Satiriker Jan Böhmermann
Jan Böhmermann, Entertainer und Satiriker / dpa

Podiumsdiskussion zum politischen Journalismus - Der Kurzschluss

Jan Böhmermann hat bei einer Podiumsdiskussion mit Markus Lanz und Giovanni di Lorenzo ein umstrittenes Verständnis von Verantwortung geäußert. Beiden warf er vor, „False Balance“ zu betreiben und „menschenfeindlichen“ Positionen eine Bühne zu bieten.

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Vor einem Jahr erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit Jan Böhmermann anlässlich der Veröffentlichung seines Twitter-Tagebuchs. Zu diesem Zeitpunkt hatte der ZDF-Satiriker 2,2 Millionen Follower (inzwischen sind es 2,3 Millionen). „Das ist eine enorme Reichweite. Wie spüren Sie diese Macht?“, fragte die Interviewerin. Böhmermann antwortete: „Ich ahne, dass es kein Dauerzustand ist, dass jemand ohne redaktionelle oder sonstige Kontrolle die alleinige Macht über eine solche Reichweite haben darf. Das ist mir sehr bewusst.“

Woraufhin die Journalistin ihre Begeisterung für ihren Gesprächspartner nicht mehr zurückhielt und anmerkte: „Man muss sagen, dass Sie wahnsinnig verantwortungsvoll mit dieser Macht umgehen. Sie kommen aus dem Bereich Unterhaltung, niemand bezahlt Sie dafür, gegen Demokratiefeindlichkeit anzuschreiben oder für Meinungsfreiheit. Sie tun das freiwillig. Sie könnten richtig fahrlässige Dinge posten.“

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Johannes Renz | Mo., 6. September 2021 - 18:34

Der Mann wird völlig überschätzt. Gute Satire ist etwas anderes. Mit etwas Wohlwollen könnte man ihn als die Senftube der Nation bezeichnen, aber eigentlich hat er viel mit den Jakobinern gemein - immer schön alle möglichen Leute (auch weit jenseits von AfD, Querdenkern & Co.) aller möglichen Schandtsten verdächtigen und damit ihren Ruf ruinieren. Für mich absolut nicht zum Lachen. Das wiederum mache ich beileibe nicht nur im Keller.

Petra Horn | Mo., 6. September 2021 - 18:43

demonstriert seinen autoritären und totalitären und menschenfeindlichen Charakter.

Heidemarie Heim | Mo., 6. September 2021 - 18:53

Da kommt mir ja der soeben genossene Kartoffelsalat wieder hoch werter Herr Thiele;)! Nun weiß ich wieder warum ich nie Follower werden möchte! Und meine Fernbedienung immer schön mit frischen Batterien bestücke und so blitzschnell den Kanal wechseln kann wenn ich diesen Schmutzpoeten per Zufall im TV erblicke! Prof. Kekulè und Prof. Streeck Menschenfeinde? Noch alle Tassen im Schrank oder follower-gestützter Größenwahn? Was hat dieser "Stern am Himmel" der Kunst eigentlich in seinem Leben geleistet, um sich intellektuell und wissenschaftlich auf eine Stufe mit den Erwähnten zu stellen? Ich weiß wirklich nicht mehr wie wir heutzutage Anstand, Erziehung und Respekt definieren, aber zu anderen Zeiten hätte man diesem aufgeblasenen Komiker
bei dem was er sich leistete, bei keinem Sender oder auch nur irgend einem "Revolverblatt" die Türe aufgemacht. Unerträglich und meinerseits für immer gecancelt der Mann! MfG

Rob Schuberth | Mo., 6. September 2021 - 19:46

Antwort auf von Heidemarie Heim

...spricht mir aus der Seele.

Eine treffliche Beschreibung dieses Nichtsnutz.
Es ist - leider - heute zur Unart (nennt sich dennoch Trend) geworden solchen Unfähigen u. ungebildeten Leuten eine Plattform zu geben.
Wir sind ein Land das auf die Narren hört...unfassbar!

Dabei ist der Begriff Narren, im Kontext zu den echten aus dem MA, beinahe eine Beleidigung, denn die wussten recht genau was sie zu sagen/singen hatten u. wann sie besser ihren Mund hielten.

Christa Wallau | Mo., 6. September 2021 - 23:11

Antwort auf von Heidemarie Heim

Sie haben mir aus der Seele geschrieben!
Was diesen unsäglichen Böhmermann anbetrifft - da kann einem nur der Verstand stehen bleiben und zusätzlich ein schlimmer Würgereiz im Halse aufkommen...
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 8. September 2021 - 07:58

Antwort auf von Heidemarie Heim

Ich gebe zu Frau Heim, ich bin ein stiller Fan von ihren Kommentaren, die sie gerne spitzzüngig und in der Wortwahl sehr lebensnah formulieren. Nicht selten muss ich beim Lesen schmunzeln oder gar laut auflachen. Erlauben Sie mir nur eine kleine Ergänzung aus meiner Sicht. Ich finde es klasse, dass dieser Unsymphath mal offentlich, bei solch einem Interview das ausspricht, von dem bestimmte Herrschaften behaupten, es wäre nicht so und wir hätten Meinungsfreiheit. Wer was anderes sagt, sei ein Verschwörer oder gar schlimmer. Ich habe mir den kurzen Schlagabtausch mit Lanz angesehen. Dieser Mann ist einfach nur widerlich und unehrlich. Er hasst Andersdenkende und will sie ausgrenzen, nimmt aber gerne die Zwangsgebühren der GEZ als Beschäftigter des ZDF. Da ist es ihm egal, ob das auch Geld der Andersdenkenden ist. Und das ZDF stellt sich ohne Konsequenzen für Böhmermann nur wachsweich vor Lanz.

Lieben Dank für all Ihren Zuspruch! Sie werden doch nicht auf Ihre und unsere "alten Tage;)" doch noch zum Follower lieber Herr Konrad?!
Bezüglich Ihrer Ergänzungen und Gedanken was die erwähnten Herren und deren Arbeitgeber betrifft, bevorzuge ich immer öfter die Methodik meines leider früh verstorbenen Vaters, der meist total aufgebracht von einer SPD oder Vorstandssitzung seines Kleintiergeflügelzuchtvereins heimkam und wütete: " Die gehäre all` in ä Sack zum druffschlahe! Do erwischste immer die Rischtiche!"
Das war Pfälzisch liebe Maus-Fans;) LG

Romuald Veselic | Mo., 6. September 2021 - 18:55

Strafbestand eingeführt?
Alles potenzielle Ökomörder/Ökosaboteure?
Wer sich lustig über Klimawandel macht, sollte auf die gleiche Stufe gestellt werden wie die Islamisten, Taliban u. sonstige Extremisten?
Ist das Querdenken nicht nur eine Variante des Quereinsteigens?
Warum wird dies u. jenes kriminalisiert? Als Greta Thunberg einen Politvortrag hielt und jemand danach nicht klatschte, macht sich dadurch verdächtigt als subversives Element?
Irony out.
Seit wann ist dies zum Bewunderungs-/Anerkennungsmaßstab geworden, dass jemand 2,3 Mio Follower hat? Wie viele v. diesen Followern sind, die nur wissen wollen, wie der Wahnsinn in D fortschreitet?
Abgesehen davon, mindestens 80 Mio sind keine Followern v. Jan Böhmermann.

Rob Schuberth | Mo., 6. September 2021 - 18:59

Hat die Interviewerin diesen aufgeblasenen Böhmermann tatsächlich ernst genommen? Es scheint so.

Der Mann redet, also ob er der allein Wissende sei.

Dabei war der Pro+Contra Artikel der ZEIT mutig und richtig.
Ja nötig, denn es gab u. gibt dazu ja noch immer keine breite Debatte.
Wer die "Seenotrettung" auch nur leise hinterfragt, der wird sofort als Nazi od. mind. Menschenfeind deklassiert.

Unser Journalismus ist m. E. nicht objektiv.
Er wird gelenkt u. bestimmt von einer kleinen, aber in den Medien in der Überzahl versammelten, Anzahl von links-grünen Journalisten die sich an ihrem Haltungs-Journalismus noch immer ergötzen.

Böhmermann ist nicht ernst zu nehmen.
Abgehoben wäre noch die netteste Beschreibung für diesen Mann.

Petra Horn | Mo., 6. September 2021 - 19:00

Die pausenlosen Auftritte der Paniker und Hysteriker Drosten und Lauterbach kann man in keiner Weise als "False Balance" bezeichnen. Es handelt sich insbesondere im Zusammenspiel von Politikern und weiteren Fachleuten, die dieselben nie eintreffenden Apokalypsen androhen, um übelste angstmachende und gesellschaftsspaltende Propaganda. Alleine diese und die Tatsache, daß keine weiteren Wissenschaftler in den letzten eineinhalb Jahren zu Wort kamen, daß Nachrichten über den Umgang anderer Länder mit der sogenannte Pandemie fast nicht gesendet werden und auch nie von anderen als von Vektor- und mRNA Impfstoffen berichtet wird und außerdem so getan wird, als gebe es keine Medikamente gegen Covid-19, disqualifiziert den ÖR ein und für allemal.
Die Zwangsabgabe als Demokratieabgabe zu bezeichnen, ist offener Hohn. Das System muß aufgelöst werden, was auch immer mit den horrenden Pensionsansprüchen geschieht.

Joachim Kopic | Mo., 6. September 2021 - 19:04

Beide werd ich nie vermissen, da sie mir völlig egal sind. Beides für mich "Selbstdarstelller" ... ersterer noch dazu in meinen Augen niveaulos, wie es schlimmer nicht geht. Meine Meinung!

Günter Johannsen | Mo., 6. September 2021 - 19:04

...beschimpft Virologen als Menschenfeinde.
Als er Erdogan scheußlich-ekelhaft beschimpfte, hat er offen gezeigt, auf welchem Niveau er sich im roten Schlamm wälzt! Kein Wörtchen ist das Mann*in wert - wie sein ÖR!

Sie bezeichnen Böhmermanns Schmähkritik am türkischen Despoten als "sich im roten Schlamm wälzen"?

Interessant. Wo Sie doch sonst zu den Ersten hier gehören, die die drohende Übernahme Deutschlands durch den Islam beklagen.

Ganz schön "flexibel", in der Tat...

Manuel Gerber | Di., 7. September 2021 - 11:41

Antwort auf von Gerhard Lenz

Weiter unten beklagen Sie sich dass man sich in diesem Forum mit Leuten wie Böhmermann nicht sachlich auseinandersetzen würde.
Vielleicht haben Sie ja wirklich das Gefühl das Gedicht Böhmermanns über Erdogan sei sachliche Auseinandersetzung mit der Person Erfogans ?
Dann täten sie mir fast etwas Leid in der tat...
Mann kann tatsächlich die "Politik" und die Person Erdogans verachten, dem Islam kritisch gegenüberstehen, und das Gedicht Böhmermanns trotzdem widerlich finden.
Kommt halt einfach auf den persönlichen Stil an...

Thomas Hechinger | Di., 7. September 2021 - 11:43

Antwort auf von Gerhard Lenz

Anstand gilt immer. Und Menschenrechte gelten für jeden.

Auch für Präsident Erdoğan. Man kann die Sache, die jemand vertritt, heftigst ablehnen und dennoch seine Würde als Mensch respektieren. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Für mich war Frau Künast immer unausstehlich. Weder konnte ich ihren politischen Ansichten etwas abgewinnen noch mochte ich sie als Person. Als sie aber im Internet auf niedrigstem Niveau in obszöner und sexistischer Weise beleidigt wurde, hatte sie meine volle Sympathie. Und ich empfand es als ein Armutszeugnis für unsere Justiz, daß der Täter für seine Beleidigungen nicht bestraft wurde. Dasselbe sage ich allerdings auch, wenn Frau Weidel als Nazischlampe bezeichnet wird.

Anstand gilt immer. Und Menschenrechte gelten für jeden.

Wie sehen Sie das?

Walter Müller | Mo., 6. September 2021 - 19:13

Böhmermann ist sein (bescheidener) Erfolg offenbar zu Kopfe gestiegen. Er glaubt – typisch für links-grünen Zeitgenossen – die eine, reine Wahrheit zu kennen und für diese heldenhaft eintreten zu müssen. Es ist für ihn typisch, dass er meist spielerisch vorgibt, keinen Standpunkt, keine Werte zu haben und keine Regeln zu kennen: die legitime Freiheit eines Satirikers, der sich alles erlauben kann. Bei seinen Äusserungen an diesem Abend zum Stichwort „false balance“ wurde rasch klar, dass er hier nicht mehr „spielt“ sondern vehement und emotional für das aus seiner Sicht schützenswerte Gute eintreten wollte: Beim Umgang mit der Pandemie kann es nur eine Wahrheit geben! Er urteilte nicht nur, er verurteilte, und zwar willkürlich, weil ohne adäquate Argumente. Eine Entzauberung: Böhmermann hat ganz offensichtlich doch nicht so viel drauf, wie seine Fans ihm zugutehalten. Oder sollte das ganze am Ende doch nur ein hochintelligenter, gewollter PR-Gag gewesen sein? Blamage als Satire?

Gerhard Lenz | Mo., 6. September 2021 - 19:46

gilt das gleiche wie für Scholz, Baerbock, Drosten, Lauterbach..

Eine wirklich sachliche Auseinandersetzung mit ihm ist in diesem Forum unerwünscht.

Häme und Vorverurteilung werden dagegen ausdrücklich begrüsst.

Walter Bühler | Di., 7. September 2021 - 09:16

Antwort auf von Gerhard Lenz

Lauterbach meint es ehrlich und handelt ehrlich und offen im Interesse der Menschen in unserem Land. Das kann und darf man ihm nicht absprechen, auch wenn man mit seinen Positionen gar nicht einverstanden ist. Er muss als ein ehrlicher Mann betrachtet werden.

Das gilt ganz und gar nicht für den Schwätzer und Fernsehkoch Böhmermann, der sich bekanntlich nicht nur auf die Genitalien von Ziegen besonders gut versteht, sondern in der Tarnkappe des Narren auch ein Meister der Hate-Speech . Er kann nur eines: andere Menschen niedermachen und in den Dreck ziehen. Mit einem Menschen wie Lauterbach nicht zu vergleichen.

Klaus Funke | Di., 7. September 2021 - 17:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

Man kann sich nur mit jemandem sachlich auseinandersetzen, wenn dieser ebenfalls sachlich argumentiert. Tut Böhmermann das? Ist er ein Mann der Sachlichkeit. Lieber Herr Lenz, Sie verteidigen den falschen. Leider fällt das dann auch auf Sie zurück. Es stimmt zwar, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist. Aber soweit wie Sie es hier treiben, ist es absolut unangebracht. Bitte mal innehalten und ein wenig nachdenken, im Eifer des Wahlkampfgefechtes. Danke.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 6. September 2021 - 20:03

Herrn Böhmermann zu einer solchen Diskussionsrunde einzuladen, zeigt exemplarisch das seit einigen Jahren in Deutschland bestehende Problem. In Frankreich wäre es schwer vorstellbar, eine solche Person in den politischen Diskurs einzubeziehen. Aber zumindest erklärt es das Phänomen, dass eine Bundeskanzlerin Baerbock denkbar gewesen ist.

Klaus Funke | Mo., 6. September 2021 - 20:15

Täte ich es, müsste ich all Regeln der Nettiquette ignorieren, müsste Schimpfworte verwenden, die ich mir nicht mal privat gönne. Keine abwertende Bewertung und Bezeichnung ist für diesen Berufsprovokateur noch zu gut. Im Grunde aber zeigt er als gutbezahlender Akteur des staatlich finanzierten Senders ZDF das wahre Niveau der Fernsehmacher und Verantwortlichen. Ohne es zu wollen (oder doch?) offenbart dieser Sender sein Demokratieverständnis und sein abgrundtief erbärmliches Niveau. Gäbe es eine Strafe für Fernsehmacher, so verurteilte ich sie dazu, Böhmermann´s Sendungen in Endlosschleife 1 Jahr anschauen zu müssen... danach sind alle reif für die Klapse. Warum geschieht Herrn Böhmermann nichts, warum darf er ungestraft beleidigen und herabwürdigen. Mit Kabarett oder Satire sind seine an intellektuell Erbrochenes erinnernden Fernsehauftritte nicht zu entschuldigen.

Peter Sommerhalder | Mo., 6. September 2021 - 21:06

Also wenn Jan Böhmermann sich lustig machen würde über all die Maskenträger...,

...so zum Ausgleich...

Helmut Bachmann | Mo., 6. September 2021 - 21:14

merkwürdigerweise. Er missbraucht sie nicht. Denn dies setzte Absicht voraus. Er glaubt, das Richtige zu tun. Das Gefährliche ist, wie beim mittelalterlichen Inquisitor, dass er glaubt zu wissen. Und andere glauben, dass er weiß. Also: aufklären, denn Leuten verdeutlichen, was Böhmermann kann und weiß. Geht ja schnell.

Thomas Hechinger | Mo., 6. September 2021 - 22:37

Für mich ist Jan Böhmermann seit jenem Erdoğan-Schmäherguß unten durch. Dabei sehe ich den türkischen Präsidenten durchaus kritisch. Er ist ein Nationalist, der im Wahn lebt, das Osmanische Reich wiederbeleben zu können. Und wie er die Deutschtürken instrumentalisiert, ist inakzeptabel. Ich könnte mir für die Türkei weit Besseres vorstellen. Aber wer bin ich, daß ich den Türken vorschreiben wollte, wen sie zu ihrem Präsidenten zu wählen haben! Aber auch Recep Tayyip Erdoğan besitzt unveräußerliche Menschenrechte. Was sich Jan Böhmermann in jenem "Gedicht" an üblen rassistischen antitürkischen Stereotypen und an menschenverachtenden Bildern und Phrasen aus der untersten Schublade geleistet hat, ist abstoßend, ekelerregend und widerwärtig. Und es ist eine Schande, daß deutsche Gerichte so etwas haben durchgehen lassen. Feige Richter eben, die aus Angst vor medialer Schelte kniffen. Es gibt nur wenige Menschen, denen ich die Hand verweigern würde. Jan Böhmermann ist einer von ihnen.

Jens Böhme | Di., 7. September 2021 - 09:32

Böhmermanns Ahnungslosigkeit über Freiheit, Meinungen, Diskurs und Debatte sowie daraus folgenden Entscheidungen scheinen für ihn böhmische Dörfer zu sein. Man darf geneigt sein sich zu fragen, wo, wie und mit wem er sich im Deutschland des geltenden Grundgesetzes sozialisiert hat. Vielleicht ist ihm positiv zugute zu halten, dass er solch Äußerungen öffentlich gucken lässt, in einer Zeit, in der das Grundgesetz gerade nur schmückendes Beiwerk ist und kaum zur Anwendung kommt, weil man sich seit Frühling 2020 an den Ausnahmezustand gewöhnt hat und an den Lippen politischer Scharfmacher aus einigen Regierungen hängt.

Frank Bodenstedt | Di., 7. September 2021 - 09:40

und seinen zahlreichen großen und kleinen - intellektuell untergründigen - Artgenoss:innen hier in Sch'land, nur eine kurze Bemerkung: „Der Grund, warum Menschen zum Schweigen gebracht werden, ist nicht, weil sie lügen, sondern weil sie die Wahrheit reden. Wenn Menschen lügen, können ihre eigenen Worte gegen sie angewandt werden. Doch wenn sie die Wahrheit sagen gibt es kein anderes Gegenmittel als die Gewalt.“
(Theodor Fontane)
Diesen großen Menschen kennen viele von denen gar nicht, aber was er da so sagte, bestätigen sie emsig durch ihr Tun und Treiben.

Peter Saulus | Di., 7. September 2021 - 10:43

In den meisten Kommentaren steht alles. Mich widert dieser"Mensch" nur an. Er muss ja eine schlimme Geschichte haben.

Christopher Jahn | Di., 7. September 2021 - 11:40

"Kurzschluss" ist in diesem Fall noch zu nett gesagt: Hier handelt es sich um eine offensichtlich bewusste, totalitäre Vorstellungswelt. Wer, alimentiert in einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, eine Gleichschaltung von Meinungen fordert und auf Grundlage eigener Ignoranz studierte Experten als gefährliche Leute darstellt, disqualifiziert sich als Medienschaffender. Mit so einem "ideologischen Fundament", das der Meinungsfreiheit spottet, sollte man keine Sendeplätze in den ÖRR-Medien erhalten.

Brigitte Miller | Di., 7. September 2021 - 13:53

vermeintlichen Satiriker wurde schon alles gesagt. Und dass Herr Drosten und Herr Lauterbach sich schon öfter und schwerwiegender "geirrt" haben als Herr Streeck, scheint niemanden zu stören und dass ständige Panikmache eine Art von Menschenfeindlichkeit darstellt auch nicht.Bizarr.

Yvonne Stange | Di., 7. September 2021 - 21:28

... ist einer von vielen Gründen, warum wir uns der Zwangsfinanzierung komplett verweigern! Keinen Cent mehr dafür! Nie wieder!