungsverbote geben. Jeder darf über die Wehrpflicht mit entscheiden selbst wenn man nicht wehrpflichtig ist. Bildung auch wenn man keine Kinder etc. Wir alle sind in erster Linie Individuen und nicht Anhänger von sozialen, ethischen oder religiösen Gruppen. Wenn nur noch Menschen über ein Thema entscheiden sollen die direkt betroffen bzw. zu einer solchen "Gruppe" gehören....adé Demokratie.

Bernd Schiebener | Mo., 4. Februar 2019 - 14:40

Antwort auf von Marius König

Haben sie über Wehrpflicht mit entschieden ? Ich habe eine Partei gewählt, die entscheidet ob ich will oder nicht. Aber das hatten wir schon....

Christoph Rist | Mo., 4. Februar 2019 - 14:43

Antwort auf von Bernd Schiebener

Das Problem ist eher, das Amthor ausgerechnet zu diesem Thema einfach nichts substanzielles beizutragen hat. Eine völlige Fehlbesetzung. Aber der Bub ist eben ein Medienliebling. Warum auch immer... Also keine Sorge - er wird bei anderen Themen noch genug "glänzen" dürfen.

Sehr geehrter Herr Christoph Rist. Wenn wir dieses Thema in der Diskussion gut betrachten möchten, handelt es sich hier nicht um: ich zitiere: "ein Medienliebling, oder glänzen", es handelt sich hier um das Geschenk Leben. Alles Andere ist m.E. nicht zur Sache/Diskussion.

gabriele bondzio | Mo., 4. Februar 2019 - 10:00

„von Kopfschmerzen“...ein Meinung.Wenn ich mir Sex ohne Ende gönnen will, muss ich auch darauf vorbereitet sein. Das die Möglichkeit einer Schwangerschaft gegeben ist. Hier sind Mann und Frau gefragt! Und nicht einfach der Mann zur Frau und die Frau zum Mann, du musst aufpassen.
Es ist im Leben so eingerichtet, dass Handlungen immer zu Konsequenzen führen. Und hier sind Eltern gefragt. Mit Tochter und Sohn einfühlsam zu reden. Die Natur kann man nicht umkehren, die Hauptkonsequenzen bleiben bei der Frau, dass gilt nicht erst heute! Aber ein Abtreibungsgesetz sollte kein Freifahrschein sein, sondern in Notsituationen greifen.
Ich bin nicht generell für die Aussage: "Mein Bauch gehört mir!" Dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem Bauch.
Fand es schon recht mutig von Amthor sich in eine reine Frauenrunde zu begeben. Die Sendung (wie fast jede von Will) war in der Besetzung unausgewogen. Es hätten auch Gegner zu Wort kommen müssen. Sonst ist es eine reine Meinungsmache.

Petra Horn | Mo., 4. Februar 2019 - 10:10

Aus der linken Ecke wird jedes Anliegen von Menschen mit anderer Meinung erbarmungslos in Haß uminterpretiert.
Das neue Totschlagargument, mit denen nun sogar Abtreibungen moralisch gerechtfertigt werden.
Die linke Vorherrschaft schaukelt sich immer weiter hoch, bis die Blase platzt.

Volker Leyendecker | Mo., 4. Februar 2019 - 10:11

Jede Frau die Abtreibt wird in eine seelische Krise getrieben. Warum werden in dem Bereichen Abtreibung / Adoption nicht die Gesetze in Richtung Adoption geändert und kinderlosen Paaren die Adoption erleichter ? Meine schon verstorbene Frau ist als Jugendliche von ihren Eltern zur Abtreibung genötigt worden. ( 300,-Mark und ab nach Holland ) Sie hat dieses negative Erlebnis nie verwunden. Denken Sie einfach mal darüber nach.

Ihr Kommentar, besonders der Schluß, hat mich sehr
berührt, sehr geehrter Herr Leyendecker. Wir sollten
dabei aber nicht vergessen, daß "herbeigeführte"
Entscheidungen in die umgekehrte Richtung genauso
"verheerend" wirken können - und oftmals auch
gewirkt haben. Und ob eine Frau, die sich gegen das
"Leben" entscheidet, letztlich ethisch nicht "wertvoller"
handelt, als wenn das Kind quasi erzwungen worden
wäre - diese Frage möchte ich offen lassen.

Petra Führmann | Mo., 4. Februar 2019 - 10:23

wenn ich frage, weshalb es überhaupt solche Diskussionen gibt - in der heutigen Zeit? Jeder wird wissen, wie es zu einer Schwangerschaft kommt, und ebenso wird jeder wissen, wie man das vermeidet. Es kommt mir vor wie selbst geschaffene Leiden. Aber in der Tat bin ich der Ansicht, dass jede Frau, ohne jemanden fragen zu müssen oder unter Straße gestellt zu werden, für sich entscheiden können sollte, ob sie eine Schwangerschaft austrägt oder nicht. Und auch ein Arzt sollte für sich entscheiden können, ob er Abbrüche anbietet. Von Werbung muss da keine Rede sein; von Information aber schon. Weshalb mischen sich eigentlich so viele Männer ein?

Hans Stein | Mo., 4. Februar 2019 - 12:39

Antwort auf von Petra Führmann

Genauso sehe ich das auch; Männer sollten sich bei diesem Thema besser zurück halten. Allenfalls dürfen Sie darüber nachdenken, wie sie durch faires und offenes Verhalten dazu beitragen, Frauen nicht "in die Bredouille" zu bringen. Demonstrationen vor Arztpraxen u.a. Anfeindungen sollten unter Strafe stehen. Und, um das zu betonen, ich bin strikt gegen linke Meinungsmache. Diese Materie hat mit links oder rechts nichts zu tun. Es geht um vernünftige Lösungen, die Menschen in Not helfen, richtig zu entscheiden. Wem zum teufel ist mit ungewollten Kindern gedient?

Werter Herr Stein. Die meisten Kinder, die vor 1970 das Licht der Welt erblickten, waren ungeplant, aber deswegen nicht ungewollt. Und den passenden Zeitpunkt gibt es selten, denn von diesem Zeitpunkt an weiß man, dass ab jetzt alles anders wird. Nur die Angst vor dem Alter bringt heute noch Menschen dazu, kurz vor Toresschluss zu versuchen , Mutter oder Vater zu werden. Mit mäßigem Erfolg, wie wir wissen.

Schon mal daran gedacht, dass "das Recht auf Leben" für ALLE Menschen gelten sollte?
Auch für Kinder, die noch nicht geboren sind?!
Es geht bei Abtreibungen nicht alleinig um das Wohlergehen der Frau, sondern auch um das Leben eines Kindes! Und NEIN, das Kind (im Bauch der Mutter)ist nicht der frei verfügbare Besitz einer Frau mit dem nach Gutdünken verfahren werden kann!
Das Leben eines Menschen (auch eines Ungeborenen) ist ein Wert an sich!
Wenn ich des Teufels Advokat spielen würde, könnte ich schließlich in abgewandelter Form auch fragen: Wem zu Teufel ist mit lebensverlängernden Maßnahmen für (Tod-)Kranke und alte Menschen gedient?
Sie finden das zynisch und menschenverachtend?
Ich auch!
Und genauso geht es mir mit ihrer Aussage!

kurt janecek | Mo., 4. Februar 2019 - 13:07

Antwort auf von Petra Führmann

...im Spiel sind wenn es zu Schwangerschafften kommt, werte Frau Führmann. Ungeborenes Leben ist auch das des Erzeugers und desshalb sind auch Männer gefragt. Mein Bauch gehört mir reicht in diesem Fall nicht. Eine Frau die nicht schwanger werden will hat die Möglichkeit NEIN zu sagen!

Hat ein Mann diese Möglichkeit nicht? Ich dachte, in diesem Artikel ging es darum, eine ungewollte Schwangerschaft entweder zu beenden oder eben nicht. In aller Regel betrifft das, so vermute ich, eher unverheiratete Frauen; dass Frauen in einer guten Partnerschaft das nicht allein entscheiden, sollte auf der Hand liegen. Die Frage, ob man ein Kind will oder nicht, ist in jedem Falle vorher zu klären; hier geht es, so mein Verständnis, ausschließlich um ungewollte Schwangerschaften - die, so schrieb ich auch, eigentlich heute nicht mehr vorkommen müssen. Ich habe nie gesagt, dass Frauen dem Vater des Kindes ihm dieses durch eigene Entscheidung vorenthalten dürfen, sofern er sich denn auch verantwortlich fühlt und zeigt. Nicht zuletzt kommt es auf die Umstände an, und es ist nicht zu leugnen, dass im Zweifelsfall die Frau für alles aufzukommen hat.

Marius König | Mo., 4. Februar 2019 - 14:12

Antwort auf von Petra Führmann

...und wenn Sie keine keine Kinder haben dann dürfen Sie Altöl ins Meer gießen? Muss sie ja nicht interessieren.
Das ist eine gesamt gesellschaftliche Entscheidung. Jeder darf in der Demokratie sich äußern und auch mit entscheiden. Eine Frau kann wie auch jeder Mann frei entscheiden. Aber in dem Fall geht es um ein Leben das nicht gefragt worden ist und nicht befragt werden kann. Daher muss die Gesellschaft entscheiden wie sie damit umgehen will. Richtig ist, heutzutage weiß eigentlich jeder wie man eine Schwangerschaft verhindern kann. Tut man es nicht, ist man verantwortlich und darf nicht einfach morden, weil man eben "nicht aufgepasst hat." Bevor jetzt einer mit "aber was wenn es eine Vergewaltigung war", kommt. In diesen statistischen 1% der Fälle wäre ich für eine Diskussion bereit.

martin falter | Mo., 4. Februar 2019 - 14:41

Antwort auf von Petra Führmann

ihr Kommentar ist sehr entlarvend und steht für viele Frauen die so denken. Der Mann kommt erst wieder ins Spiel wenn er finanziell gebraucht wird als Zahlmeister. Ansonsten hat er sich aus den Frauenthemen ( Kinder, Familie, Gesundheit usw. ) rauszuhalten. Aber das ändert sich bei den Männern gerade. Sie wollen und werden sich hier auch ihren Anteil holen. Vielleicht wird es dann auch mal ein Bundesministerium Für Familie usw. geben das auch die Männer berücksichtigt. Dann wäre ein gutes Stück Gleichberechtigung getan.

Karl Müller | Mo., 4. Februar 2019 - 10:29

als Werbung zu kriminalisieren ist nur eins: Rechtswidrig

Hans Herzberger | Mo., 4. Februar 2019 - 10:48

Ich finde, jede Frau ist für ihren eigenen Körper selbst verantwortlich und kann darüber auch selbst und alleine entscheiden. Dazu braucht es keine Paragrafen, keine Justiz, keine Kirche oder sonstige Besserwisser. Alleine die Frau entscheidet , was mit dem ungeborenen Leben geschieht. Schlimme Auswüchse, sieht man in Afrika und hat sie davor auch in China gesehen.

Ich will mit meinen Krankenkassenbeiträgen keine Morde finanzieren, das soll jede Frau, die, wie sie ja richtig sagen, selbst verantwortlich ist, für sich selbst entscheiden und bezahlen. Frauen haben also nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, die sie tatsächlich auch mal wahrnehmen müssten.

und was ist, wenn Frau durch Vergewaltigung/Mißbrauch schwanger wird. Was ist mit medizinischer Indikation (Gefahr für des Leben der Mutter). Was ist, wenn sich der Kindsvater aus dem Staube macht, weil er die Verantwortung scheut? Was ist, wenn absehbar ist, dass das Kind schwerstbehindert sein wird oder eine schlimme Erbkrankheit haben wird? All diese Dinge kann man nicht vorhersehen. Es gibt mannigfaltige Gründe für eine Abtreibung & es gibt keine Frau, die das leichtfertig tut. Keine Frau hat es verdient in so einer Notsituation auch noch stigmatisiert zu werden, schon gar nicht von Männern, die sich naturgemäß niemals in so eine Situation hinein versetzen können. Und bitte, die sogenannten Lebensschützer können sich doch für die vielen Kinder, die in Armut leben, vernachlässigt & missbraucht werden, einssetzen. Aber das erfordert dann schon mehr Engagement als zu posten oder vor Kliniken/Arztpraxen zu demonstrieren.

Andreas Löw | Mo., 4. Februar 2019 - 16:55

Antwort auf von Sybille Weisser

Dann sehen sie sich doch mal die Statistiken an!
Von weit mehr als hunderttausend (100000) Abtreibungen pro Jahr erfolgen weniger als zehntausend (10000) aus medizinischen Gründen und weniger als hundert (100) Schwangerschftsabbrüche werden wegen einer ungewollten Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung durchgeführt!
Das bedeutet im Klartext, mehr als 90% der Frauen nutzen Abtreibung als (zu) späte "Verhütungsmaßnahme" um sich der Verantwortung für ein neu entstehendes menschliches Leben zu entziehen!
Für mein Dafürhalten ist dies eindeutig Mord!
Ein Mensch wird nicht dadurch zum Menschen, weil er bei der Geburt durch die Vagina gepresst wird, sondern ist dies schon seit der Befruchtung der Eizelle!!
Diese Art Notsituation für die Frau entsteht durch verantwortungslosen Umgang mit Sexualität! Dass Männer hieran ein nicht geringen Anteil haben, klar! Diese sollten ebenfalls sehr viel stärker für die Folgen ihrer sexuellen Eskapaden finanziell zur Verantwortung gezogen werden!

Sybille Weisser | Mo., 4. Februar 2019 - 18:56

Antwort auf von Andreas Löw

Ihre Statistik mag ja stimmen, aber daraus zu schließen, dass eine Abtreibung als verspätete Verhütung missbraucht wird, ist anmaßend. Sie wissen nichts über die Lebenssituation der betroffenen Frauen & fällen einfach so ein Urteil? Aber das machen Männer schon seit Ewigkeiten so. Wie ich schon sagte, keine Frau treibt einfach so ab, das hat immer trifftige Gründe. Setzen Sie sich eigentlich auch so vehement für bereits bestehendes Leben ein? z.B. Spenden für Vereine, die sich um Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. Nein? Dann mal los.

Karla Vetter | Mo., 4. Februar 2019 - 19:32

Antwort auf von Sybille Weisser

Geschätzte Frau Weisser, würden sie das Kind denn auch töten wenn es sich schon außerhalb der Gebärmutter befinden würde?

Herr Kost, ich sehe es nicht als Mord an, wenn eine Frau ein Kind nicht will ! Da es nicht gewollt ist, ist Abtriebung immer noch besser um als unerwünschtes Kind geboren, erzogen und später in die Welt entlassen zu werden. In meinem Sinne ist Mord und morden etwas ganz anderes. Alleine die sogen. "moralischen Kirchen", nehmen gerne das Wort Mord in den Mund , wobei sie besser Ihre eigenen Gebote beachten und einhalten sollten, denn dort zeigt sich sehr deutlich, daß auch Mißbrauch Mord am Körper sein kann.

Henning Magirius | Mo., 4. Februar 2019 - 14:30

Antwort auf von Hans Herzberger

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir an die Aussage von Papst Franziskus, der Medien Lieblingsflüchtlingspapst und Wim Wenders‘ Kinoheld, vom 10. Oktober 2018 zu erinnern, die er im Zusammenhang mit Abtreibungen wie folgt formulierte: „Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eines Auftragsmörders, um ein Problem zu beseitigen.“ - Undenkbar eine solche Aussage in Anne Wills ARD-Talk, sie hätte wegen tumultartiger Zustände abgebrochen werden müssen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 4. Februar 2019 - 16:34

Antwort auf von Hans Herzberger

Herr Herzberger, die sollten sich ganz heraus halten. Kaum eine Kirche oder ein Kloster hinter dem nicht verborgene Friedhöfe mit Kinderleichen gefunden wurden. Wer sich mit diesem Thema mal näher beschäftigt, wird dies leicht in historischen Aufzeichnungen wiederfinden. Kirchenleute Priester und Nonnen haben gewollt oder ungewollt zu tausenden Kinder dem "christlichen" Glauben geopfert. Die Kirche ist Synonym für Doppelmoral.

Heidemarie Heim | Mo., 4. Februar 2019 - 19:53

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Auch in unserer Gesellschaft werter Herr Konrad! Meine Mutter, von mir hinsichtlich ihrer eigenen "Aufklärung" befragt, antwortete folgendermaßen:" Zitat Oma: Wenn Du mit einem "Bangert" im Bauch heimkommst, kannst Du gleich auf den Speicher rauf und Dir einen Strick nehmen!" Dies mag in unserer Kultur dergestalt wohl nicht mehr zutreffen, zeigt aber doch, wie Doppelmoral funktioniert. Doppelbödig auch der staatliche Eingriff der sogenannten Ein-Kind-Politik, der weil wenn, nur ein "wertvoller Sohn" zählt in der Gesellschaft, Millionen weiblicher Föten zum Opfer fielen. Mit der Folge, das der inzwischen 30jährige Sohnemann vergeblich auf Brautschau geht und somit nunmehr auch als Schande im Sozialgefüge gilt. Wie Sie bin ich der Auffassung, das man sehr genau differenzieren sollte, was "dünnes Eis" in Sachen Moral betrifft. Alles Gute! MfG

Welche Tatbestandsmerkmale für "Mord" sind hier erfüllt? Keine!
Ideologischer Schmonzes bei der Wahl der Begriffe hat noch nie zu einer sachbezogenen Diskussion beigetragen.
Auch Sie sind übrigen wie Jeder der meint von Straftaten Kenntnis erlangt zu haben, darunter Fällt auch Tötung qualifiziert als Mord,normativ verpflichtet unverzüglich die nächste StA in Kenntnis zu setzen.

Markige Worte zu einem sensiblen Thema! Dieses Argument habe ich schon bei der Krawall-"Diskussion" Anfang der 1970er Jahre nicht verstanden. Ein Kind im Mutterleib ist eben nicht ein Teil des Körpers. Genauso unlogisch das "selbst entscheiden" Argument. So könnte man dann jeden Paragraphen des StGB abschaffen. Und wie viele Frauen treiben eigentlich ab weil der Partner sagt:"Lass es wegmachen, sonst ... "

Meinen Sie die Abtreibung weiblicher Föten aus kulturellen Gründen?

Benjamin Mikliss | Mo., 4. Februar 2019 - 10:51

Jeder aufklärende Text im Internent ist Werbung, man nennt es Content-Markteting. Der Artzt, der die besten aufklärenden Texten mit den schönsten Keywörtern schreibt oder von einem Werbetexter schreiben lässt, bekommt mehr Backlinks, mehr Aufmerksamkeit, mehr "Kundschaft". Es ist naiv zu glauben, dass Texte im Internet nichts mit Werbung zu tun haben.

Bernd Schiebener | Mo., 4. Februar 2019 - 12:03

Antwort auf von Benjamin Mikliss

......auf den Kopf getroffen, Herr Mikliss. Die meisten wissen das gar nicht.

Christa Wallau | Mo., 4. Februar 2019 - 11:30

Bei Frauen und Männern, welche die Sexualität
vollkommen abgekoppelt haben von ihrem Hauptzweck, nämlich der Weitergabe des Lebens,
muß jede Argumentation für den Schutz des
ungeborenen Lebens ins Leere laufen.

Eine derartige Diskussion, wie sie bei Anne Will jetzt ablief, kann daher gar nichts bringen.
Hier stoßen Lebensanschauungen aufeinander, die
Welten voneinander getrennt sind. Dies zeigt sich z. B. auch in den USA überdeutlich.

Bei uns in Deutschland wird sich - allein schon wegen der überproportionalen Zuwanderung von Muslimen - in nöchster Zukunft erweisen, welches
Gesamtbild vom Menschen (insbesondere auch "Frau"), von Gesellschaft und Kultur sich durchsetzt. Die heutigen Feministinnen,
Genderspezialisten usw. dürfen sich - so vermute ich - dann nicht genug wundern, wie rasch absolut gegenteilige Überzeugungen wieder Raum greifen können.
Der Bogen wird in Deutschland eben immer und in jeder Hinsicht überspannt.

Harro Meyer | Mo., 4. Februar 2019 - 12:22

Antwort auf von Christa Wallau

In einer Zeit, in der es bei jedem Gynäkologen die 3 Abtreibungspillen als Empfängnisnachweispillen ohne viel Aufwand gibt, sind diese Diskussionen pure christliche Heuchelei.

Berthold Dehn | Mo., 4. Februar 2019 - 11:51

Abtreibung kann im Einzelfall vernünftig sein. Dafür bedarf es nach derzeitiger Regelung keiner Werbung. In dem Stil und Ausmaß, wie das Thema Abtreibung von den Diskutantinnen vertreten wird, fördert es den oberflächlichen, wenig nachhaltigen und von Selbstverwirklichung bzw. Egoismus getriebenen Zeitgeist. Wer Abtreibung bewerben möchte sollte sich konsequenterweise auch mal überlegen, ob er/sie nicht mit gleiche Vehemenz dafür werben sollte, das auf einen Generationenvertrag basierende Rentensystem abzuschaffen. Wer keine Kinder möchte, kann sich im Alter nicht die Rente von den Kindern andere Leute bezahlen lassen!

ich stand auch vor der Entscheidung, lange her. Bett war schon reserviert. Aber ich habe mein Mädchen bekommen, trotz aller Unkenrufe. Denn ich bin kurz nach der Geburt meines Sohnes erneut schwanger geworden. Hatte nur ein Zimmerchen bei den Großeltern. Habe es nie in meinem Leben bereut. Heute bin ich glückliche Großmutter.

Sie haben vollkommen recht, Herr Dehn. Seit den 70er-Jahren sind in Deutschland geschätzt 7 bis 8 Millionen zukünftige Bürger „abgetrieben“ worden. Die fehlen (nicht nur, aber auch demografisch betrachtet) als Rentenbeitragszahler.

Also, so sehen sie das, Herr Dehn, wer keine Kinder hat, soll keine Rente bekommen, obwohl in die Rentenkasse einbezahlt, obwohl höhere Steuern bezahlt, und dann unter die Brücke. Es giebt viele Gründe, sich gegen KInder entscheiden, aber das wissen viele Männer natürlich am besten. Leider muss ich, weil ich in meinem Beruf viel mit diese Thematik konfrontiert wurde, sagen, dass es die Partner von vielen Frauen waren, die Frauen zu Abtreibung genötigt haben, oder Frauen nach dem Geburt verlassen haben, also es ist leicht, als Mann, zu verurteilen.

Heidemarie Heim | Mo., 4. Februar 2019 - 14:46

Antwort auf von Susanne antalic

Danke liebe Frau Antalic! Da sehen Sie, wohin eine Diskussion führen kann. Das nächste Fass was wir aufmachen können, beträfe dann wohl meine persönlich "ungewollte" Kinderlosigkeit oder die selbstverschuldete? durch meine monogame Lebensweise? Und da unser Gesundheitsminister noch eine Studie aufsetzen möchte was die seelischen Folgen betrifft, könnte man sich auch mal Fakten und Zahlen dazu ansehen was unter Druck geratene Kindsmörderinnen und
weggeworfene Babys betrifft. Gesetze zu erleichterter Adoption führen zwar seitens der Kindsmutter nicht zu einer weniger seelischen Belastung, wäre aber in diesen schrecklichen Fällen ein besserer Ausweg für die Frauen. Ich frage mich immer bei diesen Ereignissen wo da die "Erzeuger" abgeblieben sind bzw. welche Rolle sie dabei gespielt haben. Alles Gute! MfG

um Rentenzahler zu generieren, habe ich ein Problem. Noch mehr damit, dass man, so man keine Kinder hat, auch kein Anrecht auf Rente hätte. Ich meine, wer zeitlebens eingezahlt hat, hat auch Anspruch. Er hat ja für die Rentner vor ihm gesorgt. Und weniger Kinder heute bedeuten weniger Rentenempfänger morgen. Da immer mehr Kinder nötig wären, um einen Rentner zu bezahlen, erkenne ich darin eher ein Schneeballsystem.

Durch Kriege ist das deutsche Volk seit 100 Jahren schon geschrumpft, was eine Abwärtsspitale über Generationen nach sich zieht. Aber durch wirtschaftliche Effektivität hat sich das bisher immer amortisiert.

Kinderlose haben mehr Geld frei, sich zusätzlich rentenzuversichern.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 4. Februar 2019 - 12:37

trage also die politischen Forderungen der SPD im Großen und Ganzen mit.
Ich kann nicht bei jeder Position nachfragen, ob sie meiner Partei genehm ist.
Ich denke Jahrzehnte zurück, als ich einer jungen Frau hinter einem politischen Stand, selber mittleren Alters sagte, dass nach meinem Dafürhalten Frauen in dieser und für die Gesellschaft Verantwortung hätten.
Ich habe entsprechend meine Tochter nicht als "personifiziertes Opfer" großgezogen.
Wie sie entscheiden würde, weiss ich nicht.
Sie weiss aber, dass ich zu Beginn der Schwangerschaft mit ihr Angst hatte, dass ich gar in England war.
Deren Selbstverständlichkeit hat mich zugegeben erschreckt.
Geholfen hat mir ein Termin bei Pro Familia, bei dem ich über meine Ängste sprechen konnte.
Helfen, Helfen, Helfen, was dann in einer allerletzten Konsequenz auch einmal einen Schwangerschaftsabbruch bedeuten kann.
Ich kann es vor mir rechtfertigen, weil auch die Natur scheitern kann.
Sexual-ERZIEHUNG/ETHIK-Unterricht in Schulen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 5. Februar 2019 - 14:11

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

könnten, Abtreibungen vorzunehmen.
Sie werden ausgebildet, Leben zu schützen und zu retten.
Ich habe keine besondere Achtung vor Ärzt*innen, die sich dazu bereiterklären, sowenig vor den Frauen, die dies in Anspruch nehmen.
Aber wenn ich nicht anders helfen kann, will ich auch nicht strafen.
Ich achte das Leiden der Frauen.
Würde aber meine Kraft aufwenden, dieses Leiden an Schwangerschaft zu mildern.
Vielleicht kann man doch geborene, aber in der Situation unerwünschte Kinder in Patenfamilien geben und nicht zwangsweise zur Adoption freigeben.
Man unterschätze nicht die Schwierigkeiten, ein Kind freizugeben.
Das steht für mich höher als der unbedingte Wunsch von Kinderlosen.
Wer ein "fremdes Kind" lieben lernen kann, kann es auch bei den "fremden" Eltern.
Ich würde immer eher anderen Eltern helfen, zu ihrem Kind zu finden, als selbst auf Kinder bestehen.
Mir sagte mal ein Arzt, ich könne nur durch eine OP Kinder bekommen.
Er lag falsch, aber Patentante wäre okay gewesen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 5. Februar 2019 - 14:26

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Ich begrüße Abtreibungen nicht, aber ich respektiere das Leiden der Frauen durch ungewollte Schwangerschaften.
Bitte um Vergebung, wenn ich mich despektierlich ausgedrückt hätte.
Hoffentlich untersucht man parallel zur Abtreibungspraxis die Beweggründe, die Frauen dazu bringen, sich evtl. ihr ganzes weiteres Leben emotional zu beschädigen.
Vor allem wenn sie dann gewollt schwanger werden, könnten Probleme auftauchen oder evtl. dann, wenn sie keine bekommen, wenn sie es aber möchten.
Wenn man die Beweggründe besser kennt, kann man besser und also anders helfen als durch Abtreibungen.

Es müsste noch mehr untersucht werden.
1. Wie gehen Menschen damit um, die erfahren, dass sie eigentlich abgetrieben werden sollen, dies aber aus bestimmten Umständen heraus nicht geschehen ist?
2. Was sagt man einem Kind, dass den Vater nicht kennt, weil der sich aus dem Staub gemacht hat?
3. Was sagt man einem Kind, dass es aufgrund einer Vergewaltigung gibt?
4. Was sagt man einem Kind, das in der Scheinwelt von Adoptionseltern oder Pateneltern aufwächst, wenn es nach den Eltern fragt, die es nicht wollten.
5. Was sagen solche Kinder, nachdem sie Antworten zu den o.g. Fragen erhalten haben.
6. Was sagt man einem Kind, dass den Vater nicht kennt, weil die Mutter sich trennte und die Schwangerschaft verheimlichte.
Es gibt noch viele andere Fragen, die für Väter und Mütter und deren Eltern je nach Geschehensverlauf zu beantworten wären. Für Abtreibung werben geht nicht aus meiner Sicht, darüber informieren allerdings schon. Es kommt auf das "Wie" an.

Klaus Hoffmann | Mo., 4. Februar 2019 - 13:58

„Mir geht es darum, dass Kinder, die auf die Welt kommen, geliebt und gewollt sind.“
Ungeliebtes oder ungewolltes Leben darf also einfach aus diesem Gründen getötet werden? Gruselig

Heidemarie Heim | Mo., 4. Februar 2019 - 14:09

Und m.E. falsche Besetzung. Und wie üblich ein Wirrwarr von nicht auf die Fragen der Moderation antworten, hauptsächlich seitens der Politiker, bis zu den üblichen Versuchen seine Meinung durch Lautstärke und dazwischen quatschen hervorzuheben. Diese Form von "Talk"-Format ist einem solch wichtigen Thema nicht angemessen und lässt zumindest mich als Zuschauerin einigermaßen unbefriedigt zurück. Vorstellen könnte ich mir, das man sich emotionsfrei mit maximal zwei Protagonisten, im vorliegenden Fall Fr. Dr. Hänel und einer Juristin aus der Politik wie die ehemalige Ministerin Fr.LH-Schnarrenberger sowie ausschließlich mit den Streitpunkten in Sachen 219a befasst. Danach kann sich Zuschauer/in eine eigene Meinung bilden. Alles andere macht m.E. keinen Sinn. MfG

Dennis Staudmann | Mo., 4. Februar 2019 - 15:52

um das Selbstbestimmungsrecht der Frauen. Potenzielle Väter und auch die ungeborenen Kinder haben keine Stimme. Es zählt nur, was schwangere Frauen wollen. Ich frage mich auch, wie weltfremd eine Ärztin sein muss, wenn sie sagt: „Mir geht es darum, dass Kinder, die auf die Welt kommen, geliebt und gewollt sind.“ Wer will das nicht? Allerdings sieht die Realität anders aus und daran würde sich auch nichts ändern, wenn diese Ärztin ihre Ziele durchsetzen könnte. Es wird immer nachvollziehbare Gründe für Abtreibungen geben. Wir leben allerdings auch in einer Zeit, in der das Angebot an Verhütungsmitteln sehr umfangreich ist und Abtreibungen eher die Ausnahme sein sollten.

Armin Latell | Mo., 4. Februar 2019 - 17:57

weil es eben keine Diskussionen mehr gibt, sondern nur noch Anklagen und argumentelose Untestellungen, aber für diese Thema wäre eine Birgit Kelle oder Frauke Petry mit Sicherheit eine bessere Besetzung als ein gerade der Pubertät entwachsener Philipp Amthor gewesen

Sylvia Zarnack | Mo., 4. Februar 2019 - 20:58

Laut BGB Buch 5 § 1923 Absatz 2 ( Erbfähigkeit)
gilt , wer zwar vor dem Erbfall noch nicht lebte, aber bereits gezeugt war (!), auch als vor dem Erbfall geboren, kann also Erbe werden.
Und diese Person soll nicht leben dürfen, weil sie
kein Menschenrecht auf Leben hat?

Lisa Werle | Mo., 4. Februar 2019 - 22:08

Ich weiß nicht, welche Sendung Sie gesehen haben - ich fand Anne Will wieder einmal mehr weder ausgewogen noch sachlich (was bei dem Thema auch schwierig ist).
Innerhalb der ersten 3 Monate müssen Frauen selber entscheiden können, auch ohne Beratung. Als ich allerdings die absurde Argumentation der Jusos gehört habe nach dem Motto "bis zur Geburt entscheidet Frau alleine, was mit dem geschieht, was sie im Bauch hat", dann macht das einfach nur wütend.
Jeden Flüchtling, der im Meer ertrinkt, berechtigt und lautstark beklagen, aber keine Hemmungen zu haben, Babys im Mutterleib völlig rechtsfrei zu setzen. Das geht gar nicht.