Novak Djokovic
Umsonst trainiert? Novak Djokovic bei der Vorbereitung auf die Australian Open / dpa

Australien storniert Visum von Novak Djokovic - Eine politische Entscheidung

Tennisstar Novak Djokovic muss weiterhin um die Teilnahme an den Australian Open bangen. Der australische Einwanderungsminister hat sein Visum am Freitag erneut storniert. Für Australiens Regierung ist die Entscheidung politisch bedeutsam, doch sie zeigt auch, wie harsch die Grenzpolitik des Landes ist.

Autoreninfo

Barbara Barkhausen arbeitet als Australien-Korrespondentin für TV-Sender, Radiosender und Zeitungen in Sydney. 

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Die Saga um den serbischen Tennisspieler Novak Djokovic ist in Australien zum Politikum geworden. Selbst Regierungschef Scott Morrison hat sich mehrmals dazu geäußert. Nach der Entscheidung am Freitag, Djokovics Visum zu stornieren, sagte er: „Diese Pandemie war für jeden Australier unglaublich schwierig, aber wir haben zusammengehalten und Leben und Lebensgrundlagen gerettet.“ Die Australier hätten viele Opfer gebracht, und sie dürften zu Recht erwarten, dass das Ergebnis dieser Opfer geschützt werde. Schon zuvor hatte er auf Twitter geschrieben: „Regeln sind Regeln, besonders wenn es um unsere Grenzen geht.“ Niemand würde über diesen Regeln stehen. 

Diese Worte zeigen, dass die Entscheidung um Djokovic vor allem eine politische war. Wenige Monate vor der Parlamentswahl in Australien ist es entscheidend für die Regierung, eine starke Hand zu zeigen. Letzteres kommt traditionell gut an bei der australischen Wählerschaft. Zudem ist Morrison als Hardliner bekannt – er hat es bereits mit den amerikanischen Techkonzernen im Land aufgenommen und sich China mit harschen Worten entgegengestellt. Vor einem Tennisspieler klein beizugeben, hätte da nicht ins Konzept gepasst. 

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Karl-Heinz Weiß | Fr., 14. Januar 2022 - 11:22

Ich bin doch etwas verwundert-Herr Djokovic hat schlicht und ergreifend falsche Angaben gemacht. Was hat das mit der australischen Asylbewerberpolitik zu tun ?

Martin Falter | Fr., 14. Januar 2022 - 11:28

gespannt denn hier laufen Coronaleugner hier im Forum in eine Argumentationsfalle.

Freue mich schon auf die Ausreden.
Den hier nimmt Australien sein Recht in Anspruch, seine Grenzen zu sichern.

Und genau deshalb sollte Djokovic wieder heim fahren. Übrigens gefoltert wurden die Menschen auf der Insel Manus, aber doch nicht ein arroganter Tennisspieler in seinem Luxushotel.

Also gegen Corona Maßnahmen meckern aber geschlossene Grenzen fordern.....ach ist das schön.

Werner Gottschaemmer | Fr., 14. Januar 2022 - 15:35

Antwort auf von Martin Falter

Sind es die gar so boesen Deutsche die irgendwie nicht verstehen wollen, dass Grenzen nur nach Bedarf der Herrschenden offen oder geschlossen sind? Soweit mir bekannt wollte der Herr Djokovic nicht nach Australien fuer die Australier kostenpflichtig einreisen, sondern seinem Job nachgehen und danach das Land auch wieder verlassen. Idealerweise mit einem Sieg. Wo hier genau sein Vergehen, oder Schlampigkeit der Australischen Behoerden liegt kann ich nicht 100% sagen, Sie offenbar schon. Mir ist er sympathisch! Moegen Sie ihn deswegen nicht weil Sie! nicht faehig waeren sich gegen Despoten aufzulehnen? Schauen Sie, Australien, kapieren Sie eigentlich fuer was das Land stand. Nee offenbar nicht!

Yvonne Stange | Sa., 15. Januar 2022 - 12:31

Antwort auf von Martin Falter

Herr Falter, Herr Djokovic ist nämlich GESUND. Er ist nur nicht geimpft. Und er hat einen Job in Australien zu erledigen. Und eben weil er als Leistungssportler gesund bleiben will, meidet er die Impfung. Es gibt hunderte Fälle, wo Sportler kollabiert und/oder tot umgefallen sind auf dem Platz. Vielleicht will er einfach nicht einer davon werden?
Coronaleugner gibt es hier nicht im Forum. Ganz im Gegenteil. Ich selbst war über 3 Wochen erkrankt an Corona. Meine Familie, einschließlich meiner 85 Jahre alten Mutter auch. Und was soll ich sagen, meine Mutter hat es am besten weggesteckt. Sie ist wieder super drauf, fährt Auto, kauft für uns ein... da wir noch etwas schwächeln. Natürlich gibt es Corona, früher hat man einfach nur Virusgrippe dazu gesagt und die Kranken oder Toten hat man einfach billigend in Kauf genommen!

M. Bernstein | Fr., 14. Januar 2022 - 11:56

Wenn die australische Regierung glaubt hier "Stärke" zeigen zu müssen, so zeigt sie nur, dass es schon längst nicht mehr um die Pandemie geht. Auch Australien wird mit dem Virus leben müssen und können. Allerdings wird man auch den aktuellen Polizeistaat noch aufarbeiten müssen.

Hanno Woitek | Fr., 14. Januar 2022 - 11:59

lächerliche Formen an.
Dieser Tennisspieler hat sich nicht an die Bestimmungen gehalten und es ist eine Lüge, zu behaupten er wäre eingesperrt gewesen. Er war da wo jeder hin muss dessen Visum geprüft wird. und das ist ok.
Darüber hinaus zeigt sein Verhalten mit seinen Unwahrheiten nur, was für ein charakterloser und arroganter Schnösel er ist, der für sich Sonderrechte in Anspruch nimmt. Er gehört gesperrt. für die Turnierserie.

Enka Hein | Fr., 14. Januar 2022 - 12:23

....sondern eine Entscheidung nach Rechtslage.
Merkel hat 2015 geflutet. Das war politisch.
Keine Extrawurst für keinen.
Kanada, Australien, GB, SaudiArabien etc. sind Länder wo nicht so einfach reinkommen.
Also, eingerichtete Entscheidung.
Nur weil der ein gelbes Bällchen über ein Netz kloppt gibt’s keine Ausnahme.
Unsere linksgrünes Appeasement führt nur zu Schwierigkeiten.

Romuald Veselic | Fr., 14. Januar 2022 - 12:36

der erwähnten Problematik, nicht kosmisch universell ist. D-Politiker & Bessermenschen glauben, universell über die Weltbelange zu entscheiden o. sich darüber apostolisch zu empören. Und ungebeten, anderen Vorschläge zu erteilen.

Behrouz Boochani, ein iranischer Journalist und Autor - sagt dies u. jenes. Was er nicht sagt, wie in der Welt von woher er kam, die Flüchtlinge behandelt werden. Ob ich im Iran, den Antrag stellen kann, als nichtislamischer Migrant, Ham & Eggs jeden Morgen frühstücken können. Kein Müsli mit Wasser (ohne Scheiß).

Die AUS-Regierung handelt richtig.
D-Ansichten zu dieser Problematik, basieren auf selbst erfundenen moralischen Kriterien, die global betrachtet, der alteingesessenen Bevölkerung, feindlich eingestellt sind. Denn wenn sich eine sektenähnliche Menschengruppe für Klimaerlöser hält, dann glaubt man, die Vorsehung zu folgen.

Ingo Kampf | Fr., 14. Januar 2022 - 13:14

Ja - was sonst! Frau Merkel hat auch - mit noch nicht absehbaren Konsequenzen - politisch über die Migration entschieden. Die Autorin hat aufgrund persönlicher Umstände Australien als Lebensmittelpunkt gewählt und ist dort publizistisch erfolgreich. Sie sollte dem Land dankbar sein, daß ihr diese Möglichkeiten eröffnet hat. Hier in diesem Beitrag argumentiert sie von einem linken Standpunkt aus, der Journalisten so oft kennzeichnet. Die meisten Australier ticken aber anders. Australien hat in der Pandemie eigene Leute nicht ins Land gelassen, weil sie Ansteckungen fürchteten. Sogar die Bewegungsfreiheit zwischen den Bundessaaten und einigen Städten war eingeschränkt. Das „ertragen“ Australier, weil sie überzeugte Bürger dieses Staates sind. Das wird ein Tennisstar mit seinem Clan nicht mit den besten Advokaten umwerfen. Ich war 21 Mal in Australien und komme im Moment schwer dahin. Das ist zu akzeptieren. Den Fall D mit der Migration aus Asien zu vermischen, ist arg tendenziös.

Heidemarie Heim | Fr., 14. Januar 2022 - 13:48

Was Asylpolitik mit der Erteilung/Abweisung des aufgrund falscher Angaben zurückgezogenen Visums zu tun hat erschließt sich mir zwar nicht so ganz, aber warten wir mal ab bis die nach dem ersten Gerichtsentscheid jubelnden serbisch-australischen Anhänger reagieren bzw. ihren "Unmut" auf die Straße bringen. Ich glaube mit dem Singen eines Volksliedes, wie wir es von Familie Djokovic vorgetragen bekamen ist es dann nicht getan! Und ich finde es angesichts des momentan in aller Welt anerkannten Urteils des Koblenzer Gerichts, nämlich die erstmalige Verfolgung und Verurteilung eines wirklichen an Grausamkeit nicht zu überbietenden Folterknechts und seiner Tausenden Opfern eine Frechheit, was seiner Mutter und Familie da über die Lippen kam!!! Wie ein "alter weißer Mann" im TV befragt sagte:" Herr D. ist ein arroganter Egoist der für sich Sonderrechte reklamiert und gehört wie JEDER der die Regeln verletzt ins nächste Flugzeug zurück!" Empfehle dazu ein paar Episoden "Border Patrol AUS".

Wolfram Fischer | Fr., 14. Januar 2022 - 14:02

Ganz ganz seltsame Sichtweisen machen sich in diesem Fall breit.
1. Hier versucht ein Prominenter sich mit Tricksereien die Einreise nach AUS zu erschleichen.
Wieso soll das Anwenden von geltenden AUS-Rechtsgrundlagen (die man persönlich ja blöd finden kann, was diese aber nicht ändert) eine "politische Entscheidung" sein? Es ist nach geltendem AUS-Einreiserecht aus meiner Sicht die einzig mögliche Entscheidung, wenn man eine skandalöse rechtsbeugende Entscheidung nicht treffen will.
Respekt vor dieser klaren Entscheidung!
2. Der Herr wurde "eingesperrt"?
Was für ein Unsinn. Er hätte in aller Freiheit mit dem nächsten Flugzeug abreisen dürfen und können. Nur einreisen durfte er seiner falschen Angaben wegen halt nicht. Einsperren geht nun wirklich anders!
3. Gar "gefoltert" wurde er! Also so ein realitätsvergessener Sch...! Eine unfassbare Verhöhnung eines jeden Folteropfers.
Da sind ein paar Menschen wirklich nicht mehr (und nicht nur "nicht mehr ganz") dicht. Einfach nur irre...

Juliana Keppelen | Fr., 14. Januar 2022 - 15:28

ich lehne mich zurück und halte Popkorn bereit. Diese Pose von beiden Seiten ist eher unterhaltsam. Die Australier werden sich auf die Brust klopfen und die Serben werden sich als Opfer betrachten. Bin mal gespannt wie es weiter geht.

Brigitte Simon | Fr., 14. Januar 2022 - 18:54

Geht´noch alberner Frau Barkhausen? Saga steht für "nordischen Gott der Dichtung". Auch Gattung altnorderischer Literatur". Warum auch nicht. Wie ich heute las, ist D. auch Anhänger der Mythologie.

Diesem Theater um Djokovic, auf dem Niveau einer Boulevardstory, zeigt sich Cicero spenda-
bel und überrascht mit zwei überflüssigen Arti-
keln als gäbe es keine relevanteren Themen.
Es reicht doch, wenn die TV-Stationen jeden Ton und jeden Blick bis zum geht nicht mehr hoch-stilisieren.

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