
- Die Seemacht des 21. Jahrhunderts
Beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit besitzt China inzwischen die größten Seestreitkräfte der Welt. Damit verdrängt es sogar die US Navy auf den zweiten Platz. Und Pekings Pläne gehen noch viel weiter. Es ist eine epochale Verschiebung in der globalen Machtarchitektur.
Es ist vorbei. Gelaufen. Taiwan ist nicht mehr zu verteidigen. Zumindest nicht militärisch. China ist zu stark. Nun auch für die Vereinigten Staaten. So könnte man das Fazit des Pentagons zusammenfassen. Bereits 18-mal hat das amerikanische Verteidigungsministerium die Abwehr einer chinesischen Invasion Taiwans durchgespielt. 18-mal endete die Simulation mit einer Niederlage der Amerikaner.
Wie konnte es dazu kommen? Soll die mächtige US Navy mit ihren großen Flugzeugträger-Kampfverbänden etwa nicht mehr in der Lage sein, die Taiwan-Straße zu kontrollieren? Diese nur 180 Kilometer breite Meerenge zwischen dem chinesischen Festland und dem kleinen taiwanischen Inselstaat? Sind die USA nicht die potenteste Militärmacht der Welt? Zumindest Letzteres trifft zwar weiterhin zu – aber nur noch global und nicht mehr regional. Russland hat dies bereits durch seine Kriege in Georgien, in der Ukraine und in Syrien demonstriert. China könnte versucht sein, es anhand von Taiwan vorzuführen.