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Blick in den Hörsaal einer deutschen Universität / dpa

Political Correctness an den Universitäten - „Das hat den Charakter einer Reinigungsreligion“

Siebzig deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gründen am heutigen Mittwoch das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ und wenden sich damit gegen die Reglementierung der Forschung durch falsch verstandene Political Correctness. Philosophin Maria-Sibylla Lotter erklärt, was an den Hochschulen schiefläuft.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Maria-Sibylla Lotter hat einen Lehrstuhl für Ethik und Ästhetik an der Ruhr-Universität Bochum. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören seit langem die Themen Schuld und Verantwortung sowie Meinungsverschiedenheiten und Streitkultur. Lotter ist Gründungsmitglied der Initiative „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit".

Frau Lotter, zusammen mit gut 70 Kolleginnen und Kollegen, darunter der Historiker Andreas Rödder und die Politikwissenschaftlerin Ulrike Ackermann, gründen Sie heute das sogenannte „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“. Mal naiv gefragt: Die Freiheit von Forschung und Wissenschaft ist in Deutschland im Artikel 5 des Grundgesetzes geregelt. Wozu braucht es da noch ein Netzwerk?

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Christa Wallau | Mi., 3. Februar 2021 - 11:38

Wenn man bedenkt, wie lange sich jetzt schon
die deutschen Hochschulen dem Diktat der "political correctness" beugen, dann kann man nur sagen: Endlich rührt sich mal leiser Widerstand!

Ich glaube zwar nicht, daß sich ab jetzt sehr viel ändern wird; denn der Druck seitens der Politiker und der Medien, die sofort jedes "falsche" Wort skandalisieren, ist zu gewaltig.
Aber immerhin - einige Professoren besinnen sich offenbar arauf, daß an ihren Einrichtungen die Freiheit des Denkens und eine lebendige, nicht von vornherein beschnittene Streitkultur herrschen sollte.

Alle Bereiche der Wissenschaft, besonders auch die sogenannten Geisteswissenschafte, sind idealerweise Horte des freien Denkens, Forschens, Redens und Schreibens. Scheren im Kopf darf es nicht geben!
Argumentatives Sich-Auseinandersetzen mit allen möglichlichen kontroversen Themen - wie dies an englischen Elite-Universitäten zum Standard gehört - müßte zum verpflichtenden Grundfach für alle Studenten in D werden.

Fanden in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren noch kritische und lebhafte Diskussionen über den weiteren Weg der gesellschaftlichen Entwicklung und Wissenschaften statt, so gilt heute nur noch die systemische und konforme Anpassung an die Wirtschaft. Das neoliberale Wirtschaftsmodell wird nicht mehr infrage gestellt. Wurde die Schere im Kopf bereits im Elternhaus der gesellschaftlichen Aufsteiger und Eliten eingepflanzt und im gesamten privaten und staatlichen Bildungssystem fortgeführt, fixieren sich die Schüler nur noch auf Anpassung bis zum Abitur und als Studenten nur noch auf die Erwartung an die Anforderungen der Kapitalinteressen und ihrer persönlichen Verwertung im Gesellschaftssystem der profitorientierten Entfremdung.

Juliana Keppelen | Mi., 3. Februar 2021 - 11:58

wünsche trotzdem diesem "Netzwerk" eine erfolgreiche Arbeit und hoffe, dass sie den Kräften die zur Zeit das Zepter schwingen paroli bieten können. Bei dem Wort puritanisch-Tantenhaft musste ich schmunzeln und sofort an eine bestimmte Person denken. Und mit dieser Person verbinde ich auch das oben beschriebene Problem.

Hans Meiser | Mi., 3. Februar 2021 - 12:11

Klare, richtige Worte, die begrenzt Hoffnung machen.
Warum begrenzt? Nun, der (unvermeidliche, aber sachlich inkorrekte) Seitenhieb auf die Afd zeigt, dass Frau Lotter noch einen mächtigen Schluck ihrer eigenen Medizin nehmen sollte.

Urban Will | Mi., 3. Februar 2021 - 12:20

Frau Lotter gibt hier ein sehr gutes Interview.
Die geistig – kulturelle Entwicklung in diesem Lande und wohl auch in vielen Teilen dieser Welt hat einen seltsamen Verlauf genommen.
Man könnte meinen, wir befinden uns seit einigen Jahrzehnten in einer Art Rück – Entwicklung.

Dass Frau Lotter u.a. die Gender – Studies als Ursache dieser unschönen, die eigentliche Wissenschaft beleidigenden Entwicklung gibt, wirkt angesichts eines realistischen Blickes in diese unsere Welt sehr überzeugend.
Ich konnte das Gelaber auf diesem Gebiet noch nie ernst nehmen.

Dass sie der AfD ankreidet, diese abschaffen zu wollen, ist zwar im Hinblick auf den hierin steckenden Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit nachvollziehbar, aber wenn die Wissenschaft selbst in ihre Freiheiten eingreift und sich quasi in vielen Bereichen selbst Maulkörbe anlegt, dann ist diese durch die Blauen aufgestellte politische Forderung durchaus berechtigt, zumindest diskutabel.

Dann gibt es wohl auch PC, die richtig verstanden wird?

Wer von Sprache unbehindertes Forschen, Denken und Reden an Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen einfordert, darf dies nicht dort begrenzen, wo es ihm/ihr unbequem wird.
Zur gesellschaftlichen Reflektion gehört selbstverständlich das Nachdenken über Sprache, über Rollen und damit verbundene gesellschaftliche Machtverhältnisse.
Schliesslich ist Sprache weder vom Himmel gefallen noch Ergebnis einer natürliche Evolution, sie ist viel mehr Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse.
Dass es Sprachpuritaner oder Genderaktivistien zuweilen übertreiben, ist kaum zu übersehen.
Andererseits ist es unehrlich zu fordern, man "dürfe doch wohl etwas noch sagen dürfen", andererseits aber eine "gegenderte" Sprachform am liebsten sofort in den Reiswolf stecken zu wollen.
Wer "Gendern" und "gerechtere Sprache" grundsätzlich ablehnt, verteidigt damit immer auch eine gesellschaftliche Realität, die möglicherweise nach Veränderung ruft.

Hermann Kolb | Mi., 3. Februar 2021 - 12:44

Es geht um politische Agenden und deren Durchsetzung.
Frau Lotters Engagement in allen Ehren, aber ihre Aussagen insbesondere zu den besonders absurden Auswüchsen der Geistes- und Sozialwissenschaften schwanken zwischen Euphemismus und Leugnung des Problems: politische Agitation aufgrund von moralisierenden Hypothesen der Gesellschaftsstruktur, unter gleichzeitigem Ignorieren/Verschweigen der harten Daten und Fakten: noch immer wesentliche Basis jeglicher Wissenschaftlichkeit.

Tomas Poth | Mi., 3. Februar 2021 - 12:47

Es sind leider zu wenige Wissenschaftler die sich dagegen stemmen. Da hat sich etwas im Laufe der Jahrzehnte etabliert daß nur mühsam aus der eingefahrenen Spur herausgeschossen werden kann. Mittelkürzungen im Bereich der Geisteswissenschaften wären ein wirksames Mittel.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 3. Februar 2021 - 13:06

Die hier beklagte Diskursverengung besteht nicht nur in den Universitäten, sie wird von Politik und Medien vorgelebt. Man will mit Argumenten überzeugen und gibt leider nur populistische Phrasen von sich. Das schlechte Gewissen gegenüber Minderheiten ist nur ein Punkt einer allgemeinen „Wissenschaftsfeindlichkeit“.
Der wissenschaftliche Diskurs ist eingeschlafen, es herrscht der Absolutismus der gewünschten Meinung, auch in den MINT Fächern. Das „Lernen“ ist viel einfacher als ständig zu forschen und die eigenen Ergebnisse zu hinterfragen. Man kann alles nachlesen. Mit der EU-weiten Vereinheitlichung des Studiums ist die Universität von der Stätte der Forschung zur „Lehranstalt“ herabgestuft. Wissenschaftliches Arbeiten ist anstrengend und zeitraubend, die Zielerreichung ungewiss und ganz schlecht für die Work-Life-Balance.
Hinzu kommt, dass in Zeiten knapper Kassen das Geld für Forschung, die der Wirtschaft dient, reduziert wurde. Das bremst echte Innovationen.

..., der "Absolutismus der gewünschten Meinung" geht mit einer dramatischen Verschulung der Universitäten einher. Deutsche Schüler, die in der Schule eine immer größere Eloquenz und eine immer geringere Leistungsfähigkeit erwerben, sehnen sich als Studenten nach immer einfacheren, praktikableren und leicht erlernbaren Lehrinhalten. Entsprechenden Druck üben sie auf die Professorenschaft aus, und die Universität verkommt zur "Lehranstalt".

Dem neuen Netzwerk wünsche ich viel Erfolg, und vielleicht kommt ja auch für die deutschen Schulen endlich einmal etwas Gutes heraus.

Johan Odeson | Mi., 3. Februar 2021 - 14:30

Ein sehr differenzierter Text, der versucht das drängende Thema anzubringen, ohne selber in das Radar der intoleranten und weitgehend linke Fanatiker zu geraten und Opfer der Cancel "culture" zu werden. Also grundsätzlich Zustimmung. Der Schlenker auf die AfD ist die vorsorgliche Versicherungspolice, ohne die solche Einlassungen heute nicht mehr gemacht werden können, ohne danach auf Twitter mit Mist bestürmt zu werden. Das es besondere Studiengänge gibt, wo diese Intoleranz zelebriert wird, ist nicht überraschend, wenn man sich ansieht, welche das sind. Alles Studenten (ob diese gerade tatsächlich studieren weis ich nicht, deshalb bleibe ich bei der deutschen Sprache) die Jobs im öffentlichen Dienst anstreben. Von einer geschützten Blase in die nächste- frei von Leistungsprinzip, Angst vor Jobverlust und garantierte Daseinsvorsorge. Nur dort können solche Sumpfblüten gedeihen. Aber immerhin löblich und unterstützenswert, dass sich langsam Widerstand gegen diese Jakobiner formiert.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 3. Februar 2021 - 14:39

Die zunehmende Härte der Auseinandersetzung in Deutschland zur Deutungshoheit über richtiges moralisches Handeln überrascht mich etwas. Im Gegensatz zu den vielen ethnischen Gruppen in den USA oder Gruppen aus ehemaligen Kolonien (Frankreich, UK, NL) erscheint mir die Problemlage hierzulande überschaubar. Ist hier eine Gegenbewegung zu den Grünen im Entstehen, die im Interesse der Machtteilhabe ihre bisherige moralische Überlegenheitsattitüde zunehmend ablegen ?

Manfred Sonntag | Mi., 3. Februar 2021 - 14:56

Endlich! Die Gründung dieses Netzwerkes ist ein Lichtblick in die Dunkelheit der ins Totalitäre abgeglittenen Wissenschaft. Es ist doch Ausdruck einer total verklemmten Gesellschaft, wenn Männer ein schlechtes Gewissen gegenüber Frauen, Weiße gegenüber People of Color, Heterosexuelle gegenüber Schwulen etc.. haben. Und solche Menschen sollen einmal die Eliten unseres Landes werden? Ein schrecklicher Gedanke! Sie haben kein Selbstbewusstsein und keine Argumentationen, sondern gründen ihre Machtansprüche aus ideologischen Phantastereien. Außerdem ist es zutiefst rassistisch da sie beispielsweise den POC keine eigene Interessenvertretung zugestehen. Es soll nur das geschehen, was vom Zentralkomitee der woken Schneeflockensekte beschlossen wurde. Diese Intoleranz birgt die große Gefahr das unser Land weiter in postdemokratische Verhältnisse abgleitet. Ohne die freien und kontroversen Debatten, egal ob Uni, Medien oder Gesellschaft, wird das Land schon wieder zum Gefängnis werden.

Charlotte Basler | Mi., 3. Februar 2021 - 15:13

Ich wünsche dem Netzwerk viel Erfolg! Es ist ein elementarer Baustein für einen Wendepunkt hin zu mehr Offenheit und Freiheit. Ich finde dieses PC einfach nur dümmlich und überheblich. Soll es doch demonstrieren, dass man Frauen, poc, Schwule usw. "beschützen" kann. Selbst also "mächtiger" ist.

Hubert Sieweke | Mi., 3. Februar 2021 - 15:23

organisierte Unis entstehen, wie etwa HILLSDALE COLLEGE in den USA. Der dortige Zulauf zeigt doch, dass viele dieser political correctness überdrüssig sind.
Hätte man in jedem Bundesland private Einrichtungen, könnten die Astas mit ihren Jüngern weiter gender erforschen.

Bernd Muhlack | Mi., 3. Februar 2021 - 15:36

Vor etlichen Monaten war bei WELT-online ein sehr umfangreicher Artikel zum Thema BLM zu lesen. Etliche mehr oder weniger prominente Betroffene gaben Statements ab, auch der frühere Schalker Stürmer Gerald "Blondi" Asamoah. Er klagte über den Alltagsrassismus, auch über Anfeindungen von Kollegen.
Bei seinem Abschiedsspiel Auf Schalke am 15.11.15 war die Arena pickpacke voll - 62.000!
Asa schwebte an Stahlseilen inne Arena, hatte die Trikolore in der Hand - wegen Charlie Hebdo.
Gänsehautstimmung!
Da kamen also 62.000 um Asa DANKE zu sagen und Machet jood!

Natürlich gibt es Alltagsrassismus, just ist das ZIGEUNERRSCHNITZEL mal wieder up to date!

Solange es Idioten gibt, wird es auch Rassismus, Diskiri geben - also bis in alle Ewigkeit!
Wenn der Kampf dagegen jedoch zum Selbstzweck, zum umgekehrten "Terror" wird, ist damit nichts gewonnen.
Das gilt für alle Lebensbereiche!

... und 62.000 kamen nur wegen Asa - ein "Neg..."!
Keine Gutmenschen, sondern schlichte normale Bürger.
GLÜCKAUF!

Unser Mann aus dem Kongo (ich habe ihn Ruby Tuesday genannt, besser als Freitag), spielt bei SW-Essen, ok, nicht so bekannt wie Schalke 05. Ein anderer, aus Burkina Faso, arbeitet inzwischen als Informatiker bei einem bekannten Energiekonzern. Jedenfalls alles, außer Neger, wollen sie genannt werden.
Egal, ein koreanischer Freund nennt mich gelegentlich "bekloppte Langnase ", aber niemals "alter weißer Mann".
Humor haben Fanatiker*innen keinen. Wäre ja auch komisch.

GLÜCKAUF!

Markus Michaelis | Mi., 3. Februar 2021 - 15:49

Es wird für die Rechte marginalisierter Menschen gekämpft und viele Ungerechtigkeiten - selbst wenn man mal über das Ziel hinausschießt, wird es doch insgesamt besser.

Das ist die eine Sicht. Aber so klar ist das nicht - das Überschießen ist zum Teil heftig und ob hier für Marginalisierte gekämpft wird, oder sich eine neue Elite (+alte Elite, die sich anhängen will) durchboxt, wird auch unklarer. Unklar ist auch, ob Gesellschaften stabil sind, die sich von marginalisierten Randgruppen her denken. Unklar ist auch, ob es stabil ist, wenn man von "marginalisiert" redet, aber eigentlich neue Macht- und Mehrheitsgruppen meint und durchsetzt.

Dass sich die "alten Eliten", Parteien, Kirchen, Unis etc. in diesen Diskussionen so einseitig oder meist gar nicht positionieren, ist nicht ungefährlich. Man tut so als wäre man über allem und reicht den "Marginalisierten" die Hand - ist aber oft eher getrieben.

Setzt sich das Neue doch nicht durch, wird es dadurch auch das Alte mit delegitimieren.

Dirk Weller | Do., 4. Februar 2021 - 09:30

so ein Netzwerk ist wirklich notwendig.
Wir sind momentan in Deutschland in unserer eigenen "McCarthy-Ära", die auf einer Einheitssicht bzw. einer Einheitsmeinung besteht.
Und tatsächlich :
„Das hat den Charakter einer Reinigungsreligion“.

Während man das bei der Beurteilung des Rechtsextremismus ja noch verstehen kann, so muß man leider feststellen, dass dieses "Einheits-Denken" mittlerweile alle Themen, immer grössere Teile der Gesellschaft und jetzt auch die Universitäten durchdringt.
Es wird eine Meinung von der Politik, von den Medien und natürlich der Wissenschaft verkündet, und jeder Kritiker wird sofort mundtot gemacht.
Dass gut ein Drittel bis die Hälfte der Studierenden nicht mehr mit anderen Meinungen konfrontiert werden will, ist auch ein Resultat dieses "Denkens".
Häufig mit dem "Rechts" oder "AfD" Vorwurf zu Andersdenkenden.
Ob das Netzwerk etwas erreichen kann ist fraglich, denn zu viele Menschen sind schon moralisch-politisch umerzogen, ohne das zu merken.

Dieter Freundlieb | Do., 4. Februar 2021 - 10:58

Die Gründung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit ist sehr zu begrüßen. In den Geisteswissenschaften hat es schon immer verschiedene Moden und Trends gegeben. Das hat mich als Student in den 1960er Jahren dazu bewogen, von der Germanistik und Anglistik in die Philosophie abzuwandern. Aber damals gab es immerhin noch eine breite und geduldete Meinungsfreiheit, was der richtige Zugang zur Literatur zu sein hatte.

Inzwischen ist es leider so, dass auch in manchen Naturwissenschaften der Druck, einer Mainstream-Richtung zu folgen, wenn man nicht Forschungsgelder und Karrierechancen riskieren will, überwältigend ist. Das 'beste' Beispiel ist die Klimaforschung. Auf diesem Gebiet pflegen nicht nur die Universitäten eine rigide Diskursverweigerung, sondern auch die mediale Öffentlichkeit. Wer darauf hinweist, dass es Tausende angesehene Klimaforscher gibt, die nicht mit der vom IPCC vorgegebenen Richtung übereinstimmen, wird diffamiert oder totgeschwiegen. Debatten finden nicht statt.

Ernst-Günther Konrad | Do., 4. Februar 2021 - 16:08

Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte, Juristen jeglicher Art haben ein Netzwerk gegründet gegen staatliche Übergriffe. Es gibt den Corona Ausschuss. Kulturschaffende haben ein Netzwerk gegründet und jetzt endlich auch die Wissenschaftler. Ja, nur gemeinsam ist man stark und hält dem Druck stand, wenn man gegen die pc angeht und sich hier entgegenstellt.
Ich stimme natürlich allen, außer Herrn Lenz zu und möchte nochmals klar stellen: Dass die AFD die Genderwissenschaft abschaffen will, mag übertrieben wirken, ist aber auch verständlich, weil es genau dieser Wissenschaftsbereich ist, der uns derzeit gängelt und genau die Diskussionen und Streitigkeiten verhindert, die Wissenschaft braucht. Also, liebe Wissenschaftler, tretet mit der AFD in Diskussion, ob Abschaffen richtig ist oder ein vernunftbegabter Rahmen, in der sich Gender frei im Diskurs bewegen soll. Sprecht Gender das Recht ab, alles und jeden zu berrschen und die Gesellschaft zu diktieren. Dann kann es was werden.