
- Die wahren Mängel in Baerbocks Buch
Wieder einmal ist Annalena Baerbock Gesprächsthema. Es geht um ihr Buch „Jetzt – Wie wir unser Land erneuern“. Doch anstatt darüber zu diskutieren, ob sie plagiiert hat – so der Vorwurf, sollten wir darüber sprechen, wie schlampig die Kanzlerkandidatin beim Verfassen der 240 Seiten gearbeitet hat.
Gerade einmal 240 Seiten sind die Druckfahnen lang, die der Ullstein-Verlag zum Buch „Jetzt“ von Annalena Baerbock verschickt hat. Im Werbetext heißt es, dass die Kanzlerkandidatin von den Grünen für „Veränderungen mit Leidenschaft und Sachverstand“ kämpft. Zur aktuellen Plagiatsdebatte erklärte Ullstein, dass das Manuskript sorgfältig lektoriert worden sei. Daran aber bestehen Zweifel, wie mehrere Textpassagen nahelegen.
So beschreibt Baerbock auf Seite 18 die kyrillischen Inschriften, die Soldaten der Roten Armee im Jahre 1945 im Reichstagsgebäude hinterlassen haben. Ihr Blick fällt sodann auf den großen Schriftzug „Der Bevölkerung“, „der von Sträuchern und Gräsern überwachsen ist, weil jede*r neue Abgeordnete eine Handvoll Erde aus seinem/ihrem Wahlkreis mitbringt und die Pflanzen, die da wachsen, mittlerweile so bunt sind wie dieses Land selbst“. Kurz darauf heißt es: „Der Reichstag erinnert auch an die schlimmste Zeit der deutschen Geschichte. Hier wurde das Ermächtigungsgesetz beschlossen, mit dem die Demokratie sich selbst abschaffte und eine Diktatur begründete.“ Allerdings wurde das Ermächtigungsgesetz im März 1933 in der Krolloper beschlossen, da das Reichstagsgebäude nach dem Reichstagsbrand nicht benutzt werden konnte. Zwar könnte Baerbock die Institution „Reichstag“ als Vorläufer des Bundestages meinen, allerdings lassen die Gebäudebeschreibungen eher den Schluss zu, dass sie den Ort „Reichstag“ mit einem Ereignis assoziiert, das hier nicht stattgefunden hat.