Büste des griechischen Philosophen Platon im bayerischen Landtag in München / picture alliance

Identitätspolitik - Das Elend der Gleichmacherei

Wenn das identitätspolitische Gift von den Universitäten in Medien und Schulen sickert, zerrinnt uns nicht nur die Bürgergesellschaft zwischen den Fingern. Sondern es steht die Demokratie selbst zur Disposition. Denn die identitätspolitischen Kämpfe zerstören einen Pfeiler unserer liberal-demokratischen Ordnung: die Meritokratie.

Michael Sommer

Autoreninfo

Michael Sommer lehrt an der Universität Oldenburg Alte Geschichte und moderiert gemeinsam mit Evolutionsbiologe Axel Meyer den Cicero-Wissenschafts-Podcast

So erreichen Sie Michael Sommer:

Drei Geschichten, ein Thema. Auf der Jahrestagung der American Society for Classical Studies in San Diego sprach im Januar 2019 der aus der Dominikanischen Republik stammende und in Princeton lehrende Althistoriker Dan-el Padilla Peralta über die Zukunft der klassischen Altertumswissenschaften. Padillas Vortrag war eine einzige Anklage gegen die Zunft: Die Classics seien nicht nur ein Rechtfertigungssystem für männlich-weißen Überlegenheitswahn, sie würden auch nichtweiße Akademiker systematisch diskriminieren, indem man sie nicht in den wenigen prestigereichen Fachzeitschriften publizieren lasse. Padilla forderte „heilende akademische Gerechtigkeit“.

In der Diskussion nach Padillas Referat kam es zum „Incident“, einem Eklat erster Güte. Eine Teilnehmerin der Veranstaltung versuchte sich an der Ehrenrettung der Classics: Cicero und Thukydides wohne doch ein Eigenwert inne. Zeitschriften sollten nur nach der Qualität der Beiträge fragen, nicht nach der Hautfarbe ihrer Verfasser. An Padilla gewandt, sagte sie, es könne sein, dass er seine Professur nur seinem Schwarzsein verdanke, sie hingegen glaube lieber, er habe seinen Job aufgrund akademischer Meriten bekommen. Padillas Antwort lautete, er hoffe, das Fach stürbe, und das möglichst bald.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Rob Schuberth | Di., 31. August 2021 - 20:08

Schade, schon vor Monaten hätte es solcher guten auf entlarvender Artikel bedurft.

Jetzt sind sie zwar auch ok, kommen aber m. E. zu spät.

Die sogn. (eher selbsternannten) Eliten die diese ganze Genderitis, die pc, cc uvm. in die breite Gesellschaft pressen (tragen wäre da ein zu schwaches Verb), die sind schon recht weit voran gekommen.

Aber immerhin es gibt ein paar Widerstände.
Guter Artikel...danke.

Allein seit Mai sind im Cicero zehn(!) Artikel zum Thema "Identitätspolitik" erschienen. Man kann also beim besten Willen nicht behaupten, dass sich dieses Magazin nicht genug mit diesem (Kampf-)Begriff beschäftigen würde.
Frei nach dem Motto: "Es ist zwar schon alles gesagt - aber noch nicht von jedem!" darf sich nun also Herr Sommer daran versuchen, die Ciceronen mit einem ihrer Lieblingsschlagworte bei Laune zu halten.
Das ist auch bitter nötig nach dem Wahlsieg Bidens, dem Debakel des RN, den Umfragewerten der AfD und den verheerenden Daten für Ungeimpfte:

https://amp.welt.de/politik/deutschland/article233496326/Corona-Inziden…

Unter diesen Umständen ist es auch absolut nachvollziehbar, dass man hier nichts von der Verurteilung Straches (15 Monate Haft auf Bewährung) oder dem AfD-Austritt Uwe Junges, mitsamt seiner überaus spektakulären Begründung, liest.
Harte Zeiten für Ciceronen...

Gerhard Hellriegel | Di., 31. August 2021 - 20:21

Wenn das eine Kind mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt kommt, während das andere in prekären Verhältnissen seinen ersten Schrei tut, halten Sie das für gerecht? Braucht man dafür wirklich eine Diskussion über Gerechtigkeit? ---
Was ist "Leistung"? Ich habe als Student 4 Wochen am Fließband gearbeitet, Fernseher montiert, bevor der Meister Mitleid mit mir hatte und mich ins Lager versetzte. Mein ganzes Berufsleben danach war - im Vergleich dazu - ein Zuckerschlecken.
Was haben Kapitaleinkünfte und Managergehälter mit Leistung zu tun?
Es geht nicht um Leistung, es geht um Verwertung.
Angebot und Nachfrage sowie Profitmaximierung sind keine Leistungskriterien.
Pech für die Frauen: sie sind schlechter verwertbar. Die Investitionsrendite ist geringer, also weniger Lohn für gleiche Arbeit. So sind die Spielregeln.

Martin Böhm | Mi., 1. September 2021 - 08:22

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Herr Hellriegel, wieso sprechen sie bei Managern von Leistung und bei Frauen von Arbeit? Bekanntlich ist Leistung Arbeit pro Zeit. Da stellt sich mir die Frage, wenn jemand die GLEICHE Arbeit in der halben Zeit erledigt, wieso sollte der/die nicht mehr bezahlt bekommen?
Frauen bekommen für gleiche Arbeit auch nicht weniger Geld sondern sie bekommen für unterschiedliche Arbeit weniger Geld. Frauen werden (deswegen vielleicht) auch Älter als Männer und bekommen daher auch länger/mehr Rente, ist das Gerecht?

Achim Koester | Mi., 1. September 2021 - 10:46

Antwort auf von Martin Böhm

ob aus Unwissenheit, oder mit voller Absicht, dass gerade junge Frauen, die eine Familie gründen, also Kinder haben wollen, vom Arbeitsschutzgesetz (zu Recht) besonders geschützt sind, denn der gesetzliche Mutterschutz beginnt 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und währt noch mindestens 8 Wochen danach. Während dieser Zeit ist der Arbeitgeber verpflichtet, das volle Gehalt 14 Wochen lang weiter zu zahlen, einmal abgesehen von den € 13,00 pro Tag, den die Krankenkasse zuschießt. Diese mehr als 3 Monate währende Arbeitspause muss vom AG kalkulatorisch natürlich berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass der Arbeitsplatz frei gehalten werden muss, also eine Vertretungskraft zusätzlich bezahlt werden muss. Das erhöhte Krankheitsrisiko in der Schwangerschaft mit der damit verbundenen Lohnfortzahlung kommt ebenfalls hinzu.

Rob Schuberth | Mi., 1. September 2021 - 19:47

Antwort auf von Martin Böhm

Werter Herr Böhm, da muss ich Ihnen widersprechen.

Erst wollte ich eine der Studien verlinken, aber dann sah ich dass das so viele sind, da bitte ich Sie doch bitte selbst schnell zu goo....falls Sie mir nicht glauben wollen.

Wer sehen will, der sieht auch.

Wer aber etwas nicht anerkennen will, der blendet das aus und vertraut lieber auf markige Sprüche der Lobbyisten, die den Gender-Pay-Gap erhalten wollen.

Sie sind ja bestimmt nicht so einer.

Ingofrank | Mi., 1. September 2021 - 11:01

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Wenn Ihr Berufsleben ein „Zuckerschlecken“ gegenüber 4- wöchigen
arbeiten am Band „ Fernseher montieren“ war, was sind (waren)Sie denn von Beruf?
Abgeordneter od. Beamter auf Lebenszeit?

Ich habe schon mit 13 meine kompletten Ferien auf der LPG (Landwirtschaft) gearbeitet um mir mit 14 ein niegel Nagel neues Moped zu kaufen. Und so ging es weiter bis zum Abitur und auch während der Semesterferien meines Studiums.
Einen 8 Stundentag kenne ich bis heute, auch als Rentner, nicht. Und … davon habe ich mit meiner Frau (genau das selbe vorgelebt) gut gelebt. Ich werde meinen Kindern zwar keine goldenen Löffel hinterlassen, aber wir haben viel in Bildung und Ausbildung unserer Kinder + Enkel investiert. Auch heute kann man mit viel Arbeit viel erreichen. Wollen muß man das!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Charlotte Basler | Mi., 1. September 2021 - 15:22

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

„Wenn das eine Kind mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt kommt, während das andere in prekären Verhältnissen seinen ersten Schrei tut, halten Sie das für gerecht? „
Zuerst einmal, was wollen Sie dagegen tun? Alle Neugeborenen einsammeIn und dann auslosen, wer welche Eltern bekommt? Ist es immer ein Vorteil reiche Eltern zu haben? Oder ist es nicht besser eine liebevolle Familie zu haben? Warum ist der Eine krank und der Andere gesund? Jeder hat eben sein eigenes Schicksal, daß er meistern muß.
Warum immer dieser Neid?

Ellen Wolff | Di., 31. August 2021 - 20:44

Guter Artikel.

Tomas Poth | Di., 31. August 2021 - 20:56

Völliger Schwachsinn die Gleichmacherei! Die herausragende Leistung zählt!
Sieht man doch auch bei einigen Sportarten, z.B. bei Sprintwettbewerben, da gehen die Medaillen doch überwiegend fast ausschließlich an farbige Sprinter!
Läßt sich für alle natürlich per Zeitnahme nachweisbar darstellen.
Aber was läuft unter dieser Oberfläche, im Hintergrund, wenn man ein Vergleich hinsichtlich Bewertungen ziehen will?

Werner Zillig | Di., 31. August 2021 - 21:07

Ein überaus kluger und gut geschriebene Artikel! Unterm Strich: Dieser Gesellschaft gehen allmählich alle Selbstverständlichkeiten verloren. Der daraus resultierende andauernde Deutungswettstreit kostet unglaublich viel Kraft und irgendwann wahrscheinlich auch viel Wirtschaftsleistung.

Bleibt nur der Trost in Ironie und zuweilen Sarkasmus.

"... Padillas Antwort lautete, er hoffe, das Fach stürbe, und das möglichst bald."

Ich musste da an den alten Toilettenspruch denken:

"Gott ist tot." Nietzsche

Darunter:

"Nietzsche ist tot." Gott

Also demnächst: "Padilla ist tot!" Das Fach

Ingofrank | Di., 31. August 2021 - 21:35

und geht mit Riesenschritten gerade auch durch diese linke Identitätspolitik bedingt in den noch schnelleren Untergang.
Den ersten Satz sollte sich ein jeder auf der Zunge zergehen lassen.“identitätspolitische Gift von den Universitäten ….“ und wer bezahlt diese Universitäten die dieses Gift verstreuen? Sieht so die Freiheit der Lehre aus? Einfach nur bekloppt! !

Mit vielen Grüßen aus der Erfurter Republik

Wir erleben eine Bewegung des Mundtot-Machens. Perikles würde sich im Grab umdrehen. Einst verfügte der totalitäre Staat Sprache und das Denken. In der
Demokratie läuft es nun umgekehrt. Der Staat kopiert, was eine angebliche kul-
turhoheitliche Bewegung diktiert. Wir brauchen einen Aufruf zum Widerstand.
in
Das jüngste Beispiel lese ich: Nach der "rassistischen Mathematik" nun die knlassi-
gefährliche Lives Matter-Bewegung. Der Staat imitiert. Die Notenschrift sei "ein Schlag in das Gesicht" farbiger Studenten" usw.

PS: Es wurde bekannt, daß das Pariser Stadtmuseum römische Ziffern abschafft.
Aus Louis XIV, wird Louis 14. Man wolle niemand ausgrenzen.

kulturell bedingt, bin ich Bekenner der römischen Zahlschrift, die aus der lateinischen Buchstaben abgeleitet wurde. Deshalb ignoriere ich das Management Pariser Stadtmuseums u. seine Entscheidungen, sowie alle Padillaisten, samt Erfinders dieser Idiotie.
Die West-Unis sind zu Verklärungsanstalten geworden. Wie gut, dass im Russlands Schulsystem u. Mentalität, so etwas undenkbar ist.

Apropos: Wie erklären diese Kretins das Entstehen von Humanismus und Renaissance? Oder warum aus Kopernikus, Galilei o. Kepler zum Schluß alte weiße Männer geworden sind? Ist die Astrologie dadurch rassistisch geworden u. die entdeckte kosmische Regelmäßigkeit verwerflich?
Ich glaube, dass bei Einstein die Cancel Culture "Argumentation" etwas schwieriger wird. Er war nicht nur weiß und Deutscher. Er war sogar hebräischer Abstammung. Wie Jesus Christus.

lieber Herr Veselic, cool bleiben wirkt auf mich wie eine Beruhigungs-
tablette. Übrigens, der von mir geliebte Einstein, war Jude und setzte
sich in Amerika kämpferisch für seine Landsleute ein. Wie Jesus Christus.

Wir erleben eine Bewegung des Mundtot-Machens. Perikles würde sich im Grab umdrehen. Einst verfügte der totalitäre Staat Sprache und das Denken. In der
Demokratie läuft es nun umgekehrt. Der Staat kopiert, was eine angebliche kul-
turhoheitliche Bewegung diktiert. Wir brauchen einen Aufruf zum Widerstand.
in
Das jüngste Beispiel lese ich: Nach der "rassistischen Mathematik" nun die knlassi-
gefährliche Lives Matter-Bewegung. Der Staat imitiert. Die Notenschrift sei "ein Schlag in das Gesicht" farbiger Studenten" usw.

PS: Es wurde bekannt, daß das Pariser Stadtmuseum römische Ziffern abschafft.
Aus Louis XIV, wird Louis 14. Man wolle niemand ausgrenzen.

Nachsatz:
Was wie ein Witz klingt, ist bitterer Ernst. Es ist Teil eines Angriffs auf Europa und auf alles, wofür der Kontinent steht. Er hat der Welt nicht nur Beethoven, Bach, Berlioz
geschenkt, sondern auch Demokratie. Freiheit und Menschenrechte. Kultur, nicht Bar-barei.

Michael Bahr | Di., 31. August 2021 - 22:59

Die Musik von Samuel Coleridge-Taylor soll nicht schlechter sein als die Beethovens? Das ist an Absurdität nicht zu überbieten. Coleridge ist ein klassisches One-Hit-Wonder. Seine gegen Ende des 19. Jahrhunderts komponierte Kantate für Chor und Orchester "Hiawatha" wurde zu einem großen Erfolg. Seine übrigen Kompositionen sind kaum bekannt. Die unsterbliche Leistung Beethovens war es, in nahezu jeder Gattung, die in der Kunstmusik seiner Zeit eine Rolle spielt, Bahnbrechendes geleistet zu haben: ob Symphonie, Klavierkonzert, Klaviersonate, Streichquartett usw. - es liegen zu jeder Gattung mehrere - teilweise auch zahlreiche - Gattungsbeiträge vor. Weder gibt es von Coleridge 9 Symphonien, 5 Klavierkonzerte, 16 Streichquartette noch 32 Klaviersonaten. Es fehlt schlicht schon an Masse, die man gegen Beethoven auffahren könnte. Aber in einem Bereich funktioniert das: in der Gattung des Violinkonzerts - Beethoven und Coleridge komponierten je eines - ich fordere zum Vergleichshören auf!

Michael Bahr | Di., 31. August 2021 - 23:09

Wenn man nun die beiden Violinkonzerte von Beethoven und Coleridge miteinander vergleicht, dann wird sich schnell zeigen, dass Beethovens Gattungsbeitrag nicht zu Unrecht seit nun rund 200 Jahren zur absoluten Spitze der Violinkonzert-Literatur gehört. Coleridges Violinkonzert steht neben vielen anderen mehr oder weniger unbekannt gebliebenen Violinkonzerten zahlloser nur wenig bekannter weißer Komponisten - es ist beileibe kein schlechtes Werk, aber in die erste Reihe gehört es sicher nicht. Qualität entscheidet! Die Konzertbesucher und Plattenhörer lieben doch das Beethoven-Konzert nicht, weil sie dadurch eine unterstellte weiße Überlegenheitsideologie zelebrieren wollten, sondern einfach, weil es geniale Musik ist, die begeistert. Die Linksidentitären wollen offenbar ein Musikhören nach ideologischen Kriterien durchsetzen - damit werden sie die Leute aus den Konzerten vergraulen. Niemand wird sich Mittelmäßiges servieren lassen und dafür zahlen, wenn er Besseres bekommen könnte.

Markus Michaelis | Di., 31. August 2021 - 23:19

Es geht nicht nur um Leistungsgerechtigkeit gegen Gleichheitsgedanken. Es gibt viele Prinzipien und Ziele, die um die Zustimmung der Menschen ringen. Ist es etwa prinzipiell zulässig eine weiße Gesellschaft, einen weißen Staat zu haben? Nur dann, wenn dieser ärmer als der Weltschnitt ist - oder eher prinzipiell gar nicht? Wären schwarze Gesellschaften zulässig - oder nur solange sie ärmer sind, oder auch prinzipiell gar nicht? Geht das nur nach Hautfarbe (Englisch "race"), gilt also auch für entsprechende Millionäre, auch in 10. Generation? Sind überhaupt unterschiedliche Gesellschaften zulässig oder müssen Chinesen, Inder, afrikanische Staaten etc. solange bekämpft werden, bis sie quotiert divers global einheitlich sind? Es stellen sich viele große Fragen, nicht nur die der Leistungsgerechtigkeit.

Im Detail lenkt das natürlich von der einen relevanten Frage ab, wann weiße Männer (etwa von der Müllabfuhr) endlich ihre Privilegien abgeben (etwa an Harvard-Absolventen).

helmut armbruster | Mi., 1. September 2021 - 08:05

sie gemacht hat?
Wir waren ja nicht schon seit jeher zivilisiert und motorisiert. Wir waren lange Zeit nichts anderes als grobe, unwissende, abergläubische Barbaren.
Dass wir diesen Zustand verlassen konnten haben wir aber nicht den Massen zu verdanken, sondern einzelnen, heraus ragenden Menschen mit außer-
gewöhnlichen Fähigkeiten.
Auf geistigem, moralischem und
technischen Gebiet hätte es niemals einen Fortschritt gegeben ohne diese wenigen heraus ragenden Menschen.
Eine ganze kleine Minderheit von Menschen mit exzellenten Begabungen und Fähigkeit hat uns in die Zivilisation geführt.
Dass man diese Tatsache heute in einen Zusammenhang mit Rassismus und sozialer Ungleichheit bringen will, kann ich absolut nicht verstehen.

Dirk Weller | Mi., 1. September 2021 - 08:15

breiten Masse der angepassten "Qualitätsmedien" veröffentlicht werden würde.
Das schlimme an der Sache ist, dass auch 75% (oder mehr) der Menschen diese "Identitätspolitik" für Blödsinn halten, sich aber nicht trauen das laut zu sagen, weil man sonst selber zum Opfer dieser "Identitätspolitik" werden könnte.

halten solche "Identitätspolitik" also für Blödsinn? Da Sie den "Qualitätsmedien" ja nicht glauben, haben Sie solche Erkenntnisse vermutlich aus irgendwelchen Volkspostillen, von Gläubigen hier auch gerne "alternative Medien" genannt. Oder haben Sie eigene Untersuchungen angestellt? Das Forum hier ist sicher alles andere als repräsentativ.

Sie zeichnen das Bild eines eingeschüchterten, ängstlichen Bürgers, der sich nicht traut, seine Meinung zu sagen - aus Furcht vor angeblichen Sanktionen. Damit gehen Sie noch einen Schritt weiter als die AfD-Frontkämpfer, die ständig diejenigen, die noch nicht zur AfD gefunden haben, als doofe, dumme, schlafende Untertanen abwatschen.

Ich behaupte mal: Das, was sich so trefflich als verbale Munition für die dauerempörten "Kulturbewahrer" eignet, geht den meisten Menschen am Sitzfleisch vorbei. Wäre es anders, könnten sie ja in der Anonymität der Wahlkabine ihre Stimme den blauverkleideten Braunen geben.

Was eben höchstens marginal passiert.

die ZEIT oder die WELT als "alternative Medien" bezeichnen, so liegen Sie richtig.
Würden Sie einige dieser Medien regelmäßig lesen, so wüssten Sie, das regelmäßig Studien veröffentlicht werden, die genau DAS aussagen, was ich beschrieben habe.
Mir ist es ein Rätsel, wie Sie das überlesen konnten !!
Geben Sie bei GOOGLE bitte einmal "trauen sich nicht ihre Meinung zu sagen" ein. Das meine ich ernst !
Sie werden verstört sein, wieviele Artikel in den seriösen Medien entsprechende Studien in den letzten 2 Jahren veröffentlicht haben !!

Ihr unsinniges, verworrenes und hilfloses AfD Gerede ignoriere ich mal kopfschüttelnd.

Gerhard Lenz | Mi., 1. September 2021 - 08:58

Demokratie lebt auch dadurch, heilige Kühe zu hinterfragen.
Meritokratie wurde und wird immer auch durch Rahmenbedingungen beeinflusst, z.b. durch Zugang zu Bildung.
Dass die menschliche Vergangenheit, z.T. auch die Gegenwart, durchaus einseitig war bzw. ist, kann niemand bestreiten.
Tatsächlich liest sich der Beitrag mal wieder so, als fürchteten die Privilegierten um ihre Privilegien.

Nicht Identitätspolitik ist das Problem, sondern Chancengleichheit. Die in der Tat oft durch Überlegenheitsdenken bestimmter Schichten, plumpen Nationalismus oder Rationalismus, eben Exklusion eingeschränkt wurde.
Selbst im alten Athen war die Demokratie nur eine relative. Das muss durchaus artikuliert werden können.
Viele, die Großes geschaffen haben, waren andererseits überzeugte Anti-Demokraten, ja dumpfe Rassisten.
Auch das muss man sagen können

Andererseits: Geht es um die eigene sozio-ökonomische Stellung fordert der Empörte durchaus schon mal mehr Gerechtigkeit, im Sinne von mehr Gleichheit.

Sondern um die Art und Weise wie die Gleichberechtigung eingefordert wird, genauer gesagt :
mit welcher Aggressivität von den ihrer Meinung nach Benachteiligten und deren Helfern vorgegangen wird.
Das bestimmte Gruppen lange benachteiligt wurden, das ist unbestreitbar.
Aber bei dem derzeitigen Vorgehen reicht ein falsches Wort, schon ist man eingetütet in „Schwarz<>Weiß“ , „Gut<>Böse“ , „Links<>Rechts“ .
Und schon ist die Spaltung der Menschen vollzogen, Karrieren zerstört und jemand als „umstritten“ gebrandmarkt.
Diese Radikalität ist es , welche die breite Masse am Sinn der „Identitätspolitik“ zweifeln lässt.

Wolfgang Tröbner | Mi., 1. September 2021 - 09:46

Offensichtlich haben einige schwarze Menschen so ihre Probleme mit weißen Gesellschaften. Diese Probleme gehen wohl schon so weit, dass alles, was die Weißen auch in der Kultur hervorgebracht haben, von den Schwarzen abgelehnt wird. Ich kann das als Weißer nicht bewerten und nehme es daher einfach mal zur Kenntnis, obwohl es sehr bedauerlich ist. Denn umgekehrt zolle ich als Weißer kulturellen Leistungen Nicht-Weißer großen Respekt. Ich denke nur an all das, was z.B. die Ägypter oder Inder oder Azteken der Menschheit geschenkt haben. An die Vertreter der Cancel Culture, die alles, was mit den Weißen zu tun hat, gern abschaffen würden, habe ich dennoch eine Frage. Wenn Ihr all das, was Weiße geschaffen haben, abschaffen wollt, weil es Euch nicht gefällt, warum soll ich als Weißer auf das, was die Weißen (also meine Brüder und mein Volk) hervorgebracht haben, verzichten? Ich denke nicht im Traum daran. Ihr müsst keinen Beethoven hören, aber sagt mir nicht, dass ich das nicht darf.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 1. September 2021 - 11:00

Die im BT agierenden Politiker führen sich doch selbst ad absurdum, in dem sie diesem Genderwahnsinn nicht entgegentreten, sondern jede Partei für sich selbst, einen Teil des Unsinns übernimmt. Wohlgemerkt Politiker mit über 90 % weißer Hautfarbe, treten quasi gegen sich selbst an. Der Genderismus ist ein offenkundig derzeit florierendes Geschäft. Nicht nur Lehrstühle und Gelder der Wissenschaft abgreifen, nein, da werden demnächst Genderbeauftragte im öffentlichen Dienst mit Sonderstellungen auf die artgerechte Sprache wachen und alles und jeden beißen, der gegen was auch immer verstößt. Das schafft Arbeitsplätze. Genderismus ist Hass und Hetze gegen "weiße" Menschen und das ist dann keine Diskriminierung? Wer sagt seinem Kind, es darf bestimmte Berufe und bestimmte Einrichtungen nicht mehr besuchen, weil es weiße Hautfarbe hat. Eine weiße Übersetzerin durfte eine schwarze Schriftstellerin nicht ins deutsche übersetzen. Und was macht die Politik. Sie macht mit. Das Volk denkt anders.

Werner Zillig | Mi., 1. September 2021 - 13:11

"... Denn umgekehrt zolle ich als Weißer kulturellen Leistungen Nicht-Weißer großen Respekt. Ich denke nur an all das, was z.B. die Ägypter oder Inder oder Azteken der Menschheit geschenkt haben."

Nun ja, es ist halt das alles, wie bei den Verweisen auf die philosophischen und mathematischen Leistungen der Araber, sehr, sehr lange her. Und es ist einfach so, dass die GEGENWÄRTIGE MODERNE WELT durch die europäische Aufklärung und die europäische Technik geschaffen wurde. Da beißt die Maus kein' Faden und auch sonst nichts ab. Alles schicke Relativiererei und Kulturkritik ist ja auch nur möglich, weil es den Luxus dieser fortgeschrittenen Welt gibt, der den Kulturkritikern ein komfortables Auskommen sichert.

Bernd Muhlack | Mi., 1. September 2021 - 15:45

Das ist mir ziemlich egal - nicht mein Genre.

Ich war bei vielen Konzerten von AC/DC, Metallica, U2 uvm.
Auf der Bühne sind ausschließlich weiße Musikanten!
Das Publikum ist allerdings sehr divers - und das ist auch gut so!
Vorbenannte Gruppen erhalten nicht einen einzigen Cent vom Staat für "Kultur", sie werden von selbst Millionäre!

Gleichstellung, Gleichmacherei ist lediglich die Umkehrung einer etwaigen Ungerechtigkeit.
Bekanntlich bin ich kein Freund der GRÜNEN, jedoch denke ich, dass ein Kandidat Habeck bessere Chancen hätte als die FRAU Baerbock.
Insoweit eine Frauenqoute von 100 %.

Platon, Aristoteles etc. waren Weiße, seit ihrer Geburt. Mir ist stante pede kein vergleichbarer afrikanischer Philosoph bekannt; in Asien sieht das schon anders aus. Vielleicht gibt es deswegen auch kaum asiatische "Gender-Fans".

In meiner Abi-Klasse waren ein Jordanier, ein Kanadier u ein Perser.
In Tochterns Abi-Jahrgang war (nur) eine Türkin!

Wo sind denn die "ANDEREN"?
Schule ist kostenlos!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 2. September 2021 - 13:38

gar nicht gelesen, dann noch das Wort "Meritokratie" falsch transponiert, denn mit der habe ich es nicht so sehr als -kratie.
Man muss sich doch schliesslich auch die Begleitmusik dieser Wörter anschauen.
Ich tat es bei Wiki und würde es belassen bei Schröders "Fördern und Fordern".
Aber diese gravierenden Flüchtigkeitsfehler meinerseits, sagen mir, es steht mir der Sinn nach Spätsommer.
Der August war doch wohl um einige Grade zu kalt?
Ich bitte also um Entschuldigung.
Korrekturen sind nun mal nach zweimaligem Posten nicht mehr drin.
Da darf man nicht nachlässig werden.
Liebe Grüße an alle, Cicero, Autoren und Kommentatoren.
Hier scheint viel Sonne.