Ostermarsch
„Wir dürfen uns nicht hineinziehen lassen“: Abschlusskundgebung des diesjährigen Ostermarsches in Frankfurt/M. / dpa

Deutschland und der Ukraine-Krieg - Brief an die Unterwerfungspazifisten

Russland sendet über seinen Außenminister Warnungen vor dem Atomkrieg. Wer sie verbreitet, macht sich zum Instrument der russischen psychologischen Kriegsführung. Und sucht in Wirklichkeit nur nach Argumenten für das große deutsche Verlangen: sich rauszuhalten.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Liebe Unterwerfungspazifisten, liebe Pazifisten aus der linken und rechten Querdenker-Ecke,

seit Tagen schreibt ihr mir wilde persönliche Mails, auf allen nur denkbaren Kanälen. Ihr beschimpft mich als Kriegstreiber, ihr schreibt, ich würde aus meiner kuscheligen Redaktionsstube einen Weltkrieg herbeischreiben. Ihr schickt mir Links zum Anti-Spiegel, die mir die Augen öffnen sollen für das faschistische Regime in der Ukraine, das der Westen da angeblich unterstütze.

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Armin Latell | Di., 26. April 2022 - 18:33

Ihr Aufenthalt in der Ukraine in allen Ehren, ganz ohne Ironie. Ich weiß nicht, ob Sie jemals einer Person, die von einer Übermacht oder einem ganz offensichtlich stärkeren und brutaleren anderen physisch zu Hilfe gekommen sind, und ich meine nicht die 110 gewählt oder ob Sie dem Opfer dann einen Schlagstock gegeben haben zur besseren Verteidigung, ich gehe davon aus, nein, aber wenn Sie es getan hätten, dann können Sie ganz sicher sein, für Sie als indirekter Helfer war es das letzte Mal. Wir haben uns schon beim Verteidigen der Demokratie am Hindukusch und Mali blutige Nasen geholt, warum jetzt auch noch in der Ukraine? Waren Sie auch im Jemen, im Irak oder Syrien? Warum sollen wir da nicht auch mitspielen oder schwere Waffen liefern? Sind da die Opfer keine Unschuldigen? Ich sehe für mich keine Verpflichtung, für die Ukraine ein Risiko einzugehen, da gibt es keinerlei Verträge. Für mich ist das Liefern schwerer Waffen mit meinem Geld Eintritt als Kriegspartei!

Von allen Ihrer aufgezählten Länder ist die Ukraine nicht nur geologisch sondern auch kulturell und geopolitisch den Europäern am nächsten und hat das größte Potential zu einem wahren freien Land zu werden. Abgesehen davon ist das Potential riesig, dass es zu einem wichtigen Verbündeten gegen den auf absehbare Zeit schurkenhaft bleibenden Unrechtsstaat Russland wird. Der heldenhafte Kampf der waffenmäßig unterlegenen Ukrainer ist da noch nichtmal eingepreißt.

Armin Latell | Mi., 27. April 2022 - 08:16

Antwort auf von Dominik Roth

vor noch 1 Jahr war die Ukraine das korrupteste Land in Europa, von Demokratie überhaupt nicht erst zu sprechen. Ich sehe die wirkliche Gefahr in China, aber da werden die Amis den Schwanz einziehen. Apropos "wahre, freies Land, heldenhafter Kampf, schurkenhafter Unrechtsstaat": Phrasen wie aus einem kitschigen Epos amerikanischer Prägung-vollkommen bedeutungslos, aber klingt auf der Couch gut. Der größte Teil der deutschen Uninformierten reißt den Mund weit auf für die "Freiheit" der Ukraine. O.K. Aber warum nicht für die Freiheit im eigenen Land? Wo ist das Engagement gegen eine Impflicht (oder ist die womöglich demokratisch?), gegen das Abschalten aller Stromerzeuger, gegen die offenen Grenzen, gegen den Verfall der inneren Sicherheit, gegen dekadente Indoktrination, mit denen man mittlerweile täglich belästigt wird, gegen die politisch herbeigeführte Inflation, gegen einen ultrateuren "Green Deal", Wiederaufbaufonds, Sondervermögen...Demokratie??? Mir fehlen die Worte...

Armin Latell | Mi., 27. April 2022 - 07:53

Antwort auf von Helmut Bachmann

warum sollte ich NICHT die 110 zu wählen? In der Trockenübung sind Sie allesamt sehr stark und mutig, aber ich bin sicher, wenn es ans eigene Leder geht, relativiert sich plötzlich alles. Zur Pflicht: wenn Sie sich verpflichtet fühlen, was hindert Sie daran, aktiv einzugreifen? Ist der Wohnzimmersessel zu bequem? Hier in Buntland geschehen täglich schlimme Verbrechen, mit Duldung oder gar Mithilfe dieser Regierung, wo ist da Ihr Aufbegehren?

Christa Wallau | Di., 26. April 2022 - 18:39

Hat die ukrainische Regierung in den letzten Jahren Ihres Erachtens genug getan, um die Probleme mit seinen rußlandfreundlichen Bürgern und mit Rußland selbst f r i e d l i c h zu lösen?
Ich würde übrigens keinem Buspassagier einseitig beispringen, indem ich ihn beim Zuschlagen unterstützte, wenn der durch Provokationen einen anderen dazu gebracht hätte, ihn körperlich zu attackieren.
Vielmehr würde ich - gemeinsam mit anderen -
versuchen, die beiden Kontrahenten möglichst
rasch auseinander zu bringen und sie beide der Polizei zu übergeben.
Ich sähe nicht ein, warum ich mich für Menschen selbst in Todes-Gefahr bringen sollte, die nicht fähig sind, mit anderen in Frieden auszukommen.

mir rußlandfreundlichen Bürgern? Und hat möglicherweise zu wenig getan, um diese zu lösen?

Eine Frage: Ist das Verteilen von russischen Pässen im Donbas eigentlich ein wirksames Mittel zur Deeskalation?

Oder die Einverleibung der Krim, weil dort überwiegend russischsprachige Menschen leben?

Oder der Einmarsch in die Ukraine?

Im Umfeld der AfD führt man einen lächerlichen Eiertanz auf, um der Ukraine (und dem verhassten Westen sowieso) eine Mitschuld an der "militärischen Spezialoperation" des Herrn Vladimir Adolf Putin anzudichten.

Und überhaupt sollte die Ukraine sofort kapitulieren, und der Westen sich Putins Wünschen beugen.

Eine Frage: Wenn in Eupen-Malmediy, Südtirol, oder Österreich deutschfreundliche Bevölkerungsteile "Probleme" erleben, schicken wir dann die Bundeswehr? Souveräne Staaten? Interessiert doch nicht!

Aber nein, es geht ja (angeblich) nur um niedrige Opferzahlen.

Richtiger: Wohl eher um von Putins Image zu retten, was nicht mehr zu retten ist.

Ich kann Frau Wallau nur beipflichten. Sicherlich har Russland den Dreckskrieg begonnen, aber auch ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Ukraine dies notfalls billigend in Kauf genommen hat. Wieso hat die Ukraine das Minsker Abkommen jahrelang nicht umgesetzt. Dann zuletzt noch die pro-russischen Parteien und der russisch stämmigen Bevölkerung ihre Sprache zu verbieten kann man jawohl als das Gegenteil von Deeskalation verstehe. Die politischen und wirtschaftlichen Zustände in der Ukraine (schwere Korruption, Oligar(s)chen, politische Nähe zu rechtsextremen Gruppen) deuten f mich auf alles andere als ein Vorzeiged mokratie hin. Wie sagt noch unser Altkanzler Schmitt: Lieber 100 Stunden verhandeln, als ein Minute schiessen. Ich hab derzeit nicht den Eindruck dass alle involvierten Parteien, zu denen ich auch die Nato und die EU zähle, alles was möglich währe unternommen haben um zu deeskalieren und zu verhandeln.

Maximilian Müller | Di., 26. April 2022 - 18:42

Die Gefahr eines Atomkrieges ist real, dafür brauche ich keinen Außenminister. Wer vor einem Atomkrieg warnt, der verbreitet keine russische Angstmache, sondern ist Realist. Diese Schmähungen sind der immer gleiche, ermüdende Reflex deutscher Besserwisser, wenn sie mit Vernunft konfrontiert werden: Wer vor unkontrollierter Massenzuwanderung warnt, ist ein "Misanthrop" und "Nazi". Wer das Impfsystem in Frage stellt, "Verschwörungstheoretiker". Wer die Energiewende in Frage stellt, ein "Klimaskeptiker". Und wer vor einer Eskalation des Ukrainekonfliktes warnt, ein "Putinversteher".

Was haben all diese Schmuddelbezeichnungen gemeinsam? Richtig, am Ende waren es "Nazis", "Verschwörungstheoretiker" und "Klimaskeptiker" - also die Vernünftigen - die richtig lagen. Und nun werden es die "Putinversteher" sein.

Diesmal lassen wir uns das Idiotenkäppchen nicht aufsetzen, das dürfen die "Waffen an die Ukraine"-Träumer selbst tragen, und zwar von Anfang an. Denn diese Sicht ist mehr als naiv.

Dominik Roth | Di., 26. April 2022 - 22:23

Antwort auf von Maximilian Müller

dass wir nächst einer russischen statt einer ukrainischen EU-Grenze mittelfristig in Frieden leben könnten.

Wolfgang Boehm | Do., 28. April 2022 - 13:37

Antwort auf von Maximilian Müller

Sie sprechen mir aus der Seele …

Reinhardt Cornelius-Hahn | Di., 26. April 2022 - 18:48

Bei allem was Sie erzählen, Herr Gathmann, fehlt es Ihnen an Fantasie oder auch an Wissen um das Feindbild. Ich will nicht über die "Kränkung" oder die "Enttäuschung" der Männer und Frauen um Putin reden, auch nicht über die Geschichte des Kiews und auch nicht über die Opfer und Krüppel, die wir Deutsche den Russen beigebracht haben.
Der Charakter eines "Kundschafters", eines geheimen Operateurs oder auch des KGB-Mannes hat eine missionarische Grundeinstellung. Sie besteht aus Ziele, die edel, hilfreich und gut sind, um Goethe zu gebrauchen. Er steht für die beste Sache der Welt ein, für seine Ideologie, sein Volk und eben für die Mission. Putin sagt: Ich bin Russland, braucht die Welt uns nicht, so brauchen wir die Welt nicht mehr.
Ich glaube, Herr Gathmann, Sie haben nicht richtig zugehört. A. H. hat man auch nicht zugehört und der große Korse ließ sich gar nichts sagen. Die Existenz der Menschheit steht auf dem "Spiel". Ein verlorenes Ideal wiegt mehr als jeder Massenmord..

Christoph Kuhlmann | Di., 26. April 2022 - 18:56

so könnte die Ukraine einen ganzen Frontabschnitt mit alten, deutschen Waffen ausrüsten. Flugabwehr: Gepard, Panzer: Leopard I, Schützenpanzer: Marder, Artillerie: Panzerhaubitze 2000 aus Holland. Dazu noch knapp 100 T72 aus Ringtauschgeschäften mit Tschechien und der Slowakei. Damit leistete Deutschland neben den USA den größten militärischen Support für die Ukraine und würde seiner "Führungsrolle" in Europa auch als Waffenexporteur in nahe Kriegsgebiete gerecht. Putin braucht eigentlich nur auf den Knopf u drücken und Kiew ist Asche. Vor diesem Hintergrund läuft dieser ganze Krieg. Ich finde es beruhigend, dass der Kanzler dieses im Auge behält.

ingo Frank | Di., 26. April 2022 - 19:01

Querdenker oder sonnst als Anhänger einer Ideologie. Glaube nicht so recht an Gott, bin aber der sogenannten Nächstenliebe verbunden und sorge mich um meine Familie meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder und noch um meine 94 jährige Mutter. Stehe jeden Morgen als Ende Sechziger um 6.00 Uhr auf und gehe gegen 22.00 Uhr schlafen, verbringe den größten Teil meiner Freizeit im Garten und erfreue mich an dem was wächst und gedeiht. Und, trotzdem bin ich gegen diesen Krieg und jegliche Kriegstreiberei.
Und eines kommt mir als Ostdeutscher nicht aus dem Sinn: ohne die Zustimmung Russlands gäbe es heute keine deutsche Einheit. Es sei denn, man betrachtet das aus heutiger westdeutscher Sicht als Fehler. Und die deutsche Einheit war der Beginn des Zusammenbruchs der UdSSR. Und daraus abgeleitet sollte sich D tunlichst zurückhalten.
Und, wer hat der Ukraine NATO + EU Beitritt versprochen? Und woher kommt die starke Bewaffnung & d. Geld dafür?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Rep.

Christa Wallau | Mi., 27. April 2022 - 00:37

Antwort auf von Walter Bühler

als auch Sie, lieber Herr Bühler!
Beide schreiben Sie stets sehr ausgewogen, und Sie orientieren sich an der Realität, die eben nicht nur aus äußeren Gegebenheiten, sondern viel stärker aus Gefühlen besteht, deren Vorhandensein man zwar nicht direkt sieht bzw. durchschaut, mit denen man aber unbedingt rechnen muß. Menschen handeln aus Motiven heraus, die tief in ihren Seelen verankert sind.
Niemand unterschätze die ungeheuer zerstörerische Wirkung von Demütigungen, Schmähungen, Kränkungen, Verängstigungen, Verletzungen, Lügen und Betrügereien, Schmerzen usw., die Menschen zugemutet werden!
S i e sind die wichtigsten Ursachen für die meisten Gewaltausbrüche - bei Einzelpersonen und bei ganzen Gesellschaften bzw. Staaten.
Keiner dürfte m. E. ein politisches Amt übernehmen, der n i c h t über ein Grundwissen in Psychologie und Anthropologie verfügt.

Was Sie vergessen ist, dass heute Russland die deutsche Einheit als Fehler betrachtet. Hören Sie Putin zu. Er will das Sowjetische Imperium zurück. Er will die Ukraine „entnazifizieren“, nach Butscha kann man nur spekulieren, wie gewalttätig das werden wird. Wieviele Ukrainer werden dafür in Lager gesperrt oder ermordet? Warum meinen Sie, das ein EU Beitritt eines souveränen Staates zum Massenmord berechtigt?

Sie sollten einfach zugeben, dass Sie einfach kein Risiko oder Unannehmlichkeiten für andere Menschen eingehen wollen. Aber lassen Sie dieses Verständnis für Massenmörder. Wäre ehrlicher und leichter zu ertragen.

Markus Michaelis | Di., 26. April 2022 - 19:03

Wie ich mich im Bus verhalten würde weiß ich nicht - ich bin glaube ich nicht der geborene Held. Sich aus einem Krieg herauszuhalten kann auch heldenhaft sein - je nach Umstand, und auch beim Ukrainekrieg sollte man jedem zugestehen, dass er für sich einen diplomatischen, pazifistischen, neutralen oder sonstigen Standpunkt einnimmt.

Was man nicht tun sollte ist vorzugeben damit für die Ukrainer zu sprechen - allem anschein nach haben die sich für das Kämpfen entschieden. Das sollte man auch respektieren und es gibt gute Gründe, warum das auch in unserem Interesse ist.

Man wird dabei nicht mit allen Russen, und manchen anderen, Freund bleiben können. Man muss nicht gleich neue Erzfeinde erklären, aber offensichtlich gibt es verschiedene Interessen, Sichtweisen und Zugehörigkeiten, für die man sich entscheidet.

Ich fände es gut, wenn wir in D wieder mehr in Entscheidungen denken, weniger in universell gültigen Standpunkten.

Tomas Poth | Di., 26. April 2022 - 19:29

Die wird ja auf beiden Seiten der Konfliktparteien betrieben.
Will sich beim Cicero vielleicht jemand mal des schwierigen Themas annehmen wie dieser Konflikt beendet werden kann?
Was die Kriegsziele der jeweils beteiligten Seite sind, wie diese erreicht werden sollen, was das für die Zukunft bedeuten wird und wo ein möglicher Kompromiss dann liegen soll?
Das Minsker Abkommen, als Kompromiss von 2014, wurde von der Ukraine als Mitunterzeichner ja über den Haufen geworfen!
Was sind also die Ziele des Verbundes Ukraine&US mit Nato gegenüber Russland.
Welche Unterwerfung meinen Sie, die der Ukraine unter US-Nato Regie oder unter Regie von Russland oder sogar die Unterwerfung Russlands unter einem US-Nato Regime?
Den Krieg mit Waffenlieferungen anheizen ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben ist die billigste Methode.
Man schaut mal was so geht und wenn es schief geht waren wir es nicht, die "wollten" sich ja helfen lassen, dann müssen sie auch den Preis dafür zahlen.

Klaus Funke | Di., 26. April 2022 - 19:39

Sind Sie sich bewusst, was Sie da hingeschrieben haben? Wem reden Sie da zu, Herr Gathmann? Ich frage Sie: Was passiert, wenn Russland uns wegen unserer Lieferungen von Panzern und schwerem Gerät zum Kriegsgegner erklärt? Ist das auszuschließen? Rede ich dummes Zeug? Bin ich ein Pazifist - ein neues Schimpfwort, dass Sie da erfinden? Gehören Sie zu den Scharfmachern? Zu den Bellizisten? Bitte antworten Sie. Was passiert, wenn wir plötzlich Kriegsteilnehmer sind? Was passiert dann mit meinen Kindern und Enkeln? Dann passiert, das, was die USA von vornherein wollten: Deutschland gegen Russland! Germans to the front. Bitte entkräften Sie meine Argumentation. Oder sind Sie dazu nicht willens und nicht in der Lage? Vielen Dank im Voraus. (allerdings könnte ich wetten, dass mein Kommentar nicht erscheint)

Für Ihre klare Stellungnahme. Es ist einfach bestürzend, mit anschauen zu müssen, wie ahnungslose Hazardeure die Zukunft unseres Landes und womöglich sogar noch viel mehr auf's Spiel setzen. Ich vermute, diese Leute haben weder Kinder noch Enkel und ihr geschichtlicher Horizont begann mit ihrer Geburt und endet wenn die große Party vorbei ist.

Sagen Sie es uns werter Herr Funke! Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Sie ja engste, ja sogar eine persönliche Verbindung zu Herr Putin gehabt. Scheinbar ist den Russlandkennern unter uns, und dazu zähle ich Sie aufgrund Ihrer Anmerkungen, Herr Gathmann deshalb ein rotes Tuch, weil er obwohl mit einer russischen Schwiegermutter ausgestattet und lange genug in beiden Welten lebend sich weigert Ihre und andere hier vertretene Überzeugungen 1:1 zu teilen. Und was das Erscheinen Ihrer Kommentare und die manch anderer betrifft, können wir alle ohne Ausnahme froh sein, dass wir nicht in Russland oder China leben. Denn da hätten wir schon lange kein Pressemedium wie den Cicero mehr vor Ort. Und by the way,, eigentlich müsste Herr Lawrow nach seinem letzten Interview wo er sage und schreibe 3x "Krieg" gesagt hat für 45 Jährchen einfahren. Korrekt? MfG

Urban Will | Di., 26. April 2022 - 19:50

Wohl kaum jemand, der sich ein Ende dieses Krieges wünscht, bzw. in der Lieferung schwerer Waffen keinen Nutzen sieht, macht dies, weil er sich „belästigt“ fühlt. Wohl jeder wäre froh, wenn dieser Krieg keinen Sieger Putin hätte.
Ihr Beispiel mit dem Bus hinkt ein wenig. Es sind Gewalttäter, die auf einen durchaus wehrhaften Gegner losgehen, einen Gegner, der einige von ihnen ordentlich beharkt. Und dann zieht einer der Angreifer die Pistole oder das Messer.
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, wo man einen Kampf für aussichtslos erklärt? Wo selbst ein – wenn auch unwahrscheinlicher – Erfolg mehr schadet als nützt.
Es sei einem zugestanden, auch in diesem Krieg die Option Verhandlungslösung zumindest anzumahnen. Man kann immer noch abbrechen.
Ich verstehe jeden, der i d Ukr bedingungslos kämpft.
Aber was werden unsere paar Panzer nun bewirken ?
Ich glaube, sie werden nichts bewirken, außer das Gemetzel zu verlängern. Und vielleicht jegliche Verhandlungen verhindern.
Cui bono?

Und je weiter weg die neue russische Grenze von der EU weg gezogen wird (was eine durch Waffen verstärkte bessere Verhandlungsposition der Ukrainer bewirkt) umso besser für uns. Es sind inzwischen auch mehr als nur ein paar Panzer .

Tomas Poth | Mi., 27. April 2022 - 12:10

Antwort auf von Dominik Roth

Derzeit entlang Finnland, baltische Staaten, & Polen wenn man Belarus mit hinein denkt.
Wenn ich ihre Beiträge & einige andere lese, verstehe ich die so daß die EU-Russland Grenze demnächst der Ural sein soll?!
USA verteidigt Deutschland??:
Seit 1945 ist Gottlob nichts passiert!
Der kalte Krieg garantierte den Waffenstillstand. Im Konfliktfall wäre Deutschland, Ost & West, das Kampffeld gewesen.
Danach wäre Deutschland nur noch Schutt & Asche, schlimmer als im vorherigen Krieg.
Ich diente bei der Raketenartillerie, die konventionelle als auch atomare Sprengköpfe schießen konnte, Reichweite 30 km.
Also von der Grenze aus maximal in die DDR hinein & umgekehrt die Ossis mit den entsprechenden russischen Waffen in die BRD.
Geile Verteidigung, Deutschland unbewohnbar nach dem Waffengang!!!
In unserer Einheit hatten wir auch so einige Spinner: Jetzt hauen wir dem Russen aber mal so richtig auf die Fresse.
Blanker Revanchismus in einigen Kommentaren hier!!
Verhandlungen, sofort!!!

Walter Bühler | Di., 26. April 2022 - 19:53

Lieber Herr Gathmann,

warum erzielen Sie bei Ihren Lesern keine Wirkung?

Die Medienprofis, die für die Kriegsparteien arbeiten, erzeugen immer die gleichen Bilder, die gleichen Nachrichten und lassen die gleichen Experten immer genau das gleiche quasseln, wie es die Propagandaleitung gerade verlangt. Diese einseitige, stereotype Berichterstattung der Medien führt beim Konsumenten zum Überdruss. Ein Reporter, der sich in die Propagandastrategie einbetten lässt, erzählt nie etwas Neues oder Originelles: er wird schlicht langweilig.

Einerseits wird über eine unglaublich grausame Kriegführung der Russen berichtet, andererseits fahren die Schlafwagen mit "heldenhaften" Reportern und "mutigen" Ministern ungestört durch die Ukraine.

Herr Gathmann, Sie scheinen nicht zu verstehen, dass Sie mit Ihrer freiwilligen Einbettung zum Sprachrohr und Verstärker der ukrainischen psychologischen Kriegsführung in Deutschland geworden sind. Das wirkt sich halt aus.

Den Rest besorgt Herr Melnyk.

Walter Bühler | Di., 26. April 2022 - 20:26

Lieber Herr Gathmann,

angenommen, Sie als Reporter säßen im Bus. Würden Sie mutig eingreifen? Ihrem Artikel nach ist ein lautes "Ja!" zu erwarten. Wenn Sie dann wieder in der Ukraine sind, nehmen Sie dann auch immer, wenn es gefährlich wird, Ihre Waffe und kämpfen mit!? Wirklich? Tun Sie das?

Die russische Drohung mit Nuklearwaffen hat sich gegen die NATO und speziell gegen uns gerichtet. Damit ist sie auch eine Bedrohung für die ukrainischen Flüchtlinge, die zu uns geflohen sind. Dennoch fordern Sie uns Deutsche auf, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Dürfen wir und unsere Regierung bei dieser Entscheidung an uns, an unsere Kinder und Enkel und an die hier lebenden Flüchtlinge denken sowie an die Lebensfähigkeit dieses Landes?

Haben nur Ukrainer das Recht, für ihr Land und für ihre eigenen Interessen zu handeln?

Dr.Andreas Oltmann | Di., 26. April 2022 - 20:27

Sehr geehrter Herr Gathmann, ich achte und respektiere Ihre Meinung und Ihr Engagement.
Das ändert nichts daran, dass ich mir andere Gedanken zur Entstehung dieses Krieges mache und versuche, die die weitere Entwicklung einzuschätzen.
Ja, ich halte Selenskij für einen Demagogen, der nicht um Hilfe bittet, sondern sie auf unverschämte Art und Weise einfordert. Und ich halte ihn für einen nützlichen Idioten, weil er sich von den USA missbrauchen lässt. Und ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Ukrainer lieber tot als russisch sein will. Und ich halte die Lieferung schwerer Waffen für einen Fehler, weil es den Krieg eskalieren wird und mehr Opfer und Leid verursacht, als jetzt schon. Und ich fürchte, dann kommt die Forderung nach dt. Soldaten. Ich bin auch nicht bereit, für die Ukraine meine Kinder zu opfern und selbst Opfer eines Atomkrieges zu werden.
Und ich wünsche mir, dass Russen und Ukrainer in Frieden miteinander leben. Und nicht der Recht bekommt, der am lautesten schreit.

Heidemarie Heim | Di., 26. April 2022 - 20:52

Die angeblich berühmten letzten Worte von Archimedes, der in seine in den Sand gesetzte;) Arbeit vertieft war bevor ein daran wenig interessierter römischer Söldner statt ihn zu verhaften kurzerhand in den Hades schickte? Apropos Sand;) Man kann ihn Anderen in die Augen streuen, den Kopf hineinstecken, auf ihm bauen, alles Mögliche in ihn setzen und der gefährlichste Vertreter in Sachen Sand überhaupt, das "Sandmännchen" meiner Kindheit mit der lieblichen Melodie hätte ich fast vergessen! Und nun lieber Herr Gathmann nehmen Sie mir auch noch den Glauben an die frühkindliche Erziehungspropaganda namens Märchen? Sagen Sie doch wenigstens so was wie Kyrill I., dass es in Ordnung geht wenn Kain seinen Bruder Abel erschlägt bevor ich ganz den Glauben an die Menschheit verliere. Es tut mir unendlich leid, dass auch hier im Forum mittlerweile massive Schlagseiten einzelne Kommentare beherrschen und kann mir gut vorstellen mit was Sie derzeit konfrontiert sind. Bleiben Sie stark! LG

Sie sprechen mir aus der Seele. Ich bin entsetzt über den Zynismus hier. Bloß weil hier mehrheitlich die USA gehasst wird, muss Putin der Gute sein. Womit er sich das verdient hat ist mir rätselhaft. Er ist gegen gendern? Ich auch. Er ist gegen die Queeren? Bin ich auch. Möglicherweise teilt er viele meiner Ansichten. Muss ich ihn deswegen exkulpieren? Nein! Diese Geringschätzung der Ukraine, als wäre es ein Pariastaat, der Demokratie nicht würdig, spricht für sich selbst. Korrupt soll sie sein. Die Oligarchie Russland nicht? Welches Land südlich/östlich von Wien ist nicht korrupt. Wenige. Vielleicht die Balten. Der Balkan, den kenne ich sehr gut, ist jedenfalls anfällig. Deutsche haben 20 Millionen Sowjetbürger ermordet. Also Russen, Ukrainer, galizische Juden, Usbeken Belarussen....Es war k e i n russischer Exklusivmord. Es betraf doch die gesamte Sowjetunion. Bequem wäre es , die Ukraine würde sich unterwerfen. Was Appeasement anrichtet kennen wir aus unserer Geschichte.

Heidemarie Heim | Mi., 27. April 2022 - 23:49

Antwort auf von Karla Vetter

Ich weiß leider nicht ob mir noch eine Antwort gestattet ist liebe Frau Vetter! Wie Ihnen leider auch, ich habe Ihre Beiträge immer geschätzt, fällt mir das Kommentieren zu diesem Thema immer schwerer. Ich bin auch die immer gleichen Argumentationen und Entlastungspsychoanalysen bezüglich dieses Kriegsverbrechers und der seiner Unterstützer*innen ( 80% Volksanhängerschaft können schließlich nicht irren?!) mehr als leid. Sagen wir doch stattdessen wie es ist. Uns ist, menschlich ziemlich verständlich, letztlich das eigene Hemd näher als die Hose von wem auch immer. Wir bzw. unsere Regierungen haben uns doch selbst in diese fatale Situation von Abhängigkeiten manövriert mit unserer moralgeschwängerten Unbedarftheit gegenüber Regimen wie Russland u. China. Putin braucht keine Atomwaffen um uns ebenfalls platt zu machen, er dreht einfach am Gas-Ölhahn wann und wie er lustig ist. Die russische Falle hat längst zugeschnappt!
Freue mich auf Ihre nächsten Beiträge liebe Frau Vetter! MfG

Inana | Di., 26. April 2022 - 21:47

Aus meiner Sicht haben Sie sicher gute Absichten, Herr Gathmann. Aber Sie haben einfach den Abstand zu der Sache verloren und betreiben eine Art "Embedded Journalismn" für die ukrainische Seite. Sie übernehmen nach meinem Eindruck auch die Stimmungen von da - und beschimpfen alle Leute, die vor Eskalationen - egal wo - warnen, als "Wohlfühlpazifisten" und Opfer russischer "Angstpolitik" etc. etc. Dazu bringen Sie die alten Wehrdienst-Beispiele mit "Schläger im Bus". Die übrigens überhaupt nicht passen.
Kein Selbstverteidigungstrainer würde raten, in einer Schlägerei im Bus einzugreifen, sondern dazu, zu deeskalieren - und dem Opfer ein Meser zuzuwerfen, würde wohl niemand empfehlen.
Außerdem ist es was anderes, ob ich im Bus agiere, oder mehrere Nuklearmächte aktiv sind.
Aber wie auch immer. Ich werde Ihre Texte weiter kritisieren und bin dann eben ein "Wohlfühlpazifist".

Stehlin | Di., 26. April 2022 - 22:15

nicht schon längst klargemacht wohin die Reise für ihn geht.
Wir stecken mittendrin. Selbst wenn wir wollten ist raushalten keine Option mehr. Die Schlafwandler haben ganze Arbeit geleistet.

Gisela Hachenberg | Di., 26. April 2022 - 22:18

Lieber Herr Gathmann, an Ihrer Stelle würde ich aufgeben, wenn ich die (bisherigen) Kommentare zu Ihrem Artikel lesen würde. Aber Sie werden nicht aufgeben. Da bin ich mir sicher. Ich verstehe Ihre Sorgen voll und ganz. Wenn man so lange in diesem Land gelebt hat wie Sie, hat man andere Einblicke, als diejenigen hier im Forum, die alle vom warmen Wohnzimmer aus kommentieren. Aber alle, der eine mehr als der andere, wissen alles besser. Trösten Sie sich, Herr Gathmann, alle, die bisher kommentiert haben, schreiben jedesmal wieder dasselbe, wenn es um diesen schrecklichen Krieg geht. Man könnte Ihre Kommentare kopieren und beim nächsten Artikel wieder einsetzen! Was mich am meisten stört, ist die widerliche Wortwahl, die man Ihnen gegenüber an den Tag legt. Z.B., Sie auf einen „Kriegsreporter“ zu reduzieren.
Bleiben Sie dran, Herr Gathmann. Es gibt noch Leser, die auf Ihrer Seite stehen. Und nicht jeder setzt sich hin und schreibt Kommentare.
Mit besten Grüßen

Liebe Frau Hachenberg,

Herrn Gathmann hat mit Titel und Untertitel die Tonlage für die Diskussion seines Artikels selbst gewählt. Er beschimpft pauschal jeden potentiellen Leser und die deutsche Kanzlerpartei, die immerhin demokratisch gewählt wurde und eben im Saarland die absolute Mehrheit demokratisch gewonnen hat. Er darf wohl kaum deutliche Antworten bejammern.

Ich habe Herrn G. als "Kriegsreporter" angesprochen, weil er geschrieben hat , dass er "bis 2014" keiner war. Also ist er heute einer.

Ich schätze in der Regel seine Artikel, und stelle ihn nicht auf eine Stufe mit Julian Reichelt. Ich bestehe aber auf einem Journalismus, der über die Wirklichkeit berichtet, und nicht nur die Interessen einer kämpfenden Partei durchsetzen will.

Das ist sehr schwer und auch ein wenig utopisch, aber ich hoffe doch, dass kluge Journalisten wie Herr G. durchaus wissen, ab wann sie die Propaganda einer Kriegspartei unterstützen, und ab wann sie objektiv von dem berichten, was sie erleben.

Helmut Bachmann | Di., 26. April 2022 - 22:36

Ersteinmal vielen Dank für den Artikel. Er bringt es auf den Punkt: hier schreiben viele, die sich im Busbeispiel raushalten würden. Schockierend. Die bornierte Haltung der AfD-Putinfans, die plötzlich das grüne Gefasel von „jeder hat doch irgendwie Recht“ imitieren , um ihren Helden reinzuwaschen ist von erschreckender Schlichtheit und hier unter den Leserkommentatoren weit verbreitet. Aber um meine Überschrift zu relativieren: nein, es ist eben nicht nur AfD-Sprech. Der deutsche Raushaltreflex geht quer durch alle Lager. Es ist wie bei Corona: Sicherheit geht über alles. Angst frisst Denken. Ein deutsches Desaster.

Ronald Lehmann | Di., 26. April 2022 - 22:39

Sorry, liebe Cicero-Gemeinde, eigentlich wollte ich mich zu diesen Thema nicht mehr äußern, weil meine K. den Papierkorb zum Opfer vielen.
Fmp. aber sind mir Ihre Kommentare etwas zu einseitig, zu kommunistisch.

Die am meisten über Frieden reden oder sich diesen wünschen, akzeptieren aber IN HEUTIGER ZEIT ohne einen Aufschrei, ohne ein "Wenn & Aber", dass Diktatoren sich das Recht heraus nehmen, Ihre Wahrheit wie Forderungen einfach militärisch einzulösen, um somit vollendete Tatsachen zu schaffen.

Dann klage ich aber alle anderen an, denn D. wurde im letzten Jhd. für den 1.WG als ALLEINSCHULDIGER abgestempelt.

Und so wie Putin heutzutage agitiert & propangiert, so hat vor fast 100 Jahren auch Hitler manifestiert. Und auch PO wie die CZ waren nach dem 1.WG vorsichtig ausgedrückt nicht gerade zimperlich mit d. Bürgern umgegangen.

Wenn aber RUS mit der Atombombe droht, dann sind auf einmal die anderen KRIEGSTREIBER? Also ist es der Westen & die UA, die mit Atombomben RUS bedrohen?

Jens Böhme | Di., 26. April 2022 - 22:49

Wenn Ihnen Raketen und Bomben um die Ohren fliegen, im stromlosen Keller hoffen, dass feindliche Soldaten sie nicht rauszerren, vergewaltigen oder gefesselt in den Kopf schiessen und dann in Brunnen werfen, Neugeborene ihr Leben aushauchen, egal ob sie sich als Pazifist outen - da ist mir jedes Mittel Recht, dass das beendet. Da Russland anscheinend immer noch mit der "Entnazifizierung" von ukrainischen Säuglingen, Kindern, Senioren nicht fertig ist, ist die weisse die falsche Fahne. Dass der Aggressor Drohungen gegen andere Staaten von sich gibt zeigt, dass Russland bereits Krieg gegen die ganze Welt führt und glaubt, man könne ohne Konsequenzen den begonnenen Krieg weiterführen und territorial expandieren.

Albert Schultheis | Di., 26. April 2022 - 23:06

Gleich vorneweg zur Klarstellung: Ich bin Unterwerfungspazifist, Putin-Versteher aus der linksrechten Querdenker-Ecke, Sie können mich auch durchaus als Nazi bezeichnen - einmal mehr, darauf kommt es mir auch nicht mehr an. Ich habe vor über 40 Jahren meinen Wehrdienst abgeleistet - ich nehme an im Gegensatz zu Ihnen, der Sie sich verpisst haben. Ich habe das getan, weil mir dieses Land und sein Grundgesetz etwas bedeutet haben. Ich weiß, was ein G3 ist und habe erlebt, was ein Panzer anrichten kann. Ich bin daher auch einigermaßen vertraut, mit den geo-strategischen Zielen sowie den konventionellen und atomaren Optionen auf beiden Seiten des ehemals Kalten - mittlerweile Heißen Krieges. Ich habe diesen Krieg vor 6 Jahren bereits vorausgesehen. Ich wusste, dass die USA die Russen in die Ecke treiben würden und dass die EU-Vasallen in einer Koalition der Willigen folgen würden. So wie Sie, Herr Gathmann, so wie der Hofreiter und all die anderen, die gestern noch Pazifisten waren.

Ronald Lehmann | Di., 26. April 2022 - 23:07

Lösungsvorschlag:

Die westliche Welt bringt unmissverständlich Putin bei, dass die rote Linie ohne ein WENN & ABER zwischen der UA & den autonomen Gebieten verläuft. Die Bevölkerung beider Seiten werden aufgefordert, diese Linie zu im gegenseitigen Interesse der Befriedung zu akzeptieren. Wer nicht mit den anderen kann, sollte seinen Standort wechseln.

Und nach BEIDEN Seiten eine militärische Pufferzone!

Mit diesen Kompromiss können beide Seiten leben & es wird auch wieder eine Zeit kommen, wo der Hass aus den Herzen der Menschen verschwunden sein wird, egal welche Seite.
Das Leben geht immer weiter.

Aber es müssen endlich mal KLARE ANSAGEN gemacht werden.

SO GEHT ES NICHT WEITER - ETO NE TAK RABOTAYET PRODOLZHAT!

Eigentümlicher Weise waren sich bei Corona die Herrschafts-Elite weltweit einig!?

Drohen mit Atomwaffen ist in heutiger Zeit ein No-Go - NET - FÜR ALLE auf dieser Welt

Wir sollten vielleicht mal wieder auf dieser Welt anfangen, für Frieden, Liebe & Demut zu beten.

Fritz Elvers | Mi., 27. April 2022 - 00:56

Ausgerechnet Erdogan versucht einen Waffenstillstand zu vermitteln, während der gesamte Westen Waffen liefert. Zweifelsohne ist Kiew im Recht, aber was nützt es? Es müssen jetzt zumindest vorläufige Kompromiß-vorschläge her, damit das Töten aufhört. Außerdem droht eine große Hungersnot.

Die USA hat eine Rolle als Moderator verspielt, sie sind der Gewinner und genießen es. Scholz ist leider umgefallen, aber Macron könnte seinen Wahlsieg noch nutzen, um sich weiter einzubringen.

Russland mag militärisch gewinnen, ist aber um Jahrzehnte zurück geworfen. Vielleicht merken das die Russen auch irgendwann.

Bernd Windisch | Mi., 27. April 2022 - 00:56

Den Ukrainekonflikt auf eine Keilerei im ÖPNV herunterzubrechen zeugt von einer intellektuellen Schlichtheit die ich dem Cicero nicht ohne weiteres zugetraut hätte.

Allein die Einleitung ist ein prosaisches Meisterwerk: „Liebe Unterwerfungspazifisten, liebe Pazifisten aus der linken und rechten Querdenker-Ecke.“

„Genau wie der Westen weiß Russland, was auf einen Einsatz von strategischen Atomwaffen auf ein Nato-Mitgliedsland folgen würde. Ein solcher Einsatz ist deshalb mehr als unwahrscheinlich.“

Herr Gathmann hat sich aber nach eigenem bekunden schon einmal elementar geirrt:

„Wer mir noch vor zehn Jahren gesagt hätte, Russen und Ukrainer würden einmal Krieg gegeneinander führen, den hätte ich für wahnsinnig erklärt, so ähnlich und eng verwoben erschienen mir die beiden Völker. „

Die Presse sollte aufhören Öl ins Feuer zu gießen und die Fachleute ihre Arbeit machen lassen.

Wer sind die Fachleute? Steinmeier, der für das dilettantische Minsker Abkommen mitverantwortlich zeichnete? Putin, der alle Staaten "entnazifiziert"? Scholz, der Ampelmann, der derart teilnahmslos regiert, dass man sich statt seiner das kleinere Übel Merkel zurückwünscht? Sorry, ich bin sarkastisch geworden. Das ist nicht gegen Sie persönlich gemeint, ich finde in Ihrem Leserbrief nicht, wer mit Fachleute gemeint ist. Russland will Diplomatie nach Aggression. Erst mal überfallen und dann Friedensverhandlungen mit Zusage von Territorialgewinnen. Wenn das geduldet und toleriert wird, sind die vermeintlich Unbeteiligten blauäugig und mein Vergleich mit dem Münchener Abkommen 1938 trifft ins Schwarze.

Bernd Windisch | Do., 28. April 2022 - 09:23

Antwort auf von Jens Böhme

wenn die Namen der Fachleute in der Zeitung stehen würden wären es keine Fachleute. Man nennt diese Menschen auch Berater. Die können zwar mit den Fachleuten hier im Forum nicht mithalten, haben aber die besseren Kontakte.

Selbst die Reden der von Ihnen genannten Protagonisten werden von Dritten verfasst. Oder glauben Sie wirklich, dass Annalena Baerbock sich ihre Statements zum Krieg selbst ausgedacht hat?

Alles gute und eine schöne Zeit! (Ohne Krieg!)

Julian Stehlin | Mi., 27. April 2022 - 02:49

zu verstehen gegeben hätte, wohin die Reise mit ihm geht.
Blanke Illusion und irritierend naiv ist die Frage, ob wir an diesem Konflikt teilnehmen wollen. Wir stecken doch seit Jahren mittendrin.
Die Schlafwandler haben mal wieder gründliche Arbeit geleistet.

Lisa Werle | Mi., 27. April 2022 - 07:50

Ich unterstreiche jedes Ihrer Worte. Die Pseudo-Friedfertigen sind in Wahrheit die Verstärker des russischen Angriffskrieges. Und sie merken gar nicht - selbst wenn sie Precht heißen, dass sie mit den Worten Putins reden und der Ukraine jegliche nationale Freiheit absprechen. Das Irrationalste aber ist, dass sie offenbar immer noch glauben, dass Putin Ruhe gibt, wenn sich die Ukraine ergibt. Was den Ukrainern dann geschieht, interessiert die sog. Friedensbewegten nicht weiter. Und auch nicht, welche Länder als nächstes dran sind. Und in Bezug auf die immer wieder zitierte 'Korruption' in der Ukraine: hallo ihr kriegerischen Wortführer Putins - schaut euch zu diesem Thema doch erst einmal in Russland und auch in diesem unserem Land um, bevor ihr der Ukraine an den Kragen geht. Wir haben nun wirklich allen Grund, genau zu diesem Thema die Klappe zu halten.

Reinhard Oldemeier | Mi., 27. April 2022 - 09:02

Pazifismus ist ein eine ehrenwerte Sache, leider ist die Friedenstaube schon 2014 von den Parteien abgeschossen worden.
Der Ukraine-krieg tobt nun seit 2014.
Das Minsker Abkommen ist gescheitert, weil beide Parteien uneinsichtig waren.
Nun an alle Forenteilnehmer die hier immer vom Frieden reden, ein Zitat von Berthold Brecht zum Nachdenken an die Hand gegeben.
Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.
Dann kommt der Krieg zu Euch!
Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

Robert Hans Stein | Mi., 27. April 2022 - 09:06

Oder: Ein Staat ist immer nur so viel wert, wie seine Armee. PUNKT
Nein, mit Kriegstreiberei hat diese Position nichts zu tun. Den Krieg provoziert, wer durch leichtfertig herbeigeführte Schwäche zum Angriff ermutigt. Und genau diese Ostermarschierer und Co. verschanzen sich dann hinter ihrer Unfähigkeit oder Unwilligkeit, den Täter und das Opfer auszumachen. Herr Gathmann, volle Zustimmung!

Gerhard Fiedler | Mi., 27. April 2022 - 09:10

was soll Ihr Beitrag? Nein, Sie sind kein Kriegstreiber, aber wir hier auch keine Unterwerfungspazifisten. Jedem ist etwas anderes wichtig, sieht es aufgrund seiner Lebenserfahrung mit seiner Brille. Bin 83, nach einem fürchterlichen Krieg gegen Russland in der DDR groß geworden, und dennoch kein Russenfeind. Mich bewegt immer noch Putins Rede im Deutschen Bundestag in 2001. Zum Schluss heißt es bei ihm: „Aber abgesehen von den objektiven Problemen und trotz mancher - ganz aufrichtig und ehrlich gesagt - Ungeschicklichkeit schlägt unter allem das starke und lebendige Herz Russlands, welches für eine vollwertige Zusammenarbeit und Partnerschaft geöffnet ist.“ Ich nehme ihm diese Aufrichtigkeit ab. Welcher Fehler wurde da wohl gemacht, diese ausgestreckte Hand Russlands auszuschlagen? Die Folgen werden nun auch mit dem Ukrainekrieg sichtbar, dem Stellvertreterkrieg der USA, die diese Partnerschaft erfolgreich zu verhindern wussten. Wer ist da wohl der Kriegstreiber?

Jens Böhme | Mi., 27. April 2022 - 09:54

Hitler sagte, Polen hat Deutschland in den Krieg getrieben. Musste Deutschland wirklich Polen überfallen, ausradieren und entjudisieren? Die Appeasement-Doktrin jener Zeit schützte niemanden mehr. Frankreich und Großbritannien glaubten, sie hätten noch viel Zeit nach dem Münchener Abkommen 1938. Die Ukraine wusste 2015 nach der Krim-Annexion und der mit Hilfe paramilitarisierter Russen besetzten Ostukraine, das ist nicht das Ende der russischen Expansionspolitik. Die Ukraine ist also politisch in dieser Hinsicht schon weiter, als so mancher Deutsche.

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 27. April 2022 - 10:04

..dem Atomkrieg ist wie Schrödingers Katze, die Wahrscheinlichkeit, dass sie lebt ist halbe / halbe; wenn man es genau wissen will, hat man sie mit Sicherheit getötet. Bei diplomatischen Künsten die im Vorfeld stattfanden und die diesen Krieg nicht verhindert haben, gebe ich dem Eintritt des Atomkrieg eine höhere Wahrscheinlichkeit als halbe/ halbe. Es ist mir auch egal ob ich der russische Propaganda zum Opfer falle, die NATO will den toten Putin und das ist gefährlich.

Gerhard Lenz | Mi., 27. April 2022 - 10:12

"Warum Herr Gathmann erzielen Sie bei den Lesern keine Wirkung?"

Und dann folgt eine Argumentation, die man nur als höchst lächerlich bezeichnen kann, eingebettet vom Jubel der Harcore-Putin-Fans, die sich doch nicht durch einen lächerlichen Vernichtungskrieg ihr Idol in den Dreck ziehen lassen.

Die jüngste Argumentation ist immer die gleich simplizistische. Putin droht doch mit Atomwaffen! Und wenn wir in die Ukraine Waffen liefern, könnten wir Opfer eines Angriffs mit Atomwaffen sein. Mehr noch: Die NATO wird uns nicht beistehen!

Völliger Quatsch. Nutzt Putin Atomwaffen, dann ist auch er selbst, sind seine Großmachtphantasien, sind Moskau, St. Petersburg, große Teile Russlands eine atomverseuchte Geschichte.

Das kann keiner wollen, das muss verhindert werden. Nur: Mit einem Bekloppten im russischen Regierungsamt kann keiner verhandeln.
Sich den permanenten Drohungen, aufgemotzt von der laufenden Präsentation angeblicher neuer Wunderwaffen, sollte sich keiner beeindrucken lassen.

Hans Schäfer | Mi., 27. April 2022 - 11:49

Ein Bericht, der aufzeigt: Argumentationen erfolgen aus der Ecke, aus der man der Meinung ist, sie besonders gut zu kennen.
Wie würde Frau Krone-Schmalz argumentieren!
Hr. Gathmann, was für ein Fürst sind Sie? Ein Friedensfürst zu sein, daran finde ich nichts Schlechtes, im Gegenteil.
Haben Sie sich nie die Frage gestellt, wie es dazu kommen konnte, wenn die Völker so eng verwoben waren? Oder, haben Sie es ganz einfach falsch eingeschätzt. Man behauptet doch Putins Ziel war schon „IMMER“, die UK zu vereinnahmen.
Oder vertreten Sie die Meinung, in der Angelegenheit gibt es nur einen Schuldigen?
Ein Nachbar von mir hat versucht einer Frau zu helfen, die von zwei Jugendlichen belästigt wurde. Er wurde zusammengeschlagen. Musste sich in ärztl. Behandlung begeben, Hemd kaputt. Verhandlung: Mitschuld. Sitzengeblieben auf Kosten. Begründung: Er hätte die Polizei rufen müssen. Somit sich fahrlässig in Gefahr begeben. Damit sage ich nicht, dass er nicht hätte eingreifen sollten. Er auch nicht.

Gisela Fimiani | Mi., 27. April 2022 - 12:01

Ich nehme die Leidenschaft, die Vehemenz, die innere Überzeugung zur Kenntnis, die die Ukraine verteidigen. Woran liegt es, dass all die Kämpfer für die Ukraine, im eigenen Land kein einziges der zahlreichen schweren Probleme zu lösen imstande oder gewillt sind? Bei Zuwanderung, Klimawandel, Covid, offenem Judenhass, Inflation, wokem Umbau der Gesellschaft…… usf., bei der Zerstörung von Kultur und Gesellschaft ist „Unterwerfungspazifismus“ angesagt. Der Gerichtshof der Hochmoral bestimmt die Leidenschaft, Vehemenz, innere Überzeugung, mit der er gibt oder nimmt, wie es (Gott) ihm gefällt. Er zerstört das Eigene und rettet das Fremde…….mit dem gleichen unduldsamen Moralismus. Das Bemerkenswerte wird nicht mehr bemerkt.

Es ist wirklich erstaunlich, daß in Deutschland "Unterwerfungspazifismus" zur Staatsdoktrin im Inneren erhoben werden kann, während die gleichen Leute den Ukrainern mit Begeisterung schwere Waffen liefern, um sich gegen die Unterwerfung unter eine fremde Macht massiv zur Wehr setzen zu können.

Der "Gerichtshof der Hochmoral" (Sehr zutreffender Begriff!) fällt seine Urteile bei uns dermaßen "verrückt", daß es jedem Menschen, der des logischen Denkens fähig ist, nur schwarz vor Augen werden kann.
Von vernünftiger Wahrung eigener Interessen kann überhaupt keine Rede mehr sein.
Aber so ist eben das heutige Deutschland.
Pech, wenn man da zuhause ist!

Hans Schäfer | Mi., 27. April 2022 - 13:03

Ein Bericht, der aufzeigt: Argumentationen erfolgen aus der Ecke, aus der man der Meinung ist, sie besonders gut zu kennen.
Wie argumentiert Frau Krone-Schmalz?
Hr. Gathmann, was für ein Fürst sind Sie? Ein Friedensfürst zu sein, daran finde ich nichts Schlechtes, im Gegenteil.
Haben Sie sich nie die Frage gestellt, wie es dazu kommen konnte, wenn die Völker so eng verwoben waren? Oder, haben Sie es ganz einfach falsch eingeschätzt. Man behauptet doch, Putins Ziel war schon „IMMER“, die UK zu vereinnahmen.
Ist Ihre Meinung, es gibt es nur einen Schuldigen?
Wäre derKrieg zu vermeiden gewesen?
Einige sagen Ja!
Ein Nachbar, hat einer Frau geholfen, die von zwei Jugendlichen belästigt wurde. Er wurde zusammengeschlagen. Musste sich in ärztl. Behandlung begeben, Hemd kaputt. Verhandlung: Mitschuld. Sitzengeblieben auf Kosten. Begründung: Er hätte die Polizei rufen müssen. Somit sich fahrlässig in Gefahr begeben. Damit sage ich nicht, dass er nicht hätte eingreifen sollten. Er auch nicht.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 27. April 2022 - 14:59

Pazifismus ohne selbst starke Abwehrkräfte vorzuhalten ist purer Masochismus.
Deshalb ist Pazifismus teuer, denn er muss Abwehrpotenzial in Form von Soldaten und Material in ausreichender Form vorhalten, es sei denn er akzeptiert an sich selbst Gräueltaten von Wahnsinnigen wie Hitler, Stalin, Mao und/oder Putin. Diese Diktatoren sind zwangsläufig daran interessiert keine demokratisch organisierten Staaten als Nachbarn zu haben. Es könnte sein, dass das “ Demokratievirus“ die totalitäre Machtstruktur zum Problem werden lässt. Deshalb verteidigt die Ukrainer auch unsere, vor allem aber auch die Freiheit der baltischen Staaten, die Putin ein Dorn im Auge sind, weil deren wirtschaftliche Erfolge, in demokratisch organisierten Strukturen eingetreten sind, was auch in Russland nicht unbemerkt geblieben ist.
Habeck vor allem aber Bearbock beweisen im Moment die Richtigkeit dieser These.