Kein Fan, dennoch gutes Verhältnis: Nikki Haley neben Donald Trump / dpa

Folgt Republikanerin Nikki Haley auf Donald Trump? - Lady First für die nächste US-Wahl

Für Donald Trump könnte die Zeit im Weißen Haus bald abgelaufen sein. Wer folgt ihm dann als Hoffnungsträger der Republikaner? Vielleicht Nikki Haley. Denn die Tochter indischer Einwanderer hat alles, was ihrer Partei jetzt schon fehlt.

Autoreninfo

Stephan Bierling lehrt Internationale Politik an der Universität Regensburg. Soeben erschien von ihm „America First – Donald Trump im Weißen Haus“ (C. H. Beck).

So erreichen Sie Stephan Bierling:

Wollen die Republikaner in der Nach-Trump-Ära eine Chance auf landesweite Mehrheiten haben, müssen sie auf Politiker wie Nikki Haley setzen. Denn die Partei, die sie seit Richard Nixons Präsidentschaft geschaffen haben und deren Geist Donald Trump aus der Flasche ließ, ist ein Auslaufmodell: Sie ist zu weiß, zu männlich, zu alt, zu konservativ, zu religiös, zu xenophob – und ihre Anhänger sind noch dazu meist schlecht ausgebildet. 

Schon 2012 fragte sich die Führung der Republikaner denn auch konsterniert, wie ihr Kandidat Mitt Romney die Präsidentschaftswahl gegen Barack Obama verlieren konnte. Die Antwort einer groß angelegten Studie: Öffnet euch dem neuen, multiethnischen Amerika.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 6. November 2020 - 08:52

über eine bemerkenswerte Frau.
An diesem Artikel kann man auch erkennen, was ich immer auch mal vertreten habe, der Ort der größten Multiethnizität ist seit jeher Europa.
Hier leben im allgemeinen und man schaue dazu auch nach Neukölln, zig Ethnien zusammen und nicht in Parallelgesellschaften neben- oder gegeneinander.
Der Terror bedroht dieses wunderbare Europa, zu dem die USA evtl. jetzt erst aufschliessen.
Meine starken Vorbehalte gegen Bill und Hillary Clinton sollen mir nicht den Blick verstellen auf die Demokraten.
Biden war Obamas Vizepräsident. Er schützte ihn damit auch und umgekehrt trug Obama damit evtl. dem Umstand Rechnung, dass Biden Präsident hätte werden können.
In seiner letzten Amtszeit wurde Obama von den Republikanern geblockt, wo immer es möglich, aber gar nicht angebracht war.
Vielleicht pendelt sich jetzt mit Biden etwas aus.
Wenn man von Frau Hailey auf Frau Harris rückschliessen kann, kann man die Rückkehr von Politik für die USA erwarten.
Danke für die Hilfe

Beide Politikerinnen sind Kinder von eingewanderten Akademikern/Universitätsprofessoren. Vergleichbare Einwanderer / Einwandererkinder haben es üblicherweise auch in Deutschland / Europa nicht besonders schwer. Mit Neukölln, dem Kottbusser Tor, oder Görlitzer Park, um nur in Berlin zu bleiben, haben solche Einwanderer und deren Kinder herzlich wenig zu tun. Mir persönlich gut bekannte Ärzte/Akademiker, vor Jahrzehnten aus dem Sudan, Iran, und Irak eingewandert und meist nach dem Studium hier geblieben, auch nicht.

Was sollte eine Frau Haley denn besonders für das Präsidentenamt qualifizieren? Ihr Migrationshintergrund? Ihr politisches Talent? Ihre Ausbildung? Ihre bisherige Karriere? Oder nur, dass sie sich aufgrund solcher Kriterien vom durchschnittlichen Republikaner - alt, weiß, bibelfest, stockkonservativ - abhebt?

Sollten das schon die Kriterien sein, gibt es wohl in den USA viele Kandidaten, und sicher bessere.
Frau Haley hat einen Fehler begangen: Sie hat sich voll dem "System Trump" untergeordnet, wenn auch nicht in vorderster Reihe.

Denn wenn Trump gehen muss, wird es bei den Republikanern zur Schlammschlacht kommen: Wie konnte es sein, dass ein Typ wie Trump die Partei praktisch kapern konnte?
Wahrscheinlich haben die ganzen Mitläufer, die dem Möchtegern-Herrscher auf Lebenszeit wahrscheinlich im Moment noch die Schuhe hinterhertragen, immer nur im Sinne und zum Wohl der Partei gehandelt.
Fraglich, ob solche Opportunisten in der Partei noch eine Rolle spielen werden.

gabriele bondzio | Fr., 6. November 2020 - 09:17

Loyalität ist ja iauch eine positiv besetzte Eigenschaft. „Sei dir selber treu und darauf folgt, so wie die Nacht dem Tage, du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen.“ (Shakespeare)
Wenn man(n)/frau sich selbst treu bleibt, sind auch die Chancen auf Achtung und Respekt, selbst beim Kritisierten, besser. So dumm (wie oft beschrieben) ist Trump nicht. Er kann sehr wohl (wie übrigens viele Menschen) einen Schleimer von einem kritisierenden Loyalen unterscheiden.

Christa Wallau | Fr., 6. November 2020 - 10:32

... was die USA als ein klassisches Einwanderungsland in der Tat auszeichnet: Jeder, der sich anstrengt (ins Zeug legt) und (Natürlich!) über die nötige Intelligenz bzw. entsprechenden Begabungen verfügt, kann in hohe Ämter gelangen - unabhängig von seiner ethnischen Herkunft.

Allerdings: Ohne Fleiß - kein Preis!
Und ohne enorme Selbstdisziplin wird's auch nichts.
Das gilt zumindest für die ersten Generationen bei allen Einwanderern.

Ich kann mir Frau Haley durchaus als nächste
Kandidatin der Republikaner für das Präsidentenamt vorstellen.

Allerdings wissen wir nicht, ob Biden 2024 noch mal antritt.

Bis 2028 bekommen wir ja vielleicht endlich wieder eine eine neue amerikanische Serie, ähnlich, wie hieß sie noch, Dallas oder so.

Loyalität ist eine wichtige Charaktereigenschaft , um ein hohes Amt in der Politik zu bekleiden. Dass Frau Haley ihrem Präsidenten gegenüber ihre Loyalität versichert, obwohl kein Fan von ihm, zeigt,dass sie für ein hohes Amt geeignet ist.

Vor allen Dingen, weil Loyalität für die meisten Menschen in der heutigen Zeit ein Fremdwort geworden ist. Schade drum.

Denken wir nur mal an die Anfangszeit der Frau Merkel, die - obwohl sie das "kleine Mädchen" von Herrn Kohl war, der sie herangezüchtet hat, die erste war,
die ihm in den Hinter getreten ist, als er in seinem schwarzes Köfferchen Parteispenden sammelte. Es tut mir leid, ich finde keine andere Beziechnung.

Und ich bin überzeugt, obwohl ich zu keiner Zeit kein Fan von Herrn Kohl war, dass erdas Geld für seine Partei und nicht für sich gesammeltet hat.

Ich möchte meinen Kommentar nicht beenden, ohne Herrn Trump zu wünschen, die Wahlen zu gewinnen. Er hat in diesen Jahren viel geleistet und eine 2. Amtszeit verdient

Helmut Bachmann | Fr., 6. November 2020 - 10:45

das solche rassistischen und auf das Geschlecht fixierten Überlegungen immer weiter um sich greifen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 6. November 2020 - 12:29

Das amerikanische Volk, abgesehen von den Indianern, die stammen doch alle von Migranten ab - vom "alten Europa", wir erinnern uns?
Die Frau ist dort aufgewachsen, erfüllt die formellen Vorausssetzungen, ist konservativ und nicht extrem im Denken, könnte eine "neue" Generation Konservativer bzw. Republikaner Gehör verschaffen und ist loyal, aber eben nicht unterwürfig. Vielleicht war es noch nicht ihre Zeit innerparteilich gegen Trump anzutreten. Der Klu-Klux-Clan ist ein übler Verein, den ich ebenso zutiefst ablehne, wie Mrs. Haley. Das Trump der Geschäftsmann sich alle Optionen offen hält, mag moralisch verwerflich sein, zeigt aber an diesem Punkt seine Denkweise. Zum Gewinn der Wahl nehme ich alle Stimmen. Letztlich nichts anderes macht Biden ja auch, der sich von der ANTIFA und den BLM-Fanatikern wählen lässt, auch ohne Scham. Jeder Extremist hat ein Stimmrecht. Man ändert sie selten, man kann sie nur versuchen im Zaum zu halten. Wenn die Republikaner sie durchsetzen, warum nicht?

Karla Vetter | Fr., 6. November 2020 - 20:07

Frau Haley beobachte ich schon seit ihrer Zeit als UN-Botschafterin. Erst kürzlich, als Herr Biden Frau Harris als Vice-Präsidentin wählte, kam sie mir in den Sinn. Sie ist offensichtlich mindestens genauso geeignet, Trump wäre gut beraten gewesen sie zu etablieren. Man musste sich nur ihre Reden in der UNO anhören. Mir scheint sie mindestens so geeignet wie Frau Kobold- Baerbock als Bundeskanzlerin.